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Test – Runner 2: Future Legend Of Rhythm Alien

Test – Runner 2: Future Legend Of Rhythm Alien

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03.01.2013 – Test

Allgemeinhin haben die beiden Genres Musik und Platformer wenig gemeinsam. Bei dem einen geht es um Reflexe und die Liebe zur Musik, bei dem anderen hauptsächlich um Geschicklichkeit und Action. Gaijin Games sieht das Ganze jedoch anders und entlässt seinen Commandervideo schon zum zweiten Mal in eine mystische Welt. Seit dem 18. Dezember kann man BIT.TRIP presents… Runner 2: Future Legend Of Rhythm Alien für 6,99 Euro herunterladen. Wir haben uns die Finger wund gedrückt und sagen euch, ob der Mix gelungen ist.

Das Prinzip

Im Spiel übernimmt man die Rolle eines Runners – zu Deutsch Läufer -, den man an sich nicht bewegt. Seine unaufhaltsame Bestimmung ist es, von links nach rechts zu laufen. Eure Aufgabe ist es, ihn heil ins Ziel zu bekommen. Denn in den verschiedenen Welten lauern kleine und große Stolperfallen, die euren Runner behindern sollen. Dies tut ihr, in dem ihr Hindernisse überspringt, euch duckt, zertretet oder blockt. Das Ganze muss man sich wie folgt vorstellen: In einem Rhythmus-Spiel läuft die Musik ständig weiter, in dem Falle ist es der Runner. Die Tasten, die man zum passenden Beat betätigen muss, damit ein schöner Klang entsteht, sind hier die Hindernisse. Der einzige Unterschied besteht darin, dass ihr in Runner2 sterben könnt. Eine Anzahl bestimmter Leben habt ihr nicht, vielmehr werdet ihr nach einem „Unfall“ an den Levelstart bzw. den passierten Checkpoint zurückversetzt.

Den Hang zur Musik müsst ihr selbst entdecken bzw. entwickeln. Im jeden Level gibt es Goldbarren und rote Kreuze zu sammeln, die das Spiel erst so besonders machen. Denn mit jeder Aktion und jedem Element, das ihr einsammelt, kommt ein Ton. Und so entsteht Level für Level eine einzigartige Melodie, die allein durch euer Tun und Handeln ausgelöst wird. Eure musikalische Ader wird dabei mit Punkten belohnt, die eurem Highscore zu Gute kommt und euch die Ranglisten-Leiter höher klettern lässt. Wer ein Level perfekt meistert, wird nicht nur durch eine einzigartige Soundkulisse belohnt, sondern erhält zudem Bonuspunkte.

Ein langer Atem ohne Kondition

Der Umfang des Spiels besteht aus 100 Level, die sich in fünf Welten unterteilen. Pro Welt gibt es am Ende einen Boss, den es zu erledigen gilt. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei zu jeder Zeit flexibel anpassbar, sodass ihr jederzeit selbst eure Herausforderungen bestimmen könnt. Natürlich gilt hier: Je schwerer der Schwierigkeitsgrad desto mehr Punkte gibt es.

Wie oben beschrieben ist das Arsenal an Aktionen recht umfangreich. Ihr werdet allerdings nach und nach mit den einzelnen Komponenten und deren Verwendung im Spiel vertraut gemacht. Dennoch steigt die Schwierigkeitskurve schnell an und mündet in den späteren Welten in sich bewegende oder kaum sichtbare Objekte sowie schnellen Abfolgen von Tastenkombinationen. Es ist daher wenig verwunderlich, dass man ein Level gleich auf Anhieb mit einem „Perfekt“ schafft; Trial-and-Error ist hier angesagt. Die ständigen Wiederholungen sind es aber auch, die den Titel auf eine langanhaltende Zeit unspielbar machen. Nicht nur die Leichtsinns-Fehler nerven einen, die man aufgrund seiner Ungeduld zu häufig macht, auch die Hintergrundmusik kann auf Dauer störend sein. Denn mit jedem Restart, startet euch die Musik neu. Da diese sich nur zu den jeweiligen Welten ändert, hat man 20 Level mit der stets gleich klingenden Kulisse. Die Spielsession sind bei Runner2 daher kleiner, aufgrund des süchtigmachenden Gameplays jedoch häufiger.

Die Spielzeit ist je nach Spielertyp unterschiedlich. Wer einfach nur einmal alles spielt, wird ca. 6 Stunden brauchen. Trophäen-Jäger brauchen jedoch einen langen Atem. Für die einzige Gold-Trophäe muss jedes Level im Spiel mindestens dreifach gespielt werden. Allerdings beweisen die Entwickler von Gaijin Games Humor: In speziellen Levels können Kostüme oder neue Charaktere freigeschalten werden. So lässt sich zum Beispiel eine verdrehte Meerjungfrau oder eine Frau mit einem Burger als Gesicht spielen. Auch die Erzählweise der einfach gehaltenen Story ist dank der super Animationen und grandiosen Synchronsprechers ein Genuss.

Grafisch ohne Zauber

Die Darstellung von Runner2 ist einfach gehalten und befindet sich auf mittlerem Smartphone-Niveau: 3D-Grafik, wenig abwechslungsreiche Objekte, einfache Texturen. Mehr muss es aber auch nicht haben, denn bei der Action bleibt einem kaum Zeit, auf Äußerlichkeiten zu achten. Technisch spielt sich das Spiel anstandslos und mit knackig kurzen Ladezeiten.

Fazit: Zweifelsohne ist Gaijin Games der Mix aus Geschicklichkeit und Musik gelungen. Der anpassbare Schwierigkeitsgrad, die Anzahl an Aktionen, die Fülle an Spielmaterial, der vorhandene Humor sowie die Interaktion mit der Musik zeichnen dieses Spiel auf besondere Art und Weise aus. Schade ist nur, dass wenig Variation in der musikalischen und grafischen Begleitung vorhanden ist. Aufgrund des Trail-and-Error-Prinzips, welches hier unweigerlich zur Anwendung kommt, fällt es einem schwer, die Motivation an einem Stück aufrecht zu erhalten.

Dieses Spiel sollte sich daher jeder anschauen, der auf der Suche nach einem besonderen Gameplay, dem Highscore- und Zwischendurch-Faktor sowie einem kleinen Preis ist.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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