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Test – Rollers of the Realm

Test – Rollers of the Realm

2
Negativ
50% - 55%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Flipper-Spiele haben auf den Handhelds eine lange Historie und auch auf der PS Vita finden die spielbaren Tische sehr viel Anklang. Grund genug für Phantom Compass ein Mash Up zu entwickeln, dass Flippern und Rollenspiel vereinigt. Seit dem 26. November 2014 steht nun unter der Publisher Flagge Atlus ihr Werk Rollers of the Realm nun im PSN. Wir haben die Kugeln gerollt und sagen euch, ob es gelungen ist.

Ein riskantes Mash Up

Wie bereits gesagt ist Rolles of the Realm ein Mix aus Flipper und Rollenspiel. Im ersten Level des Spiels bekommt ihr erklärt, dass ihr Gegner erledigen und Sachen einsammeln bzw. Kisten zerstören müsst, um an Gold zu kommen und den „Ausgang“ des Levels zu öffnen. Die ersten Tische sind bislang sehr klein und mit wenig Interaktion: Eigentlich muss ich nur die feindlichen Soldaten erledigen. Das wird auf Dauer zu wenig. Ein Punktesystem gibt es zudem auch nicht, was mich angesichts der Natur dieses Spiels stark wundert.

Aus dem Klischee-Repertoire

Die Geschichte handelt von einer Dieben, die zusammen mit ihren Begleitern das Königreich vor dem gierigen König retten soll. Es ist aus dem mittelalterlichen Klischee genommen und entsprechend auch interessant – nämlich gar nicht. Die Dialoge sind bislang etwas plump und kaum begeisterungsfähig. Ob das an der deutschen Übersetzung liegt oder schlichtweg an den Inhalten wird sich spätestens im Test zeigen.

Charaktere = Leben

Schön gemacht hingegen ist die Einbindung der Charaktere in das Spiel selbst: Jeder neue Begleiter ist zugleich eine Kugel. Die Anzahl der Kugel entspricht die eurer Leben. Jede Kugel hat dabei andere Eigenschaften und Spezialfähigkeiten. Beispielsweise ist die Diebin wendig, der Ritter klobig aber kräftig und die Heilerin mit Heilkräften ausgestattet. Eure Gegner können eure Flipper mit Armbrüsten und Pfeilen beschädigen und kürzen. Im Level selbst könnt ihr neben Gold auch Mana sammeln, mit dem ihr die Spezialfähigkeiten aktivieren könnt. Dieses Konzept gefällt mir sehr. Ich bin gespannt wie Phantom Compass damit ihr Leveldesign aufgebaut hat – wenn sie denn es getan haben.

Wow-Momente fehlen

Optisch ist Rollers of the Realm kein Leckerbissen, sieht aber auch nicht schlecht aus. Die Level haben viele Details, die Texturen sind nicht matschig und die Animationen sind flüssig. Was fehlt sind die Sound- und Bildeffekte, die man bei den Flipperautomaten so liebt. Der Soundtrack ist wenig kreativ in mittelalterlichen Harfenklängen gehalten. Phantom Compass muss sich klar gewesen sein, dass dieser nicht gehört werden wird.

Zwischenfazit: So ganz warm geworden bin ich mit Rollers of the Realm noch nicht. Der Mix aus Flipper und Rollenspiel hängt an dem Versuch, die sonst so ausgefallenen Tische in eine funktionierende Mechanik zu bringen. Mit der klischeehaften Geschichte wird es da nicht besser. Im Test muss sich zeigen, wie Phantom Compass den guten Ansatz mit den verschiedenen Charakteren bzw. Kugeln aufnimmt und im Leveldesign widerspiegelt. Leider gibt es bis dahin einen negativen Eindruck.

Test

Nach gut 16 Stunden Aufenthalt im Mittelalter ist nun Zeit das Abenteuer des Mash’Up zu beenden. Ob Rollers of the Realm im Spieldesign doch noch überzeugen konnte, lest ihr im Test.

Ein Schritt vor

Die gute Nachricht: Die Tische wurden zum Ende immer besser und komplexer. Versteckte Gebiete müssen besucht, Schalter umgelegt und geschickt platzierte Gegner ausgeschaltet werden. Dabei kommen vor allem die unterschiedlichen Charaktere zur Geltung, die nicht nur unterschiedliche Formen sondern auch Spezialattacken haben. Diese geschickt einzusetzen wird zum Ende hin immer wichtiger. Zum Beispiel nehmt ihr die wendige Diebin um schwierige Ort zu erreichen während der Bauernjunge seine Kraft in Schaden ummünzt. Da ihr die Ballsorten im laufenden Spiel auswechseln könnt, teilweise sogar müsst, wird der Spielfluss auch nicht gebrochen.  Insgesamt zehn verschiedene Kugeln und damit Leben gibt es, die ihr zudem über angereicherte Mana wiederbeleben könnt.

Zwei Schritte zurück

Die schlechte Nachricht: Es wird auf Dauer sehr zäh. Auch wenn die Tische besser werden, so fehlt ihnen der klassischen Flipper Charakter, Variation und Motivation. Sammelbare Objekte werden genauso vermisst wie der Punktescore. Es gab nur wenige Level – meistens eines pro Gebiet – das dem Mash’Up insofern gerecht wird, als das etwas auf dem Tisch passiert und ich die Charaktere auswechseln muss. Dass die Geschichte mit ihren leider nicht gelungenen Dialogen keine Rollenspiel-Stimmung aufbringen kann, ist dann schon fast nebensächlich.

Ein Hauch an Potenzial

Ausgerechnet zum Ende des Spiels wird das wahre Potenzial von Rollers of the Realm sichtbar, wenn die Arenen freigeschalten werden. Hier müsst ihr innerhalb einer bestimmten Zeit so viele Punkte – in dem Fall Gold – sammeln wie nur möglich. Das spielt den als Multilevel designten Tischen absolut in die Karten, denn die optimale Nutzung aller Ballwege ist zwingend wenn ihr auch an Trophäen interessiert seid.

Goldsammeln

Was in der Vorschau gar nicht erwähnt wurde, sind die Aufrüstmöglichkeiten eurer Charaktere. Im Hafen lassen sich Schaden, Wendigkeit und weitere Spezialattacken käuflich erwerben. Das Sammeln von Gold ist daher wichtig. Das Grinden wurde von Phantom Compass bewusst ausgeschlossen, um berechtigter Weise den so schon zu einfachen Schwierigkeitsgrad nicht noch einfacher zu machen. Wer nämlich die Levels aufgrund des Goldes wiederholen möchte muss leergeräumte Schätze erwarten, was das Grinden sehr langwierig macht. Hier wird Rollers of the Realm seinem Rollenspiel-Charakter wieder etwas gerecht, da alle Charaktere mit eigenen Objekten und Boni aufgerüstet werden können.

Fazit

Den negativen Ausblick aus der Vorschau konnte Phantom Compass nur teilweise entkräften. Leider schafft es die Mischung aus Flipper und Rollenspiel nur selten, beide Genres zufriedenstellend zu bedienen. Für den Flippercharakter passiert oft zu wenig, auch fehlt es ein wenig an Witz bei den Tischen. Für ein Rollenspiel kratzt es mit den Aufrüstmöglichkeiten nur an der Oberfläche und die Geschichte kann nicht überzeugen. Hier und da blitzt das eigentliche Potenzial auf, wenn ihr mit den unterschiedlichen Fähigkeiten der Bälle jonglieren müsst oder in der Arena auf der Jagd nach den Trophäen seid.

Rollers of the Realm ist ein Spiel für Flipper-Anfänger, die mit einfachen Tischen den Spaß der Kulturmaschine kennen lernen möchten. Erfahrene Flipper-Spieler werden von der Komplexität enttäuscht werden.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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13. November 2016 12:42

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18. Dezember 2016 12:42

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