Test – Level22

Test – Level22

Test – Level22

2
Positiv
69% - 77%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Moving Player hat sein Herz für Büroangestellte offenbart und am 11. Februar ihr Bürorätsler Level 22 auf die PS Vita geschickt. Nachdem das Spiel schon in seiner mobilen Variante sehr beliebt war, hat Level 22 den Sprung auf die Heimkonsolen und die PS Vita hürdelos genommen. Ob sich das Spiel auch auf eure PS Vita schleichen sollte, erfahrt ihr in unserem Test.

Absoluter Wahnwitz

In Level 22 spielt ihr Gary, einen ganz normalen Büroangestellten, der aufgrund einer langen Nacht zu spät kommt. Da ihm dies öfter schon passiert ist, steht nun sein Job auf dem Spiel. Er wendet sich mit seinem Telefon an seinen Freund Marty, der in der Firma gearbeitet hat und nach jahrelanger unentdeckter Faulheit entlassen wurde. Dieser empfiehlt sich auch gleich als Berater, um euch durch das Gebäude an euren Arbeitsplatz zu manövrieren.

Schleichakt im Büro

Auch wenn das ganze Setting mehr als albern wirkt, so wird die ganze Geschichte erst wirklich komisch, wenn ihr einmal im Büro herumschleicht. Am Anfang reicht es noch vorsichtig zu gehen und auf die passende Gelegenheit zu warten .Bereits in der ersten Etage (Welt) des Gebäudes zeigen die Entwickler sich von ihrer dunklen Seite. Gary kann sich allerhand schmutziger Tricks bedienen, um sein Ziel zu erreichen und sein Freund Marty scheint mit solchen Techniken allerhand Erfahrung zu haben. Vom Krabbeln in Luftschächten, über das klassische in Schränke verstecken bis zum legendären Pappkarton kann sich Gary einiger Tricks bedienen, um kurzzeitig „unsichtbar“ zu werden. Im Gegensatz zum Urheber des Pappkartons als Schleichobjekt, bedient sich Gary keiner Schusswaffen. Sein Repertoire bezieht sich mehr auf auffindbare Gummibandschleudern, schwere Bücher, Abführmittel und Kaffee, um Verwirrung zu stiften und lästige Kollegen und Sicherheitsleute auszuschalten. Überraschend brutal für einen normalen Büroalltag.

Bis Stockwerk 2 waren die Level noch nicht so anspruchsvoll. Viel interessanter als die Lösung der Rätsel ist es aber auch, die versteckten Geheimnisse und Schätze zu finden. Die Schätze sind irgendwo im Level verteilte – Figuren von Marty. Dieser scheint eine gewaltige Sammlung an Figuren zu besitzen, die er bei seiner Entlassung vergessen hat. Die Figuren sind schlechte Kopien von bekannteren Charakteren und Parodien u.a. auf Solid Snake. Die Geheimnisse hingegen sind meist ziemlich gut versteckte Räume, deren Auffinden euch einen netten kleinen Text von Gary einbringen. Meist eine Mischung aus Humor und cleverem 4th-Wall-Breaks.

Putzig

Die Musik ist interessant gewählt. Während die Geschichte und die drastischen Maßnahmen suggerieren, dass die Situation sehr ernst ist, behält die Musik ihren lustigen fröhlichen Unterton bei. Nur während Bosskämpfen wird die Musik ernster. Genauso komisch ist das restliche Design des Spiels. An und für sich sieht das isometrisch designte Spiel gut aus und auch die verschiedenen Bürogegenstände wurden gut und realistisch erstellt. Andererseits schwingt auch hier dieser ernsthafte Unterton mit, der dem Spiel seinen Charme und seine lustige Note verleiht

Das geniale an der Darstellung ist die Bedienung von Klischees. Eure Kollegen schlafen ab und an einfach ein – inklusive der berühmten „ZZZ-Sprechblase“- die Kaffeemaschinen sind Retter vor und Grund allen Übels oder Mitarbeiter schauen auf ihren Rechnern Bilder von Pizzen an. Auch die Fallen sind schön animiert. Kippt ihr Kaffee über ein elektrisches Gerät, schlägt es Funken und das Gerät bleibt so lange kaputt, bis ein Techniker kommt. Andere Mitarbeiter bleiben einfach verwirrt vor dem Gerät stehen. Es sind diese kleinen Details, die noch mehr Humor ins Spiel bringen und einen großen Teil des Charmes ausmachen.

Zwischenfazit: Level22 ist ein wirklich komisches Spiel. Die Geschichte und das gesamte Setting sind humorvoll gestaltet. Das Spiel ist grafisch einfach gehalten und vermittelt seine Charme durch klassische Büroklischees. Dennoch funktioniert die Rätsel- und Stealthmechanik recht gut. Ich bin mir zwar noch unschlüssig, ob das Spiel seinen Reiz für 22 Stockwerke mit jeweils fünf Leveln halten kann, aber bisher reizt mich der Charme. Persönlich ist mir der Schwierigkeitsgrad zu niedrig, aber nach zwei Stockwerken ist die Chance relativ hoch, dass sich das noch ändert. Bis dahin bleibt mein Eindruck positiv.

Test

Nach knappen vier Stunden beende ich meine Rettungsaktion. Je nachdem wie lange ihr knobeln müsst und wie viel Interesse ihr an der Suche der Geheimnisse habt, werdet ihr zwischen drei und fünf Stunden brauchen. Das ist leider doch etwas relativ wenig Spiel, insbesondere weil die Rätsel sehr angenehm sind und die Lösungen meist einprägsam sind oder aus warten bestehen.

Keine Sicherheitsvorschriften

Am meisten hat mich der Schwierigkeitsgrad des Spiels überrascht. Statt nur die Items an unterschiedlich gelegenen Orten zu verstecken, ändert Level 22 auch die gesamte Umgebung, z.B. durch Dunkelheit oder Fließbänder, die umgestellt werden können und euch transportieren können. Auch die im Laufe des Spiels hinzutretenden neuen Items fügen sich sehr gut ins Spiel ein und bringen neuen Wind in die Level. Die Kombination von verschiedenen Items und den Büromitarbeitern, die die primären Hindernisse und Gegner sind, ergeben recht gute Rätsel. Auch wenn einige der Level wenig widerspielwert haben, weil das Rätsel dahinter nur einmal verstanden werden muss, so macht es viel Spaß, die Lösungen herauszufinden und zu sehen, wie der eigene Plan aufgeht.

Clever und Böse

Selbst wenn ihr es durch die einzelnen Level schafft, heißt das noch lange nicht, dass ihr alles entdeckt, was es im Spiel zu finden gibt. Wie bereits erwähnt, gilt es auch den Weg zu geheimen Räumen und zu den Puppen zu finden. Wer bereits in den ersten zwei oder drei Stockwerken damit Probleme hatte, der kann sich in den späteren Leveln auf einiges gefasst machen. Die Entwickler haben sich die größte Mühe gegeben, die Sachen an den ungewöhnlichsten Orten zu verstecken. Das Vorbeilaufen am Ziel ist dabei wohl die einfachste Methode des Versteckens. Wer sich gerne auf die Jagd nach Easter Eggs und Sammelobjekte macht, der wird sich in Level 22 wohl fühlen. In jedem Level gibt es zwei Geheimnisse und bei der Menge an Stockwerken, kommt einiges an Puppen und Geheimräumen zu Stande.

(K)ein Herz für Bosse

Die Level sind bereits mit interessanten Konzepten und Hindernissen gespickt, aber die Bosse eines jeden Stockwerks bieten jeder ein eigenes Konzept. Es ist aber kein klassischer Bosskampf im offenen Kampf. Jeder Bosskampf funktioniert dabei nach dem Grundprinzip des Versteckens und getarnten Angriffs. Wie genau ihr die Bosse besiegt verrate ich natürlich nicht, aber einige von ihnen erfordern schon einiges an Tricks und gefährliche Waffen.

Fazit

Level 22 ist definitiv eines der besten Stealth-Spiele auf der PS Vita. Der durch Witz und ein unkompliziertes Spielsystem enstandene Charme trägt das Spiel ohne weiteres bin in die letzte Etage. Hier kommt die kurze Spielzeit zu Gute, die kaum Zeit lässt, Trott aufkommen zu lassen. Genau diese Kürze ist mein größter Kritikpunkt. Die Rätsel sind zwar gerade im letzten Abschnitt relativ schwer, aber wenn man das System im Level verstanden und das Rätsel einmal gelöst hat, werden nachfolgende Runden deutlich einfacher. Der Schwierigkeitsgrad ist somit perfekt mittig eingependelt, weder zu schwer noch zu leicht. Ich hätte gerne noch schwerere Level genommen, aber man kann nicht alles haben. Dennoch sind die witzigen Kommentare, das gute Gameplay und natürlich die sehr gut versteckten Räume und Sammelobjekte ein guter Anreiz für Perfektionisten.

Ich kann jedem Fan von Stealth- und Puzzlespielen Level 22 ans Herz legen. Auch wenn das Spiel etwas kurz ist, hat mir der Humor und die gute Spielführung Freude bereitet.

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29. Februar 2016 14:01

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5. März 2016 13:04

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