Home Testberichte Test – Dex
Test – Dex

Test – Dex

2
Negativ
59% - 68%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

DreadLocks und Badland Games haben nach vielem hin und her ihr Cyberpunk-Rollenspiel Dex auch auf die PS Vita gebracht. Seit dem 20. Dezember letzten Jahres ist das Spiel bei uns erhältlich. Dex ist, schon in fast perfekt typischer Cyberpunk-Manier, als Stealthrelease erschienen. Ob das Spiel den Cyberpunk-Flair auf die PS Vita bringen kann, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

Cyber-Terrorismus

Dex erzählt die Geschichte von Dex. Die Dame hat keinen guten Tag und landet aus ihr unbekannten Gründen auf der Abschussliste der Regierung. Zu ihrem Glück erhält sie Hilfe von einem mysteriösen Hacker. Mehr oder weniger freiwillig schließt sie sich deshalb den Hackern an und versucht dem Geheimnis der Regierung und dem Grund für die Jagd auf sie und andere Hacker auf die Spur zu kommen. Das ist alles andere als leicht, wenn an jeder Ecke Schläger, Kriminelle und Polizisten warten, um einen auszuschalten.

Links, Links, Rechts

Das Spielsystem ist sehr auf Action ausgelegt, egal ob Kampf oder Hack. Im Kampf heißt es für euch einen Ausgleich zwischen Blocken und Angriffen zu finden, was gar nicht Mal so einfach ist. Insbesondere wenn die ersten Feuerwaffen auftauchen, muss Dex sich auf einige Gefahren einlassen. Bisher sind die Feuerwaffen aber noch selten und ich komme gut mit meinen Fäusten durch unangenehme Situationen. Dummerweise hat das Kampfsystem einen Fehler, der die sie sonst tolle Umsetzung schwächt. Dazu aber später mehr. Während des Hackens spielt sich das Spiel eher wie ein Arcade-Shooter. Ihr versucht mit eurem Zeiger verschiedene Datenpunkte zu erreichen, Sicherheitspunkte zu deaktivieren und die Virenflut aufzuhalten. Auch das Hacksystem funktioniert recht gut, leidet aber etwas unter den technischen Problemen, auf die ich noch genauer eingehen will.

Es gibt aber auch ruhigere Passagen, nämlich die Dialoge. Je nachdem wie ihr eure Skillpunkte verteilt, deren Einfluss wohl erst das weitere Spielerlebnis zeigen wird, könnt ihr euch durch einige Quests oder Passagen durchsprechen oder –hacken. Auf kurz oder lang sind aber eure Fäuste oder eine Fernkampfwaffe gefragt. Apropos Skillpunkte: Durch das Erledigen von Quests, „Verwenden von Datenträgern“ – ich glaube sie isst sie – und das Massakrieren von Gegnern gibt es Erfahrung, die ihr in verschiedene Aufwertungen investieren könnt, darunter eure Angriffe, HP, Charisma und Hackfähigkeiten. Wie nützlich diese sind, wird sich aber erst noch zeigen.

Technische Schwächen

Etwas, was mir noch gewaltige Sorgen bereitet, ist die technische Umsetzung des Spiels. Zwei Probleme fallen dabei besonders auf: Lags und die Ladezeiten. Die Ladezeiten sind ein einfach zu erkennendes Problem und lassen teilweise lange auf sich warten. Das behindert den Spielfluss etwas und ich habe das ungute Gefühl, dass die Gebiete des Spiels nicht zwingend einfacher und kleiner werden. Schlimmer ist die Situation bei den Lags. Wie bereits erklärt, ist das Spiel actionbasiert und actionbasierte Spiele vertragen Lags gerade nur, wenn auch die Gegner laggen. Dummerweise tun sie das nicht und hauen oder schießen euch den HP-Balken um die Ohren. Insgesamt finde ich den technischen Aspekt miserabel gelungen.

Einfache Grafik

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht zwingend so aussieht, hat die grafische Komponente einen gewissen Charme. Das liegt vielleicht daran, dass mich die Darstellungsweise etwas an die Klassiker unter den Cyberpunk-Vertretern erinnert. Dreadlocks ist es zudem gelungen eine Cyberpunk-Zukunft mit Dystopia in der Geschichte aber nicht im Aussehen zu schaffen. Bisher sind die Welten realistisch gehalten und bieten eine gesunde Mischung aus Neon und einfachen Farben, die der Welt ein düsteres aber nicht hoffnungsloses Ansehen verpasst. Etwas schade ist, dass die PC-Version des Spiels deutlich schönere Grafik hat, aber die Welt hat auch so sein eigenes Flair. Der künstlerische Aspekt des Spiels wird durch die toll inszenierte Musik nur noch verbessert. Die Stücke passen zur jeweiligen Storysituation und dem allgemeinen Ton der Umgebung.

Zwischenfazit: Dex zeigt sich bisher nicht von seiner besten Seite. Während ich lange Ladezeiten, zwar gewohnheitsmäßig etwas kritischer betrachte, sind diese hier noch nicht einmal das Hauptproblem. Die bisher noch schwierig einschätzbaren Lags stören gerade in Kämpfen. Dennoch hat Dex auch seine interessanten Seiten. Die Geschichte des Spiels ist gut aufgezogen und erinnert mich stark an Klassiker wie Shadowrun, wenn diese auch weniger actionbasiert sind. Leider kann ich zum Gameplay noch nicht viel sagen, da Dex noch zu schwach ist und ich noch nicht weit genug gekommen bin, um alle Aspekte zu sehen. Dazu mischt sich eine schöne Darstellungsseite mit guter Musik und netter grafischer Gestaltung. Vorerst muss ich dem Spiel ein negatives Zwischenfazit ausstellen. Für den Test entscheidend wird die Frage sein, ob Dex ein gutes Spielgefühl vermitteln kann, obwohl die technische Seite teils schwere Probleme macht.

Test

Dex’s Geschichte ist am Ende. Obwohl ich die Geschichte bereits kannte, mag ich sie trotzdem noch sehr. Auch wenn sie fundamental sehr klischeehaft ist, wird sie gut erzählt und nimmt alle Tropes mit viel Humor mit. Aber nun genügend geschwafelt und rein ins Abenteuer.

Ein Update!

Ich hatte gerade meine Vorschau fertig geschrieben und wollte das Spiel wieder anwerfen, als mich ein Update überrascht hat. Dieses sollte einige der Problemen, die ich in der Vorschau angesprochen habe, beseitigen. Und das Ergebnis? Keine sonderlicher Verbesserung, nur mittlerweile hatte ich häufiger Abstürze. Glücklicherweise habe ich in den Patchnotes von BadLand Games ein interessantes Detail entdeckt: Fehler scheinen auf bestimmte Übersetzungen begrenzt zu sein. Das hat mich dazu geführt die Sprache auf Englisch umzustellen, ehrlich gesagt spiele ich sogar lieber in Englisch. Das hat einen Großteil der Probleme lösen können und das Spiel geht nun mit deutlich weniger Problemen von nichtlesbaren Texten oder häufigen Abstürzen voran. Das heißt aber noch lange nicht, dass das Spiel jetzt problemlos läuft, die Probleme aus der Vorschau existieren weiterhin, nur wirken sie nicht mehr so intensiv.

Meister des Hacks

In der Vorschau habe ich bereits angesprochen, dass ich noch einen genaueren Blick auf das Skillsystem werfen muss. Schnell durfte ich die Notwendigkeit dafür auch feststellen, insbesondere wenn mich automatische Verteidigungsanlagen und bis auf die Zähne bewaffnetes Sicherheitspersonal aufs Korn nehmen. Eine zwingende Empfehlung für Skillungen gibt es nicht, auch wenn ich ein paar Punkte in Hacking investieren würde, damit ihr euch besser im Cyberspace wehren könnt. Die Viren zählen nämlich mit zu den schwersten Gegnern, auf die ihr treffen werdet. Das liegt aber primär an ihrer gewaltigen Masse und die Unterstützung durch andere Abwehrprogramme. Sehr erfreut haben mich die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der Skills. Statt euch auf spezifische Wege zu zwingen, könnt ihr auch einfach ein paar Punkte im Nahkampf mitnehmen und euch einen Sicheltrett mitnehmen, um bessere Verteidigung gegen Gegner zu haben, aber euch sonst auf Feuerwaffen und Unterhaltungen spezialisieren.

Übrigens gelten die Ausführungen auch für die Augmentierungen, nur sind diese deutlich spezieller und haben weniger Anwendungsbereiche. Sie sind aber mindestens so interessant auszuprobieren und genauso spaßig.

Viele Wege – Ein Ziel

Die Welt ist lebendig und die Entscheidungen machen einen merklichen Unterschied in der Welt. Insbesondere reagieren die Charaktere recht unterschiedlich auf eure „Lösungen“. Warum sich damit herumschlagen, dass man ein System hacken muss, wenn man jemanden Überzeugen kann, das zu tun, was man will. Ich soll einen gefährlichen Auftrag erledigen? Soll ich der gute Samariter sein oder brauche ich noch etwas Geld, für neue Waffen oder Munition? Da hat jemand Schulden und ihr könntet sie zweifelsfrei bezahlen, aber warum nicht einfach in den gesicherten Bereich eindringen, die Waffen selbst erledigen oder durch ihre Türme erledigen lassen und dann die Schulden verschwinden lassen. Egal was ihr in Dex tut, ob ihr kämpft, redet oder erkundet, Dex lässt euch alle möglichen Freiheiten und das macht mir Spaß und erlaubt es das Spiel ständig wiederzuspielen.

Fazit

Dex ist eines der Spiele, die ich nur ungerne bewerte, weil die Wertung nur schwerlich das Spiel gut darstellen kann. Für eine Bewertung muss ich das Spiel etwas genauer auseinander nehmen. Der technische Aspekt hat sich schon seit Beginn meines Spielens als recht problematisch herausgestellt und nur der Tipp durch den Patch, konnte die Sache etwas abschwächen. Trotzdem bleiben Probleme mit Abstürzen und Lags weiterhin bestehen und gefährden den Spielfluss. Ganz im Gegenteil dazu steht das Spielsystem, welches mit viel Freiheit und interessanten Charakteren mir von Anfang ein einen guten Eindruck vermitteln konnte. Gerade das hat mir über die anfänglichen Probleme hinweggeholfen und mir erlaubt die Freiheiten des Spiels zu genießen. Egal ob ihr einen hackenden Assassinen, eine gefährliche Fernkämpferin oder redegewandte Faustkämpferin spielen wollt, Dex lässt euch genau diese Freiheit. Solche Freiheit ist es auch, was dem Spiel einen tollen Widerspielwert gibt und mir persönlich so gut gefällt.

Wer über die technischen Schwächen des Spiels hinwegsehen kann, wird hier ein passables Cyberpunk-Rollenspiel mit vielen Freiheiten erleben. Vergesst aber nicht häufig zu speichern und auf Englisch zu stellen.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
19. Januar 2017 18:55

Antworte hier für einen Kommentar zu Vorschau – Dex

25. Januar 2017 17:00

Antworte hier für einen Kommentar zu Test – Dex