Test – Digimon Story: Cyber Sleuth

Test – Digimon Story: Cyber Sleuth

Test – Digimon Story: Cyber Sleuth

2
Positiv
81% - 87%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Viele wünschten sich schon immer ein Pokemon auf der Vita und nun hat Bandai Namco scheinbar die bitten der Fans erhört, mit dem Rollenspiel Digimon Story: Cyber Sleuth. Nach einem steinigen Weg in den Westen, primär über eine Petition, hat es der neuste Ableger der Digimon Story-Reihe am fünften Februar auf unsere hiesigen PS4- und PS Vita-Systeme geschafft.

Thomas: „Ein kurzer Hinweis bezüglich Digitationen und Digimon. Jedes Digimon kann einem Level zugeordnet werden. Die Level geben de ungefähre Stärke eines Digimon an.“
Yuuki: „Da der Evolutionsbaum durchaus kompliziert ist, haben wir euch hier eine grafische Darstellung erstellt.“

DigimonStoryCyberSleuth_Evolutionslinien

 

Thomas: „Und selbst hier fehlen einige Digitationen…“
Yuuki: „Es ist fast schon verrückt wie komplex das mit unter ist…“

Nur ein Pokemon-Klon

Die Vergleiche mit Pokemon liegen nahe, keine Frage. Auch die Trailer helfen da nicht wirklich. Doch ist es wirklich nur ein Pokemon Klon? Also ähh…..

Thomas: „Nein, ist es nicht!“
Yuuki: „Bleib ruhig Thomas, dazu kommen wir noch!“

Also wo waren wir? Ah ja. Wie Thomas schon mit seinen Zwischenruf gesagt hat, handelt es sich bei Digimon Story Cyber Sleuth nicht um einen einfachen Pokemon Klon. Viel mehr könnte man es so beschreiben: SMT (Shin Megami Tensei) trifft Digimon. Aber selbst das ist nur ein sehr oberflächlicher Vergleich. Sicher, es gibt in beiden Pokemon/Dämonen ähnliche Wesen/Digimon. Doch da hören die Gemeinsamkeiten auch schon auf. Statt die Digimon mit Pokebällen zu fangen oder durch Überzeugen ins Team zu bekommen, scannt man die Daten der Digimon mit jeder Begegnung. Diese gescannten Daten, kann man sobald man mindestens 100%, maximal 200%, hat im Digi Lab zu den respektiven Digimon konvertieren.

Jedes Digimon hat neben den für ein RPG Standardwerten wie Attacke und Speed, auch noch ABI und COM. COM bestimmt im Groben und Ganzen nur, wie wahrscheinlich es ist, dass das Digimon Combos mit anderen Charakteren ausführt. Für einige der möglichen Digitationen ist ein bestimmter COM-Wert notwendig. ABI ist da schon interessanter. Diesen kann man mit einen Wachstumsbooster gleichsetzen, der die erhaltbaren Bonuswerte der Digimon erhöht. Hier kommt auch das 200% im Spiel. Wenn man ein Digimon, das zu 200% eingescannt wurde, konvertiert, startet man mit 5 ABI statt nur 2. Dieser ABI-Wert kann nur auf zwei Arten erhöht werden. Durch seltenes Fleisch und durch das Digitieren bzw. die De-digitation der Digimon. Die De-digitation ist dabei weitaus effektiver, während das Digitieren nur ein Plus von einem bis drei Punkten bewirkt, kann das De-digititieren um einiges mehr Punkte bringen. Dies ist aber sowohl vom Level als auch von der Evolution Stufe abhänging. Ultimate – Rookie kann so mitunter mal ein Plus von 20 ABI bedeuten.

Yuuki: „Jetzt aber genug davon, wir brauchen ja auch noch was für den eigentlichen Test!“
Thomas: „Das System scheint komplex genug zu sein um ganze Texte damit zu füllen. Allein schon die verschiedenen Digitations Zweige der Digimon…“
Yuuki: „Leider ist genau das aber auch etwas was der Anime nicht gut darstellt. Wenn es nach den Anime geht, hat jedes Digimon nur genau eine Digitationslinie.“
Thomas: “Verübeln kann man es ihnen aber nicht, es wäre wohl viel zu viel Aufwand es im Anime aufzeigen…“
Yuuki: „ …und zu kompliziert“

Ey Mann – Wo is‘ mein Körper?!

Im Spiel selber übernimmt man die Rolle von Takomi, bzw. Ami Aiba. Eigentlich ein(e) ganz normale Teenager(in). Aber nur eigentlich, denn durch ein kleinen Unfall in Eden verlor er/sie sein/ihr Körper und wandelt nun als digitales Wesen in der realen Welt herum. Da die ganze Situation jedoch alles andere als normal ist, wird Privat Dektektivin Kyoko auf ihn/ihr aufmerksam und überzeugt den Protogonist als Cyber Sleuth (Cyber Detektive) zu arbeiten. Genau hier startet die Story.

Doch was ist Eden? Eden ist Google auf Steroide. Es handelt sich um eine eigene digitale Welt, in der (fast) jeder ein Avatar hat. Mit diesem Avatar kann er mit allen anderen Avataren interagieren, aber auch Dinge in der Realität kaufen. Es gibt auch die dunkle Seite von Eden: Hacker. Hacker sind in her nicht per se böse, sondern erst einmal das das Äquivalent der Digimon Tamers in diesen Spiel.

Ein Gleichgewicht im Ungleichgewicht

Das Kampfsystem von Digimon ist ein standardmäßiges rundenbasiertes RPG. Euer aktives Team besteht aus drei Digimon. Ihr könnt dabei auch mehr Digimon in der Reserve haben, wenn euer Speicherplatz es zulässt. Jedes Digimon verbraucht nämlich etwas davon. Zu Beginn füllt ein Champion euren Speicher bereits recht gut, später merkt ihr es kaum noch.

Im Kampf bestimmt eure Geschwindigkeit die Angriffsreihenfolge. Statt aber wie ein „typisches“ RPG nur auf ein Attributensystem zu setzen, müsst ihr im Kampf gleich doppelt aufpassen. Jedes Digimon hat einen von vier unterschiedlichen Typen: Free, Data, Vaccine oder Virus, wobei die letzten drei im klassischen Schere-Stein-Papier-Verhältnis zueinander stehen. Ebenso stehen die elementaren Attribute im Verhältnis zueinander. Für alle, die davon überfordert sind, zeigt das Spiel aber bei der Auswahl eines Angriffsziels immer an, ob der Angriff gut, schlecht oder neutral ist. Bei jedem Zug könnt ihr wählen, ob ihr normal angreift, einen Skill benutzt, euch verteidigt, ein Digimon wechselt oder ein Item benutzt. Natürlich kann man auch wegrennen, aber das braucht man eigentlich nie. Insbesondere relevant sind die Skills, welche euer Digimon mit steigendem Level und wechselnden Stufen erlernt. Euer Digimon kann dabei maximal 20 Skills erlernt haben und fünf Stück mit in Kämpfe nehmen. Der sechste Slot ist immer für den Special Move reserviert, der bei Digitation oder Dedigitation verloren geht. Das Kampfsystem ist recht schnell zu erlernen, dank der freundlichen Hinweise im Kampf. Zusammen mit den zahlreichen Statuseffekten, sollte auch jeder Spieler eine angenehme Art zum kämpfen finden.

Grafikpracht

Grafisch kann sich die PS Vita-Version von Cyber Sleuth definitiv sehen lassen. Sie ist nur insoweit schlechter, dass sie nicht ganz so fein geschliffen ist. Was aber nicht heißt, dass ihr hier mit schlechter Darstellung rechnen müsst. So sind z.B. alle Digimon perfekt an den Originalen ausgerichtet und es fehlen keine Details. Auch die unterschiedlichen begehbaren Gebiete sind variabel und bunt gestaltet, ohne dabei zu surreal zu wirken. Wobei ruhig mehr NPCs herumlaufen hätten können. Die animierten Szenen im Spiel sind auch sehr gut gelungen und passen sich problemlos ins Gameplay ein.

Thomas: „Die Attacken sind im Vergleich zu früheren Spielen richtig gut animiert. Bei den Spezialattacken der Digimon, greifen diese sogar mit an. Bisher waren es immer recht kleine Angriffe. Eine tolle Entwicklung.“
Yuuki: „In Cyber Sleuth sieht man sogar seine Digimon im Kampf und nicht nur ein Bild von ihnen.“

Für die Ohren?

Grafik ist nicht alles, auch der Soundtrack ist entscheidend. Dieser ist recht stimmig und hat mit unter einen techno-ähnlichen Soundtrack, der aber nicht zuletzt wegen den vielen Aufenthalten in der Digitalen Welt mehr als passend ist.

Bezüglich der Sprachausgabe bietet das Spiel nur die japanische Sprachausgabe und englische Texte. Besonders die englischen Texte könnten einigen potentiellen Käufer vergraulen, weil man schon ungefähr verstehen sollte, was das Spiel von einem will.

Yuuki: „Also ich Spiel jetzt weiter und du?
Thomas: „Ich auch, das Spiel ist einfach nur so gut bisher!“
Yuuki: „Und es erinnert mich ein wenig an Persona!“
Thomas: „Ein wenig ja, besonders das Digiline Feature!“
Yuuki: „Ah Digiline, das Whats app im Spiel bei dem man sogar antworten darf.“
Thomas: „Schade nur das es nicht zu Ende gedacht wurde…“
Yuuki: „`Hey, hast du Zeit?` Antwort: `Ja`, nichts passiert…“
Thomas. „In der Tat, aber nun zum Fazit!“

Zwischenfazit: Digimon Story Cyber Sleuth präsentiert sich als ein sehr gutes Rollenspiel mit einem auf erstem Blick komplexen, aber leicht erlernbaren Spielsystem. Insbesondere die Möglichkeit im DigiLab zu digitieren und zu de-digitieren bringt eine Menge Tiefe in das Spielsystem. Bei der Gestaltung der Digimon wurde sehr viel auf Detailgenauigkeit gesetzt.. Passend dazu sieht das Spiel auch noch gut aus. Das einzige was den guten ersten Eindruck etwas trübt, sind die doch etwas flach fallenden Gespräche in Digiline. Das lässt sich aber definitiv verschmerzen. Die interessante Prämisse des Spiels muss sich jetzt nur noch gut weiterentwickeln und natürlich muss man auch noch einen Blick auf die Online-Kämpfe werfen, bis dahin werden wir fröhlich weiterdigitieren.

Test

Nach guten 75 Stunden sind wir mit Cyber Sleuth fertig, minus dem NewGame+-Modus. Wobei man, wenn man die Nevern hat, auch noch mehr Zeit in die Dedektivarbeit stecken kann. Neben den wichtigen Quests, kann man auch problemlos Nebenquests machen, in denen man verlorene Gegenstände suchen oder böse Hacker besiegen muss.

Übersetzungsfehler

Zwei Sachen sind beim Spielen definitiv auffällig gewesen: das Voranschreiten der Geschichte und ein paar Fehler in den Dialogen. Die Geschichte ist gut und bietet interessante Wendungen, Höhen und Tiefen. Zweifelhaft erscheint aber die Platzierung der Kapitelgrenzen. Einige der Kapitel bieten nur sehr wenig Raum für optionale Quest, andere haben wiederum größere Pausen mit Nebenquests, bevor die Geschichte weitergeht. Es ist nicht notwendigerweise schlecht, aber vielleicht hätte man ein oder zwei Kapitel einsparen können und so ein etwas ausgeglicheneres Voranschreiten der Geschichte ermöglichen können.

Die Fehler in den Dialogen sind ebenfalls keine gravierenden Probleme, aber etwas merkwürdigerer Natur. An einigen Stellen sind die Namen von Digimon, vermutlich bei der Übersetzung, durcheinander gekommen. Am häufigsten taucht aber einer bestimmten Stelle im Spiel der Fehler auf, dass die „Eater“ Bakemon genannt werden. Etwas schmerzlich für das entsprechende Geistdigimon. Auch wenn ihr an einigen Stellen eine Antwortmöglichkeit auswählen könnt, sind die Dialoge etwas verrutscht. Aber keine Sorge: Sehr viel Auswirkungen haben diese Dialoge nicht. Sie dienen mehr der eigenen Belustigung.

Yuuki: Das mit den Eatern ist schon ärgerlich, findest du nicht auch, Lars?
Lars(?): Ich bin aber nicht Lars, ich bin Thomas!
Yuuki: Der Text sagt aber was anderes.
Lars(?)/Thomas(?): ….

Multifunktion oder Spezialisierung

Wenn man bei der Auswahl der Kämpfer im Onlinemodus Glück hat, trifft man auch auf ein paar Gegner aus dem asiatischen Raum. Diese haben das Spiel natürlich schon einige Tage länger und nette Ideen bezüglich der Teamaufstellung. Das Onlinekolosseum funktioniert sehr gut, nur gibt es keine wirkliche Einschränkung in der Stärke der Gegner. Seid also gut vorbereitet, denn ihr werdet auf die einen oder anderen Megadigimon treffen.

Diese „netten“ Kämpfe im Kolosseum zum Anlass, ein Wort zum Training eurer Digimon. Erfahrene Pokémonspieler kennen sich vielleicht mit EV-Training aus. Für diese sei gesagt, dass die ABI-Bonuspunkte vergleichbar wichtig sind, ihr aber keinen Haufen anderer Digimon dafür vermöbeln müsst. Durch Trainingsobjekte in eurer Farm kombiniert mit den Persönlichkeiten eines Digimons könnt ihr bestimmte Stats ansteigen lassen. Wie in der Vorschau bereits erwähnt, ist das Ganze durch den ABI-Wert begrenzt. Es gibt also zwei Möglichkeiten eure Digimon zu trainieren: fokussiert auf einen Stat oder verteilt. Eine eher spezialisieret Einheit richtet zumeist höheren Schaden an oder hält mehr Schaden aus, bekommt aber eher Probleme bei Gegnern mit Stärke bzw. bei eigener Schwäche Probleme. Verteilt ihr eure Stats großzügiger seid ihr weniger anfällig für Resistenzen, richtet aber, je nach Digimon, deutlich weniger Schaden an. Aber ihr erhaltet Zugang zu mehr Digitationen und damit auch mehr Fähigkeiten. Das Spiel unterstützt beide Wege gleich gut, auch wenn es für Anfänger definitiv einfacher ist, sich mit den ganzen Digimon vertraut zu machen.

Yuuki: Was für Digimon sind denn im Kolosseum?
Thomas: Imperialdramon, Omnimon, Imperialdramon, Omnimon, Imperialdra..
Yuuki: Technische Störung, bitte habt einen Moment Geduld.

Freie Auswahl

Cyber Sleuth biete ca. 250 Digimon, aus denen ihr ein Team aufstellen könnt. Das ist bereits eine ganze Menge und beinhaltet so ziemlich alle klassischen Digimon. Einige fehlen aber auch, z.B. Kimeramon oder Shoutmon. In dem Fall sind es aber nur wenige die fehlen und keinen wirklichen Einfluss auf die Digitations-Reihe hätten. Auch gibt es nicht alle Armordigitationen aus der zweiten Staffel. Wenn man aber bedenkt, dass man mit 70 Stunden Spielzeit die Hauptstory einmal und nur knapp 190 Digimon registriert hat, dann bin ich über die Begrenzung froh. Auch wenn euer Lieblingsdigimon vielleicht nicht dabei ist, braucht ihr nicht zu verzagen, es gibt Numeomons und Sukamons zu hauf!

Yuuki: Wie viele Sukamon- und Numeomon-Abwandlungen gibt es denn?
Thomas: Ich glaube ich hab bisher sieben gesehen.
Yuuki: Zu viel Schleim in einem Spiel.

Fazit

Cyber Sleuths größte Schwäche ist die Übersetzung. Diese hat an einige Stellen etwas unsauberere Ergebnissee produziert. Das Spiel hingegen kann sich mehr als nur sehen lassen. Gerade der Grafikvergleich in der Vorschau hat gezeigt, dass die PS4- und PS Vita Version ziemlich identisch sind. Neben der guten grafischen Darstellung bietet Cyber Sleuth aber auch alles das, was man von einem guten Digimonspiel erwarten kann. Es gibt einen ganzen Haufen Digimon, aus dem man sich seine Lieblingsdigimon herauspicken kann. Wer gerne trainiert, der hat dank dem ABI-System und den verschiedenen Digitationszweigen sehr viel zu tun, um sich sein optimales Team zusammenzustellen. Mit den auffindbaren Upgrades reicht auch die Speicherkapazität recht schnell, um ein gutes Team mitzunehmen und einige in der Hinterhand zu behalten. Die Option euer Team flexibel zu gestalten, gibt auch dem Kampf eine weitere strategische Tiefe, neben den Stärken und Schwächen aus dem Typus und dem Element. Die Geschichte von Cyber Sleuth ist nicht gerade besonders einfallsreich oder neu, wird aber mit Ausnahme der Kapitelwahl recht gut präsentiert. Auch wenn mit der DigiLine-Funktion ein Element zur Vertiefung der Charaktere etwas untergegangen ist, so wurden die Charaktere interessant und doch lebhaft gestaltet.

Als Digimonfan ist Cyber Sleuth zweifelsfrei ein Pflichtkauf. Der Kauf lohnt sich aber auch für jeden RPG-Freund, der sich gerne variable Teams aufstellt.

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15. Februar 2016 9:00

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24. Februar 2016 8:22

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