Test – Uncharted: Fight for Fortune

Test – Uncharted: Fight for Fortune

Test – Uncharted: Fight for Fortune

2
Negativ
44% - 49%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

23.03.2016

Nathan Drake ist auf der Playstation eine Ikone und durfte schon zum Launch der PS Vita in Uncharted: Golden Abyss seinen Charme versprühen. Noch im selben Jahr hatte Sony mit einem Spin Off der anderen Art nachgelegt und mit Uncharted: Fight For Fortune ein Kartenspiel veröffentlicht. Wir haben das Schicksalsrad für euch gedreht und sagen euch, ob die Adaption gelungen ist.

Einfache Regeln

Das Grundprinzip von Uncharted: Fight for Fortune ist einfach: Mit einem Set von 12 Karten müsst ihr versuchen, die Lebenspunkte des Gegners auf Null zu bekommen. Dazu spielt ihr Runde für Runde Charaktere aus eurem Portfolio aus, für die ihr Fraktionspunkte in der Höhe einlösen müsst, die auf der Karte stehen. In jedem Zug bekommt ihr automatisch für alle drei Fraktionen einen Punkt zugeschrieben. Mächtige Karten erfordern selbstverständlich mehr Punkte als schwächere. Ist der Charakter platziert, müsst ihr eine von drei verdeckten Vermögenskarten wählen, die dann entweder einem Charakter zugordnet wird oder für 5 Vermögen direkt verkauft werden kann. Das angesammelte Vermögen wird dann in der dritten Phase benötigt, bei der ihr Vorteilskarten wie mehr Leben oder mehr Schaden ausspielen könnt. Auch hier gilt: Je mächtiger der Vorteil, desto teurer die Karte. Anschließend geht es in den Kampfmodus, bei dem ihr auf einem 5-gegen-5-Schlachtfeld im 1-gegen-1 antretet. Steht keine gegnerische Karte gegenüber, erhält der Gegner direkten Schaden.

Viel Variation

Schon nach dem kurzen Tutorial ist auffällig, dass die Charakterkarten stets variieren, sodass man mit immer neuen Situationen klar kommen muss. Dabei besitzt jede Karte einen anderen Effekt, der entweder mit dem Platzieren der Karte oder zu Beginn des eigenen Zuges eintritt. So lässt sich z.B. eine Karte mit Zusatzschaden schwächen, mehr Fraktionspunkte können generiert oder Vermögen einkassiert werden. Letzteres bekommt ihr auf anderem Wege nur dann, wenn ihr eine andere Karte besiegt habt. Dementsprechend müsst ihr schon bei der Platzierung einer Karte gut wählen, welche dieser Effekte für die aktuelle Situation am geeignetsten ist. Hinzu kommt auch, dass eure Spielkarten defensiv oder offensiv eingestellt sind, was entweder in mehr Leben oder mehr Schaden resultiert.

Der Glücksritter

Im Kampagnenmodus dürft ihr gegen 30 Charaktere aus der Uncharted-Reihe kämpfen. Schon nach kurzer Zeit hat sich jedoch herausgestellt, dass der Schwierigkeitsgrad nicht sehr hoch ist. Grund hierfür liegt einerseits am Spielprinzip selbst, das sehr einfach zu erlernen ist und nur wenige taktische Möglichkeiten besitzt: Angreifen oder Verteidigen. Darüber können auch die sich ständig wechselnden Karten nicht hinwegtäuschen. Andererseits agiert die KI in vielen Fällen dämlich und nutzt offensichtliche Schwachpunkte des Spielers in vielen Situationen nicht konsequent aus. Ich hoffe sehr, dass im weiteren Verlauf mehr Strategie bei klüger agierenden Gegnern erforderlich ist.

Unspektakulär

Auf der PS Vita präsentiert sich Uncharted: Fight for Fortune unauffällig. Grafisch an die Schatzgräber angehaucht, mit vielen bekannten Gesichtern gespickt und einem am Original angelehnten Soundtrack bekommt man zu jedem Zeitpunkt ein Uncharted-Spiel präsentiert. Etwas ärgerlich hingegen sind die ständigen Ladezeiten zwischen den Zügen sowie die nicht ausschaltbaren Animationen, die ein Spiel unnötig in die Länge ziehen.

Zwischenfazit: Nach einer Stunde im Uncharted-Spin Off weiß ich noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Zwar gibt es viele Karten aus dem Franchise mit unterschiedlichen Effekten und Merkmalen, allerdings kommt mir die strategische Komponente in diesem Spiel zu kurz, was Uncharted: Fight for Fortune bislang zu einem eher wenig unterhaltsamen Spiel macht. Solange dieser Fakt besteht, bleibt mein Eindruck negativ.

Test

Nach rund 6 Stunden und einem verfestigten Eindruck des Spin Offs ist es nun Zeit, ein Schlussstrich zu diesem Experiment zu ziehen. Leider haben sich meine Befürchtungen aus der Vorschau bestätigt.

Kaum gefordert

Schon nach kurzer Zeit haben sich einige Best Practises herausgestellt, die bei jedem Gegner Anwendung findet. Über das Kartenarchiv lässt sich das eigene Deck insoweit anpassen, als dass man sagen kann, welche Karten per Zufall bei einem Spiel gezogen werden. So lässt sich einfach das ultimative Deck zusammenstellen, mit dem man dann mühelos alle Gegner besiegen kann. Und damit der Überraschungsmoment zu Beginn des Spiels verpufft. Die weitere Zufallsvariabel bei den Vorteilskarten hätte diesen Umstand kompensieren können, wenn da nicht auf der einen Seite die weiterhin schlechte KI und auf der anderen die Trägheit des Systems stehen würde. Zwar gibt es einige kostenlose Karten, aber die großen Überraschungen kommen erst mit entsprechendem Vermögen, sodass erst spät in dieser Hinsicht etwas passiert – meist schon zu spät für den Gegner. Hinzu kommt, dass man mit Errungenschaften in Golden Abyss seine Vermögens- und Vorteilskarten aufrüsten kann. Was auf den ersten Blick eine schöne und innovative Erweiterung ist, bekommt mit einer einseitigen Verstärkung – der Gegner kämpft weiterhin mit den „einfachen“ Karten – aber jeglichen Sinn abgesprochen. Wirklich brenzlige Situationen hatte ich nur dann, als ich im fünften Spiel gegen den gleichen Gegner gespielt hatte, der mit einem deutlichen Vorteil den Schwierigkeitsgrad anhob. In Anbetracht von 150 vorhandenen Partien ist das aber deutlich zu wenig.

17

Kein Multiplayer mehr

Fast vier Jahre nach dem Release hatte ich wenig Hoffnung, dass im Multiplayer-Modus noch etwas los ist und wurde leider auch bestätigt. Zu keinem Zeitpunkt ließ sich ein Spiel gegen einen anderen menschlichen Mitspieler organisieren. Dadurch hatte ich keine Möglichkeit, das Spielprinzip gegen besser taktierenden Spieler auszureizen. Schade.

Fazit

Der kurze Abstecher von Sony mit dem Uncharted-Universum ins Kartenspiel-Genre ist nicht gelungen. Uncharted: Fight For Fortune kommt mit einem einfachen Spielprinzip daher, verpasst es aber, dieses mit taktischen Komponenten im weiteren Spiel auszubauen. Hier schlägt sich Sony einerseits mit dem Linksystem zu Golden Abyss selbst, andererseits fehlt schlichtweg die strategische Tiefe, um wirklich herausfordernd zu sein. Der nicht mehr existente Multiplayer tut hier sein Übriges.

Was bleibt ist ein mittelmäßiges Kartenspiel, welches kurz unterhalten kann, in Anbetracht seines Alters aber nicht mehr empfehlenswert ist.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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24. März 2016 12:42

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17. April 2016 15:33

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