Home Testberichte Test – The LEGO Movie Videogame
Test – The LEGO Movie Videogame

Test – The LEGO Movie Videogame

0

06.05.2014 – Test

Die LEGO-Spielreihe gehört in der Videospielbranche sicherlich zu den Aufsteigern des Jahrzehnts. So gut wie kein Franchise blieb von den Männchen in Gelb verschont. Mit dem eigenen Film scheint Warner Bros nun auf dem Höhepunkt seiner Vermarktungskünste angekommen zu sein. Und natürlich ließ man es sich nicht nehmen, ein dazu passendes Spiel auf den Markt zu bringen. The LEGO Movie Game ist seit dem 11. April im deutschen Handel erhältlich. Wir haben uns dem Titel angenommen und sagen euch, ob der Höhenflug seine Fortsetzung findet.

Der Besondere

Lord Business hat die „Nach-Lust-und-Laune-Mentalität“ der Gesellschaft satt. Er will Ordnung und Disziplin, die er mithilfe des Kragles im gesamten Universum einführen möchte. Nur das Stück des Widerstandes kann den gerissenen Menschen aufhalten, welcher der Legende nach nur von dem „Besonderen“ eingesetzt werden kann. Emmet hingegen ist ein normaler, völlig durchschnittlicher Mensch, der sich stets an alle Regeln hält. Er verdient sein Brot auf dem Bau, wo er eines Feierabend durch einen Zufall eine mysteriöse Gestalt beim Graben im Schutt entdeckte. Als er sich ihr näherte, öffnete sich ein Wurmloch und Emmet fand sich nach einer holprigen Reise in einem geheimnisvollen Raum wieder. Dort kommt er mit dem Stück des Widerstandes in Berührung – und wird damit automatisch zu der wichtigsten Person im Universum. Seine Aufgabe: Die Rettung aller.

Grobe Wurst

Wie in jedem anderen LEGO-Spiel auch, baut TT Games auf Altbewährtes. Der Film wird in 15 verschiedene Abschnitte unterteilt, die jeweils drei Level beinhalten. Zwischen diesen werden wir mit Original-Filmausschnitten, die in sehr gut gerenderten Sequenzen wiedergegeben werden, geschichtlich gefüttert. Während dies am Anfang noch mit einer flüssigen und schlüssigen Erzählweise klappt, fällt TT Games im weiteren Verlauf ins alte Muster zurück: Der Spieler wird von einem Abschnitt ins Nächste geworfen, bei dem er immer wieder mit neuen, nicht erklärten Tatsachen klar kommen muss. Die Folge: Wer den Film nicht gesehen hat, wird unbefriedigt zurück gelassen. So erzählt man keine Geschichte. Selbst der gute Humor kann nicht über diesen groben Schnitzer hinwegtäuschen.

Wiederkäuer

Beim Gameplay gibt es ebenfalls kaum Unterschiede zu den vorherigen Pedanten. In den meist kurzen Level kämpft ihr gegen anstürmende Feinde, müsst Schalter betätigen und sammelt Lego-Münzen mit dem Zerstören von Objekten, die ihr dann im hauseigenen Shop für Kostüme und Features eintauschen könnt. Das Leveldesign ist meist so aufgebaut, dass ihr im Level zu einem anderen Charakter wechseln müsst, um mit dessen Fähigkeiten weiter zu kommen – alles bekannt. Zwischendurch werdet ihr jedoch von Shooter- oder Geschicklichkeitseinlagen geweckt, welche das doch sehr zähe Spielprinzip deutlich auflockert. Die Steuerung erfolgt wahlweise per Tasten oder Touchscreen. Letzteres ist absolut nicht zu empfehlen und kann im Optionsmenü dankenswerterweise ausgeschalten werden.

Nach spätestens sechs Stunden Spielzeit ist Emmets Abenteuer durch. Wer dann noch Lust hat, kann sich wie in den vorherigen Ablegern den Herausforderungen widmen, die jeweils zu zehnt in einem Level auftreten. Variation gibt es hier jedoch kaum: Objekte sammeln oder zerstören, Münzen sammeln, die Zeit schlagen, Feinde besiegen, keinen Schaden nehmen. Glücklicherweise verzichtet man darauf, die Anzahl der geschafften Herausforderungen mit dem weiteren Spielverlauf zu koppeln, sodass man diese auch im Nachhinein machen kann. Viele Spielorte setzen jedoch andere Charaktere voraus, die ihr erst im freien Spiel einsetzen könnt. Dieser Modus wird automatisch nach jedem Abschnitt freigeschalten.

Leicht poliert

Unter der Haube hat TT Games für kleine Verbesserungen gesorgt. Neben der absolut flüssigen Bildrate wurden die Ladezeiten auf ein Minimum reduziert. Unser OLED wird dabei mit gewohnter Farbvielfalt und jede Menge Details verwöhnt, die in hochauflösenden Texturen daher kommen. Viele verschiedene Setting sorgen zudem, dass euren Augen nicht müde wird. Nachgelassen hat jedoch die musikalische Untermalung. Zwar vertraut man auch hier wieder auf orchestrialische Filmmusik, allerdings ist diese wenig abwechslungsreich und daher schnell monoton. Großes Lob gibt es für die deutschen Synchronsprecher, die ihren Job ausgezeichnet gemacht haben und ihre Figuren in den wenigen Filmausschnitten gekonnt in Szene setzen.

Fazit: Es ist wirklich sehr schade, zu sehen, wie Warner Bros. ihr einmal entwickeltes Konzept auf sämtliche Franchises, ja sogar auf den eigenen Film überträgt und so die PS Vita mit fast identischen Spielen überflutet. Versteht mich nicht falsch. Das Spiel an sich ist ein gutes Adventure, welches mit seinem abwechslungsreichen Gameplay und wirklich schönen Texturen und Zwischensequenzen durchaus Spaß macht. Doch statt dem Spieler ein flüssiges Spielerlebnis zu geben, zerhackt man den ursprünglichen Titel in verschiedene Teile und vergisst beim Zusammenbauen elementare Stücke. So ein Spiel macht auf der PS Vita keinen Spaß.

Dennoch ist The LEGO Movie Game eines der besseren LEGO-Spiele. Wer daher noch nicht in die Welt der Bauklötzchen eingestiegen ist, für den ist dieses Spiel die bessere Wahl. Alle anderen sollten sich das Geld für die gleichen Inhalte in anderen Kostümen sparen.

[asa]B00GXY51TW[/asa]

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments