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Test – One Piece Pirate Warriors 3

Test – One Piece Pirate Warriors 3

0
Positiv
78% - 86%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

21.10.2015 – Test

Omega Force und Bandai Namco haben am 28. August einen weiteren Teil der beliebten Pirate Warriors-Reihe veröffentlicht. Mit seinem dritten Teil ist es eine der längeren Spinoffs zur Dynasty Warriors-Serie. Ob das Hack n Slash Action-Spiel die Grandline der Spiele erreicht oder nicht, erfahrt ihr bei uns in der Vorschau.

Reichtum, Macht und Ruhm, der Mann der sich das alles erkämpft hat …

One Piece Pirate Warriors 3 erzählt die gesamte Geschichte von Ruffy und seiner Crew. Die Geschichte beginnt in Shells Town mit der Befreiung von Zorro und endet in Dressrosa mit einem eigenen Ende zur bisher aktuellsten Story-Arc. Fans der Serie werden die verschiedenen Kämpfe und Charaktere leicht wiedererkennen. Die Zwischensequenzen sind comicartig gehalten, erzählen aber in Kürze die Abschnitte zwischen den Kämpfen. Die Geschichte ist dank der Anlehnung genauso gut, wie das Original. Natürlich kommen einige beliebte Charaktere, die nicht zur kämpfenden „Ausstattung“ gehören etwas kurz, z.B. Vivi oder Jeff. Aber auch für diejenigen, die One Piece bisher noch nicht kannten, können mit dem Spiel einen relativ guten Überblick über die Abenteuer der Strohutbande bekommen. Ich habe zwar erst gerade die Grandline betreten, aber bis nach Dressrosa ist es noch ein weiter Weg.

Heute im Angebot: Gegnerhack

Es ist zu diesem Zeitpunkt relativ wahrscheinlich, dass ihr schon einmal Dynasty Warriors oder eine seiner zahlreichen Ableger gespielt habt. Die Pirate Warriors-Reihe ist ebenfalls ein solcher Ableger. Für diejenigen, die dir Reihe noch nicht kennen, ein kleiner Rundgang: Ihr kämpft mit einem eurer Charaktere auf verschiedenen Schlachtfeldern. Diese sind eingeteilt in Territorien, normale Felder und Wege. Territorien sind entweder von euch oder einer gegnerischen Fraktion belegt und müssen eingenommen werden. Auf dem Schlachtfeld gilt es mehrere Arten von Gegnern auszuschalten. Einfaches Fußvolk findet sich in Massen und ist im Fall von One Piece Pirate Warriors z.B. Agenten von CP, Marinesoldaten, Piraten oder Zombies. Diese gibt es auch in stärkeren Varianten und als Anführer. Neben diese Variationen treten feindliche Kommandanten, also andere Charaktere aus One Piece, auf. Kommandanten sind stärker als die einfachen Fußsoldaten.

Im Kampf stehen euch mehrere Optionen zur Verfügung. Neben einem Ausweichmanöver und Rennen kann euer Charakter – jetzt kommt eine Überraschung – Angreifen. Dabei könnt ihr zwischen leichten und starken Attacken wählen und diese kombinieren. Jede Kombination von Tasten bringt dabei eine andere Kombo, die auf das Angriffsmuster des Charakters ausgelegt sind. So verwendet Nami mit weitergehender Kombo ihren Klima-Taktstock für AOE-Elektrizitätsattacken oder Ace, der bereits früh seine Flammen einsetzt. Mit euren Angriffen baut ihr eure Spezialleiste auf, mit der ihr eine von zwei Spezialfähigkeiten aktivieren könnt. Die zweite müsst ihr aber erst freischalten. Außerdem hat jeder Kämpfer noch eine eigene Fähigkeit, die je nach Charakter anders ist und nicht zwingend ein Angriff sein muss. Neben eurem eigenen Kämpfer können aber auch andere Charaktere dabei sein. Mit diesen könnt ihr dann nach einer gewissen Zeit einen „Kizuna Rush“ durchführen. Dies ist ein Modus, der euch stärkt, Zugang zu mehr Kombos gibt und euch während er aktiv ist, einen extra starken Angriff mit vier unterstützenden Kämpfern erlaubt. Ziel ist es alle gegnerischen Kommandanten zu besiegen oder ein bestimmtes Gebiet zu verteidigen. Das Kampfsystem funktioniert sehr gut und es macht sehr viel Spaß die ganzen Gegner zu besiegen. Es hält sich damit sogar an die Vorlage. Gerade die einfachen Marinesoldaten sind Kanonenfutter.

Münzen sammeln

Wenn ihr den ersten feindlichen Kommandanten besiegt oder etwas anderes tut, werdet ihr schnell feststellen, dass ihr dafür Charaktermünzen bekommt. Mit diesen könnt ihr eure Charaktere aufwerten. Aufwertungen betreffen den Angriff, Verteidigung, die HP, die Spezialangriffsleiste und den Platz für Fähigkeiten. Mit einer ganzen Kombination an Münzen könnt ihr auch die Levelbeschränkung aufheben, wie hoch diese ist, weiß ich aber nicht.

Die unsichtbare Arena

Pirate Warriors 3 zeichnet sich in seiner Darstellung bisher mit zwei besonderen Merkmalen aus. Einerseits setzt das Spiel auf eine dem Original so gut wie möglich nachempfundene Grafik und Soundtrack. So werdet ihr als regelmäßiger Leser/Zuschauer von One Piece sicherlich alle Orte in den Schlachtfeldern wiedererkennen. Auch ein Großteil der Lieder ist mir aus dem Anime bekannt, zumindest in einer Abwandlung. Man könnte dem Spiel vielleicht vorwerfen, dass es viele generische Gegner hat. Interessanterweise ist es nicht nur für das Genre normal, sondern auch für One Piece. Alles ohne Namen und Rang sieht identisch aus. Die Umsetzung bleibt damit dem Origianl sehr treu. Andererseits hat das Spiel technische Schwächen. Darunter fällt einmal die „unsichtbare Arena“. Ab und an kann man durch den Boden auf die Charaktere sehen, das ist nicht sonderlich schlimm, soll aber nicht unerwähnt bleiben. Ein größeres Problem sind Lags. Das Spiel hat in den meisten Fällen, wenn aber zu viele Animationen parallel auf dem Bildschirm ablaufen, wie es bei Kizuna Rushs und einigen Charakteren sein kann, wird das Spiel recht stotternd. Dies legt sich, wenn die Animation beendet ist. Das finde ich persönlich schade, weil es das bisher sehr gute Spielerlebnis einschränkt.

Zwischenfazit: One Piece Pirate Warriors 3 hat die einen oder anderen technischen Schwächen. Die Lags sind dabei das Hauptproblem. Auch wenn diese nur bei viel Action auf dem Bildschirm auffällig werden, so nervt es doch gerade wegen den etwas längeren Animationen beim Kizuna Rush. Dagegen steht aber ein gut verpacktes und grafisch schönes Spielerlebnis. In Kombination mit den Upgrademöglichkeiten und der bereits jetzt sichtbaren großen Auswahl an Charakteren freue ich mich darauf, wie es weitergeht und werde mein finales Statement über die Lags erst zum Ende geben können. Mein Eindruck bleibt positiv.

Mein Abenteuer in One Piece ist beendet. Ich habe den Dream Log und die Hauptgeschichte beendet. Für dasselbe Ergebnis werdet ihr ca. 20 Stunden benötigen. Wollt ihr das Crew-Level jedes Charakters auf Stufe 5 bringen, so könnt ihr aber noch einiges an Grinding einplanen.

Lagissimo

Wie bereits erwähnt, hat das Spiel ein Problem mit seiner Framerate. Das Problem besteht und hat sich auch zum späteren Zeitpunkt nicht verbessert. Bei der richtigen Kombination aus Charakteren und Angriffen bin ich mir sogar sicher, die Frames fast selber zählen zu können. Wer auf ein 100% flüssig laufendes Spiel besteht, wird hier enttäuscht. Für mich ist es aber weniger störend. Entscheidend ist die Frage, ob es den Spielspaß negativ beeinflusst. Auch wenn die Framerate schlecht wird, so läuft das Spiel auch weiter, ohne dass euer Charakter negativ beeinflusst werden würde. Auch die Gegner sind vom Lag betroffen und ihr könnt so weiter kämpfen, als wäre nichts gewesen. Am Ende des Tages bleibt es aber dennoch schade, weil es als bitterer Nachgeschmack übrig bleibt.

Gute Auswahl aber zu wenige

Ein anderer Aspekt, der mich am Spiel etwas gestört hat, ist die Auswahl der Charaktere. Ihr habt 37 spielbare Charakter – eigentlich sogar 46, wenn man bedenkt, dass die Strohhüte der alten Welt und der neuen Welt unterschiedliche Fähigkeiten haben – und eine ganze Armee von Supportcharakteren, die ich nicht gezählt habe. Ehrlich gesagt sind 37 Charaktere bereits eine recht ansehnliche Auswahl, insbesondere, wenn ihr diese bis Level 100 trainieren könnt und nach Level 50 immer noch Fähigkeiten lernt. Hier setzt aber doch etwas der One Piece-Fan bei mir ein und wünscht sich den einen oder anderen weiteren spielbaren Charakter. Ich lasse diesen Punkt einfach stehen und behaupte, dass ich dadurch meine Haltung gegenüber Lags ausgleiche.

Was den Entwicklern sehr gut gelungen ist, sind die Fähigkeiten und die Kombos. Jeder Charakter hat unterschiedliche Kombos, die sich an seinen Stärken orientieren. Diese Stärken könnt ihr dann mit freischaltbaren Fähigkeiten aufwerten. Durch den geschickten Einsatz von Komboverbesserer oder schneller aufladenden Spezialangriffen könnt ihr den Fokus eines jeden Charakters abändern. Das macht das Spiel extrem variabel und ihr könnt euch sogar taktisch recht erfolgreich auf bekannte Gegner einstellen.

Grandioses Finale

Interessantester Aspekt war wohl das spezielle Ende für die Dressarosa-Arc. Diese weicht erheblich vom originalen Ende ab, aber das sollte es auch, um die Hauptstory nicht zu spoilern. Aus demselben Grund werde ich mir hier große Ausführungen zum Finale des Spiels schenken. Ich wollte hier auch nur anmerken, dass das Ende der Dressrosa-Mission nicht vor dem Original verstecken muss. Der Abschluss des Arcs passt gut in das gesamte Konzept von One Piece und bietet eine andere Form der Befriedigung im Vergleich zum originalen Ende. Wer weiß, vielleicht gefällt es jemandem sogar besser.

Traum oder Alptraum

Eine besondere Erwähnung soll der Traum- und Alptraum-Log verdienen. Dieser wirkt auf den ersten Blick noch sehr klein, schält aber mit wachsendem Fortschritt im Modus immer mehr Inseln frei. Selbst wenn ihr das Ende des Traum-Logs erreicht, ist der Traum-Log noch nicht beendet. Daneben wird noch der Alptraum-Log freigeschalten, der eine noch größere Herausforderung bietet. Mit jedem Absolvieren der letzten Insel werden erneut zufällige Bossgegner auf den Inseln verteilt. Eine Ausnahme ist Shanks, der immer auf derselben Insel steht. Mit diesem Modus und der Option, die verschiedenen Storylevel mit unterschiedlichen Charakteren durchzuspielen, kommt zumindest keine Langeweile in Sachen leveln auf.

Fazit: One Piece Pirate Warriors 3 ist ein sehr gelungenes Hack n Slash Spiel. Das gesamte Konzept von One Piece ist an und für sich sehr gut auf solche Warrior-Spiele ausgelegt. Dazu kommt die super Vorlage durch die Geschichte, die in kurzer Form gut dargestellt wird und sowohl für Anfänger als auch Fortgeschrittene in Sachen One Piece geeignet ist. Das angeführte Spielsystem profitiert sehr von den unterschiedlichen Charakteren die im One Piece-Universum herumlaufen und hat an und für sich von Anfang an mit seiner hohen Variabilität und den Einstellungsmöglichkeiten in Sachen Fähigkeiten, insbesondere mit den zwei Movesets für die Strohhutbande, überzeugt. Leider bleiben die zwei problematischen Punkte bestehen. Weder die Lags noch die Menge an Charakteren ist etwas, das geeignet ist den Spielspaß deutlich zu reduzieren, aber es soll als dem beiwohnendes Ärgernis doch nicht unerwähnt bleiben.

Für Fans von One Piece ist Pirate Warriors 3 ein definitives Muss. Trotz des Lag-Problems ist es ein gutes Hack n Slash-Spiel, was auch Neulinge gut in die Welt von One Piece einführen kann.

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