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Test – One Piece Unlimited World: Red

Test – One Piece Unlimited World: Red

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16.07.2014

One Piece Unlimited World Red ist der nächste Teil der erfolgreichen Unlimited-Serie. Wie typisch für sie stammt die Geschichte und die neuen Charaktere aus der Hand von Eiichirō Oda, dem Erschaffer des One Piece-Universums. Ob das Spiel seine Verantwortung als Nachfolger erfüllt oder kielgeholt wird, erfahrt ihr hier.

Anker auf!

Vorangestellt sei eine minimale Einführung in das One Piece-Universum. Monkey D. Ruffy (im Original „Luffy“) möchte den Schatz des legendären Piratenkönigs Gol D. Roger finden, welcher bei seiner Exekution das große Piratenzeitalter begründet hat. Dieser Schatz ist das „One Piece“ und der Finder wird zum neuen Piratenkönig. In dem Universum existieren spezielle Kräfte, die u.a. von Teufelsfrüchten stammen. Ein Bissen von einer solchen Frucht führt zu der Ausbildung der entsprechenden Kraft, der Nutzer verliert aber die Fähigkeit zu schwimmen. Ruffy hat als kleiner Junge von der Gum-Gum-Frucht gegessen, die ihn zu einem Gummi-Mensch macht.

Alle Mann an Deck!

Das Spiel bietet zwei verschiedene Modi. Das Kampfkolloseum entspricht der aktuellen Dressrosa Arc im Manga. Es spielt sich wie ein Turnier, in dem ihr euch einen neuen Rang durch das Besiegen von Gegnern verdient. Dieser Modus bietet an und für sich wenig Story, spielt sich aber als Anlehnung an den Manga sehr gut. Auch die verschiedenen Kampfarten und unterschiedliche spielbare Charaktere aus dem One Piece-Universum bieten Abwechslung. Zwischen Raufereien mit schwachen Gegnern bis hin zum Bosssturm gegen mehrere Bosse hintereinander könnt ihr euch mit euren Lieblingscharakteren austoben. Leider sind von den 35 Bossen inklusive der Strohhutbande nur 20 spielbar. Da wären noch mehr Charaktere möglich gewesen. Neben der eigentlichen Story könnt ihr auch Aufgaben in den Kämpfen erledigen. Diese schalten neben den meist gesperrten spielbaren Charakteren auch zusätzliche Missionen oder Item-Belohnungen für die Hauptstory frei. Das Kampfkolloseum macht aber trotz einiger fehlender Charaktere viel Spaß, insbesondere wenn ihr mit euren Lieblingscharakteren antretet oder einfach nur Wert auf eine gepflegte Prügelei legt.

Leinen los!

Die Hauptgeschichte von Unlimited World Red spielt auf einer Insel im zweiten Teil der Grandline und ihrer Stadt „TransTown“. Die Strohhutbande legt hier an, weil sie einen Passagier aus dem Meer gefischt haben: den Waschbären Pato. Dieser möchte sich mit seinem Boss treffen, dem aus dem Hochsicherheitsgefängnis „Impel Down“ entflohene „Roter Graf“. Dieser lässt Ruffy’s Crew entführen. Ruffy muss zuerst seine Crew wieder versammeln und dann dem Motiv des Grafen auf den Grund gehen. Um das Ziel zu erreichen besucht die Strohhutbande einzelne Gebiete der Insel, die vom Grafen nach den Erinnerungen der Strohhüte aufgebaut wurden. Diese Gebiete sind alle an alten Arcs des Manga und Animes angelehnt. Einzelne Gespräche erinnern dabei an Teile der Handlung des Arcs, diese reichen aber nicht aus, um dem Spieler ein Bild über die Vorkommnisse zu geben und ihm den Arc zu verderben. Die einzelnen Gebiete bestehen aus mehreren größeren Arealen, die zumeist erst beim Betreten nach dem Bosskampf vollständig begehbar sind. In den Arealen tauchen stellenweise einfache Gegner wie Piraten oder Marinesoldaten auf, je nachdem in welchem Gebiet man sich befindet. Vor dem Besiegen des Bosses entstehen ab und an „Arenen“, die erst verlassen werden können, wenn die Gegner ausgeschaltet wurden. Sowohl durch das Zerstören von Gegenständen, als auch von besiegten Gegnern könnt ihr Items erhalten. Mit diesen könnt ihr dann in TransTown neue Gebäude oder bestimmte Vorteile freischalten. So können gefundene Zutaten zu HP und SP steigernden Gerichten kombiniert oder die eigene Angel und das Käfernetz verbessert werden. Mit diesen können dann wieder mehr Items gesammelt werden, um Heilitems zu basteln oder das stadteigene Museum mit Ausstellungsobjekten zu versorgen. Apropos Fischen und Käferfangen, um die Minispiele ausführen zu können müsst ihr erst einen geeigneten Platz finden. Während die Angelplätze auf der Karte markiert sind und ihr durch das Auswerfen und warten das Minispiel auslöst, bedarf das Fangen von Insekten und Reptilien mehr Geschick. Die Tierchen springen und laufen auf dem Boden. Um sie einzufangen, muss man sich entweder an sie heranschleichen oder bevor sie aus der Netzreichweite gelangen zu ihnen hinlaufen und das Netz schwingen. Die Minispiele selbst sind keine große Herausforderung. Das System ist zwar in sich recht stimmig, hätte aber etwas interessanter gestaltet werden können. Wer nach mehr Abwechslung sucht, der kann sich in die Taverne begeben und einige Aufträge erledigen. Hier existieren Aufträge verschiedener Art und Schwierigkeit, von einfachen Sammel- und Tötungsaufgaben bis hin zu Bosskämpfen mit bestimmten Charakteren ist alles dabei. Die Missionen können nicht nur wiederholt werden, es werden auch schwierigere Missionen durch das Erledigen der Missionen oder das Absolvieren von Aufgaben im Kolloseum freigeschaltet. Hier tritt das Mehrspielerelement hinzu. Mit bis zu drei Freunden könnt ihr die Quests erledigen. Der Mehrspielermodus ist sehr gut und bringt auch beim mehrmaligen Spielen immer noch viel Spaß mit sich. Insgesamt überzeugen die Storymodi durch die gute Umsetzung der Charaktere und der Story an sich. Auch die vielen Quests zum Spielen ein, insbesondere wenn man ein paar Freunde mobilisieren kann.

Auf in den Kampf!

Beide Modi verwenden dasselbe Kampf- und Gruppensystem. Vor dem Losziehen in ein Gebiet oder in die Arena wählt ihr drei beziehungsweise zwei Charaktere aus. Zwischen diesen könnt ihr jederzeit frei wechseln, auch ihre HP und SP sind voneinander getrennt. Die nicht selbst gesteuerten Charaktere werden dabei von der KI kontrolliert, ohne bei Treffern Schaden zu nehmen. Eure Charaktere werden mit Machtworten ausgerüstet. Diese verleihen euch Vorteile, die im Verlauf der Hauptstory noch weiter aufgebessert werden können. Jeder Charakter beherrscht vier unterschiedliche Aktionen, gemeinsam haben sie dabei den Sprung und das Abwehrmanöver. Bei den anderen beiden Aktionen handelt es sich um offensive Fähigkeiten, die auf den Charakter abgestimmt wurden. Während der primäre Angriff leicht kombinierbar und nicht so schadensintensiv ist, vermag der sekundäre Angriff nur alleine oder als Ende der Kombination zu dienen, kann aber mehr Schaden anrichten. Schließlich besitzt jeder Charakter noch vier Spezialangriffe, die er mit seinen SP ausführen kann. SP werden durch das Angreifen von Gegnern generiert. Die Spezialangriffe können offensiver oder unterstützender Natur sein, einige Charaktere können sogar spezielle Modi aktivieren, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Die Aktionen lassen sich sehr gut ausführen und der Wechsel zwischen Angriff und Verteidigung gelingt problemlos. Desweiteren passen die Angriffe sehr gut zu den Charakteren, ohne sie zu stark oder schwach zu machen. Leider sind es insgesamt doch recht wenige Angriffe und Kombinationsmöglichkeiten. Mit mehr Aktionen wäre noch mehr Abwechslung in die Kämpfe gelangt. Trotzdem sind die 30 – 60 Stunden Spielzeit ohne große Motivationsprobleme absolvierbar.

One Piece – Flair

Im grafischen Bereich wartet Unlimited World Red mit schön gestalteten Umgebungen auf, die nicht nur an die alten Schauplätze erinnern, sondern auch für sich recht abwechslungsreich sind. Besonders hervorzuheben sind die Wechsel von thematischen Punkten. Statt ein Areal einheitlich zu gestalten, existieren zwei Aspekte. So wandert man bereits im ersten Level durch eine zerstörte brennende Stadt nahe Lavaseen und Vulkanen und wechselt dann in eine bergige Eislandschaft ohne große Anzeichen von Zivilisation. Auch TransTown überzeugt mit seiner liebevollen Gestaltung und dem gut angedeutetem Stadtleben. Die animierten Szenen hauchen dem Spiel noch weiteren One Piece – Flair ein. Auch das Engagieren der Originalsprecher und die auftretenden Dialoge belebt das Spiel. Leider gibt es nur wenige „richtige“ Dialoge. Zumeist hört man die Charaktere reden und man sieht den Text, aber die redenden Charaktere stehen sich ohne Lippenbewegungen gegenüber. Zur Musik selbst lässt sich nur wenig nicht bereits Erwähntes sagen. Hier ist es optimal gelungen die Musik als Hintergrundkulisse zu gestalten. Weiterhin passen sich die Musikstücke an die Umgebung an und bieten auch genügend Abwechslung, um nicht zu langweilig zu werden.

One Piece Unlimited World Red ist eine wirklich gut umgesetzte One Piece Geschichte. Die verschiedenen Spielmodi sind nicht nur abwechslungsreich, sondern bieten sich an mehrfach erkundet zu werden. Die stimmige Atmosphäre wird durch die Story von Oda und den getreu den Vorlagen handelnden Charakteren. Dennoch gibt es auch die angesprochenen kleinen Abzüge, die das sonst sehr gute Spielerlebnis nur wenig trüben.

Für Fans von One Piece ist dieser Unlimited World Red sehr zu empfehlen. Auch all diejenigen, die Interesse an einem humoristischen Spiel mit guter Story haben werden sich hieran sicherlich erfreuen.

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Radac
18. Juli 2014 19:25

Ich habe schon seit dem Release ein Auge auf das Spiel geworfen, warte aber noch bis ich weit genug im Anime bin, damit ich nicht gespoilert werde.

Läuft das Spiel denn flüssig auf der Vita?

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