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Test – ZRun

Test – ZRun

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16.08.2014 – Test

Das ungarische Entwicklerstudio Beatshapers hat eine lange Playstation-Geschichte. Mit Titeln wie Breakquest oder Furmins sowie Ports von Jetpack Joyride und Cannabalt sind sie kein unbeschriebenes Blatt. Der Action-Runner Z-Run soll nun der nächste Meilenstein geschrieben werden. Wir haben uns die Schuhe angezogen und sagen euch, wie weit wir gelaufen sind.

Zombies, überall.

Wie das Z im Namen verrät, spielt sich Z-Run in einer Welt voller Zombies. Und ihr müsst darin überleben. Dazu steuert ihr den Runner frei von links nach rechts, welcher automatisch zum Ziel läuft. Auf dem Weg befindliche Hindernisse müssen entweder übersprungen, drunter durchgerutscht oder mit einem Hechtsprung ausgewichen werden. Den Untoten könnt ihr mit einem Kick einen überbraten oder mit einem Slide ausweichen. Unterwegs gefundene und gesammelte Waffen können ebenfalls zum Ausschalten genutzt werden, haben aber nur eine beschränkte Haltbarkeit bzw. Munitionskapazität. Dabei verzichtet das Spiel fast komplett auf den Touchscreen und arbeitet fast ausschließlich mit den Tasten.

Um das Bewährte jedoch ein wenig interessanter zu machen, habt ihr neben eurer obligatorischen Lebensleiste auch eine für die Ausdauer. Jede Aktion kostet euch ein wenig von dieser, manche mehr (kicken), manche weniger (ausweichen). Macht ihr wiederum gar nichts, lädt sie sich ein wenig auf. Habt ihr keine Luft mehr, könnt ihr euch auch nicht mehr wehren und müsst die Angriffe über euch ergehen lassen. Sinkt die Lebensleiste auf null, habt ihr selbstredend verloren. Beide könnt ihr jedoch mit Energiedosen wieder auffüllen, die sich unterwegs einsammeln lassen.

Auf der Jagd nach den Punkten

Natürlich ist das zweite Ziel des Spiels, den absoluten Highscore zu ergattern. Jede Aktion erhöht den Zähler, sodass ihr neben dem blanken Überleben auf der Jagd nach der ultimativen Punktezahl seid. Dadurch, dass ihr eine Kombokette für das Eliminieren von Zombies erhaltet, ist die Versuchung groß, möglichst viele von denen mitzunehmen. Und genau darauf zielt das Konzept auch ab. Leider stellt es sich genau damit selbst in den Weg. Statt die Anspannung und damit Motivation hochzuhalten, wird das Spielkonzept aufgrund der stetig wechselnden Geschwindigkeit schon nach kurzer Zeit sehr müde – und langweilig.

In der Dauerschleife

Die eingebaute Kampagne ist da leider auch keine Ausnahme. Drei Areale mit insgesamt 30 Leveln sollen zum Erkunden der Stadt einladen, verfehlen aber mit ihrem stets gleichen Design ihr Ziel. Vor allem deshalb, weil keine Abwechslung geboten wird. Zwar ist der Ansatz, das eingebaute Levelsystem an die Punktezahl zu koppeln, sehr reizend und aufgrund des stets steigenden Schwierigkeitsgrades notwendig. Allerdings kommt es aufgrund der zu kurzen Kampagne und den etwas unspektakulären Skills nicht zur Geltung.

Der rote Faden

Leider zieht sich dieser Faden durch das gesamte Spiel und somit auch in der Grafik. Auf Unity basierend haben die Entwickler versucht, mit einem dunklen, postapokalyptischen Setting (schwach ausgeleuchtete Wege, verlassene Autos, Zombies) das allgemeine Empfinden über Untote einzufangen. Dies gelingt auf dem ersten Blick auch recht gut. Auf dem zweiten Blick vermisst man jedoch die Besonderheiten bzw. die Liebe zum Detail. Alles wirkt sehr einfach: Von den Autos über den Gebäuden bis hin zu den Zombies. Selbst die Animationen wie z.B. Zombies niederstrecken sind immer gleich – und aufgrund der sinnlosen Blutspritzer, die einem entgegen fliegen und weggewischt werden müssen alles andere als amüsant. Glücklicherweise kann man diese in den Optionen ausschalten. Auch beim Soundtrack wiederholt man sich: Der Anfang klingt mit seinen rockigen Klängen und Gesängen vielversprechend und versucht, die „Runner“-Atmosphäre mit einem gewissen Witz zu untermalen. Dieser geht dann aber auch in seiner Einfachheit und Monotonie unter. Technisch gesehen gibt es nichts zu meckern; Alles läuft flüssig und auch die Ladezeiten sind kurz. Einzig nervig sind die ständigen Popups, die erscheinen, wenn man die PS Vita aus dem Standby weckt und somit die Verbindung zum PSN getrennt hatte. Die sind zum Teil so aufdringlich, dass man quasi gezwungen wird, sich wieder neu anzumelden.

Fazit: Es tut mir weh, das schreiben zu müssen, aber Z-Run ist eines der PS Vita-Spiele, die man besser meiden sollte. Diesen besonderen Kick, den Runner-Spiele wie BIT.TRIP auslösen, und damit die Motivation, solche Spiele für längere Zeit zu spielen, bleibt aus. Das Konzept basierend auf der Ausdauerleiste, welches auf dem ersten Blick interessant erscheint, verfehlt damit sein Ziel bei Weitem. Dass die Entwickler zusätzlich noch einen Preis von 8,99 Euro ausrufen, setzt dem Ganzen eine traurige Krone auf.

Letzten Endes bleibt mir daher nichts anderes übrig, als euch die Empfehlung auszusprechen, einen großen Bogen um dieses Spiel zu machen.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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