Home Testberichte Test – Citizens of Earth *Update*

Test – Citizens of Earth *Update*

2

18.05.2015 – Update

Nach dem großen Technikpatch von Eden Industries bin ich heute wieder bei City of Earth und habe mir einmal angeschaut, was der Patch bewirkt hat und wie es meine Wertung beeinflusst.

Großer Patch

Das Update ist bereits beim Herunterladen eine Überraschung. Mit ca. 1700 MB ist der Patch schon größer als so manches Spiel und erweitert das Spiel auf einen Speicherplatz von 3,3 GB. Das ist für meinen persönlichen Geschmack recht viel Speicherplatz. Aber nicht die Größe ist entscheidend, sondern vielmehr der Inhalt. Als ursprüngliche Kritik hatte ich die Bugs, Abstürze und Ladezeiten angesprochen.

Reparatur und neue Funktionen

Was genau bewirken diese ca. 1700 MB eigentlich? Die Frage lässt sich mit einem Blick in die Patchnotes klären. Zu unterscheiden sind zwei Aspekte: Einmal die Reparatur von bestehenden Problemen und zum anderen das Hinzufügen von Spielfunktionen. Hinzugefügt werden Remote Play, Cross Save und die Möglichkeit das Spiel auf PS TV zu spielen. Außerdem gibt es als kleinen Bonus noch Retromusik für City of Eartch. Die neuen Funktionalitäten sind eine nette Ergänzung zum Gesamtpaket des Spiels und mit Cross Save ist das Spielen an einem Spielstand deutlich leichter geworden. Die Reparaturarbeiten von Eden Industries beziehen sich primär auf die unterschiedlichsten Absturzursachen und Anzeigefehler bei verschiedenen Einstellungen. Doch dazu nun etwas mehr.

Insektenvernichter

Während meines „Besuches“ habe ich meinen alten Spielstand und einen neuen Spielstand ausprobiert. Insbesondere ein Fehler, der eigentlich leicht zu identifizieren war, wurde behoben. Vor dem Patch stürzte das Spiel ab, wenn man als Spieler mit einem Gegenstand interagiert, während man angegriffen wird. Gleichzeitig war dies der schlimmste Fehler, weil er sehr häufig zu Abstürzen führt. Zumindest, wenn man jeden Stein umdreht, wie ich es zu tun pflege. Aber auch Abstürze, die ich bisher nicht zuordnen konnte, sind korrigiert worden. So musste ich während des Testens mit zufälligen Abstürzen leben. Nach dem Testen mit beiden Spielständen ist dies nicht einmal geschehen. Durch die Veränderungen ist das Spielerlebnis deutlich flüssiger. Leider bleiben die Ladezeiten zu lang, Das Spiel speichert zwar weiterhin bei jedem Ladebildschirm, aber zum Glück ist das eigentlich nicht mehr notwendig. Andererseits kann ich wohl sagen, dass ich lieber etwas länger warte, als Pech zu haben und mehrere Stunden Spielstand zu verlieren.

Was hat sich geändert?

Vor dem Update habe ich CoE als „zweischneidiges Schwert“ bezeichnet. Einerseits habe ich die sehr schöne Umsetzung und die tolle Komik des Spiels gelobt. Gepaart mit einer Spur von Realismus zu moderner Politik, hat sich auch an dieser Stärke des Spiels nicht geändert. Auch die von mir gelobte Steuerung ist genauso gut geblieben, wie ich es bereits im ursprünglichen Fazit angemerkt hatte. Sie bleibt auch mit dem Touchscreen am leichtesten zu bedienen. Definitiv kritisiert hatte ich die Ladezeiten des Spiels. Wie bereits schon erklärt sind diese eigentlich gleich geblieben, auch wenn nun ihr Sinn und Zweck weggefallen ist. Persönlich empfinde ich die Ladezeiten noch nicht als so lang, dass sie wirklich störend wären. Vielmehr ist das ständige Speichern auch nützlich, weil ich eher selten speichere und so schnell mal Spielfortschritt verliere. Dies kann hier definitiv nicht geschehen. Aber hier liegt es wohl mehr an persönlicher Präferenz, als an definitiver Schwäche des Spiels. Der besondere Kritikpunkt der Abstürze hat sich nach meinem Testlauf erledigt. Ich selber habe keine Abstürze oder verbuggten Quests mehr gesehen.

Fazit: Insgesamt hat das Update sehr gute Akzente gesetzt und gezeigt, dass Eden Industries auch auf Kritik gut reagieren kann. Zusammen mit den neuen Cross-Funktionen haben die Verbesserungen im Rahmen der Abstürze und der Bugs dem Spiel sehr gut getan. Weil ich nun mehr als zufrieden mit dem Stand des Spiels bin, wird meine Wertung auf fünf Sterne verbessert.

City of Eartch ist ein nach meiner Meinung sehr gut gelungenes Spiel, welches nun das so wichtige Update erhalten hat. Es überzeugt mit seiner witzigen Geschichte und dem an Earthbound angelegten Kampfsystem. Ich kann das Spiel jedem Freund von Rollenspielen und Earthbound empfehlen. Wer sich selbst noch überzeugen will, der kann das Spiel mit der Demo austesten.

13.02.2015 – Test

Nach dem Scheitern der Kickstarter-Kampagne von Eden Industries war ihr Projekt „Citizens of Earth“ ziemlich bedroht. Aber Atlus hat sich das Wahlprogramm von Eden Industries zu Herzen genommen und die Veröffentlichung übernommen. Seit dem 21.01.2015 schaltet Atlus die Wahlwerbung auch auf der PS Vita. Ob ihr diesem Kandidaten eure Stimme geben solltet oder doch lieber Nichtwähler bleibt, erfahrt ihr bei uns im Test.

Zeit für die Wahlversprechen

Schon die Kickstarter-Kampagne hatte mein Interesse geweckt: Bei den ersten Screenshots des Spiels musste ich an den Klassiker Earthbound denken. Als Fan des Originals habe ich mich am meisten auf das Kampfsystem gefreut, dass sehr nah am Original liegt, aber doch noch eine kleine Variante beinhaltet. Den Vizepräsidenten der Welt zu steuern, wie er andere Bürger überredet seine Kämpfe für ihn auszutragen, hat einen gewissen Charme, der wohl mit der politischen Situation der Moderne zusammenhängt. Ein für mich persönlich wichtiger Aspekt ist neben einem gut funktionierenden Kampfsystem natürlich auch ein einheitlicher Stil. Schon bereits frühe Bilder des Spiels haben eine den Karikaturen nachempfundene Grafik gezeigt. Diese finde ich grundsätzlich einmal ansprechend und auch recht selten von anderen Spielen verwendet, sondern sie bietet auch einen interessanten Aspekt in Sachen Komik und Satire, die ich mir von einem Spiel mit einem solchen Hauptcharakter und Aufmachung erwarte. Natürlich darf auch die Steuerung des Spiels nicht zu friemelig sein, weil der Spielspaß durch eine zu aufwendige Menüführung ruiniert werden würde.

Ein Politiker als Held

In Citizens of Earth spielt ihr den Vizepräsidenten der Welt (VP). Dieser wurde gerade erst gewählt und macht direkt einmal Urlaub bei seiner Familie in einer kleineren Stadt. Sein ruhiger Schlaf wird aber von seiner Mutter unterbrochen, die der Meinung ist, dass er auch einmal aufstehen könnte. Das bereits jetzt harte Leben des Protagonisten wird aber noch unangenehmer, wenn er feststellt, dass eine Demonstration gegen ihn läuft. Zumindest könnte man das glauben, aber der VP scheint immun gegen jegliche Form der Kritik und der Ablehnung zu sein. Er registriert noch nicht einmal, dass ihm die Demonstranten ans Leder wollen. Die Geschichte des Spiels wird in verschiedenen Akten erzählt, die aber am Ende zu einem Handlungsstrang zusammenlaufen. Um die Story abzuschließen, werdet ihr zwischen 15 und 25 Stunden brauchen, je nachdem wie schnell ihr durch die Story fegt.

Wanderlust der NPCs

Um das Rätsel der merkwürdigen Ereignisse auf den Grund zu kommen, müsst ihr weiträumig um eure Heimatstadt herum, nach Informationen suchen. Hierbei könnt ihr verschiedene klimatische Gebiete entdecken. Von Wüsten, über Städte, Wälder bis hin zum Meeresgrund sind die unterschiedlichsten Areale begehbar. Teilweise sind Gebiete noch abgesperrt und ihr erlangt erst mit bestimmten Charakteren oder im Verlauf der Geschichte Zugang zu diesen. Untypisch für ein Rollenspiel ist der Mangel an eigentlichen NPCs. Die Gebiete sind zumeist wenig besucht. Dafür tauchen immer wieder dieselben Charaktere auf, die anhand ihres Berufes benannt wurden, über die Definition von Mutter und Bruder als Beruf kann man streiten. Die Einwohner sind sehr gut gelungen und haben alle bestimmte Eigenarten. Diese treten insbesondere bei Quests und in Dialogen hervor. Als VP seid ihr natürlich zu wichtig, um alleine bzw. überhaupt zu kämpfen. Ihr bedient euch einfach der anderen Bürger. Eure Auswahl an Bürgern kann durch das Rekrutieren neuer Bürger erweitert werden. Das bedeutet aber nicht, dass sie sich euch zu Füßen liegen. Erst einmal werden sie ihre eigenen Aufgaben erledigen oder euch um Hilfe bitten. Bürger die ihr nicht im Team habt, werden wieder ihren eigenen Aufgaben nachgehen. So könnt ihr z.B. beim Bäcker Items kaufen oder sie euch von eurem Bruder liefern lassen. Die Quests im Spiel beinhalten einfache Sammel- und Eliminationsquests, aber auch etwas abwegigere wie z.B. ein Rennen. Citizens of Earth gelingt es, diese Quests in Humor zu verpacken, was auch am Design der Charaktere und Gegner liegt. Die Charaktere sind Stereotypen nachempfunden und reagieren auch kritisch auf Aussagen des VP oder anderer Personen. Die Komik des Spiels ist dementsprechend gut auch in diesen Bereich eingezogen.

Mehrere Stücke ergeben ein Ganzes

Das Handwerkzeug von CoE beschränkt sich aber nicht nur auf Witze und Blödeleien. Ein eigenes Craftingsystem und die einzeln aufzulevelnden Bürger bringen genau wie die unterschiedlichen Aufgaben weitere Tiefe ins Spiel. Jeder Bürger hat ein eigenes Talent, das zumeist mit der Rekrutierung freigeschalten wird. Darunter fällt das Verwenden eines Autos dank dem Autoverkäufer oder das Durchsuchen von Mülleimern dank des Obdachlosen. Wer alle Charaktere auflevelt, der kann so auch weitere Fähigkeitsstufen freischalten, die Zugang z.B. zu mehr baubaren Objekten für die Architektin oder ein weiteres Spektrum der Zeitmanipulation ermöglicht. Gerade das aufwendige Grinden mit den unterschiedlichen Charakteren hat für mich noch ein schönes Rollenspielelement ins Rennen gebracht, was ein Gefühl von Fortschritt bei jedem einzelnen Bürger gibt. Auch die Steuerung des Spiels geht leicht von der Hand. Die Menüs sind sehr gut und schnell mit dem Touchscreen zu bedienen und das Austauschen der aktiven Mitglieder geschieht durch das Berühren der entsprechenden Personen. Für meinen Geschmack sind die Menüs mit dem Touchscreen einfacher und schneller zu bedienen.

(K)ein Hauch von Klassik

Das Kampfsystem wird vielen Spielern wohl bekannt vorkommen. Angelehnt ist es am klassischen Earthbound aber auch andere Rollenspiele verwenden ein solch frontales Kampfsystem. Statt des typischen Mana wird in CoE aber Energie verwendet. Daher kennt das Spiel zwei unterschiedliche Angriffsarten: energiegenerierende und -degenerierende Fähigkeiten. Letztere sind dabei zumeist stärker. Eine weitere Art Energie zu gewinnen, besteht durch das Angreifen mit effektiven Attacken. Uneffektive Attacken verhindern sogar den Energieaufbau. Neue Fähigkeiten lernen eure Charaktere dabei mit wachsendem Level. Die Fähigkeiten sind mehr oder weniger lose am Beruf orientiert. Je abstruser dieser wird, desto merkwürdiger die Fähigkeiten. Ein Beispiel dafür ist der Verschwörungstheoretiker, der die Leute wahlweise irgendwelcher Sachen beschuldigt oder sie auch mit einem „Wahrheitsserum“ bespritzen kann. Berührt ihr auf dem offenen Feld ein Monster, so beginnt kurz darauf der Kampf. Warum kurz darauf, weil in der Zeit bis zum Kampfbeginn noch weitere Gegner hinzutreten können. Gerade die Gegner haben es mir sehr angetan. Eden Industries hat sich die größte Mühe gegeben die merkwürdigsten Gegner zu gestalten. Meist befinden sich in einem Abschnitt zwar nur ein oder zwei unterschiedliche Gegnertypen, aber die haben ein interessantes Aussehen oder interessante Fähigkeiten. Von Demonstranten über Wahrsagermuscheln bis hin zu den unbekannten Kuhflugobjekten, findet sich alles Mögliche an Getier und einfallsreichen Kreaturen, die dem VP ans Leder wollen. Jede Art mit seiner eigenen Stärke und Schwäche. Das Kampfsystem ist sehr gut gelungen und das Experimentieren mit unterschiedlichen Kombinationen als Bürger ist einfach und gelingt sehr gut.

Nette Grafik aber schwache Musik

Grafisch orientiert sich das Spiel sehr stark an Earthbound und einem moderneren Karikaturstil. Das ist eine interessante Kombination, weil CoE damit alte und neue Elemente vermischt. Das Gesamtergebnis wirkt wie eine bewegte Karikatur an die Gesellschaft und moderne Politik. Dies kombiniert mit der Anlehnung an Earthbound führen zu etwas detailarmen Umgebungen. Eden Industries hätte ruhig auf etwas mehr Details setzen können. Wobei dieses Statement wieder etwas zu relativieren ist. Gerade die kleineren Areale sind schön gestaltet und haben eine ansprechende Kulisse. Etwas schwach geraten ist die musikalische Untermalung. Die vorhandenen Musikstücke sind zwar gut an die Geschichte angepasst, aber es gibt doch nur wenige unterschiedliche einzelne Tracks. Daher wiederholen sich einige der Stücke recht schnell. Insgesamt hat mir die mediale Darstellung von Citizens of Earth gut gefallen. Insbesondere die comic- und karikaturartige Darstellung ist eine nette Abwechslung, die von Eden Industries sehr gut umgesetzt wurde.

Technische Schwächen

Ein selten angesprochener Punkt in meinen meisten Reviews, aber hier doch einmal von Bedeutung. Als unerwähnte Voraussetzung für alle Reviews gilt eigentlich, dass das Spiel keine größeren Bugs oder Abstürze hat. Kleinere Bugs sind nämlich kaum vermeidbar und ich bin recht gut darin, solche Fehler zu entdecken. Leider hat CoE hier ein kleines Problem. Das Spiel stürzt manchmal einfach ab. Das wäre weitaus schlimmer, wenn das Spiel nicht bei jedem Bildschirmwechsel speichern würde und die Abstürze nicht nach dem Speichern auftreten würden. In dieser Hinsicht hat Eden Industries den Fehler zumindest abgeschwächt. Leider sind gerade durch das ständige Speichern die Ladezeiten recht lang. Laden muss das Spiel bei jedem Abschnittswechsel, was gerade in Gebäuden häufig vorkommt, weil fast jede Tür zu einem neuen Abschnitt führt. Ich persönlich kann mit der Gefahr von Abstürzen leben, wen das aber stört, der muss bei CoE sehr vorsichtig sein.

Fazit: Citizens of Earth ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hat mir das Gameplay des Spiels besonders gut gefallen. Insbesondere bei der Charaktergestaltung und der Story hat sich Eden Industries viel Mühe gegeben ein komisches Spiel zu schaffen. Insbesondere die Kombination des in sich ernsten Spiels mit der deutlich nach außen tretenden Komik hat mir sehr gut gefallen. Dazu tragen insbesondere die einzigartigen Charaktere mit ihren Eigenarten und der dahinterstehenden Karikatur bei. Jeder der rekrutierbaren Bürger hat seine eigene Art zu reagieren und Einstellung zum VP. Der VP ist alles andere als ein einfacher Zeitgenosse, aber seine selbstüberschätzende und narzisstische Art machen ihn zu einem persönlichen Highlight des Spiels, besonders wenn er – untypisch für Rollenspielprotagonisten – seine Motivation aus potentiellen Wählerstimmen zieht. Auch seine Konfrontationen mit den doch sehr merkwürdigen Gegnertypen und den anderen Charakteren im Spiel sorgten für den einen oder anderen Lacher. Schließlich ist die Steuerung des Spiels auch leicht beherrschbar. Eden Industries hat eine intuitive Steuerung verwendet, die auch ohne Erklärung leicht zu bedienen ist. Ein großes Problem an CoE sind aber die Ladezeiten, die doch sehr regelmäßig auftreten und auch nicht gerade kurz sind. Letzteres liegt wohl mehr daran, dass das Spiel bei jedem Gebietswechsel abspeichert. Durch das häufige Speichern ist die Gefahr von Datenverlust bei einem Absturz recht gering. Abstürze sind leider doch häufiger der Fall. Diese treten aber zumeist nur direkt nach Ladesequenzen auf, aber es ist dennoch ärgerlich. Ich persönlich kann zwar mit den ab und an auftretenden Abstürzen leben, aber es ist dennoch nicht das, was ich von einem Spiel von der PS Vita erwarte.

CoE ist ein nach meiner Meinung sehr gut gelungenes Spiel. Es leidet allerdings  unter technischen Schwächen. Wer mit den angesprochenen Makeln leben kann, der wird aber ein witziges nettes Rollenspiel finden, welches auch als Rollenspiel überzeugt.

P.S.: Aktuell streamt Eden Industries häufiger das Bugfixing. Sollte es zeitnah ein Update geben, so wird der Review angepasst.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
2 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Hero
14. November 2015 13:19

Eines der coolsten Spiele in dem Genre überhaupt.
Vor allem mit der englischen Sprachausgabe (englische Version).
Teilweise sind die Missionsorte nicht so leicht zu finden.
Hier würde ich auch fast 95 % geben.

Admin
14. November 2015 14:53
Reply to  Hero

Haben dich die zahlreichen Abstürze nicht gestört?