Test – The BIT.TRIP Collection

Test – The BIT.TRIP Collection

Test – The BIT.TRIP Collection

1
Negativ
67% - 72%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Choice Provisions ist kein unbeschriebenes Blatt auf der PS Vita. Damals noch Gaijin Games heißend haben sie mit BIT.TRIP Runner 2 einen kleinen Geheimtipp auf die PS Vita gebracht. Nun folgt mit der überraschenden Veröffentlichung zur Playstation Experience die BIT.TRIP Collection, bei dem wir für den Preis von 9,99 Euro inklusive Cross Buy die anderen sechs Titel des BIT.TRIP Universums bekommen. Wir haben uns der Sammlung angenommen und sagen euch, ob Commander Video seinem Ruf gerecht wird.

Sechs in Einem

Knappe 400MB ist die BIT.TRIP Collection schwer, welches die Spiele Beat, Core, Void, Flux, Fate und Runner beinhalten – eine respektable Größe. In der ersten knapp 1,5 stündigen Session bin ich mit allen sechs Spielen durchgekommen und muss schon vorab sagen: „Mal eben so“ spielt man Commander Video in seinen verschiedenen Facetten nicht. Gehen wir die einzelnen Spiele kurz durch.

Auf den Beat!

Im ersten Spiel „Beat“ sowie im Nachfolger Flux spielt ihr eine erweiterte Version von Pong: Es kommen zum Rhythmus passend Elemente, die man abwehren muss. Schafft man es mit einer bestimmten Anzahl, steigt man im Level auf. Gleichzeitig sinkt man auch im Level, wenn man zu viele durchlässt. Aufgeteilt in Nether, Hyper, Mega ist dann komplett Schluss, wenn man im Nether-Status weiterhin zu viele durchlässt ohne vorher im Level aufzusteigen. Jeder ist also selber für sein Glück verantwortlich. Doch statt normal mit den Analogstick oder dem D-Pad zu steuern, wird der Gyrosensor der PS Vita genutzt. Beim Starten des Spiels wird die Position kalibriert, mit der ihr dann via Vor- und Zurückschwenken eure Figur steuert. Die Steuerung ist dabei sehr sehr gewöhnungsdürftig und auf Anhieb keine leichte Sache. Keine Ahnung, wie ich die ersten zwei von drei Level geschafft habe. Es muss sich zeigen, wie ein bisschen Zeit und Geduld helfen kann.

Kernig

Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist die Steuerung bei BIT.TRIP Core. Hier kommen ebenfalls im Takt Steine, die ihr in den vier Himmelsrichtungen mit einem Strahl aufhalten müsst. Über das Steuerkreuz bestimmt ihr den Strahl, den ihr mit Kreuz dann auslösen müsst. Die Krux: Das Timing muss sehr gut sitzen, da euer Laser nur knapp eine Sekunde lang anhält. Aufgrund der verschiedenen Muster, nach der die Steine fallen, wird diese leichte Steuerung sehr komplex. Auch hier muss ich mich durch die drei Level kämpfen, ehe ich mir ein genaueres Urteil erlauben kann. Im Übrigen funktioniert die Sache mit den Fehlern genau wie in Beat/Flux: Mit Treffern baut ihr eure Leiste auf, mit Fehlern sinkt diese wieder bis ihr schließlich im Nether euer Leben lassen müsst.

Schicksal

BIT.TRIP Fate geht wieder ein anderes Konzept nach. Im klassischen Shoot’em Up Stil ballert ihr euch bis zum Ende des Levels – allerdings auf einer vordefinierten Linie, mit der ihr euch nur vorwärts und rückwärts bewegen könnt. Das Lesen von Angriffsmustern und geschicktes Ausweichen werden damit elementar. Bislang gefällt mir das Spielprinzip gut, welches das Genre mit einem schönen Bezug zur Musik – besiegte Gegner lassen nur im Takt Punkte liegen – neu interpretiert. Gleichzeitig hat es ein bekanntes und im Gegensatz zu den anderen nicht zu schweres Spielprinzip.

Noch mehr Ausweichen

In BIT.TRIP Void dürft ihr euch wieder frei bewegen. Ihr steuert mit eurem Analog-Stick einen Ball, mit der ihr schwarze Elemente aufsammeln und weißen ausweichen müsst. Mit jedem aufgenommenem Element wächst euer Ball, bis er theoretisch den ganzen Bildschirm ausfüllen würde. Um keine Minuspunkte durch die weißen Elemente zu bekommen, setzt ihr den Ball mittels einem Druck auf die Kreuz-Taste zurück. Natürlich spielt Choice Provisions genau mit diesem einfachen Element im Laufe des Spiels und zwingt euch damit, zum richtigen Zeitpunkt kleiner zu werden, um alle Objekte zu sammeln und Bonuspunkte zu bekommen. Es spielt sich ähnlich wie Minutes und ist eines der einfacheren Spiele.

Lauf, Commander, Lauf!

Bei BIT.TRIP Runner bekommen wir bereits bekanntes spendiert: Der zweite Teil ist schon eine Weile draußen. Klar, dass der Vorgänger entsprechend nicht so gut ausgearbeitet ist hinsichtlich der Animationen. Das Spielprinzip bleibt jedoch gleich: Ihr steuert Commander Video in einem automatisch ablaufenden Level, bei dem ihr mittels Springen, Rutschen oder Treten bis ans Ende kommen müsst. Sammelt ihr dazu noch alle Goldbarren ein, gibt es ein Bonuslevel im Retro-Stil, bei dem ihr noch einmal ordentlich die Punktezahl erhöhen könnt. Was bei dem Nachfolger Spaß gemacht hat, macht natürlich auch beim Vorgänger Spaß.

Gemeinsamkeiten

Schon jetzt ist auffällig, dass bei allen Spielen der Schwierigkeitsgrad (sehr) hoch ist – und das bei Einfach. Wie sich die Spiele auf Schwer spielen, muss sich noch zeigen. Positiv anzumerken sind die kurzen Ladezeiten, die man beim Starten des Spiels und dem Laden der einzelnen Teile hat. Auch der Wechsel ist mit einem einfachen „Exit“ problemlos möglich. Technisch gibt es Choice Provisions noch nichts zu meckern, alles läuft stabil und flüssig. Die verbaute Platin-Trophäe ist definitiv eine Herausforderung, in dem ansonsten scheinbar kurzen Spiel: Bis auf Runner hat jedes Spiel nur drei Level. Ansonsten merkt man deutlich, an wen sich diese Spiele richten. An jedem Teil des Spiels erhält man seinen Punktestand angezeigt; Die minimalistischen Menüs weisen dezent auf die Online-Ranglisten hin. Highscore-Jäger werden sich wohl wie im Himmel fühlen.

Zwischenfazit: Episch hat Choice Provisions mit der BIT.TRIP Collection in ihrem Launch-Trailer geworben. Aber so wirklich warm geworden bin ich mit den Spielen noch nicht. Grund hierfür liegt vor allem bei den sehr gewöhnungsbedürftigen Steuerung in Beat, Flux und Core während Fate, Void und Runner es versuchen, mit Neuinterpretierungen und bekannten Spielmechaniken wet zu machen. Auch wenn es 6-in-1-Spiele sind und man beim Wechsel nachgedacht hat, bleibt ein erster negativer Eindruck hängen.

Test

Es hat lange gedauert, bis ich die BIT.TRIP Collection wieder aus meinen Händen gelegt habe: Über 6 Stunden hatte ich gespielt und vieles noch nicht geschafft. Das lag zum einen an der Masse an Inhalt, die so eine Kollektion nun mal mit sich bringt, zum anderen aber auch an zeitfressenden Neuversuchen. Wie es mir im Test erging, lest ihr jetzt.

Beat/Flux

Das erste, was einem bei der Pong-Adaption Beat und Flux auffällt: Trotz drei Level sind die Spiele nicht so schnell erledigt. Pro Level braucht man fest definierte ca. 15-30 Minuten – mehr mit den etlichen Fehlversuchen, die ich beim Spielen wegen der schwammigen Steuerung machen musste. Unverständlich ist, warum Choice Provisions keine Alternative bereit stellt wohlwissend, dass Präzision das oberste Gebot ist. Immerhin: Die Endbosse in beiden Spielen haben Witz: Ausweichmanöver, Arkanoid oder Pong. Als Nachfolger präsentiert sich Flux mit kleinen Änderungen wie bessere Animationen und Checkpoint-System: Sterbt ihr, müsst ihr nicht direkt das ganze Level wiederholen. Beim Wechsel des Schwierigkeitsgrades spielt ihr genau denselben Level, nur dass sich eure Lebensleiste mit richtigen Treffern nicht so schnell auffüllt.

Core

Nach etwas Eingewöhnungszeit und Konzentrationssteigerung blickte ich durch die Steuerung und die Muster, die sich auf dem Bildschirm auftaten, sodass ich es bis zum Ende des Spiels mit seinen 3 Leveln schaffen konnte. Größtes Manko ist hierbei, dass man die Objekte zu spät sieht, was man mit jeder Menge Wiederholungen egalisieren kann. Letztlich ist das Unwissende bei den ebenso langen Leveln die größte Herausforderung. An das passende Timing gewöhnt man sich recht schnell, da Choice Provisions auch hier wieder mit dem Takt spielt und dem Spieler damit indirekt eine Hilfestellung bietet.

Fate

Fate hat sich als Neuinterpretation des Shoot’em Up Genres sehr flüssig angefühlt. Der Schwierigkeitsgrad ist angenehm aber nicht zu leicht, wobei die fünf Endbosse die wirklichen Herausforderungen sind. An festen Positionen finden sich Power-Ups, die einen von Commander Videos Mitstreiter darstellen und jeweils einen anderen Effekt haben: Laserstrahlen, kugelförmiger Schuss oder nach vorne und nach hinten schießen. Super Meat Boy hat darin ebenfalls einen kleinen Gastauftritt. Interessant ist auch das Punktesystem: Wie bereits beschrieben, steigert ihr mit jedem besiegten Gegner und eingesammelten Punkt eure Lebensleiste. Gleichzeitigt wertet ihr eure Waffe damit auf und könnt somit noch schneller Gegner ausschalten. Jeder kassierter Treffer wird damit umso ärgerlicher, da es für längere Komboketten selbstverständlich Bonuspunkte gibt.

Die Technik

Keine Neuigkeiten gibt es hingegen bei Runner und Void – beide Spiele spielten sich exakt wie in der Vorschau. Letzteres mit netten Spielereien im Leveldesign, ersteres mit schönen Kombinationen in der Spielmechanik und der Musik, die bei BIT.TRIP allgemein eine große Stellung hat. Dafür ist die Performance vor allem bei Runner und Flux negativ aufgefallen. Hier hat man dein Feintuning etwas vernachlässigt, da häufiger Einbrüche in der Bildwiederholrate das Spielerlebnis trüben. Bei Flux wird es aufgrund der benötigten Präzision schon fast lähmend. Absolut nervig ist das ständige PopUp, wen man seine PS Vita aus dem Stand By holt und damit die Internetverbindung gekappt hat. Unnötig oft erscheint dann der Hinweis, dass man keine Punktezahlen hochladen oder Cross Save nutzen kann gleich darauffolgenden der Versuch, sich wiedereinzuwählen. Hoffentlich wird hier mit einem Patch nachgeholfen.

Fazit

Die BIT.TRIP Collection ist ein schwieriges Spiel. Nicht nur hinsichtlich des Schwierigkeitsgrades sondern auch von der Empfehlung. Alle Spiele sind prinzipiell spaßig, weil sie einerseits fordern auf der anderen Seite aber auch sehr einzigartig sind; große Fehler erlaubt sich Choice Provisions rein technisch gesehen nicht. Bei der Spielmechanik gibt es aber vor allem bei Beat und Flux ein großes Fragezeichen. Die Besonderheit der Spiele und der hohe Schwierigkeitsgrad sind jedoch eine Kombination, die viele Spieler abschrecken wird.

Daher richtet sich meine Empfehlung an diejenigen, die sich diesen starken Herausforderungen bewusst stellen wollen.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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16. Januar 2016 12:14

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