Test – 10 Seconds Ninja X

Test – 10 Seconds Ninja X

Test – 10 Seconds Ninja X

3
Positiv
87% - 91%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Four Circle Int ist noch ein recht junges Entwicklerstudio, das mit 10 Second Ninja jedoch schon ihren ersten Erfolg feiern durfte. Mit Hilfe von Publisher Curve Digital wurde dieser notorisch kurzer Platformer auf die Playstation-System portiert und mit einer ganzen Ladung an neuen Level frisiert. Seit dem 19. Juli steht 10 Seconds Ninja X nun inklusive Cross Buy für 9,99 im Store. Wir haben uns die Stoppuhr geschnappt und sagen euch, ob unser Ninja es vor der Zeit über die Ziellinie schafft.

Raubart, der Schuft

Ihr startet in 10 Seconds Ninja X nach einem 320 MB mit einem knackig-kurzen Tutorial: Euer namenloser Held kann einen Doppelsprung ausführen, sein Samuraischwert schwingen und Ninjasterne werfen. Diese Fähigkeiten braucht er auch, um den Wald zu beschützen, in dem er wohnt. Denn Kapitän Raubart hat in jahrelanger Vorarbeit alle Waldbewohner entführt und zwingt euch nun, in seinem teuflischen Parkour zu bestehen. Sechszig Level gilt es jeweils in genau zehn Sekunden zu meistern.

Frust garantiert?

Die zehn Sekunden sind kein Witz: In diesen müsst ihr alle Roboter im Level zerstören. Je schneller ihr seid, desto mehr Sterne bekommt ihr. Die ersten zehn Level waren deshalb auch im Nu geschafft, allerdings verlangt 10 Seconds Ninja X ein bisschen mehr als das. Um den nächsten Abschnitt freizuschalten, müsst ihr 20 Sterne sammeln. Und genau hier fängt das eigentliche Spiel an. Denn auch wenn die ersten Level einfach aufgebaut sind, fordern sie euch die Spielmechaniken des Spiels kennen zu lernen und zu meistern, aber auch das Level genau zu studieren. Beispielsweise lassen sich mit dem Ninjastern weit entfernte Roboter erledigen ohne zwingend hinzulaufen und mit geschickten Sprüngen können Abkürzungen genommen werden. Noch sind die Level im ersten Abschnitt sehr human und mit einer guten Lernkurve gestaltet, sodass man nach ein paar Versuchen ein Auge für den richtigen Weg findet. Es macht mir bislang viel Spaß, der Zeit nachzujagen und meine Bestzeiten aufzustellen. Allerdings beherbergen solche Arten von Spielen immer Frustpotenzial, da die Zeit für die drei Sterne schon jetzt sehr knackig sind. Hier muss sich im Test zeigen, wie mit diesem sehr wichtigen Punkt umgegangen wird.

Powered by Game Maker

Grafisch präsentiert sich 10 Seconds Ninja X im einfachen Comic-Look mit vielen Farben und einem leicht kindlichen Touch, der auf dem OLED Screen der (alten) PS Vita schön zur Geltung kommt. Es ist kein Grafikmonster, was die wenigen Animationen von eurem Ninja und der Umwelt belegen. Allerdings sind die Texturen sehr sauber und hochauflösend. Bei der Performance gibt sich Four Circle Int keine Blöße und hat das Spiel schön knackig mit vielen FPS ausgestattet. Auch wenn die Ladezeiten kurz sind, stören diese jedoch zwischen den Leveln und dem Luftschiff, was letztlich an der kurzen Spielzeit pro Level liegt. Absolut unverständlich ist dann jedoch, warum die Entwickler hier auf die zusätzlichen RAM-Reserven der PS Vita zurückgreifen, was das Besuchen der Trophäen, Nachrichten etc. nicht möglich macht, ohne das Spiel zu beenden. Hier hat wohl die Optimierungswelle nicht ganz so effektiv zugeschlagen. Der Soundtrack aus Rock und Elektro ist unspektakulär und findet zusammen mit den Soundeffekten bei mir keinen Abnehmer – meine persönliche Liedersammlung ist hier motivierender.

Zwischenfazit: Die ersten zehn Level in 10 Seconds Ninja X vergingen wie im Flug. Und das nicht nur wegen der 10-sekündigen Level sondern weil die Jagd nach den Sterne sehr viel Spaß macht. All mein Platformer-Können wird gefordert und das Leveldesign gibt viel Spielraum für Experimente. Da fällt die einfache Grafik und der nicht ganz gelungene Soundtrack nicht mehr auf. Ärgerlich ist jedoch, warum Four Circle Int oder Curve Digital mit seinen Spezialisten hier für dieses sehr schlicht gehaltene Spiel den vollen Arbeitsspeicher nutzen mussten, weshalb bis auf das Spiel nichts mehr auf der PS Vita geöffnet werden kann. Im weiteren Test muss sich zeigen, wie Four Circle Int mit der Frustgrad umgeht, der bei der Jagd nach den drei Sternen wohl oder übel aufkommen wird. Bis dahin gibt es einen ersten positiven Eindruck von mir.

Test

Alle 300 Sterne sind in meinem Besitz. Ich bin überrascht, wie schnell und wie frustlos ich dazu gekommen bin. Doch Four Circle Int hat eine dicke Überraschung parat, die ich euch nach meinem sechsstündigen Run verraten möchte.

Die richtige Balance

Die insgesamt 100 Level hatten doch etwas mehr Zeit in Anspruch genommen als die 10 Sekunden Regel annimmt. Grund hierfür liegt schlichtweg an der Tatsache, dass man nicht einfach von Level zu Level hopst. Nein, man stirbt etliche Male, um dann herauszufinden, dass man zu schlecht für die drei Sterne war. Wer daher seine Sammlung komplettieren möchte – und das kann ich jedem nur ausdrücklich empfehlen – wird einige Zeit am Level tüffteln. Das aus der Vorschau bereits unterstrichene, flexible Leveldesign behält Four Circle Int in 10 Seconds Ninja X komplett bei! Es gilt also für die Bestzeit, verschiedene Wege und Mittel auszuprobieren. Der Clou hier hängt mit der richtigen Verwendung der Wurfsterne ab, da diese am wenigsten Zeit benötigen, um Gegner zu zerstören. Aufgeteilt in sechs Welten, die für X erstellt wurden, sowie fünf Welten aus der ursprünglichen Version, bringt Four Circle Int in jeder Welt eine neue Spielmechanik. Obwohl zum Ende hin die Rätsel sehr komplex sind und gutes Timing erfordern, ist die Lernkurve perfekt ausbalanciert. Stück für Stück bringt man euch an die neuen Möglichkeiten aber auch Hindernisse heran. Das absolut Tolle ist jedoch: Zu keinem Zeitpunkt war ich frustiert oder verärgert. Das lag daran, dass Four Circle euch in Form eines Geistes Hilfestellung zum Erreichen der drei Sterne gibt. Benötigt werden hierfür Spielmünzen, die ihr in der schiffseigenen Spielhalle über ein Suchspiel erwerben könnt. Bei jedem neuen Spiel wird der Schwierigkeitsgrad schwerer, sodass ihr schon angehalten seid, einige Level selber auszuprobieren. Mit diesem System schafft Four Circle die richtige Balance zwischen anspruchsvollem Platformer und frustfreiem Spielen.

Hardcore

Allerdings haben die Entwickler auch etwas für absolute Hardcore-Fans an Bord: Im Marathonmodus werden nicht nur die Sterne gezählt sondern auch die Zeit, die Tode und die Versuche – und das alles für eine komplette Welt. Wer meinte, dass die „Geschichte“ – die, die es gibt, ist ein reiner Lückenfüller und nicht weiter zu beachten – einfach war, bekommt es im Marathonmodus seine Herausforderungen. Um die begehrte Gold-Trophäe zu erhalten aber auch die letzten Kostüme freizuschalten, benötigt ihr in jeder Welt einen S-Rang. Und das heißt maximal einmal sterben bei voller Sternenausbeute. Es ist der ultimative Beweis eurer Platformer-Fähigkeiten, in dieser Drucksituation fehlerfrei zu spielen. Und glaubt mir, es ist alles andere als leicht.

Nunnaggedon 2

Als nettes Gimmick hat Four Circle Int ein kleines Minispiel eingebaut, dass ihr mit neun im Spiel verstreuten CD-Teilen freischalten könnt. Hier müsst ihr als Nonne mit euren Fäusten ausgerüstet die anrollende Horde an Monstern so lange wie möglich besiegen und damit fleißig Punkte sammeln. Es ist eine schöne Abwechslung zum eigentlichen Spiel, auch wenn die Steuerung etwas hackelig ist. Hier versteckt sich eine Trophäe, die man nur mit Fleiß und Geduld erringen kann!

Fazit

Es ist kein Wunder warum 10 Seconds Ninja von dem noch jungen Entwicklerstudio ein Hit war: Es sind kurze Herausforderungen, die man mit analytischen aber auch spielerischen Fähigkeiten lösen muss. Die erweiterte Fassung 10 Seconds Ninja X macht genau da weiter und bietet nicht nur mehr als doppelt so viele Level wie sein Vorgänger, sondern mit dem variablen Leveldesign und der freischaltbaren Hilfestellung ein Spielsystem, das für Anfänger und Experten gleichermaßen geeignet ist – im Hauptteil ohne die in der Vorschau befürchtete Frustration. Dass die zehn Sekunden den PS Vita Spielern in die Karten spielt, brauche ich hier nicht noch extra zu erwähnen. Einzig die Ladezeiten zwischen den Welten sowie der übermäßige Gebrauch des Arbeitsspeichers, der euch keine weiteren Applikationen auf der PS Vita öffnen lässt, zwicken an diesem Spiel, auch wenn es zu jederzeit ruckelfrei läuft.

Ich jedenfalls konnte den kleinen Ninja nicht aus den Händen lassen und empfehle dieses Spiel jedem, der Spaß an Platformern und Herausforderungen hat.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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14. August 2016 21:44

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15. August 2016 22:00

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28. August 2016 20:00

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