Test – Demetrios – The BIG Cynical Adventure
Unser erster Eindruck war
Unsere Bewertung
Point and Click Adventure sind eines der klassischsten Genres seit Anbeginn der Spieleindustrie. Außerdem bin ich ein absoluter Fan solcher Spiele. Demetrios – The BIG Cynical Adventure wirft einen zynischen Blick auf das gesamte Genre, um sich in die Reihe erfolgreicher Point and Click Adventure einzureihen. Das Point and Click-Adventure erscheint am sechsten Dezember bei uns. Ob das Spiel einen Klick wert ist, erfahrt ihr in unserer Vorschau.
Ein Morgen mit Schrecken
Die Geschichte von Demetrios beginnt mit Bjorn Thonen. Dieser lebt in Paris und betreibt mehr oder weniger erfolgreich einen Antiquitätenladen. Bjorn hat die schlechte Angewohnheit sein Alkohollimit nicht zu kennen und erwacht eines Morgens aus seinem Rausch und muss feststellen, dass man ihn ausgeraubt hat. Beim Versuch die Täter und seine gestohlenen Sachen zu finden, kommt er einer mysteriösen Geschichte auf die Schliche. Unterstützt wird er dabei von seiner Nachbarin Sandra. Die Geschichte wird relativ schnell recht absurd, was nicht zwingend ein schlechtes Zeichen ist. Über die Entwicklung der Geschichte kann ich bisher noch nicht viel sagen, aber sie bietet auf alle Fälle einen guten Humor – dazu später etwas mehr. Auch die Variabilität der Orte, die ihr besucht, ist abwechslungsreich und interessant. Zur Geschichte werde ich mich im Test noch etwas mehr äußern.
Rätselhaft mit Touch
Demetrios ist ein klassisches Point and Click-Adventure und spielt sich genauso. Ihr könnt dabei mit dem Touchscreen oder dem Analogstick arbeiten. Beides funktioniert sehr gut, auch wenn ich den Analogstick bevorzuge. Wobei ich beim Suchen eines Sammelobjekts das Vergrößerungssystem des Touchscreens in Anspruch nehme. Das erlaubt es euch leichter die richtigen Objekte anzuwählen und vielleicht das eine oder andere Geheimnis zu entdecken. Mit der Steuerung unter Kontrolle geht es dann auch direkt am Anfang mit dem Rätseln. Wie typisch für das Genre gilt es verschiedene Gegenstände zu finden, mit denen ihr interagieren könnt. Ihr könnt sie entweder auslösen, mit Gegenständen kombinieren oder einsammeln. Bisher sind die Rätsel noch nicht besonders anspruchsvoll, wobei die eine oder andere gemeine Nuss zu knacken ist. Einige Rätsel sind aber auch nur auf den ersten Blick schwer und werden dann einfacher, wenn man andere Gebiete erkundet habt.
Zwei lustige Elemente des Spiels sind das Sammeln von Keksen und Toden. Die Tode sind sehr gut gelungen und bieten einen genialen Zynismus, weil das Spiel sehr genau den Grund des Todes und den Zeitpunkt in Betracht zieht. Das bringt einige gute Witze mit sich, die mich wirklich dazu einladen, alles nach einem möglichen Grund zum Sterben zu durchsuchen. Viele Tode bisher lassen sich aber mit einfacher Logik auslösen. Etwas komplizierter sind die Kekse, die euch als Rätselhilfe dienen. Persönlich bin ich wenig interessiert an Hilfe bei irgendwelchen Rätseln, sondern ich will die Anzeige der gefundenen Kekse füllen. Die Kekse sind übrigens teilweise recht schwer zu finden, also viel Spaß beim Suchen und ein „Gut gemacht“ an alle Spieler, die sich schon in Wimmelbildern vorbereitet haben.
Ein Ticket für den Hellliner
Das erste und garantiert nicht das letzte Mal für diesen Test, möchte ich auf den Humor des Spiels hinweisen. Es ist sehr gut, dass eine Einstellung für die Schwere des Humors und der Ironie reduzierbar macht, denn bereits jetzt gibt es eine Menge Witze, die den Rand des Geschmacks sehr weit auskundschaften und auch über meine Grenze steigen. Das ist eine beeindruckende Leistung, wenn man meinen Humor kennt. Das Störende an dem Humor sind aber nicht Interaktionen mit Objekten oder die meisten Kommentare des Protagonisten, sondern der Toilet-Humor und die Interaktion von Charakteren untereinander. Diese und ganz besonders der Protagonist agieren extrem unhöflich und beleidigend gegenüber anderen Charakteren. Das gilt sogar gegenüber seiner Nachbarin, die er laut eigener Aussage eigentlich mag. Für sich genommen kein großes Problem, zerstört es aber die Anbindung an die Charaktere und nimmt Interesse am Leben von Bjorn.
Schaltet ihr den Humor etwas herunter, werden die Charaktere deutlich angenehmer und auch der Humor verpasst die Abzweigung in Richtung Toilette immer wieder und im Allgemeinen wirkt das Spiel damit cleverer als bei normaler Einstellung.
Gute Gestaltung
In Sachen bildlicher und musikalischer Untermalung ist Demetrios ganz nett. Zu mehr reicht es nicht. Die Zonen sind zwar variabel und interessant gestaltet und bieten einen schönen gezeichneten Stil, aber es fehlt der Welt bisher deutlich an Leben. Das mag auch an fehlender Synchronisierung und den ziemlich unfreundlichen Charakteren wirken – letzteres wird etwas abgeschwächt, wenn man den Humor herunterdreht. Auch die Musik ist gut gelungen, aber die wenigen Musikstücke, machen das Erkunden doch teilweise repetitiv, insbesondere beim Suchen nach den Keksen.
Zwischenfazit: Die Geschichte des Spiels ist bisher sehr abstrus, aber nicht so dass ich ein Statement darüber verlieren könnte. Gut gelungen ist auf alle Fälle ihre Präsentation und es ist leicht den einzelnen Aufgaben zu folgen, die es zu erledigen gilt. Gepaart mit den Wimmelbild-Elementen des Findens von Toden und Keksen sind das gute Ansatzpunkte mich am Ball zu halten und ein Interesse für die ganz gut gestalteten Orte zu wecken. Der Humor des Spiels ist eigentlich sehr gut, aber bricht manchmal stark nach unten auf der Geschmacksskala aus und endet im beleidigenden, sexistischen und schwerlich verträglichem Bereich. Die Einstellungsoption des Spiels erlaubt es aber diesen negativen Aspekt etwas zu reduzieren und das Ganze angenehmer zu machen. Bis ich die weitere Entwicklung der Geschichte und des Humors sowie den Schwierigkeitsgrad der Rätsel beurteilen kann, verbleibe ich bei einem positiven Zwischenfazit.
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