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Test – Rainbow Moon

Test – Rainbow Moon

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23.12.2013 – Test

Rollenspiele auf der PS Vita kommen in unseren Regionen noch nicht richtig in Fahrt. Die Anzahl derer ist noch übersichtlich und Lokalisationen kommen wenn nur sehr spät. Mit Rainbow Moon tritt nun ein vom deutschen Entwicklerstudio SideQuest taktisches Rollenspiel auf die Bühne. Seit dem 4. Dezember ist das Spiel für 12,99 Euro zu haben. Wir haben uns den Titel angenommen und sagen euch, ob sich das Warten gelohnt hat.

Zwischen zwei Welten

Ihr schlüpft in die Rolle eines Kriegers. Euer ärgster Feind und Rivale ist der böse Zauberer Namoris, welcher die Weltherrschaft unter sich reißen möchte und den es zu besiegen gilt. Doch in der letzten Schlacht legt Namoris euch herein und öffnet ein Dimensionsportal, in das ihr unweigerlich durchtretet. Ihr landet schließlich in der Welt von Rainbow Moon, von der ihr fortan wieder weg wollt. Doch nicht nur ihr seid auf Rainbow Moon gelandet, sondern auch zahlreiche Monster, die die Bewohner des Planeten bedrohen. Schließlich macht ihr euch auf den Weg, eine Lösung für euer und das der Rainbow Mooner zu finden.

Euer Held ist ein stummer Krieger, weshalb die Geschichte von den NPCs in Dialogen erzählt wird. Dadurch dass zusätzlich auf Filmsequenzen sowie eine Synchronisation verzichtet wird, ist die Erzählperspektive recht einseitig.

Hallo Rainbow Moon

Was in Rainbow Moon passiert, könnt ihr selber entscheiden. In der offen gehaltenen Welt seht ihr die Monster, die es zu besiegen gilt. Hier und da erscheint auch ein kleiner Hinweis auf dem Bildschirm, der einen zufallsbasierten Kampf anzeigt, den ihr jedoch erst bestätigen müsst. So habt ihr es ständig in der Hand, wann ihr kämpfen wollt und wann nicht. Über den Köpfen erkennt ihr das Level sowie die Anzahl der Monster, ebenso über eine grün/weiß/rot-Skala, ob ihr es einfach oder schwer mit ihnen haben werdet.

Den Fortschritt blockieren jedoch diverse Gegenstände, die nur mit bestimmten Gegenständen aus dem Weg geräumt werden können. Die bekommt ihr im Laufe der Geschichte, indem ihr dunkle Höhlen nach wichtigen Artefakten durchsucht, fiese Gegner besiegt und damit den Menschen auf Rainbow Moon hilft. Selbstverständlich gibt es auch abseits der Story Nebenaufgaben, die sich auf das Sammeln von Objekten oder Suchen von anderen NPCs beziehen. Doch für jede erledigte Quest gibt es Münzen, die ihr im gesamten Spiel bitter nötig habt. Denn in Rainbow Moon kostet alles Geld: Heiltränke, Rüstungen, Waffen, Lebensmittel und sogar die Heilung. Weitere Münzen bekommt ihr im Kampf oder in Schätzen, die in der ganzen Welt verteilt sind.

Taktisches Rollenspiel

Das Kampfsystem ist an das klassische, taktische Rollenspiel angelehnt, das man zum Beispiel aus Disgaea kennt. Jeder Charaktere und jedes Monster hat eine bestimmte Anzahl von Zügen, die man pro Runde machen kann. Eure Aktionen bestehen in der Regel aus Bewegen, Angreifen, Verteidigen, Spezialangriff, Gegenstände nutzen oder Fliehen. Zusätzlich wurde ein Schwäche-Stärke-System eingebaut. Mit dem hat jedes kampffähige Lebewesen eine bestimmte Waffenart, die gegenüber einer anderen Waffenart überlegen, unterlegen oder neutral sind. So macht ein Schwert gegen einen Gegner mit Bogen mehr Schaden, umgekehrt macht der Bogen weniger Schaden am Schwert. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr sechs Charaktere mit den sechs unterschiedlichen Waffenarten. Jedoch können nur drei im Kampf eingesetzt werden. Über taktische Startaufstellungen, die nach und nach im Spiel gekauft/gefunden werden, kann sogar der Anfang des Kampfes beeinflusst werden. So ist jeder Fight, insbesondere gegen einen Boss, aufs Neue gut zu überlegen.

Zähes Skillsystem

Wie in einem Rollenspiel üblich, werdet ihr mit Erfahrungspunkten und einem Levelsystem für eure Spieldauer belohnt. Doch statt mit dem Levelaufstieg einhergehenden verbesserten Attributen eurer Charaktere, gehen die Entwickler in Rainbow Moon einen ganz anderen Weg. Für jeden besiegten Gegner erhält derjenige, der ihn vernichtet hat, Skillpunkte. Mit diesen kann er sich beim Skill-Händler dann in den sechs Attributen Stärke, Verteidigung, Schnelligkeit, Glück, HP und MP einkaufen. Damit werdet ihr trotz der Freiheit, zu gehen wohin und kämpfen mit wem ihr wollt, gezwungen, unzählige Monster mit unterschiedlichen Helden zu bestreiten. Doch das ist auch der große Knackpunkt des Spiels. Denn die Levelhöhe steigt von Bereich zu Bereich überproportional zu eurer Levelhöhe an – und damit auch der Schwierigkeitsgrad. So muss viel Zeit dafür aufgebracht werden, die einzelnen Charaktere zu trainieren. Über das Verbessern von Rüstungsgegenständen versucht man diesen Umstand ein wenig zu überdecken, doch dafür werden Materialien von Monstern benötigt, die man nur im Kampf gegen sie erhält.

Auf dem Regenbogen Mond

Grafisch macht der von oben hinabblickende Titel einiges her. Die leicht kindisch wirkende Darstellung strotzt vor Farben und hochauflösenden Texturen und sehr kurzen Ladezeiten, Personen sind individuell gezeichnet und animiert, die verschiedenen Bereiche sind übersäht mit Details und das komplette Spiel baut auf einem 3D-Look auf. Die absolute Krönung stellen die vielen Spezialfähigkeiten dar, die in großartigen Animationen das kommende Leid eurer Gegner erahnen lässt. Passend dazu gesellt sich ein klassischer Soundtrack, der mit seinen verschiedenen Klängen wunderbar die aktuelle Atmosphäre einfängt. Und wie in jedem Rollenspiel auch, besitzt Rainbow Moon ein Kampflied, welches sich auch nach dem Spiel in eurem Ohr festsetzt.

Fazit: Rainbow Moon ist für Rollenspiel-Fans das, worauf sie lange gewartet haben. Es ist ein absolutes Oldschool-Spiel mit einer einfachen Handlung und Erzählweise, dem klassischen Kampf- sowie einem zähen Skillsystem. Doch die Kombination aus dem ganzen lässt einem selbst nach 20 Stunden vergessen machen, dass man in dem Spiel noch so einiges vor sich hat. Es ist kurzweilig und gleichzeitig fordernd, langatmig und trotzdem abwechslungsreich. Vor allem das Kampfsystem mit seinen verschiedenen Facetten ist es, was diesen Titel so ausmacht. Die Karte ist verglichen zu anderen Rollenspielen klein und doch steckt so viel in diesem kleinen Spiel. Denn vieles lernt man erst nach und nach kennen. Grafisch ist Rainbow Moon auf dem OLED eine Wucht und auch den Soundtrack hört man gerne beim Spielen.
Das Fazit ist daher eindeutig: Wer dieses Spiel nicht kauft, verpasst ganz große RPG-Kost.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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