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Test – Hitman Go

Test – Hitman Go

2
Positiv
80% - 88%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Am 23. Februar 2016 hat sich ein definitiv ungewöhnliches Brettspiel auf die PS Vita geschlichen. Square Enix und ihr Montreal-Entwicklerstudio haben ihre eigene Interpretation eines Hitman-Spiel „Hitman Go“ auf veröffentlicht. Die Hitman-Reihe mit Agent 47 gehört seit 2000 zu den beliebtesten Stealth-Spielen auf dem Markt und kann sich einiger sehr treuer Fans erfreuen. Zu diesen zähle ich mich auch. Als der Rätsel-Ableger auf die Smartphones kam, hatte ich erst wenig Notiz vom Spiel genommen. Jetzt wo auch die PS Vita die verbesserte Definitive-Edition bekommen hat, wollte ich doch einmal wissen, worum es geht. Was ich gesehen habe, hat mir Sorgen bereitet, weil es doch weit vom klassischen Hitman abzuweichen schien. Wie sich meine Meinung nach der ersten halben Stunde entwickelt hat, möchte ich euch nun näher bringen.

Strategy-Rätsel

HitmanGO ist ein Rätselspiel, welches euch auf verschiedene Spielbretter schickt, entweder mit dem Ziel eine Person auszuschalten oder das Ende des Segments zu erreichen. Ihr müsst euch nur mit dem Analogstick bewegen und gelegentlich bestimmte Aktionen bestätigen. Letztere beinhalten das Werfen von Steinen oder das Abfeuern eurer Waffe, wenn ihr sie finden solltet. Im Normalfall könnt ihr nur mit Agent 47’s Figur ziehen. Wie in einem Schachbrett können die Figuren nur bestimmte Wege gehen, hier nur auf den vorgezeichneten Linien. Agent 47 kann sich dabei an jeder Linie bewegen und jede Figur schlagen, wenn er sie erst berührt. Als Gegenspieler treten meist Wachen auf, die stehen oder patrouillieren. Die Wachen ziehen immer nach Agent 47 und werden ihn ausschalten, wenn er in ihr Blickfeld läuft.

Jedes Level hat ein oder zwei Nebenmissionen, die ihr für eine Drei-Sterne-Bewertung benötigt. Das Drei-Sterne-System sollte ja hinlänglich bekannt sein. Auch hier wird es zum Freischalten der weiteren Spielbretter benötigt. Das Spielsystem funktioniert sehr gut und macht bisher auch viel Spaß. Einzig ist der Schwierigkeitsgrad mir bei Level 1-11 noch nicht hoch genug. Ihr müsst zwar fast jedes Level zwei Mal spielen, um die drei Sterne zu bekommen, aber noch ist es relativ einfach die Bewegungen aller Wachen in Einklang zu bringen und vorzukalkulieren. Dennoch müsst ihr bereits jetzt euer Gehirnschmalz in Bewegung bringen, sonst steht ihr schnell dumm da.

Die Sache mit dem Hitman

HitmanGO ist kein klassisches Hitman-Spiel. Wer irgendetwas anderes erwartet, der wird eine böse Überraschung erleben. Das klassische Hitman zeichnet sich durch sehr viele Freiheit in Gameplayfragen aus. Dem Brettspiel-System ist es geschuldet, dass solche Freiheiten natürlich auf ein Minimum reduziert sind. Dazu schränken die Aufgaben in jedem Level, die ihr erledigen müsst um drei Sterne zu bekommen, eure Optionen weiter ein. So aber genug abgegrenzt zu Hitman und zurück aufs Brett.

Hitman Go – Das Brettspiel

Die Tatsache, dass Hitman Go als Brettspiel präsentiert wird, heißt noch lange nicht, dass es schlecht aussieht. Es ist eher das genaue Gegenteil. Von der Karte bis zu den einzelnen Spielbrettern wurde mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet. Abgesehen von der Tatsache, dass die Spielbretter aussehen als würden sie aus hochwertigem Holz bestehen sind die Level so realistisch wie möglich gehalten. Von Elementen für Türen, bis hin zu Schlüssellöchern und sonstigen Verzierungen wurde alles so gestaltet, als ob es ein Standard-Hitman Spiel wäre. Auch die Agent 47 Figur wurde originalgetreu nachempfunden. Nur die Wachen und Zielpersonen sind etwas einfarbig, wobei die Wachen als Massenobjekte natürlich eher einfarbig geraten sind, während die Zielpersonen keine Menschen, sondern stilisierte Typen sind z.B. Priester eines Kultes. Die Szenen der Spielbretter könnten teilweise aus einem der Originaspiele kommen, auch wenn sie natürlich stark vereinfacht worden sind. Genauso verhält es sich mit der Musik. Es ist so ziemlich jedes klassische Hitman-Lied mit von der Partie. Einige in etwas abgeänderter Form und andere im Original. Die Musik ist einfach, klassisch und hat Stil. Da das Brettspiel sich am Thema der Reihe orientiert passt die Musik auch hier sehr gut herein und macht den Hitman-Flair noch etwas lebendiger.

Zwischenfazit: Hitman Go wäre sehr einfach abgetan als „Kein richtiges Hitman-Spiel“. Wenn man über die Beschränkungen in der spielerischen Freiheit hinweg sieht, zeigt sich aber ein gutes Spiel. Auch wenn die Rätsel am Anfang relativ einfach sind, dreht das Spiel bereits beim ersten Brett schon am Schwierigkeitsgrad und fordert eine gute Beobachtungsgabe. Ich hoffe der Schwierigkeitsgrad bleibt so hoch und es werden neue Gameplayelemente eingeführt, um das Spiel auch auf Dauer spielbar zu machen. Grafisch ist Hitman Go eine gute Überraschung gelungen. Das Herunterbrechen auf ein Spielfeld, wurde nicht genutzt, um eine billige Grafik zu verwenden, sondern gerade als Grund genommen die Areale gut zu gestalten. Bisher bin ich zufrieden mit dem Erlebnis und bin gespannt ob die Rätsel am Ende immer noch gut, abwechslungsreich und schwer sind.

Test

Nachdem ich die Platintrophäe bekommen habe, wird es Zeit, Hitman Go aus der Hand zu legen und mich wieder dem Test zu widmen. Insbesondere nach dem Marathon der ganzen Zusatzmissionen.

Harte Nuss

Das einfachste in den einzelnen Missionen ist das Ende eines Levels zu erreichen. Mit etwas Herumprobieren schafft man diese Aufgabe immer. Die anderen Missionen hingegen sind meistens etwas schwieriger. Als Zusatzmissionen kommen Aufgaben wie „Töte keine/alle Gegner“, „Sammle den Aktenkoffer“, „Beende das Brett innerhalb von X Zügen“ usw. in Betracht. In den meisten Fällen könnt ihr aber nur eine der zusätzlichen Missionen erledigen und die andere erst in einem separaten Durchgang. Warum? Weil es trotzdem ein Hitmanspiel ist und Lösungen, die alle Missionsziele abdecken zu langweilig sind. Gerade zum Ende des Spiels erfordern die Missionen eine Menge hin und her und ausprobieren: Die unterschiedlichen Gegnertypen und verschiedenen Layouts der Bretter machen es ziemlich schwierig einen „einfachen“ Weg zu den Zielen zu finden. Der Vorteil ist, dass man ein Level nicht nur auf eine Art lösen kann, sondern es mehrere Wege gibt. Bei einigen Leveln trifft das aber nicht zu, weil das Spielfeld zu klein oder nur ein bestimmter Weg vorgegeben ist. Dennoch sind die Level so komplex, dass ich Schwierigkeiten hätte, die Rätsel alle auf Anhieb direkt zu lösen.

Der Anstieg des Schwierigkeitsgrads ist Square Enix sehr gut gelungen. Neue Elemente werden langsam und einfach eingeführt und dann nach und nach mit den bekannten Elementen kombiniert, um die Rätsel komplizierter zu machen. Das fängt bei den unterschiedlichen Wachtypen an und endet mit den Feuerwaffen von Agent 47, die in den Leveln herumliegen. Dennoch ist das Spiel nicht gerade freundlich, denn es gibt keine Möglichkeit einen Zug zurücknehmen. Getreu dem Motto „Berührt-geführt“, enden Fehler mit einer Niederlage oder ihr verliert die Chance ein Missionsziel zu erreichen. Dann könnt ihr nur das Level komplett neustarten.

Agent 47’s Level

Zwei der Level sind übrigens an Hitmanleveln angelehnt. Diese sind vom Setting und von der Handlung recht nah am Original angesiedelt, auch wenn es doch substanzielle Abweichungen gibt. Diese sind aber primär der unterschiedlichen Umsetzung der Spiele geschuldet. Dementsprechend sind sie aber auch etwas kürzer als die „normalen“ Level.

Der Preis für Hilfe

Es gibt auch ein Tippsystem für den Fall, dass ihr partout nicht weiterkommt. Mit der Dreieck-Taste könnt ihr euch für jede Aufgabe Hilfestellung holen. Mit den Tipps solltet ihr normalerweise jede Mission schaffen, sie sind doch sehr deutlich. Tut ihr dies bestraft euch das Spiel aber sehr böse. Ihr verliert die Chance eine Goldtrophäe und damit natürlich auch die Platintrophäe zu erhalten Um sie aufzuheben, müsst ihr nur euren Spielstand im Menü zurücksetzen. Platinsammler sollten also doch lieber etwas länger grübeln und ein kleiner witziger Hinweis: die meisten Lösungen stammen aus Versionen mit anderer Kartenstellung. Blind einem Guide folgen, wird euch also auch nicht retten. Ich mag sowieso keine Tipps, also kein Problem für mich.

Fazit

Hitman Go ist ein gelungenes Rätselspiel. Auch wenn es nie besonders schwer war, ein Level abzuschließen, konnten sich die Zusatzmissionen teilweise als echt harte Nüsse herausstellen. Das Spiel wäre ohne diese ganzen Zusatzmissionen, mit denen man die weiteren Level freischalten muss, zeitlich recht kurz bemessen, mit ihnen sind die fünf bis sieben Stunden Spielzeit gut ausgefüllt. Bis spät ins Spiel gibt es neue Spielelemente, die immer wieder neue Akzente setzen. In Sachen Grafik hat sich mein erster Eindruck bestätigt, was insbesondere für die beiden Hitman-Level gilt.

Ich kann Hitman Go jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem gut aussehenden und gelungenen Rätselspiel ist.

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10. März 2016 9:44

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16. März 2016 7:44

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