Test – LEGO Marvels Avengers
Unser erster Eindruck war
Unsere Bewertung
Vorschau
Marvels Superhelden hatten bereits in LEGO Marvel Superheroes ihren Auftritt auf der PS Vita. Dennoch entschied sich Warner Broth. Entertainment, mit der Adaption der Avengers Filme diese fullminanten Superhelden wieder auf den Handheld zu bringen. Seit dem 26. Januar ist das wieder von TT Games entwickelte Spiel im Handel erhältlich. Wir haben die Rettung der Welt auf uns genommen und sagen euch, wie viel mehr Superheldenpower in LEGO Marvel’s Avengers im Vergleich zum Vorgänger steckt.
Marvel’s The Avengers
In LEGO Marvel’s Avengers werden die ersten beiden Filme der Avengers Saga behandelt: Als klassische Filmadaption übernehmt ihr die Rolle der Helden aus dem Marvel Universum, um gegen die Machenschaften des gemeingefährlichen Loki zu kämpfen und die Welt vor der Versklavung zu retten. Anschließend geht es um die in Age of Ultron geschaffene künstliche Intelligenz, die die Menschheit als logische Konsequenz des Selbstschutzes zerstören will. Gespielt hatte ich bislang bis zur Hälfte des ersten Teils und kann die detailgetreue Adaption des Filmes bestätigen. Die Handlung wurde im Wesentlichen als leicht gekürzte Fassung übernommen und hat den bereits bekannten LEGO Charme spendiert bekommen; Alle Charaktere besitzen den aus den Filmen bekannten Eigenschaften wie z.B. Tony Stark mit seinem überheblichen aber genialen oder Captain America mit seinem hierarchisch bedachten Zügen. Sogar die bekanntesten Filmzitate haben es in das Spiel geschafft! Doch auch hier gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Auch wenn das Spiel komplett auf Deutsch vertont wurde, sind nicht alle Stimmen aus dem Original. Das sollte jedoch nur die wenigsten stören.
Der Tradition folgend
Viele Szenen aus dem Film sind natürlich umgemünzt in spielbare Situationen, in denen ihr selber mit Iron Man, Thor, Hulk oder Captain America Hand anlegen müsst. Dabei bekommen wir die bereits von den anderen zahlreichen LEGO-Spielen bekannte Spielmechanik serviert: Alles kurz und klein hauen gepaart mit kleinen Rätsel- und Plattform-Einlagen. Studs können gesammelt, versteckte Charaktere gefunden oder Bonussachen entdeckt werden. Auch hier könnt ihr im Level zu verschiedenen Charakteren wechseln, die euch das Spiel bereithält, um entferntere Passagen zu erreichen oder Teamattacken auszuführen wie z.B. Thor, der Hulk als Katapult oder Black Widow, die Captain Americas Schild als Trampolin nutzt. Die Charakterpalette ist mehr als nur vollständig: Alle Marvel-Helden inklusive die Nebenrollen sind spielbar oder können freigeschalten werden. Natürlich ähneln sich viele hinsichtlich ihrer Attacken und Fähigkeiten. Es ist dennoch sehr löblich, wie geschickt TT Games mit den Personen umgeht, um einerseits die Perspektive zu wechseln und andererseits für Abwechslung in der Spielmechanik zu sorgen. Damit wird die actionreiche Geschichte mit all ihren starken Persönlichkeiten sehr gut in dieses Spiel umgesetzt. Hoffentlich bleibt das auch in den zwei folgenden Dritteln.
Open World
Eine absolute Neuerung in der LEGO-Geschichte auf dem Handheld ist, dass TT Games zwischen den eigentlichen geschichtlichen Abschnitten Freizeit in der offenen Spielwelt von Manhattan eingebaut haben. Ihr habt da die Möglichkeit, die Stadt zu erkunden und Nebenmissionen zu verfolgen. Diese sind sehr einfach gehalten und auf spezifische Charaktere zugeschnitten. Beispielsweise finden sich in ganz Manhattan (mitsamt seiner imposanten Skyline) Trampoline, die nur von Black Widow genutzt werden können. Da man jederzeit zwischen den Charakteren wechseln kann, sobald man diese freigeschalten hat, ist dies nicht weiter schlimm. Es ist jedoch auf Dauer schon etwas nervig, hin und her zu wechseln. Bislang vermisse ich jedoch eine kleine Einführung in diese offene Welt. Nur mit einem „Erkunden Sie die Stadt“ weiß ich nicht, welche Nebenmissionen es gibt, wo ich sie finden kann und mit wem ich sei bestreiten darf. Ich hoffe stark, dass sich das im Laufe des Spiels ändert, andernfalls wird das Platinieren eine langwierige Geschichte. Schön ist, dass man die Stadt zu Boden, mit einem Auto oder einem Flugzeug erkunden kann, auch wenn die Steuerung in diesen Gefährten sehr gewöhnungsbedürftig ist. Auch bin ich gespannt, wie man bereits erspielte Missionen noch einmal spielen kann. Schließlich basiert das LEGO-Franchise auf dem Grundkonzept, Levels mehrmals mit anderen Charakteren zu spielen.
Keine Veränderung
Grafisch hat TT Games bereits in den Spielen zuvor bewiesen, dass sie das Maximale in dieser Hinsicht aus der PS Vita holen: Überall fliegende Teilchen, Explosionen und sehr detaillierte Level. Gleiches gilt auch für LEGO Marvels Avengers, welches auf dem hohen Standard aufsetzt, die berühmt berüchtigte Schippe aufgrund der eingebauten Open-World-Funktion aber auslässt. Manhattan wird dabei sehr lebhaft mit Bürgern und Gegenständen gefüllt, bei den Gebäuden und den Hintergründen wurde jedoch kräftig gespart, um das Open-World-Feeling technisch einwandfrei darstellen zu können. Hier zeigt TT Games, dass die PS Vita eben auch Open World kann! Beim Soundtrack bedient sich Warner Bros beim Filmrepertoire und trumpft damit mit einem mitreißender und fulminanter Soundkulisse. Für meinen Geschmack wird das Theme jedoch etwas zu häufig eingesetzt, sodass mir persönlich etwas Flair verloren geht. Wie bei den anderen LEGO-Spielen auch, muss man wieder Kompromisse in der Audioqualität bei den Stimmen machen. Diese sind überdeutlich komprimiert und klingen alles andere als lebhaft. Glücklicherweise trifft das nicht auf die Effekte hinzu, die klar wiedergegeben werden.
Zwischenfazit: Bislang präsentiert sich LEGO Marvel’s Avengers als das bis dato beste LEGO-Spiel auf der PS Vita. Der überaus beliebte Kult um Marvel und die Avengers-Filme scheinen auch TT Games angesteckt haben, die ihren mittlerweile 11. Versuch (!) mit kleinen und großen Details verbessert haben. Mit sinnvoll einsetzenden Charakterwechsel und gutem Leveldesign entziehen sich die Superhelden den ansonsten monotonen Abenteuer; das offene Manhattan ist eine willkommene Neuerung, die ich gerne mehr auf der PS Vita sehen möchte. Im eigentlichen Test muss Warner Bros. zeigen, ob sie den guten Start nicht wieder einbüßen und der belebten Stadt mehr Aufmerksamkeit geben.
Test
Nach knapp fünf Stunden sind die beiden Filme The Avengers und Age of Ultron durchgespielt und auch die Stadt Manhatten soweit erkundet, dass ich euch nun im Test sagen kann, ob es bei dem positiven Eindruck bleibt.
Das Gute
Über das gesamte Spiel hat es TT Games geschafft, das anfangs gute Leveldesign beizubehalten. Weitere Charaktere mit eigenen Fähigkeiten und die actionreiche Vorlage machen zusammen mit Flugeinlagen im Flugzeug und Anzug sehr viel Spaß! Einziger Wermutstropfen an dieser Stelle ist die Geschichte: Dadurch, dass man zwei Filme in ein Spiel gepackt hat, wird die Handlung an manchen Stellen zu sehr gestaucht. Zwar ist der Ablauf weiterhin stringent und sinnvoll erzählt, wer die Filme jedoch schon gesehen hat, wird einige Filmsequenzen vermissen.
Der Standard
Wie von den anderen Lego-Teilen gewohnt ist nach der Geschichte nicht unbedingt Schluss. Um alle Herausforderungen abschließen zu können, sind mindestens zwei Durchläufe nötig, da erst im zweiten Durchgang alle Charaktere zur Verfügung stehen, um die Sammelobjekte und roten Steine zu erhalten. Für letzteres wird genauso wie für zusätzliche Charaktere eine gewisse Anzahl an Studs fällig. Da die Preise mehr als üppig sind, lohnt es sich, früh mit dem Sammeln anzufangen. Dass zum Freischalten aller Inhalte länger braucht, als es Aufgaben in dem Spiel gibt, ist zudem auch ein langes Durchhalten abzusehen. Hier sei jedem ans Herz gelegt, die roten Steine für den Studs-Multiplikator zu finden und einzukaufen. Die Anzahl der spielbaren Charaktere hat gegenüber dem Vorgänger nochmal kräftig zugelegt: Über 100 Stück stehen zur Auswahl! Hier wird jeder seinen Liebling(sanzug) finden.
Das nicht so Gute
In der Vorschau hatte ich bereits die offene Stadt Manhatten beschrieben, die eine Neuerung für LEGO Spiele darstellt. Technisch wurde dieser Teil des Spiels sehr gut umgesetzt, auch wenn es zu Lasten der Texturen geht. Denn auf viele Autos, zerstörbare Objekte und eine umherlaufende Bevölkerung wurde nicht verzichtet. Jedoch leidet diese offene Welt an einer nicht vorhandenen Atmosphäre. Es gibt kaum Geräusche, die das turbulente Stadtleben wiedergeben, Kommunikation mit anderen LEGO-Steinchen gibt es nicht und in Gebäude kann man bis auf den Stark-Tower auch nicht.
Aber
Glücklicherweise bekommt man nach Abschluss der Story die Nebenaufgaben auf der Karte präsentiert; für einige Sammelobjekte gibt es einen roten Stein, den man in Level 13 einfach ergattern kann, sodass man hier nicht vollends in der sehr groß angelegten Stadt auf sich alleine gestellt ist. Die Nebenaufgaben sind dabei unterteilt in Bronze-, Silber- und Goldmedaillen und sind entsprechend schwer zu lösen. Insbesondere bei den Rennen wird man einige Zeit brauchen, um über die meist drei Minuten gehenden Strecken die Idealkurve zu finden und durchzuziehen. Nach der Story sind diese Herausforderungen eine willkommene Abwechslung, sind jedoch schneller erledigt als euer Studskonto aufgefüllt ist. Was letztlich wieder dazu führt, dass man in einer zwar lebendigen Stadt weitere Studs sammeln kann, daran aber kein Gefallen finden wird, da über diese Aufgaben hinaus nichts geboten wird, was das Sammeln etwas angenehmer macht.
Fazit
Es ist spannend zu sehen, dass TT Games selbst nach dem elften Spiel die PS Vita immer besser kennen und damit auch immer mehr aus ihr herausholen. Hier bei LEGO Marvel’s Avengers ist es eine frei begehbare Welt. Zwar ist den Entwicklern der technische Sprung gut gelungen, die Atmosphäre ist aber stark ausbaufähig. Die in der Vorschau befürchtete manuelle Suche blieb aus, sodass man sich auf die Nebenaufgaben ohne groß zu suchen stürzen kann. Gleiches gilt für die Geschichte, die dank gutem Drehbuch nicht nur erzählerisch gut ist, sondern auch aufgrund der vielen Charakterwechsel über das gesamte Spiel bei Laune hält. Bis auf kleinere Szenenkürzungen sowie der stark komprimierten Stimmen haben wir hier in dieser Hinsicht das beste LEGO-Spiel auf der PS Vita.
Ich bin froh darüber, dass TT Games weiterhin an seinen Werken tüftelt und diese weiter verbessert. Zwar hat auch LEGO Marvel’s Avengers bei der offenen Welt noch Entwicklungspotenzial, das sollte euch aber nicht daran hindern, zu diesem Spiel zu greifen, wenn ihr bekannte Spielmechaniken und bekannte Figuren in sehr guter Ausführung auf der PS Vita erleben wollt.
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