Test – Crypt of the NecroDancer

Test – Crypt of the NecroDancer

Test – Crypt of the NecroDancer

2
Positiv
92% - 99%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Brace Yourself Games und Blitworks haben ein interessantes Projekt auf die PS Vitas gebracht. Es gibt bereits einige Roquelike-Spiele, aber keines welches sich Rhythmusspiele als Vorbild genommen hat. Diese ungewöhnliche Kombination hatte bereits auf dem PC viele Spieler überzeugt und seit dem zweiten Februar schwingt das Spiel auch das Tanzbein der PS Vita. Ob das Spiel eine Tanzschule ersetzt, erfahrt ihr in der Vorschau.

Tanztruppe

In Necrodancer spielt ihr primär eine junge Dame namens Cadence, die auf der Suche nach ihrem Vater in die Höhle des Necrodancers geraten ist. Nach einem Unfall war sie tödlich verletzt und der Fluch des Necrodancers hat sie zurück zu den Lebenden gebracht. Auf ihrem Weg durch die Katakomben des Necrodancers, muss sie also ihr verfluchtes Herz zurückerlangen. Auf dem Weg durch die Dungeon schaltet ihr neue Charaktere frei, die andere Fähigkeiten und Beschränkungen haben.

Tanzkurs für Abenteurer

Das wichtigste Element in Necrodancer ist der Rhythmus der Musik, welche euch am unteren Bildschirmrand angezeigt wird. Für die Koordination wäre es aber besser, wenn ihr den Rhythmus heraushören könnt. Ich kann es nicht und arbeite mich trotzdem immer weiter vor, also keine Panik für die musikalisch Unbegabten. Die größte Schwierigkeit ist es, das Laufen zu lernen. Euer Charakter kann sich nur bewegen, wenn ihr halbwegs im Rhythmus agiert. Tut ihr es nicht, bleibt euer Charakter einfach stehen. Aber nicht nur ihr, sondern auch die Gegner können sich nur im Rhythmus bewegen. Dabei hat jede Gegnerart ein spezifisches Verhalten, welches ihr schnell lernen solltet. So kann sich blauer Schleim nur nach oben bzw. unten bewegen, greift ihr ihn von der Seite an, erhaltet ihr keinen Schaden.

Panic! At the Dungeon!

Das Spiel sieht grafisch erst einmal nach wenig besonderem aus. Das einfache Design erinnert sehr an klassische Roquelikes. Aber sobald ihr euch halbwegs im Rhythmus bewegt, bekommt der Titel „Necrodancer“ wirklich Inhalt. Der Herrscher der Dungeon hat nämlich keine Kosten und Mühen gescheut und auf jedem Level eine Discoanlage eingebaut, die die gesamte Halle beleuchtet. Mir persönlich gefallen die Bossmonster auch sehr gut. Jede Zone hat einen solchen und sie sind beeindruckende Gesellen. Bisheriger Favorit ist King Conga, der euch eine Horde Conga-tanzender Zombies hinterherjagt.

Die bereits angesprochenen Zonen bringen jede unterschiedliche Designs mit sich, je nachdem was ihr Thema ist. Für Zone 1 ist es offensichtlich eine Höhle, während ich bei Zone 2, in der ich nur kurz war, wohl auf Dschungel tippen würde. Bisher sind die Zonen gut gestaltet und bringen auch bei weiteren Spielrunden immer interessante und zumeist neue Level.

Rhythmus im Blut

In Sachen Musik setzt Necrodancer auf eine Mischung aus klassischer Rollenspielmusik und Discoelementen. Das Ergebnis war für mich genauso überraschend passend, wie der Genremix. Bis auf den Rhythmus kann man sich aber im laufenden Spiel kaum darauf konzentrieren, weil man meist irgendwem ausweichen muss oder versucht die Multiplikatoren für das Töten von Gegnern zu erhalten. Insbesondere gelungen waren die kleinen Elemente, die das Spiel zu einem besonderen Erlebnis machen. Dazu zählt definitiv der Shopkeeper, der bei jedem Besuch des Ladens passend in das Lied einsteigt und mitsingt. Aber auch die Art, wie die Monster perfekt in den Rhythmus eingearbeitet sind und ihm zweifelsfrei folgen. Gerade die Drachen sind eine absolute Gefahr und Meister der Tanzfläche.

Zwischenfazit: Necrodancer hat sich als wirklich interessantes Roquelike-Spiel erwiesen. Auch wenn das Laufen am Anfang wirklich etwas ungewöhnlich ist, kann man es eigentlich schnell lernen. Dank der freundlichen Anzeige, wissen sogar unmusikalische Typen wie ich, wann man agieren kann. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels ist zwar zu Beginn relativ hoch, aber mit etwas Übung und den richtigen Upgrades kann sich niemand dem Waffentanz der verschiedenen Charaktere entziehen. Es bleibt abzuwarten, was die verschiedenen Zonen noch zu bieten haben, welchen Einfluss die anderen Charaktere haben und was sich hinter den Lobbytüren verbirgt. Bis dahin bin ich aber mehr als zufrieden, mit meinem bisherigen Spielerlebnis.

Test

Nach guten 12 Stunden beende ich mein doch etwas besonderes Tanztraining. Nicht ganz ohne Frust, um ehrlich zu sein, weil mich einer der Charaktere mehr als nur auf Trapp hält.

Upgrades und Charakterflut

Abgesehen von der Tatsache, dass euer Charakter wohl am Ende seiner Reise gute Chancen bei einem Tanzturnier hätte, wird er auch einiges an Gold und Juwelen finden. Gold könnt ihr noch während des laufenden Spiels in kurzfristige Verbesserungen, wie bessere Schaufeln oder neues Equipment investieren. Diese sind aber nach eurem Tod futsch. Ganz anders sieht es mit euren Diamanten aus. Diamanten verschwinden erst mit dem Start einer weiteren Runde. In der Lobby könnt ihr diese gegen permanente Upgrades freischalten, z.B. einen weiteren Herzcontainer oder weitere Items für den Itempool. Bevor ihr in alle möglichen Upgrades investieren könnt, müsst ihr die entsprechenden Händler erst einmal retten. Jedes Upgrade ist damit für sich genommen bereits wichtig, insbesondere weil ihr einige der Trainingsgegner erst freischalten müsst, nämlich die Bosse. Um sie zu besiegen, ist teilweise auch einiges an Training notwendig.

Das Spiel bietet neun Charaktere, die das Gameplay immer wieder abwandeln. Beispielsweise darf der Monk kein Golf aufsammeln oder Eli, der unendlich Bomben verwenden und sie auch treten kann. Jeder Charakter spielt sich dementsprechend unterschiedlich. Bis alle Charaktere freigeschaltet sind, dauert es aber einige Zeit. Mit den unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Einschränkungen wird auf kurz oder lang jeder einen für sich guten Charakter finden.

Zeit für die Schaufel!

In der Vorschau hatte ich ja bereits den guten Soundtrack des Spiels erwähnt. Das Lob kann ich auch nach dem gesamten Spiel nur noch einmal erneuern. Selbst nach einigen Wiederholungen wird mir die Musik nie zu viel oder zu langweilig. Das Spiel hat zudem noch einen extra Shovel Knight-Soundtrack. Wer die Musik von Shovel Knight kennt, der kann sich definitiv auf einen sehr guten Remix gefasst machen. Ohne die Musik zu verschlechtern, hat man den Soundtrack in das Spiel eingepasst. Das Traurigste ist nur, dass man keine eigene Musik dabei verwenden kann. Diese Funktion würde die Steam-Variante bieten.

Wirkliche Zufälle

Ein letztes Wort zum Gameplay von Necrodancer. Kernelement eines jeden Roquelikes sind die Zufallselemente. Bei einigen Spielen kann man dort feste Sequenzen feststellen. Bei Necrodancer sind diese Sequenzen recht schnell aufgezählt: die Zonen, darin auftretende Gegner und Gänge zwischen den Räumen. Alle anderen Elemente von der Verteilung von Truhen, versteckten Räumen bis hin zu der Reihenfolge der Bosse wird alles andere gut durchgemischt. Das bringt dem Spiel einiges an Wiederspielwert. Das Spiel schreckt nicht davor zurück, euch, wenn ihr unvorsichtig um eine Ecke geht, zu Hühnerfrikassee zu verarbeiten. Das bringt zwar einiges an Frust, aber auch an Wiederspielwert. Letzteres ist auch der große Charme, den Necrodancer bietet.

Fazit

Crypt of the Necrodancer ist definitiv eines der interessantesten Roquelike-Spiele, die ich gespielt habe. Es dauert zwar etwas, bis man sich an die Rhythmusmechanik gewöhnt hat, ab dann wird es aber deutlich einfacher, die Bewegungen und Angriffe der Gegner und Bosse zu lernen. Selbst dann heißt es noch Vorsicht, weil die Gegner gerne in verschiedenen Kombinationen auftreten und z.B. die Drachen recht gefährlich sind. Die vielen freischaltbaten Charaktere und das vielfältige Upgradesystem bringen einiges an Abwechslung ins Spiel. Wobei es an Abwechslung dank dem sehr gut funktionierenden Zufallsgenerator sicherlich nicht mangeln wird. Gepaart mit dem tollen Soundtrack, der selbst nach mehreren Stunden nicht langweilig wird, zeigt Necrodancer, wie man ein Spiel aufbaut, welches lange fesseln soll und kann.

Fans von Roquelike-Spielen sollten sich Crypt of the Necrodancer definitiv nicht entgehen lassen. Aber das Spiel ist auch für jeden Spieler eine gute Investition, insbesondere wegen dem hohen Wiederspielwert.

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18. Februar 2016 10:39

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26. Februar 2016 16:38

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