Test – Stranger of Sword City

Test – Stranger of Sword City

Test – Stranger of Sword City

4
Positiv
85% - 93%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Das Subgenre Dungeon Crawler könnte demnächst zu einem Hauptgenre aufsteigen, zumindest nach der Zahl der Spiele auf der PS Vita, die diesem Genre zugeordnet werden können. Experience Inc. und Kadokawa Games sind hierbei auch die ersten Anlaufstellen. NIS America bringt nun ihr neustes gemeinsames Werk Stranger of Sword City am 29. April zu uns. Ob das Spiel lieber bald kein Fremder mehr auf eurer PS Vita sein sollte, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

Ein Absturz in der Wüste

Stranger of Sword City lässt euren Charakter direkt einmal in einer Dungeon abstürzen. Er ist aber nicht mitten in eine Dungeon in der realen Welt gefallen, er hatte so viel Glück direkt in eine andere Welt zu stürzen. Aber der Tag des Protagonisten wird noch schlimmer, die Welt ist von Monstern verseucht und haben es auch auf ihn abgesehen. Das liegt daran, dass er einer der wenigen Stranger mit der Fähigkeit „The Chosen One“ ist, der in der Lage ist, die sonst nicht besiegbaren Lineage Monster zu besiegen. Zum Glück für den Protagonisten sind Stranger in Escario aufgrund der deutlich niedrigeren Schwerkraft stärker. Bisher hat sich die Geschichte noch nicht sonderlich stark entfaltet, aber die verschiedenen angefangenen Storyfäden werden bestimmt anfangen Sinn zu ergeben. Bis dahin muss ich sagen, dass die Welt von Escario sehr gut ausgeprägt ist und man trotz der bisher wenigen getroffenen Charaktere ein Bild von der Welt bekommen kann.

Ein klassischer Dungeon Crawler

Stranger of Sword City ist eigentlich ein klassischer Dungeon Crawler und weicht auch von dessen Grundstrukturen nicht ab. Sogar die für Dungeon Crawler auf der PS Vita typischen Rassen sind wieder dabei. Für all diejenigen, die das Dungeon Crawler-System nicht kennen oder noch mal eine schnelle Auffrischung wollen, das wichtigste in Kurzform. Typischerweise könnt ihr euch eine Party aus eins bis sechs Personen zusammenstellen. Jeder Charakter hat neben seiner Rasse eine Klasse, die ihm bestimmte Fähigkeiten zuweist. Fighter, Mages und Archer sind dabei eher klassische Varianten, die sich auf Nahkampf, Magieschaden und Fernschaden spezialisieren, es gibt aber auch untypischerer wie den Dancer und den Ninja, die etwas andere Fähigkeiten verwenden, z.B. primär Buffs und Debuffs. Übrigens seid ihr nicht auf die sechs Anfangsmitglieder festgelegt. Ihr könnt mit ausreichend Geld jederzeit neue Charaktere anheuern. In den Dungeons bewegt ihr euch auf mal mehr und mal weniger verzweigten Pfaden durch ein Labyrinth, dessen Karte ihr im Gehen anfertigt. Habt ihr eine Stelle betreten, könnt ihr sie also jederzeit auf der Karte sehen. Trefft ihr auf einen Gegner, so wechselt das Spiel in den Kampfbildschirm. Hier ist es relevant ob eure Charaktere vorne oder hinten positioniert sind und wie schnell sie sind. Da ihr und die Gegner parallel kämpft, entscheidet die Geschwindigkeit über die Angriffsreihenfolge.

Das Beschriebene macht Stranger of Sword City zu einem normalen Dungeon Crawler, aber wie viele Vertreter seiner Art ergänzt es das Grundschema. Am auffälligsten sind wohl die beiden Sondersystem um die Fraktionen und das Ambush-System. Es gibt drei große Fraktionen in Escario, über die ich nicht allzu viel verraten will. Ihre Ziele und Ideale werden sie euch gerne selbst vorstellen. Das Entscheidende sind die drei Anführer der Fraktionen. Diese können euch, wenn ihr ihnen genügend Blutkristalle gebt, besondere Fähigkeiten „geben“. Da die Kristalle selten sind und nur von Bossen und seltenen Gegnern fallen gelassen werden, dauert es natürlich bis ich genügend Fähigkeiten kenne. Das System verspricht aber auf alle Fälle einige Variationen, weil alle drei Anführer sich auf verschiedene Ausrichtungen spezialisieren. Das andere System ist das Ambush-System. Hier dreht ihr einmal den Spieß um und legt euch selbst auf die Lauer. Gegen etwas Moral, die ihr in Kämpfen wiederherstellen könnt, macht ihr euch unsichtbar und wartet auf Transporte mit Truhen. Diese könnt ihr dann überfallen oder vorbeiziehen lassen. Tut ihr ersteres holt ihr euch mit dem Besiegen des Anführers mehr Gegenstände und natürlich Erfahrungspunkte. Wartet ihr lieber etwas ab, erhöht sich nicht nur die Gefahr selbst angegriffen zu werden, sondern auch die Stärke der Gegner und die damit verbundene Transportbelohnung. Das Ambush-System habe ich so noch nicht in einem Dungeon Crawler gesehen, aber es ist interessant, weil es etwas mehr strategisches Denken in das Spiel bringt.

Viel grafische Varietät

Stranger of Sword City verfolgt einen etwas anderen Einsatz als andere Vertreter des Dungeon Crawler-Genres. Das Spiel orientiert sich eher an einer westlichen Grafik. Ihr könnt also mit düstereren Charakteren und Gegnern rechnen, die nicht so freundlich aussehen, wie z.B. in Demon Gaze. Insbesondere die Gegner sind um einiges furchteinflößender und auch stark an westlicher Mythologie orientiert. Etwas variabler ist aber die Auswahl eurer Charakterportraits. Es gibt verschiedene Stilrichtungen für eine eher westliche und eine eher japanische Auslegung. Wobei ich sagen muss, dass zum Thema des Spiels die westlichen Portraits doch besser aussehen, aber das ist wohl Geschmackssache. Musikalisch ist das Spiel im Moment mehr als einfach gehalten, wobei mir das gerade im Mausoleum gefällt, weil die nur geringen Hintergrundgeräusche eine gute Stimmung hervorbringen.

Zwischenfazit: Stranger of Sword City zeigt sich bisher als ein interessanter klassischer Dungeon Crawler mit einigen Änderungen am System. Diese Änderungen, insbesondere die eher westlichen Charaktere und das Ambush-System, sind eine willkommene Abwechslung. Auch das Talent-System mit den drei verschiedenen Fraktionen bietet einiges an strategischer Vielfalt, auch wenn ich gespannt bin, ob es sich wirklich auf das Gameplay auswirkt, welche von den drei Fraktionen man hilft. Ich werde nun weiter die Ruinen rund um die geheimnisvolle Stadt erkunden und verlasse euch mit einem positiven Eindruck.

Test

Nach guten 55 Stunden bin ich in den letzten Zügen, zumindest des Bosses. Das Spiel hatte einige Überraschungen für mich bereit, nicht nur in Sachen Geschichte. Auch das eine oder andere Gameplayfeature ist mir etwas durch die Lappen gegangen und ich musste in meinen letzten Dungeons noch einiges aufarbeiten. Aber genug des Geschwafels und ab zum Test.

Die Qual der Wahl

Die größte Überraschung an Sword City ist die Relevanz der eigenen Entscheidungen. Jedes Mal, wenn ihr einer Partei einen Blutkristall gebt, bekommt ihr neue Fähigkeiten und die Vessels werden mächtiger. Die Machtverhältnisse von Escario sind sehr instabil, jede Veränderung ändert die Zukunft von Escario. Als einer der wenigen Choosen Ones ist eure Entscheidung absolut. Dennoch verpasst ihr wenig. Die meisten Skills sind mehrmals in der Liste und die doppelte Auswahl verlängert meistens nur die Wirkungsdauer. Wer will kann sich auf kurz oder lang alle unterschiedlichen göttlichen Fähigkeiten holen oder eine von zur absoluten Perfektion bringen.

Die Abgründe der Welt

Die Dungeons von Escario sind etwas anders als bei den anderen Dungeon Crawler, die ich bisher gespielt habe. Vom Aussehen her sind diese relativ unterschiedlich. Mal ist man in einem verschneiten Wald unterwegs und dann in einem zerstörten Industriegebiet. Die Zahl der Dungeons ist an und für sich übersichtlich, wobei diese umso größer sind. Der Shadow Palace ist dabei meine meistgehasste Dungen, weil sie Geistgegner hat und ein reines Labyrinth ist. Zwischen dem Aufräumen der Dungeons werdet ihr immer wieder mit Storyquests konfrontiert. Diese schicken euch gegen starke Bossgegner und bringen euch dem Geheimnis von Escario näher.

Mehr Klasse

Eine der interessantesten Funktionen habe ich leider erst recht spät entdeckt. Nachdem ich etwas verzweifelt von einem Lineage Type vermöbelt wurde. Jeder Charakter hat vier Slots für Klassen. Das bedeutet ihr könnt drei Mal die Klasse wechseln. Dabei verliert euer Charakter die Hälfte seiner Level und es kostet euch etwas. Dafür könnte ihr nun neue Fähigkeiten erlernen und bereits erlernte via Skills nachrüsten. Ein Assassine mit schwerer Rüstung? Kein Problem! Unendliches Mana für den Magier? Macht aus einem Priester einen Magier. Es wäre natürlich schlau so etwas bei der Charaktererstellung mit einzuplanen, um die Statuswerte entsprechend zu erhöhen, aber dazu hätte mir das System überhaupt auffallen müssen. Unweigerlich erinnert mich das an Operation Abyss, welches einen ähnlichen Versuch gewagt hat, aber im Vergleich deutlich schlechter wegkommt. Das Multiclass-System in Stranger of Sword City ist sehr gut ausbalanciert und es macht wirklich Spaß ulkige Kombination zu entwickeln, die gerade Dank der vielen passiven Fähigkeiten z.B. für Ausrüstung überraschend gut funktionieren.

Gefahr im Verzug

Schon fast auffällig fanf ich am Anfang die Optionen für den Schwierigkeitsgrad. Man kann wählen zwischen Beginner und Normal. Mit jeder weiteren Dungeon wurde mir mehr klar warum. Bereits in der ersten Dungeon rennen manchmal Monster mit 17 Leveln Vorsprung herum. Auch höherlevlige Gegner sind besiegbar, aber wegrennen ist keine Schande. Insbesondere weil eure Teammitglieder sterben können. Und wir reden nicht vom klassischen Sterben mit Wiederbelebung. Hat euer Charakter keine übrigen Herzen mehr ist Feierabend uns ihr müsst ein neues Teammitglied erstellen, welches zwar Bonuserfahrung bekommt, aber dennoch Level hinterher hängen wird. Das macht ihn wieder anfälliger für Gegner und ihr müsst mehr investieren, um ihn zu schützen.

Wer glaubt, dass dir Monster das einzige Problem ist, der wird sich auf die Fallen freuen. Diese sind meistens nicht erkennbar und können teilweise schmerzhaft sein. Übrigens danke an den Scharfschützen, der mich unter Dauerbeschuss hatte. Mit etwas Geschick und ein paar Items ist das aber auch zu schaffen. Ausnahmsweise gibt es auch keine Möglichkeit für andere Spieler Hilfestellung zu leisten. Man muss also nicht offline spielen, um von Tipps und sonstigem Schwachsinn geschützt zu sein.

Fazit

Stranger of Sword City ist ein klassischer Dungeon Crawler, der die eine oder andere Neuerung implementiert. Das ganze Auftreten des Spiels ist dabei etwas westlicher orientiert und bedient sich daher auch primär aus westlicher Mythologie. Ihr könnt also mit Hydren und Wyvern als Gegner rechnen. Das Ambush-System hatte ich ja bereits in der Vorschau gelobt und nun kann ich noch einen weiteren Aspekt besonders herausstellen. Die Kombination von Klassen bringt ein vielschichtiges Spielsystem mit sich, welches Zugang zu eigenen Klassenvarianten bringt. Das motiviert nicht nur zum Experimentieren, sondern fügt dem Ganzen ein tolles strategischeres Element und eine persönliche Note hinzu. Apropos persönlich, das Skillsystem mit den Blood Crystals wiederholt zwar schnell viele Fähigkeiten, aber durch die Boni für die Fähigkeiten kann man sich ein gutes Notreservoir an Tricks anlegen. Mit dieser ist man dann für jede Situation gewappnet und kann sich vielleicht vor dem einen oder anderen Tod retten.

Jeder Fan von Dungeon Crawler sollte einen Blick auf Stranger of Sword City werfen. Es ist keine Revolution in Sachen Dungeon Crawler, aber ein sehr solider Vertreter mit einer guten Umsetzung.

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12. April 2016 17:31

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teje3
13. April 2016 9:35

Es sieht sehr interessant aus.

Ich habe noch Demon Gaze in Retail und ich habe noch nicht probiert. Stranger of the Sword City muss etwas warten.

17. April 2016 13:31

Antworte hier für einen Kommentar zu Test – Stranger of Sword City