Test – Severed

Test – Severed

Test – Severed

2
Positiv
85% - 89%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

3Vorschau

Zum 26. April dürfen wir erneut zu einem DrinkBox Studios Spiel greifen, welches sogar exklusiv für PS Vita erscheint. Severed heißt diese Rarität und ist ein Rollenspiel aus den Federn der Guacamelee-Macher, das das Genre auf dem Handheld neu definieren möchte. Ausgestattet mit einem Preis von 14,99 Euro haben wir uns das neue Konzept angeschaut und sagen euch, wie gut es sich auf der PS Vita macht.

Der Alptraum

Nach knappen 230 MB Download startet das Spiel mit einem großen Fragezeichen: Von einem drachenähnlichen Monster geweckt muss Sasha mitansehen, wie ihre Familie verschleppt wird. Bei dem Rettungsversuch wird zudem ihre Hand abgetrennt. Eine weitere komische Gestalt taucht auf und stattet sie mit einem Schwert und einem Ziel aus: Vater, Mutter und Bruder wiederzuholen. Schon jetzt fällt auf, dass die gesamte Welt von Severed bizarr und unreal wirkt: Komische Gestalten und Gewächse, rot-blau leuchtender Himmel. Ohne große Erklärungen zu den Hintergründen von Sasha, ihrer Familie oder dieser Alptraum-Welt fangt ihr das Tutorial an, bei dem ihr in Erinnerungen schwelgend von der Mutter den Stockkampf gelernt bekommt. Seltsam ist aber auch, dass selbst in der ersten Spielstunde in Severed keine weiteren Informationen Preis gegeben werden. Dadurch muss ich mich zwangsweise in die Situation der Hauptprotagonisten hineinversetzen, die ebenfalls ohne Wissen durch die Welt laufen muss. Es ist ein interessanter Ansatz, die Geschichte in diesem Blickwinkel zu erzählen. Drinkbox Studios muss hier jedoch aufpassen, den Spieler nicht allzu lange auf Trockenem zu lassen.

Fingertechnik

Zurück zum Tutorial. Die Spielmechanik ist komplett Touchscreen basiert. Mit einem Fingerwisch simuliert ihr einen Schwerthieb, mit dem ihr die feindlichen Lebenspunkte auf Null bringen müsst. Ein gelber Kreis im unteren Bildschirmrand zeigt euch an, wann der Gegner zurückschlägt. Seine Schläge könnt ihr dann ebenfalls mit einem Strich in die entgegen gesetzte Richtung des ankommenden Schlages blockieren. Zwar ist es eurem Gegenüber nicht möglich, eure Angriffe zu vereiteln, dafür hat jeder Monstertyp ein bestimmtes Verteidigungsmuster, welches es zu knacken gilt. So schützt sich eine Spinne nach kurzer Zeit und ist nur noch an einer Stelle verwundbar oder ein baumähnliches Wesen ist nur dann verwundbar, wenn es blinzelt. Es ist kein Hexenwerk, diese Muster auswendig zu lernen und eure Gegner damit zu schlagen. Severed zeigt euch aber schon früh im Spiel, dass es alles andere als langweilig sein möchte: So müsst ihr gegen mehrere Monster gleichzeitig antreten – teilweise vier auf einmal! Timing und Taktik sind hier gefragt. Das Konzept, ein ActionRollenspiel nur über den Touchscreen laufen zu lassen, fühlt sich in der ersten Stunde unfassbar frisch und neu an und macht sehr viel Spaß. Es schleicht sich trotzdem schon ein leichtes Gefühl von Unbehagen ein, denn letztlich macht man immer das Gleiche und die Monstertypen wiederholen sich stark. Hoffentlich fällt DrinkBox hier etwas ein, um mich bei Laune zu halten. Bewegen tut ihr euch im Übrigen in einem festen Raster, welches ihr nach Schaltern und Türen absucht, um eure Familie zu retten.  Flammen zeigen euch an, dass ihr beim Fortschreiten einen Kampf zu erwarten habt.

Zertrennt

Wie in jedem Rollenspiel könnt ihr auch in Severed euren Charakter aufwerten. Doch statt Erfahrungspunkte sind Monsterteile nötig. Hierzu müsst ihr im Kampf die Fokusleiste füllen, die sich mit anhaltenden Schaden gegen den Gegner auflädt. Ein blockierter Angriff oder der Schwung zum nächsten Gegner verhindert dagegen euren Fokus. Ist dieser dann voll aufgeladen und das Monster besiegt, habt ihr weniger als eine Sekunde Zeit, die Körperteile in angezeigten Richtungen abzutrennen und anschließend einzusammeln. Dadurch steht ihr noch mehr in der Zwickmühle: Mache ich den Angriff noch zu Ende oder wechsele ich zum anderen Monster? Auch wenn Präzision beim Touchscreen nicht schwer ist, werdet ihr doch dazu genötigt, noch genauer anzugreifen. Denn einmal bestrittene Kämpfe, können nicht wiederholt werden. Worauf das hinausläuft sollte klar sein: Je weniger Teile ihr sammeln könnt, desto weniger könnt ihr leveln. Ein genialer Schachzug von DrinkBox, den Spieler mehr in das Spiel einzubinden.

Azteken

Der Artstyle erinnert sehr an Guacamelee und ist auch hier wieder an alte Zivilisationen aus Mittelamerika angelehnt, wobei Severed deutlich einen eigenen Touch bekommen hat: Eine surreale Welt, eingetaucht in Zerstörung und Alptraum, das man an komischen Gewächsen und den verschiedenen Monstern erkennen kann. Die Atmosphäre wird mit einem schönen Soundtrack untermalen, welcher mit Xylophon ähnlichen Instrumenten die Magie von Severed gekonnt einfängt – auch wenn bisweilen in den großen Gebieten nur wenig Abwechslung eingebracht wird. Technisch macht Severed eine sehr gute Figur: Alles läuft absolut flüssig, Kämpfe werden ohne Wartereien angefangen und abgeschlossen und kurze Ladezeiten gibt es nur bei Gebietswechseln.

Zwischenfazit: Was Drinkbox Studios in der ersten Stunde in Severed abliefert, ist einzigartig. Das neu definierte Spielkonzept eines Rollenspiels kommt mit dem Touchscreen bei mir sehr gut an, was besonders an der Schnelllebigkeit des multidimensionalen Kampfsystems und dem auf den eigenen Fähigkeiten basierenden Levelsystem liegt. Für den weiteren Verlauf erwarte ich jedoch mehr Abwechslung bei den Kämpfen, da sich diese schon jetzt arg wiederholen sowie mehr Erklärungen zur Geschichte selbst. Bis dahin gibt es ein positives Zwischenfazit von mir!

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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26. April 2016 17:01

Antworte hier für einen Kommentar zu Test – Severed

teje3
28. April 2016 16:14

Ich liebe Tales from Space und ich liebe Guacamelee.
Ich werde auf alle Fälle kaufen. Es hat sehr gefreut, dass noch PS Vita exklusiv Spiele rauskommen.