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Test – Home

Test – Home

1
Negativ
40% - 45%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

14.08.2015 – Vorschau

Mit etwas Verzug hat Indie-Entwickler Benjamin Rivers sein Horror-Adventure Home hier in Europa für die PS Vita veröffentlicht. Seit dem 15. April steht das Pixel-Abenteuer für günstige 4,99 Euro in den digitalen Regalen. Wir haben es uns näher angeschaut und sagen euch, was sich hinter diesem einzigartigen Spiel versteckt.

Ende

Bereits in meiner ersten Spielsession hatte ich Home durch. Knapp 40 Minuten hatte ich gebraucht, um das erste Mal das Ende zu sehen. Daraus macht der Entwickler auch keinen Hehl, denn direkt am Anfang beschreibt er, dass man sich knapp 1,5 Stunden Zeit nehmen soll, um das Spiel am Stück spielen und die Atmosphäre nicht kaputt machen zu können. Gespielt hatte ich natürlich erst Nachts gegen 1.00 Uhr morgens, Licht aus in der kompletten Wohnung sowie feinste InEar-Kopfhörer, um in absolute Gruselstimmung zu kommen.

Kernstück des Spiels ist natürlich die Story. Der Protagonist wacht in einer stürmischen Nacht in einem fremden Haus auf und kann sich an die vergangenen Geschehnisse nicht mehr erinnern. Leicht in Panik versucht er deshalb, seiner Erinnerungen wiederzuerlangen und nach Hause zu kommen, als er die Leiche eines fremden Mannes neben ihm sah. Und so fangt ihr an, Räume zu inspizieren, Sachen zu untersuchen und kleinere Rätsel zu lösen, um hinter die Geschichte von Home zu gelangen. Die Rätsel sind einfach gehalten, sind sie vor allem zeitlich etwas verrückt: Findet man einen neuen Gegenstand, sollte man einige Szenen zurückgehen, um zum Beispiel verschlossene Türen zu öffnen. Achtet man nicht auf diese Kleinigkeiten oder ist man nicht so erkundungsfreudig, verpasst man viele Monologe oder Erklärungen. Das Spiel ist zudem in Abschnitte unterteilt, die sich meist in das Betreten von neuen Arealen äußern. Verlässt man einen Abschnitt, kommt man auch nicht mehr zurück. An dieser Stelle gibt der Protagonist kleinere Hinweise, was man denn verpasst haben könnte oder interessant gewesen wäre.

Verpufft

Home ist sehr textlastig. Sämtliche Gedanken und Aktionen werden in einer Retrotextbox erfasst, die über den kompletten Bildschirm gelegt wurde. Vom Verständnis her reichen schon einfache Englischkenntnisse, deutsche Texte gibt es hier nicht. Die Geschichte selbst wird aufgrund der vielen Monologe und Geheimnisse spannend erzählt und verleitet dazu, herauszufinden, was wirklich passiert ist. Allerdings wird diese schon nach kurzer Zeit ersichtlich und war deshalb für mich schon sehr früh sehr klischeebehaftet.

Leider ist die Atmosphäre eine absolute Enttäuschung. Wie bereits erwähnt, hatte ich nachts um 1.00 Uhr im Dunkeln und mit Kopfhörer gespielt, um das Maximale herauszuholen. Das einzige, was Horror ist, ist der Titel. Man erwartet in jedem Moment erschreckt zu werden; Allerdings passiert nichts außer einer schreienden Katze oder verfolgende Schritten. Die Spannung wird mit dem drückenden Soundtrack und dem kleinen Sichtradius künstlich hochgehalten, verfliegt aber schon nach kurzer Zeit. Hier hätten deutlich mehr Schreckszenen eingebaut werden müssen, um es als Horror-Erlebnis gelten zu lassen. So ist es nur ein interaktiver Pixel-Krimi, der mit viel Liebe zum Detail daher kommt.

Zwischenfazit: Nach dem ersten Spielgang war ich ein wenig enttäuscht. Grusel-Stimmung war kaum vorhanden, die Geschichte ist klischeebehaftet. Meine einzige Hoffnung ist, dass man den Ausgang mit kleinen Ereignissen steuern kann. Deswegen gebe ich mir nochmal einen Ruck und geh erneut auf die „Suche“.

Nach zwei weiteren Spieldurchgängen kommt ein wenig Licht ins Dunkle. Die Intention der Entwickler ist es, mit verschiedenen Aktionen die Geschichte selber zu beeinflussen, die alle in einem Finale münden. Und dort gibt es zwei Möglichkeiten, die ich aufgrund der Spoilergefahr nicht nennen möchte. Dort lässt man nochmal das Erlebte Revue passieren und entscheidet so, was tatsächlich passiert ist. Mit all den Konsequenzen, die den Protagonisten treffen. Trotz der geringen Spielzeit hat man also einen gewissen Wiederspielwert, der sich durchaus lohnt. Es ist unmöglich, im ersten Spiel alles zu entdecken. Die Geschichte selbst wird dadurch aber nicht besser, zumal es keine wirklichen Überraschungen bereithält, die man mit den verschiedenen Entscheidungen versucht zu provozieren. Da sich an der Atmosphäre nichts geändert hat, braucht man diese nicht noch einmal zu erwähnen.

Fazit: Meine negative Tendenz nach dem ersten Spieldurchgang wurde mit den verschiedenen Enden etwas aufgelockert. Allerdings bleiben die Kritikpunkte aus dem Zwischenfazit gleich: Die Geschichte ist vorhersehbar und Grusel-Atmosphäre gibt es nicht. So verpufft der erwartungsvolle Titel ins Nichts.

Wer daher auf der Suche nach Horror-Spielen ist, ist bei Home definitiv falsch. Zugreifen kann derjenige, der sich für Krimis interessiert oder diesen in interaktiver Form erleben möchte – der günstige Preis ist in meinen Augen das größte Argument für Home.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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GothicIII
15. August 2015 17:38

Hab mir das Game im Zuge der PS-Plus Rabattierung für 2,50 geholt. Ich muss sagen, dafür, dass es hauptsächlich nur von einem Entwickler stammt, hat er das sehr gut hingekriegt. Naja hat auch ein paar Bugs z.B. wurde mein Spielstand Im Wald gelöscht, als ich das Spiel beendet hatte. Leider gibt es halt nicht viele Optionen, um die Story im wesentlichen zu beeinflussen. 3 Endings kann man mit einem Anlauf schaffen. Ansonsten beeinflusst man nur den Monolog am Ende, wenn man sich alles ansieht (dieser wird ausführlicher). Dadurch wird das Ende nicht beeinflusst. Fazit von mir: Es gibt schlechtere Spiele,… Weiterlesen »