Test – World of Final Fantasy
Unser erster Eindruck war
Unsere Bewertung
Final Fantasy und Sony haben eine lange Tradition und sehr viele der Ableger sind auch auf unserer PS Via spielbar. Leider hat diese Tradition mit Final Fantasy X und X-2 ein Ende gefunden, bis zuletzt. Zum 20-jährigen Jubiläum der Reihe gab es nun eine ganz neue Variante: World of Final Fantasy. Dieses „Final Fantasy trifft Pokemon“-Spiel hat es auch auf unsere PS Vitas geschafft. Es ist bei uns seit dem 28. Oktober erhältlich. Ob World of Final Fantasy ein Hüne oder ein Murkel ist, erfahrt ihr in unserer Vorschau.
Prophezeiung
Während fast alle Final Fantasy-Teile, die ich gespielt habe, mehr oder wenig sehr gute bis gute Geschichten hatten, waren die meisten anhand eines Klischees aufgearbeitet. Auch World of Final Fantasy weicht von der Grundstruktur nicht ab. Dieses Mal haben wir eine Prophezeiung, die die beiden Helden mit teilweiser Amnesie erfüllen müssen – Warum ist Amnesie eigentlich die Standardlösung der Schreiber? Dazu reisen Reynn und Lann in die Welt von Grymoire, die vollgestopft mit Menschen und Miragen – Final Fantasy Pokémon – ist und daher den perfekten Schauplatz zum Jubiläum der Reihe darstellt. Bisher hat das Spiel wenig Geheimnisse und geht recht offen mit der Geschichte um. Ich würde mich über eine etwas untypischere Entwicklung freuen, aber ich glaube nicht daran.
Die Technik
Technisch hat das Spiel schon in der Demo etwas Unsauberkeiten gezeigt. Das Spiel ruckelt etwas, wenn viele Elementen auf einmal geladen werden müssten, das ist sehr häufig in den größeren Städten, dem Aufrufen der Gebietskarte und zu Beginn des Kampfes der Fall. Das klassische auf Geschwindigkeit basierte Kampfsystem ist dazu noch etwas langsam. Dank der Geschwindigkeitstaste und der korrespondierenden Menüeinstellung, komme ich aber auf eine Geschwindigkeit, die mir angenehm erscheint. Der Spielfluss wird aber immer wieder durch diese Unsauberkeiten unterbrochen und es vermiest mir etwas die angenehme, auch nostalgische, Stimmung.
Mit besonders viel Charme
Eine Sache sollte euch bereits auffallen, wenn ihr einen Blick auf die Galerie oder die Bilder im Test werft. Das Spiel setzt auf zwei Sachen: Chibi und Nostalgie. Während des Spiels trefft ihr allerhand alte und bekannte Charaktere, die als Murkels erscheinen. Die Murkel sind Chibis und damit eher niedlicher als ihre Originale. Durch die Ähnlichkeit zu ihren lebensgroßen Varianten ist das Spiel zweifelsfrei ein riesiges Nostalgiespektakel für Fans der Teile. Bisher wäre der Humor des Spiels aber auch für Neulinge einfach zu verstehen und größtenteils wird auf Witze, die Vorwissen bedürfen, verzichtet.
Ebenfalls etwas verniedlicht wurden die Gegner der Reihe, die nun als sogenannte Mirages ihr Dasein fristen. Das Ganze erinnert stark an Pokémon und die Mirages sind meistens auch fangbar. Das Fangen funktioniert aber etwas anders als bei Nintendo’s Reihe. Es reicht nicht immer aus, einen Mirage nur zu schwächen, wobei es in jedem Fall die Fangchance erhöht. Vielmehr gilt es nun bestimmte Aufgaben zu erfüllen, die ihr über die Fähigkeit „Analyse“ erfahrt. Darunter fallen einfache Aufgaben wie alle anderen Gegner besiegen oder Schaden zufügen, aber auch kompliziertere Systeme wie Statusänderungen verursachen oder einen Volltreffer landen. Das unterschiedliche System gefällt mir bisher recht gut und es ist abwechselnd genug, um nicht zur Farce zu werden. Zum Glück bietet das Spiel aber ausreichend Optionen die begrenzten Mirage-Plätze zu besetzen und die Zusammenstellung eures Teams zu ändern. Das auf Variabilität basierte System wird durch die verhältnismäßig hohe Menge an Erfahrung unterstützt, dank der ihr auch schwächere Mirages schnell genug trainieren könnt. Langes Grinding bleibt damit unnötig, wobei ich deswegen einen zu einfachen Schwierigkeitsgrad vermute. Das wäre relativ schade, ist aber noch nicht abzusehen.
Türme bauen
Das Kampfsystem von World of Final Fantasy ist eigentlich ein klassisches Final Fantasy-Kampfsystem. Das klassische ATB-System (Active-Time-Battle-System) basiert auf der Geschwindigkeit eurer Charaktere und je nach gewählter Einstellung wird der Kampf bei eurem Zug unterbrochen oder läuft weiter. Nehmt womit ihr besser klar kommt, aber ich empfehle die Unterbrechung. Alles andere funktioniert fast identisch zu einigen der Final Fantasy-Teilen. Neben elementare Schwächen, Analyse von Gegnern und dem Fangen von Miragen im Stile von Pokémon, gibt es zwei weitere relevante Mechaniken: AP und das Stapeln. APs sind Aktionspunkte und erlauben es euch überraschenderweise Aktionen. Darunter fallen eure erlernten Fähigkeiten. Ohne AP also keine Magie oder ähnliches, aber durch einfaches Warten und das Treffen von gegnerischen Schwachstellen, könnt ihr AP gewinnen und so mächtige Angriffe ausüben.
Die wichtigste Mechanik im Kampfsystem ist das Bauen von Kampfstapeln, welche aus einer L, einer M und einer S-Einheit bestehen. Dank des Formwechsels eurer Helden sind diese beiden Pflichtbestandteile variabel als L oder M einsetzbar. Bisher ist das Kampfsystem mir für eine Bewertung noch deutlich zu kompliziert. Das Stapeln ist mindestens interessant und wirkt auch sehr solide eingearbeitet, aber wie das Türme stürzen und die unterschiedlichen Mirage mitwirken, bleibt abzuwarten. Insbesondere die Metamorphose und die Mirageborde, Skilltrees der einzelnen Mirage und ihrer Metamorphosen ist für anderthalb Stunden Spielzeit noch nicht ausgereift genug. Die große Menge an Mirages, die ich einlagern könnte, spricht auf alle Fälle für eine gute und breite Auswahl.
Zwischenfazit: Eines fällt direkt auf, wenn man das Spiel beginnt: Technisch gibt es das eine oder andere Problem, was zu Rucklern, unschönen Animationen und zu Wartezeiten bei Kampfbeginn. Trotzdem bekommt World of Fantasy noch einen positiven Ausblick. Gerade das Aufziehen und Trainieren der Mirages, die auch interessant sind, wenn man die ursprünglichen Monster nicht kennt, macht sehr viel Spaß. Dank der strategischen Elemente ist das Kampfsystem auch sehr gut gelungen, wenn auch mit kleinen technischen Schwächen. Mit meinem positiven Zwischenfazit im Gepäck mache ich mich auf die Welt von Grymoire weiter zu erkunden und die Geheimnisse der Miragen zu entschlüsseln. Viel hängt aber vom weiteren Verlauf des Spiels ab, ob das Vertrauen in die Spielmechanik tatsächlich belohnt wird.
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