Test – Asterisk War: Phoenix Festa

Test – Asterisk War: Phoenix Festa

Test – Asterisk War: Phoenix Festa

2
Negativ
58% - 63%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Umsetzungen von Animes sind immer wieder interessant, auch wenn sie recht schwierig für den Entwickler und Publisher sind. Es sind viele Sachen zu beachten und häufig passt die Spielwelt. Dieses Mal ist Phoenix Festa an der Reihe. Als klassischer Harem-Anime lohnt es sich hier eine Mischung aus Visual Novel und ActionRollenspiel zu einer Simulation zu kombinieren. Am 26. Juli hat Bandai Namco Phoenix Festa zu uns gebracht. Ob dem Spiel der Sprung zwischen VN und Action-Rollenspielelementen gelingt, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

Vermisst: Ayato’s Persönlichkeit

Ihr habt im Spiel zwei verschiedene Charakteroptionen: Den Hauptcharakter des Anime Amagira Ayato oder einen eigenen Charakter. Ich habe Ayato gewählt und schnell festgestellt, dass es besser gewesen wäre die Optionen nicht getrennt zu sehen. Wer den Anime gesehen hat, der weiß von Ayatos Zurückhaltung im Kampf und seiner Geschichte mit seiner Schwester. Ayato ist so ziemlich komplett ausgehöhlt im Spiel. Was bleibt ist seien freundliche Persönlichkeit und die Suche nach seiner Schwester. Dafür sind die anderen Charaktere wie Kirin und Julis sind sehr gut an ihre Vorlagen angepasst. Ich denke, dass es mit einem eigenen Charakter weniger merkwürdig ist. Wie sich die Geschichte im Verlaufe des Festas entwickelt ist im Moment auch nicht abzusehen, da ich gerade erst beim Anfang des Turniers bin.

Mehr oder weniger Dating Elemente

Das Spiel hat versprochen Dating Elemente und Action RPG-Kämpfe zu verbinden und ich will nicht behaupten, dass das gelogen ist. Der Großteil des VN-Bereichs des Spiel besteht daraus euch für das Festa vorzubereiten bzw. später darin zu kämpfen. Das heißt Training ist eure oberste Priorität, wobei Ayato nur zwei Wochen zur Vorbereitung hat und er stark genug ist, dass er eigentlich kein Training braucht. Neben dem Training könnt ihr natürlich Waffen kaufen und verbessern oder euch mit Nebenjobs Geld verdienen. Ihr könnt euch auch ausruhen, was eure HP und den Zustand wieder herstellt. Dieser beeinflusst die Ergebnisse des Trainings. Ihr könnt auch versuchen ein Date oder ein Duell zu verabreden, was aber relativ häufig abgelehnt wird.

Die Events sind grds. an den Geschehnissen des Anime orientiert, es wurden aber auch einige zusätzliche Szenen ergänzt, um auch für jeden Charakter ausreichend Szenen zu haben, z.B. beim Festa. Leider fehlt es in den Dates und bei sonstigen Treffen immer etwas an Interaktionsmöglichkeiten bis auf einfache Auswahlfragen, die Möglichkeit nach Duellen/Dates zu fragen und Geschenke machen zu können. Der Dating-Aspekt des Spiels steht definitiv nicht im Vordergrund, ich würde es eher als Simulation bezeichnen, um der ganzen Geschichte etwas mehr Leben und einen persönlicheren Touch zu verleihen. Das System ist recht nett, aber erwartet hier keinen VN-Stil.

Freude liegt im Kampf, im Wagnis, in der Leidensbereitschaft, nicht im Siegen

Das Kampfsystem ist deutlich besser gelungen als der VN-Teil. Auch wenn es kein vielschichtiges Kombosystem gibt, so hat es genügend Waffen und Angriffe, um das Kämpfen interessant zu machen. Wie typisch für den Anime ist Ayato aber definitiv overpowered und ihr müsst euch kaum bis zum Festa Sorgen machen. Wie im klassischen 3D-Actionkampf habt ihr neben einem normalen Angriff, der Kombos ermöglicht, auch mehrere Spezialangriffe. Nämlich einen Einfachen, Meteor Arts und Teamangriff. Daneben könnt ihr parieren und einen kurzen Dash ausführen. Ausweichen oder blocken ist auch extrem wichtig, denn werdet ihr bei Ausführung eines Angriffs getroffen, gibt es Schaden und euer Schulemblem muss darunter leiden. Geht dieses kaputt ist der Kampf genauso vorbei, wie wenn eure HP auf null sinken.

Dank des Partnersystems kämpft ihr häufig im System 2 vs. 2. Jeder Charakter hat dabei eine Waffe ausgerüstet. Ihr habt  Schwerter, Langschwerter, Speere, Fäuste, Pistolen und Gewehre zur Auswahl, die mit häufiger Benutzung bis zu einer Mastery-Stufe von Level 3 ansteigen. Bei Ayato ist das aber zweitrangig, weil er bereits Schwerter und Langschwerter gemeistert hat. Ihr könnt also direkt in den Kampf. Was ich sehr interessant finde ist, dass ihr die in der Kampagne besiegten Gegner dann auch im Vs-Mode bekämpfen und spielen könnt. Das ist ein toller Zusatz, bei dem ich aber unsicher bin, ob er auch im weiteren Verlauf gut bleiben wird.

Ich mach mal meine Brille sauber

Die grafische Darstellung des Spiels ist zweischneidig. Der VN-Teil hat eine gute grafische Darstellung mit guten CGIs und stellenweiser Vertonung. Dafür sind die normalen Szenerien einfach gehalten, was aber auch bei vielen VNs der Fall ist. Daneben steht der Kampfteil, der flüssige Animationen beinhaltet. Leider sind die Darstellungen der Charaktere hier verwaschen und auch die Arenen wirken zu einfach. Das ganze hinterlässt einen etwas traurigen Nachgeschmack, weil das ganze Spiel so etwas an Wirkung verliert. Zu gute halte ich dem Spiel aber die gelungenen Teamangriff- und Spezialangriffsanimationen. Letztere sind für die Waffen unterschiedlich, während ersteres durch die Kombination von Partnern im Kampf bestimmt wird.

Zwischenfazit: Phoenix Festa ist etwas schwierig zu beurteilen. Es hat Höhen und Tiefen, was das Ergebnis bisher ziemlich ins Mittelmaß einbetoniert. Der Dating-Simulationsteil des Spiels ist ganz nett und lockert das Erlebnis etwas auf, auch wenn er eigentlich nur Einfluss auf das Ende nimmt und seine Relevanz mit Beginn des Festas recht verliert. Während dort die grafische Gestaltung einfach aber gut gehalten wurde, verliert das Kampfsystem hier etwas Boden. Die Charaktermodelle wirken verwaschen und auch die Arena ist nicht gerade die Augenweide schlechthin. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen. Sonst funktioniert das Kampfsystem aber sehr gut und die verschiedenen Waffen sind alle recht nützlich. Aus Kontinuitätsgründen bleibe ich aber bei Ayatos Schwertkünsten. Zum Glück scheint das Spielsystem so langsam in Fahrt zu kommen und mit meinem eigenen Charaktere habe ich doch etwas mehr Freiheit im Kampfsystem. Ich bin gespannt, ob sich die angesprochenen Punkte, insbesondere etwas mehr Intensität im Kampf und eine weniger vorangepreschte Story mit meinem eigenen Charakter und Voranschreiten, noch verbessern. Bis dahin kann ich euch nur mit einem eher negativen Eindruck zurück lassen.

Test

Nach 37 Stunden beende ich mein Abenteuer in Asterisk War. Im Zwischenfazit     hatte ich ja meine Befürchtungen zum Spiel geäußert. Es gab aber noch ein paar weitere Heldinnen, deren Geschichte ich erkunden musste und die Option eines eigenen Charakters wartete ebenfalls darauf, erkundet zu werden.

Netter Kampfmodus

Etwas zufällig bin ich auf den Kampfmodus gestoßen, nachdem ich einen Blick auf die Galerie geworfen habe. In diesem könnt ihr die verschiedenen Charaktere gegeneinander antreten lassen. Selbst wenn ihr reine Gegnercharaktere wie Lester spielen wollt, könnt ihr hier loslegen. Auch 2vs2- oder 1vs2-Kämpfe sind möglich. Ayato fehlt natürlich nicht, mit seinem einfachen Schwert oder seinem Ogre Lux Ser-Veresta. Bandai Namco ist mit einer Funktion aber eine gute Überraschung gelungen. Ihr könnt den selbst erstellten Charakter in das Kampfrooster importieren und mit ihm die Konkurrenz ordentlich aufmischen.

Eigener Charakter

Eine sehr gute Funktion ist der Perspektivenwechsel mit eurem eigenen Charakter. Die Erstellung des Charakters ist recht rudimentär und es stehen nicht so viele Optionen für die Personalisierung zur Verfügung. Statt nun eine eher romantische Beziehung mit den Heldinnen zu verfolgen, wird die Beziehung eher in Richtung platonischer Freundschaft entwickelt. Das erweitert den Charakter der Damen um einige Elemente. Außerdem habt ihr die Option eurem Charkter die Waffenausrichtung zu geben, die ihr wollt und seid nicht auf Ayatos Schwertfähigkeiten angewiesen. Da ihr deutlich schwächer anfangt als der eigentliche Protagonist, bekommt ihr mehr Zeit bis zum Beginn des Phoenix Festa. Ihr wollt einen schnellen Charakter, der den Gegner mit seinen Pistolen auf Abstand hält? Kein Problem! Mein Kusengai bleibt aber vermutlich ein Nahkämpfer.

Viel verschenktes Potenzial

Per se ist Festa ein interessantes Spiel, welches sehr gut hätte sein können. Das Spiel steht sich aber immer wieder selbst im Weg. Angefangen von der Grafik über die nur schwächelnde Interaktion zwischen den Hauptcharakteren. Das Kampfsystem ist dagegen recht gelungen, auch wenn es sehr viele Schwertkämpfer und wenig Speerkämpfer gibt. Das Spiel steht sich eigentlich die meiste Zeit selbst im Weg.

Fazit

Ich tue mich ziemlich schwer mit der abschließenden Bewertung des Spiels. Das Spiel hat einen ganzen Haufen von Problemen, die den Spielspaß ziemlich dämpfen. Die etwas schwächelnde Grafik ist kein großes Problem, aber ergänzt das Hauptproblem des Spiels. Das Potential, welches das Spiel zeigt wäre vielleicht mit etwas mehr Zeit bei der Entwicklung besser herausgekommen. Ein paar mehr Dialogelemente, deren Einflüsse auch relevanter sind, wäre ein guter Start. Persönlich hätte ich auch etwas mehr Story gehabt. Ich kann aber nicht sagen, dass mir das Spiel keinen Spaß gemacht hätte. Die Umsetzung der Charaktere war, wie schon in der Vorschau festgestellt, recht gut gelungen und bot mit dem eigenen Charakter eine interessante neue Seite. Das Kampfsystem war gut, auch wenn es etwas an Abwechslung auf Dauer wackelt. Im Ende bleibt das Spiel leider Mittelmaß.

Asterisk Wars: Phoenix Festa ist kein schlechtes Spiel, aber ich kann eine Empfehlung nur mit Einschränkungen abgeben.

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6. August 2016 15:40

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16. August 2016 14:22

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