Home Testberichte Test – Everybody’s Golf
Test – Everybody’s Golf

Test – Everybody’s Golf

0

1

30.08.2012 – Test

Lust auf eine Runde Golf? Kein Problem, denn Sony hat mit Everybody‘s Golf den Sport-Klassiker auf die Vita gebracht. Als Launch-Titel erschienen, ist Everybody‘s Golf neben Persona 4 das erfolgreichste Spiel in Japan. Wir haben mal den Caddy zur Hand genommen und geschaut, was hinter dem Erfolg steckt.

Derzeit ist Everybodys Golf in Version 1.04 zu haben. Downloadcontent gibt es keinen. Zu Anfang befindet ihr euch in einer Wartehalle. In einem Menü habt ihr die Auswahl zwischen:

  • Single
  • Multiplayer
  • Online
  • Anpassen
  • Laden
  • Optionen
  • Daten

Der Single-Player ist unterteilt in drei Modi: Herausforderung, Schlag und Training. Ersteres setzt sich aus 30 Plätzen und 7 Endgegnern zusammen, in denen ihr um den Sieg spielt. Gegen Letztere müsst ihr sogar doppelt spielen, dazu allerdings später mehr. Neben einem normalen Modus wird für Anfänger und Verzweifelte auch ein „Leicht-Modus“ geboten, der die Anzahl der vom Gegner geschlagene Bälle steigen lässt. Wer nicht weiß, wie Golf funktioniert ist hier ein kurzer Hinweis: Ziel ist es, am Ende des Tages so wenig Bälle wie möglich geschlagen zu haben. Für jeden Platz wird eine Anzahl an Schlägen gesetzt, die ein Golfer schaffen müsste. Seid ihr drunter, bekommt ihr Schläge gutgeschrieben; habt ihr sie überschritten, werden diese euch eurem Punktestand addiert.

Zurück zum eigentlichen: Während des Spielens könnt ihr sogenannte Schlag-Punkte sammeln, mit denen ihr im hauseigenen Laden weitere Sachen freischalten könnt. Im Unterschied zum Schlag-Modus erhaltet ihr bei den Herausforderungen zusätzlich noch Punkte für die Platzierung. Ansonsten stockt ihr euer virtuelles Konto mit gut-geschlagenen Zügen, Pin-Treffer, Chip Ins, Anzahl der gebrauchten Schläge uvm. auf.

Um gegen die 7 verschiedenen Experten antreten zu können, müsst ihr eine bestimmte Anzahl an Sterne sammeln, die ihr in den 44 Turnieren einheimsen könnt. Zusätzlich werden euch spezielle Aufgaben geboten, um „Kronen“ zu sammeln. Mit diesen könnt ihr dann einen weiteren Gegner freischalten, der zwar der selbe Charakter ist, sich allerdings sowohl im Outfit als auch im Schwierigkeitsgrad erheblich unterscheidet. Deswegen auch das doppelte Spielen bzw. die 44 und nicht 37 Turniere.

Wie bereits gesagt, unterscheidet sich der Schlag-Modus nicht sonderlich vom Herausforderungs-Modus. Hier könnt ihr in aller Ruhe alle Plätze in verschiedenen Variationen spielen und eurem Highscore nachjagen. Insgesamt werden euch sechs verschiedene Settings mit je 36 unterschiedlichen Löchern geboten. Ihr habt also eine beachtliche Anzahl an spielbarem Material. Im Trainings-Modus könnt ihr bestimmte Löcher nach euren Einstellungen trainieren, falls ihr mal nicht weiterkommen solltet.

Für die Partie Golf stehen euch 13 verschiedenen Charakteren zur Verfügung, die nach und nach mit den oben genannten Schlagpunkten freigeschalten werden müssen. Jeder mit seinen eigenen Stärken und Schwächen. Zu Anfang stehen euch lediglich zwei Personen zur Auswahl, die sehr ausgeglichen sind und einen guten Start ermöglichen. Jeder Charakter ist dabei individuell anpassbar: Von Kopf bis Fuß, von Haarfarbe bis zu den Klamotten- bis zu vier Variationen könnt ihr in eurer Garderobe speichern. Zusätzlich könnt ihr euch weitere Kostüme erspielen.

Jeder Charakter kann vier Level gestuft werden. Für jedes absolvierte Turniert erhaltet ihr Loyalitätspunkte, die den Level anheben. Für jede höhere Stufe erhaltet ihr verschiedene Boni wie Spezial-Schläge oder Power-Ups. Habt ihr euren Wunsch-Charakter ausgewählt und euren Bedürfnissen angepasst, könnt ihr zwischen verschieden Schläger- und Balltypen auswählen: Mit einem erhöht ihr die Reichweite, mit dem anderen schlagt ihr einen besseren Spin. Andere wiederum ermöglichen euch einen einfachen Abschlag. Auch diese sind bis zu drei Stufen ausbaufähig. Allerdings müssen die ebenfalls erst durch Schlagpunkte freigeschalten werden.

Kommen wir nun zu dem schon mehrfach erwähnten Laden. Wie bereits erwähnt, ist dieser Ort Dreh und Angelpunkt des Spiels. Neben neuen Charakteren, Schlagtypen, Mitgliedschaften für Golfplätze Schlägern und Bällen könnt ihr hier auch Gimmicks wie Musik, Fotos, Kostüme und spezielle Funktionen kaufen. Alles natürlich nur gegen Schlagpunkte. Wie ihr sicherlich gemerkt habt, hat der Laden so einiges zu bieten. Dementsprechend dauert auch das Freischalten aller Dinge. Zusätzlich könnt ihr an einem Automaten verschiedene Kleidungsstücke für eure Lobby-Figur ziehen. Diese Figur steht für euch stellvertretend in der hauseigenen Lobby, wo ihr auf andere Personen aus der Welt des Everybodys Golf treffen und mit ihnen chatten könnt.

Damit wären wir auch schon beim Multiplayer. Diesen könnt ihr einmal mit Menüwahl Multiplayer via Adhoc oder Online im sogenannten „Turnier des Tages“ spielen. Bei Letzterem messt ihr euch ähnlich wie in Unit13 tagtäglich in einem Versuch mit den besten Golfspielern weltweit. Dem Besten gebührt Ehre und Anerkennung für seine Leistung. Im eigentlichen Multiplayer könnt ihr das Turnier nach euren Vorlieben gestalten und diverse Regeln hinzufügen.
Unter dem Menüpunkt Anpassen gelangt ihr in eure Garderobe, wo ihr eure freigeschalteten Charaktere nach Lust und Laune gestalten könnt. Im Optionsmenü finden sich diverse Einstellungsmöglichkeiten. Eure Statistiken, gekauften Galerien und Musikstücke könnt ihr unter Daten begutachten.
Wie spielt sich nun Everybody‘s Golf? Als absoluter Anfänger im Golfsport-Bereich ist man zunächst sehr überrascht: Es gibt kein Tutorial! Lediglich ein Infoschirm während des Ladens der Turniere lässt euch einen kurzen Blick auf die Steuerung bzw auf das Gameplay erhaschen. Fairerweise erwarten euch am Anfang keine Profi-Plätze. Platz für Platz werdet ihr an die Feinheiten des Golfens herangeführt. Allerdings steigt der Schwierigkeit von Turnier zu Turnier deutlich an! Vor allem bei Anfängern ist aufgrund der vielen Einflussfaktoren wie Wind, Ballort, Schlägerart, Charakter, Bodenbeschaffenheit und den Unebenheiten im Gelände der Frustfaktor hoch. Zwar bietet das Spiel einen Leicht-Modus an, zum Ende hin ist selbst dieser kein Zuckerschlecken mehr. Echte Profis hingegen können sich auf realistischen Golfspaß sowie lange Spieldauer einstellen. Denn selbst für gestandene Profis dürften die 44 Aufgaben alles andere als leicht sein.

Gameplaytechnisch spielt sich das Spiel einwandfrei. Jeder Spieler muss für sich seinen eigenen Schlagstil finden. Die Funktionsweise ist allerdings immer gleich: Zuerst bestimmt ihr die Flugrichtung und die Flugweite, indem man zwischen den verschiedenen Schlägernummern wechselt. Anschließend startet ihr mit X den Schlag, wobei ihr einmal für die Stärke und ein zweites Mal für die Genauigkeit drücken müsst. Habt ihr einen guten Schlag erwischt, erscheint eine Musiknote, wart ihr zu langsam kommt eine Schildkröte, zu schnell: ein Hase. Ein schwarz-weiß werdender Bildschirm samt Totenkopf zeigt euch einen versemmelten Schlag an. Während des Schlag- organges könnt ihr mithilfe des Steuerkreuzes dem Ball einen Spin mitgeben, der die Flugbahn des Balls zum Teil erheblich verändert. Außerdem habt ihr die die Möglichkeit, mit dem hauseigenen Power-Schlag eure Schlagweite um 10 Yards zu verbessern. Während des Fluges könnt ihr zwischen verschiedenen Kameraperspektiven wechseln und so das Geschehen auf unterschiedliche Art und Weise verfolgen. Wie bereits gesagt, hat das Spiel keinen Tutorial-Modus. Sämtliche Erklärungen werden während der Ladens als Hinweise angezeigt. So erfährt man die Feinheiten beim Golfen zum Teil sehr spät. Spezielle Vita-Features wie das Rückseiten-Touchpad sowie der Touchscreen werden zwar genutzt, dessen Funktionsweise hätte man sich auch sparen können, da sie absolut nicht zu gebrauchen sind.

Performancetechnisch ist der Titel einwandfrei. Es spielt sich sehr flüssig, Frame-Einbrüche gibt es keine. Die Ladezeiten sind nur beim Start eines Turnieres merklich hoch, zwischen den Plätzen hat man allerdings einen fast reibungslosen Ablauf. Alle Animation sind flüssig, sind schön anzusehen und haben auch einen gewissen Humor. Die Grafik bietet ein farbenfrohes, klares und detailreiches Bild. Man merkt dem Spiel den japanischen Touch sofort an: Kurze Röcke, Comic-Stil, Animationen mit dem Nutzer beim Tippen. Der Sound ist Everybodys Golf typisch und wird daher nicht jedem liegen.

Fazit: Kein Wunder, dass die Japaner dieses Spiel lieben: Es bietet Abwechslung, Herausforderung, viele freischaltbare Sachen, Langzeitmotivation, Individualität, Multiplayer –wenn auch begrenzt – und eine auf der Vita ansehnliche Grafik. Man kann sagen, dass Everybody’s Golf wie für die Vita gemacht ist. Eine Runde Golf eignet sich perfekt für draußen, da man selbst unter starkem Sonnenlicht gemütlich golfen kann. Aber auch zeitlich passt eine Partie immer zwischen zwei Bushaltestellen. Einzig das fehlende Tutorial und den für Anfänger echt frustrierenden Schwierigkeitsgrad trüben ein wenig das Bild. Trophy-Hunter werden es schwer haben, die zum Teil fast unmöglichen Aufgaben zu meistern. Allerdings ist die Belohnung am Ende umso wertvoller. Abschließend ist also zu sagen, dass Everybodys Golf ein rund um (fast) perfektes Spiel ist. Diese Investition zahlt sicher definitiv aus!

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments