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Test – Unit 13

Test – Unit 13

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22.04.2012 – Test

Zipper Interactive hatte bereits auf der PSP mit S.O.C.O.M. einen Action-Kracher auf den Markt gebracht. Ihr neuestes Werkt ist Unit13 und erschien Anfang März exklusiv für die PS Vita. Wir von yourpsvita haben den Third-Person-Shooter getestet. Lest hier, ob Zipper Interactive an ihre bisherigen Erfolge anknüpfen kann.

Unit13 begrüßt euch mit einem schlicht gehaltenem Menü. Im typischen Agenten-Style habt ihr die Auswahl zwischen der Solo-Missionen, den Primärzielen, Tages-Missionen und dem kooperativen Multiplayer.

Story? Nein, Danke!

Interessanterweise verzichtet Sony auf eine durchgängig beschriebene Story. Stattdessen müsst ihr in 36 Missionen Terroristen ausschalten, Bomben platzieren und Geiseln retten. Diese sind in 4 verschiedene Modi zu absolvieren: Tarnung, Gegenschlag, Zeitschlag und Elite.

  • Tarnung: Hier dürft ihr während der Mission keinen Alarm auslösen. Besonders Kameras und Sensoren sorgen häufig für Überraschungen. Extra Bonus gibts es für das Nichtöten von Gegnern.
  • Gegenschlag: Missionen können ohne Restriktionen bewältigt werden.
  • Zeitschlag: Unter Zeitdruck sind die Aufgaben zu lösen. Je schneller ihr dabei seid, desto mehr Punkte werden eurem Konto gutgeschrieben. Checkpoints füllen euren Zeitkonto wieder auf.
  • Elite: Mit nur einem Energiebalken müsst ihr die Mission erfüllen. Dieser wird nur an den Checkpoints aufgefüllt. Bonuspunkte gibt es für einen vollen Gesundheitsbalken.

Natürlich stehen euch verschiedene Agenten zur Verfügung, die mit verschiedenen Fertigkeiten auftrumpfen können. Die Auswahl beschränkt sich jedoch auf 6 Charaktere: Techniker, Späher, Schütze, Scharfschütze, Infiltrator und Kommandant.

Vor jeder Mission habt ihr die Möglichkeit, euren Agenten passend auszurüsten. Am Anfang stehen euch allerdings nicht viele Optionen zur Verfügung. Um neue Waffen freizuschalten, müsst ihr Level aufsteigen. Erfahrungspunkte erhaltet ihr nach jeder Mission und zwar eurer Punktezahl entsprechend. Dennoch ist die Auswahl aus 3 klassenspezifischen Waffen recht mager. Weitere 5 werden von den anderen Einheiten freigeschalten.

Langeweile? Nein, Danke!

Habt ihr euren passenden Mitstreiter ausgewählt und ausgerüstet, startet die Mission. Der Ladebildschirm zeigt euch nochmals die wesentlichen Ziele sowie einige Tipps an. Mit knappen 30 Sekunden fällt die Ladezeit moderat aus.

Am Anfang findet ihr euch in einem gesicherten Gebiet wieder. Nach einem kurzen Sprint seid ihr dann im Getümmel. Das Zielen ist mit den beiden Analog-Sticks ein Kinderspiel. Für Anfänger haben die Jungs von Zipper Interactive einen Auto-Aim eingebaut. So reicht ein kurzes Zielen auf den oberen Teils des Gegners und schon ist der Kopfschuss vorprogrammiert. Experten können in den manuellen Modus umschalten und somit ihre Fähigkeiten auf die Probe stellen. Schnelle Gefechte sind nach etwas Einspielzeit problemlos möglich. Zur Not kann man an quasi jeder Wand, an jedem Fass und an jedem Fahrzeug Schutz vor dem gegnerischen Kugelhagel suchen. Mit einem kurzen Blick um die Ecke schaltet ihr eure Feinde gezielt aus.

Die Steuerung ist Shooter-typisch. Die Interaktion mit Gegenständen sowie das Springen über Hindernissen erfolgt über den Touchscreen. Neben dem doch recht flüssigen Ablauf kann ein schnelles Berühren des Displays schon nerven. Dennoch lässt die Steuerungsmöglichkeit viel Potenzial für Neues.

Die Areale sind weitläufig und erlauben, trotz gewisser Gradlinigkeit, unterschiedliche Vorgehensweisen. Schlaues Vorgehen, wie das Ausschalten mehrerer Gegner gleichzeitig, bringen viele Punkte. Aber auch für Explosionen von Wandbomben und den damit verbundenen Tod des Gegners gibt es Bonuspunkte. Lange Killserien werden ebenfalls mit hohen Boni belohnt.

Grafisch ist der Titel sehr ansprechend: Die Texturen sind detailliert, schöne Animationen runden das Paket ab. Auch der Sound kann sowohl mit Kopfhörern als auch mit den Stereo-Speakern überzeugen. Leider fehlt die Interaktivität mit der Umwelt. So ist es zum Beispiel nicht möglich, Lampen zu zerschießen, um den Gang in Dunkelheit zu füllen und den Gegner so in Dunkelheit tappen zu lassen.

Dennoch: Trotz abwechslungsarmen Missionsdesign macht das Spielen Spaß. Der Schwierigkeitsgrad ist von Mission zu Mission unterschiedlich, wobei die Elite-Aufgaben am anspruchvollsten sind. Allgemein schafft man es selten, die Mission in einem Zug durchzuziehen. Sind dann alle Missionen geschafft, könnt ihr euch den Primärzielen zuwenden. Das sind Spezialmissionen, in der ihr ranghohe Terroristen ausschalten müsst. Sind auch die geschafft, könnt ihr in den dynamischen Missionen neue Aufgaben bewältigen. Allerdings merkt man, dass spätestens hier die Luft raus ist. Neues wird nämlich nicht geboten.

Schlaue Gegner? Nein, Danke!

Auch wenn der Titel gameplaytechnisch sauber und grafisch ansprechend ist, trübt die KI der Gegner das Spielerlebnis. Zum Teil laufen eure Feunde regelrecht in den Tod, auf der anderen Seite überraschen sie euch mit einem taktisch ungklugen Sturmangriff. Seid ihr gerade an einer Wand, habt ihr keine Verteidigungsmöglichkeiten, da die Verzögerung zum normalen Zustand „ewig“ dauert. Vor allem bei Elite-Missionen, wo man sehr behutsam agieren muss, ist es sehr nervig. Weiter scheint eine Leiche direkt neben einem Terroristen keinen Alarm zu schlagen. Nach kurzem Umschauen wird der Routinegang fortgesetzt. Auch wird nicht wahr genommen, wenn man mit Springerstiefel hinter einem her geht und anschließend eine Leiter hochklettert. Zwar ist der Schwierigkeit anspruchsvoll, realistische Züge der Feinde würden das Spiel etwas komplettieren.

Multiplayer? Nein, Danke!

Sony wirbt bei Unit13 mit einem „tollen“ Multiplayer. Es gibt ihn, ja. So toll ist dieser allerdings nicht. Es wird nur ein kooperitiver Multiplayer geboten. Hierbei macht ihr euch zusammen mit einem Freund oder einem Unbekannten auf Mission. Aber auch nur die, die im Solo-Part auch vorhanden sind. Trotzdem macht es Spaß, gemeinsam über Micro Taktiken auszutüffteln und anschließend den Gegner zu überraschen und zu überrollen. Beim Spielen fällt dennoch auf: Da fehlt etwas. Und zwar ein richtiger Multiplayer. Im Gegensatz zu S.O.C.O.M. hat Sony hier an Taktik-Schlachten im Multiplayer gespart. Hier kann man sich nur an den Kopf fassen und Sony fragen: Warum?
Die Tagesmissionen, in der ihr jeden Tag eine andere Aufgabe erhaltet und mit anderen um den Highscorer spielt, können dieses Defizit nicht ausbessern. Auch die mitgelieferte Besteliste sorgt nicht für den Langzeitspaß, den ein vernünftiger Multiplayer mit sich bringt.

Unit13? Nein, Danke?

Fazit: Ohne Frage ist den Jungs von Zipper Interactive wieder ein guter Shooter für die PS Vita gelungen. Das Gameplayist mit kleinen Abstrichen sehr gut, die Areale sind riesig und grafisch gehört der Titel sicherlich neben Uncharted zur Spitze. Taktik-Fans lässt Sony genügend Freiraum, sich in den Missionen zu entfalten. Dennoch möchte ich die Frage von vorhin aufrufen: Warum, Sony, warum ist kein richtiger Multiplayer da? Das Spiel hat so viel Potenzial, hätte etliche Spielstunden verzehren können, Unit13 wär schlicht ein geiles Spiel. So wie S.O.C.O.M. damals. Das Prädikat „geil“ hat sich Unit13 nicht verdient.
Trotzdem hat das Spiel seine Qualitäten. Wer den fehlenden Multiplayer verkraften kann, bekommt aus der Spieleschmiede Zipper Interactive einen Shooter für die PS Vita, der vieles gut macht und einige Stunden an den Handheld bindet. Sollte euch also ein gutes Angebot begegnen, macht ihr mit einem Kauf nichts falsch. Den UVP würde ich für diesen Titel allerdings nicht zahlen.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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