Test – Treasure of Montezuma 4

Test – Treasure of Montezuma 4

Test – Treasure of Montezuma 4

2
Positiv
40% - 45%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Alawar Entertainment hatte uns schon sehr früh mit einem ihrer Arcade-Spiele auf der PS Vita versorgt. Damals war Treasure of Montezuma: Blitz von zahlreichen Spielern gespielt und gefeiert – unter anderem auch deshalb, weil es Free-2-Play war. Nun gehen sie mit Publisher SPL und ihrem Ableger Treasure of Montezuma 4 einen anderen Ansatz. Für 4,99 Euro könnt ihr euch das Spiel seit dem 22. Dezember letzten Jahres kaufen. Wir haben uns das Spiel genauer angeschaut und sagen euch, was ihr von eurem Geld erwarten könnt.

Match-3-Puzzle

Die Spielmechanik ist typisch Match-3, dass man bereits auf zahlreichen Geräten – insbesondere dem Smartphone und dem Titel Candy Crush – trifft. Durch das geschickte Verschieben von Steinen erhält man Punkte, die man zusammen mit einer Kombokette, Multiplikatoren und verschiedene Boni aufstocken kann. Vom Franchise üblich habt ihr zudem die Totems, die euch mit weiteren Fähigkeiten, wie Feuerbälle, Zeit oder Punkte unterstützen, indem ihr zwei mal hinter einander die gleiche Farbe kombiniert. Gegenüber den anderen Teilen ist die Mechanik nur dahingehend anders, dass man erstens Missionen verfolgt und zweitens die Boni und ihre Ausbaustufen sich mit Münzen erkaufen muss. Gott sei Dank verzichtet SPL hier auf weitere Mikrotransaktionen, sodass ihr unbehelligt weitersammeln und vorallem unendlich oft hintereinander spielen könnt. Es gibt allerdings ein großes „Aber“: Die Steuerung ist deutlich schwammiger und unpräziser geworden. Während in den anderen Teilen der Wechsel der Steine sehr schnell ging, kämpft man bei Treasure of Montezuma 4 mit einer deutlichen Verzögerung und Ungenauigkeit. Das ist absolut ärgerlich, da das Spiel auf genau diesen beiden Elementen besteht. Noch gibt es an dieser Stelle keinen Grund zum meckern, da die Level „verhältnismäßig“ einfach sind – kein Wunder, bei eingestelltem Schwierigkeitsgrad „einfach“. Wie weit ich stressfrei damit durchkomme, muss sich jedoch im Test zeigen.

Inhalt, Inhalt, Inhalt

Einer der größten Neuerungen habe ich bereits vorweg genommen. Der Story-Modus gestaltet sich in sieben „Welten“ aka Statuen, die jeweils 14 Level beinhalten. Jeder dieser Level hat eine Mission, die es in einer bestimmten Zeit zu erfüllen gibt. So müsst ihr bei dem Modus „Punkte holen“ in möglichst kurzer Zeit die angezeigte Punktezahl erreichen. Hierbei stufen sich die Zeitspannen in Gold-, Silber- und Bronzemedaille ab. Trophäenjäger riechen es schon: Alle 98 Level müssen auf Gold geschafft werden, um Platin zu bekommen. Für Geübte ist der Schwierigkeitsgrad in den ersten 1,5 Welten leicht; Anfängern gibt man eine faire Chance, um in die verschiedenen Mechaniken rein zu kommen, in dem die Ziele in kleinen Schritten höher gesetzt und über die Erfahrungspunkte und damit Levelstufe neue Boni freigeschalten werden können. Während sich die Erfahrungspunkte sich von eurem Highscore ableiten, sind die Anzahl der möglichen Münzen immer gleich und variieren im gespielten Modus.

Neue Modi

Denn der vierte Teil der Serie (und dritte Ableger auf dem Handheld) hat neben dem klassischen Modus weitere puzzleartige eingebaut. So müsst ihr anfangs die Steine zerstören, auf denen Frösche sind oder wie beim Einarmigenbanditen einen Goldstein hinunter in einen Multiplikator-Slot bekommen. Über den Menüpunkt „Rätsel“ im Hauptmenü sieht man, dass SPL hier acht Stück dieser Rätselmodi eingebaut hat. Zwei Neue werden pro Welt vorgestellt. Das lockert das schnell müde machende Spielprinzip deutlich auf. Ich bin gespannt, wie sich diese Rätsel im späteren Verlauf weiterentwickeln.

Bonus und Totem

Wie bereits gesagt lassen sich über Münzen Boni und die bekannten Totem freischalten. Nur mit Ihnen können Highscores in größeren Regionen erreicht werden. Von den Fähigkeiten ist alles Bekannte dabei: Bei den Boni sind es das Dynamit, der Kettenblitz, die Tipps oder der Multiplikator; bei den Totems sind es der Feuerball, Edelsteinsammler oder Boni-Geber. Letztere lassen sich immer dann freischalten, wenn ihr die entsprechende Farbe zweimal hintereinander geschlossen bekommt. Die Boni hingegen tauchen entweder zufällig auf oder haben bestimmte Voraussetzungen wie vier Steine auf einmal zusammen bekommen. Damit bringt SPL in Treasure of Montezuma 4 nicht nur das Altbekannte Gefühl aus Blitz-Zeiten hervor, sondern stellt wichtige Instrumente vor, die es zu beherrschen gilt – aller Voraussicht nach.

Bitte warten

Aus der technischen Seite gibt es bis auf einen Punkt nichts zu meckern. Der fast 300MB schwere Download kommt mit kleineren Filmen daher, unter anderem die animierte Einleitung, die den geschichtlichen Hintergrund für die Hauptfigur Anna liefert. Die Boni und Totem sind mit sehr schönen Effekten versehen, die auch für das Auge Abwechslung bringen. Aufgrund der einfachen Darstellung bleiben auch die weiteren Applikationen der PS Vita wie z.B. der Store oder die Trophäen nutzbar, sodass man zumindest dem Startvorgang aus dem Weg geht. Allerdings kann man den Ladezeiten zwischendurch nicht aus dem Weg gehen. Quasi nach jedem Menüschritt werdet ihr auf die entsprechende Seite weitergeleitet, bei dem ihr kommentarlos den Ladezustand beobachten könnt. Zwar lädt das Spiel relativ schnell, allerdings ist es sehr nervig bei jedem Menüwechsel mitunter 5 Sekunden warten zu müssen. Das klingt jetzt nach wenig, ist aber bei der kurze der Spielzeit aber umso auffälliger.

Zwischenfazit: Nach einem kurzen Download hatte mich das Match-3-Fieber wieder gepackt. Schuld daran ist das einfache Gameplay und die unbegrenzte Spielbarkeit, die sich SPL mit einem Obulus erkauft. Im Kern ist Treasure of Montezuma 4 gleich geblieben und drumherum mit abwechslungsreicheren Modi versehen. Die Steuerung und damit der Spielspaß leiden jedoch an der unpräzisen und trägen Steuerung. Letztlich hatten die vergangenen 1,5 Stunden zu viel Spaß gemacht, als das ich es mit einer negativen Bewertung aus dem Haus gehen lassen kann. Diesen Punkt werde ich jedoch im Test genauer unter die Lupe nehmen.

Test

Nach weiteren sechs Stunden in Treasure of Montezuma 4 steht das Fazit. Leider muss ich sagen, dass sich die negativen Eindrücke aus der Vorschau bestätigt haben. Was genau damit gemeint ist, lest ihr im Test.

Warum?

Die schlechteste Nachricht gleich zu Beginn: Die Steuerung bleibt das größte Fragezeichen im gesamten Spiel. Unpräzise und träge sind zwei Adjektive, die so gar nicht zum Spiel und zum Genre passen, in Treause of Montezuma 4 jedoch vorzufinden sind. Komboketten werden zerstört, der Spielspaß wird krass getrübt und die Langzeitmotivation sinkt. Warum sich Publisher SPL dafür entschied, ist ein großes Geheimnis, das nur sie lüften können.

Noch mehr Inhalt            

Dabei ist dieser Montezuma-Ableger inhaltlich stark präsent: Über 90 Level im Story-Modus, über 200 Rätsel und nochmals über 20 Missionen im Such-Modus sind wahre Zeitschlucker, wenn man auf die eingebaute Platin-Trophäe aus ist. Ersteres sollte zudem gemacht werden, um die Boni und Totem auf maximalem Level zu bekommen. Erst dann kommt man in die höheren Punkteregionen. Gleiches gilt auch für die Rätsel, dessen alle 8 Modi erst dann vorhanden sind, wenn die zwecksmäßige Geschichte durch ist. Das Spiel selbst ändert sich in den 90 Level kaum und leidet demnach am Fluch der Masse. Kritisch dagegen ist die Steigerung der Missionsziele. Macht es bei den aufkommenden Rätselaufgaben noch Sinn, hier die Zeit herunter und die Anzahl der zu lösenden Objekte hoch zu schrauben, macht der Modus Punktegewinn schon nach kurzer Zeit wenig Spaß. Der Grund: Neben der schwammigen Steuerung spielt man immer gleich. Man versucht, irgendwie eine lange Kombokette zu bekommen, um dann mit einem Multiplikator den benötigten Punktestand für die Gold-Medaille zu erhalten. Anders als bei den Rätsel Aufgaben wird man hier immer gleich ge- bzw. unterfordert. Etwas schade ist dann, dass man hier keine Rangliste verbaut hat. Letztlich ist Treasure of Montezuma 4 nichts anderes als ein klassisches Arcade, das von eben dieser Punktejagd lebt.

Kleine technische Patzer

Wie dem auch sei. Im Bereich der Technik wurde es mit steigenden Explosionen und Effekten deutlich kritischer. In Kombination mit dem Punktefieber, der nicht nur euren Multiplikator erhöht sondern das gesamte Spiel schneller schaltet, bekommt man teilweise unspielbare Szenen, die dann alle in einer verlorenen Kombokette münden. Neben den allgegenwärtigen Ladezeiten ein weiterer, deftiger Kritikpunkt.

Fazit

Mit Treasure of Montezuma hatte ich vor allem zur Anfangszeit der PS Vita ein tolles Spiel verknüpft, dass trotz des veruchten Free-2-Play Ansatzes die Massen angezogen hatte. Von diesem Teil der Serie blieb in Treasure of Montezuma 4 nicht viel übrig. Zwar bleibt das Spielprinzip mit den Boni und den Totem gleich, was dieses Franchise auch auszeichnet, allerdings trübt die ungenaue Steuerung, der immer wiederkehrende Inhalt und die technischen Patzer den Spielspaß. Das kann selbst der günstige Preis von 4,99 Euro und den sehr vielen Level nicht wieder wettmachen.

Schlussendlich bleibt mir nichts anderes zu sagen, dass ihr dieses Geld besser nicht in dieses Spiel investiert. Dafür haben wir bereits zwei kostenlose Pedanten, die diesen Job besser machen.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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21. Januar 2016 12:56

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30. Januar 2016 11:56

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