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Test – Rock Boshers DX: Directors Cut

Test – Rock Boshers DX: Directors Cut

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11.02.2015 – Test

Retro ist schon seit langer Zeit in: Rollenspiele oder Platformer in schicker Pixeloptik und Bit-Musik. Tikipod geht da einen Schritt weiter und präsentiert mit Rock Boshers DX: Directors Cut einen Retro-Retro-Action Titel. Doppel Retro deshalb, weil es an die gute alte Zeit des ZX Spektrums erinnert. Der über 30 Jahre alte Konsolenopa begeisterte mit 8Bit Grafik und 16KB oder 48KB Arbeitsspeicher und war hinter dem Commodore 64 eines der beliebtesten Konsolen. Rock Boshers erinnert seit dem 10. Dezember genau an diese Zeit und möchte mit günstigen 5,49 Euro den Spieler zurück in die Vergangenheit bringen. Wir haben den Emulator angeschmissen und sagen euch, wie viel Retro-Retro in Rock Boshers steckt.

Classic!

Was kann man von einem Titel erwarten, der sich mit einer Epoche der Videospielgeschichte befasst, die man selber nicht erlebt hat? Nun eben das Gefühl wie zur damaligen Zeit. Bedeutet also für mich, leicht schwerfällige Steuerung, Retro-Grafik und Sound. Dabei dürfen die Action und der Spaß trotz des hohen Alters nicht zu kurz kommen. Wichtig ist, dass sich Tikipod im Zuge seiner Konkurrenz nicht selber zu voll nimmt und genau mit diesen nostalgischen Elementen spielt.

Queen Victoria

Das Spiel beginnt mit einer Ladesequenz, die älteren Spielern allzu bekannt vorkommt: Kassette einlegen, auswählen und warten, allerdings alles automatisch. Letzteres kann man überspringen, Geduldige werden jedoch gleich zu Beginn mit einer Trophäe und einem Minispiel belohnt. Geschichtlich spielt sich Rock Boshers DX in den früheren 80ern des 18. Jahrhunderts. Ihr schlüpft in die Rolle von Königin Victoria, welches sich dem Abenteuer verschrieben hat. Aus diesem Grund schleicht sie sich mit einem Hut als Tarnung auf ein Raumschiff, welches auf Erkundungsmission zum Mars ist. Dort angekommen erwartet sie eine fiese Überraschung: Statt Abenteuer bekommt sie Gefangenschaft und Zwangsarbeit aufgedrückt. Natürlich lässt sich eine Königin so etwas nicht auf sich sitzen und macht sich prompt an, eine Revolte anzuzetteln. Ihr Ziel: Zurück zur Erde.

Acht Richtungen

Im ersten Level angekommen werdet ihr erstmal von der grafischen Aufmachung regelrecht geflasht: So viel rote Farbe! Und wo bin ich? Alles ist so pixelig, dass man den Spieler nicht von anderen Charakteren unterscheiden kann. Habt ihr euch dann nach kurzer Eingewöhnungszeit gefunden, geht es gleich ans Eingemachte. Ihr findet eine Pistole, mit der ihr mithilfe eures rechten Analog-Sticks in acht Richtungen schießen könnt. Damit müssen nicht nur umher laufende Gegner abgeschossen werden sondern auch Steine (!?) und Computer, um Wege freizuschießen oder Türen zu öffnen. Es dauert ein wenig, bis man sich an diese altbackene Steuerung gewöhnt hat. Timing ist hierbei ein großer, mit spielender Faktor.

Vorbildlich

Mehr braucht man zur Steuerung auch nicht sagen, weil es einfach nicht mehr gibt. Schießen und Laufen lautet bei Rock Boshers DX die Devise. Allerdings bietet Tikipod bei insgesamt 25 Level ein erstklassiges und vor allem abwechslungsreiches Leveldesign an. Obwohl das Spiel an sich sehr einfach gehalten ist, werden viele Spielelemente genutzt: Zum Beispiel müssen farbige Schlüssel gefunden werden, um die jeweilige Tür zu öffnen; Ihr fahrt mit einem Panzer umher, den ihr zuvor erledigen musstet; Ihr müsst eine Welle an Gegnerhorden ohne Waffen vernichten oder ihr steigt mit einem Aufzug in die Höhe und müsst auf kleiner Fläche die ankommenden Gegner bekämpfen – Bosskampf inklusive. Jedes Level unterscheidet sich vom anderen. Und je weiter ihr fortschreitet, desto schwieriger wird es; die letzten Level haben es absolut in sich…

Süßes zum Nachtisch

Je nach eigener Fähigkeit ist das Spiel in ca. 4 Stunden durchgespielt. Langeweile kommt dabei zu keinem Zeitpunkt auf!  Als kleines Schmankerl wurde in den Levels drei verschiedene Snacks versteckt, die es entweder unter zerstörten Objekten oder hinter Wänden versteckten Räumen zu finden gilt. Mit diesen schaltet ihr dann Arcade-Minispiele frei u.a. eine kleine Abwandlung von Tikipods Aqua Kitty. In diesen könnt ihr dann gegen andere Spieler um den Highscore kämpfen. Mich persönlich hat es allerdings nicht sonderlich angemacht.

Retro halt

Zum Erscheinungsbild braucht man nicht viel sagen. Ihr bekommt die absolute Retro-Kost geliefert: 8-Bit, knallige Farben, viele Pixel. Dennoch bemüht sich Tikipod, mit den wenigen Grafikelementen viel Detail in die einzelnen Level zu bekommen. Sei es durch die verschiedenen Gegnertypen oder diverse Maschinen. Wie bereits gesagt, dauert es ein wenig, bis man sich an diesen Farben-Flash gewöhnt. Der Chiptune-Soundtrack ist genial und für alle Fans dieses Elektro-Genres ein Ohrgenuss. Neben der an sich schon absurden Geschichte finden sich zahlreiche Easter Eggs: Sei es in den Gesprächen mit anderen Gefangenen oder den umherlaufenden Zombies sowie deren Ursprung. Tikipod weiß um den nostalgischen Umstand und lockert mit diesen Kleinigkeiten die Atmosphäre sehr auf.

Fazit: Das Retro-Feeling ist bei Rock Boshers DX: Directors Cut definitiv gegeben. Das Acht-Wege-Gameplay ist gewöhnungsbedürftig, die Grafik mit seinen acht Farben stechend und kaum detailreich und der Soundtrack im Chiptune-Stil genial. Gleichzeitig schafft es Tikipod, die 25 Level abwechslungsreich und mit einem guten, aber nicht unmöglichen Schwierigkeitsgrad zu gestalten. Ich hatte in den vier Stunden Spielzeit sehr viel Spaß; meine Erwartungen hat es definitiv erfüllt.

Daher: Wer auf der Suche nach Nostalgie ist, sollte unbedingt bei Rock Boshers DX halten! Mit 5,49 Euro inklusive Cross Buy und Cross Save kann man nichts falsch machen.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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