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Test – OlliOlli2: Welcome To Olliwood

Test – OlliOlli2: Welcome To Olliwood

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07.05.2015

Anfang letzten Jahres kam mit OlliOlli eine wahre Überraschung auf die PS Vita. Knapp ein Jahr später setzt Entwickler Roll7 einen drauf und präsentiert den Nachfolger OlliOlli2: Welcome to Olliwood. Seit dem 04. März könnt ihr für 12,99 Euro inklusive Cross Buy und Cross Save auf PS Vita und PS4 euer Gemüt leiden lassen. Wir haben uns der Herausforderung erneut gestellt und sagen euch, wie sich der Nachfolger macht.

Die Bürde des Nachfolgers

Nachfolger haben es immer verdammt schwer. Sie müssen sich stets an ihrem Vorgänger messen, der meist aufgrund seiner Spielmechanik, Atmosphäre oder Geschichte gefeiert wird. So auch OlliOlli2. Der Vorgänger war für mich das perfekte Spiel für unterwegs: Nicht zu komplex aber trotzdem herausfordernd, sehr kurz aber mit dem gewissen Suchtfaktor, welcher die Vita nicht aus den Händen lässt. Nicht umsonst war es eines meiner Top-Spiele für 2014! Einfache Kopien sind langweilig, auch wenn sie eigentlich nur Gutes kopieren. Aus diesem Grund erwarte ich, dass OlliOlli2 genau die guten Eigenschaften seines Vorgängers erhält, aber mit einer leichten Brise würzt, um das Spielerlebnis rund um Skateboards, Highscore und dem RAD-Modus noch runder zu gestalten. Na dann skaten wir mal los!

Welcome To Olliwood!

Das Spielprinzip hat sich bei OlliOlli2 nicht verändert: Ihr steuert einen Skater, der bei jedem der 100 (!) vorhandenen Level mit einer möglichst hohen Punktezahl ans Ziel kommen muss. Dabei weicht ihr Gegenständen aus, gleitet auf Stangen oder überspringt Löcher. Gesteuert wird mit dem Analogstick, den Schultertasten sowie der X-Taste. Ersteres bestimmt den Art des Sprunges: Je nachdem wie ihr den Stick haltet und dreht, macht ihr einen anderen Trick. Mittels X-Taste landet ihr auf den Boden. Grinden tut ihr mit einem Druck nach unten. Bei beiden ist es wichtig, den richtigen Moment zu erwischen. Seid ihr zu früh mit der Landung ran, gehen euch wertvolle Punkte verloren; Seid ihr zu spät, fliegt ihr vom Skateboard und der Lauf ist durch. Ebenso gibt es beim Landen und Grinden einen Geschwindigkeits- und Multiplikatorboost. Letzteres baut man automatisch auf, indem man eine Kette an Tricks nacheinander ausführt ohne zu landen bzw. zu fallen. Mit den Schultertasten wird euer Trick-Arsenal sowohl in der Luft als auch auf der Stange nochmal erweitert. Je höher der Multiplayer und je waghalsiger der Trick, desto mehr Punkte bekommt ihr.

Reverts, Switches und Manuals

Neu hinzugekommen sind drei Elemente: Die Reverts, die Manuals und die Switches. Letzteres beschreibt beim Grinden den Wechsel von einem Trick zum anderen. Mit den Manuals grindet ihr nach einer sauberen Landung auf dem Boden und bei den Reverts dreht ihr auch direkt nach der Landung um die eigene Achse. Alle drei Elemente haben nur einen Zweck: Punkte, Punkte, Punkte. Dabei haben vor allem die Manuals großen Einfluss auf das Gameplay. Dank ihnen ist man nicht mehr starr auf Relinge, Rampen oder Autos fixiert, sondern kann auch etwas längere Durststrecken einbauen, die man dennoch mit viel Geschick und Timing überstehen muss. Der neu hinzugekommene Skate-Park bietet dabei einen perfekten Übungsplatz für Neulinge und Erfahrene, wobei ich merklich die Einführung bitter nötig hatte.

RAD

Natürlich besitzt auch OlliOlli2 die bekannten Herausforderungen. 250 Stück gibt es zu lösen, wobei die ersten 125 vor den nächsten 125 gelöst sein müssen. Der Schwierigkeitsgrad wurde merklich angehoben, was sicherlich auch den neuen Elementen zu verdanken ist: Kürze Reaktionszeiten für Tricks, versteckte Passagen, größere Kombos und natürlich auch Punkte um nur einige zu nennen. War das absolute Maximum an Geschick und Timing in OlliOlli gefordert, verlangt der Nachfolger die berüchtigten Prozentpunkte über dem Limit – absolute Neueinsteiger werden es daher schwierig haben, sich auf Dauer zu motivieren. Wer dann noch nicht genug hat, kann sich am RAD-Modus probieren, bei dem jeder Lauf perfekt sein muss. Belohnt werden absolute Profis dann mit der sehr begehrenswerten Platin-Trophäe.

Nicht aus der Hand

Trotz des Schwierigkeitsgrades kommt dem Spiel ein ganz bestimmter Faktor entgegen: Die Sucht. Nur mit der Tatsache, dass das Level angenehm kurz und man beim Versagen direkt wieder loslegen kann, schafft es Roll7 wieder einmal, dass man bei OlliOlli2 länger am Handheld gefesselt bleibt als man eigentlich dachte. Ganz dem Motto „Das ist jetzt die letzte Runde“ spielt ihr definitiv mehr als nur einmal weiter.

Die tägliche Portion

Und wie beim Vorgänger auch laden die Entwickler die zahlreichen Spieler dazu ein, sich in der täglichen Herausforderung zu messen. Ein Spiel, ein Versuch ist hier die Prämisse, wobei ihr natürlich beliebig oft üben könnt, auch wenn es Erfahrungsgemäß nur wenig bringt. Diese täglichen Herausforderungen basieren auf den Spots, die die Hälfte der vorhandenen Level ausmacht. Hier geht es rein um den Highscore: Die längste Kombo mit der höchsten Punktezahl ist gefragt. Kommt ihr einmal zum Stehen, ist das Level automatisch beendet. Daneben gibt es die bekannte Trickypedia, die um neue, zum Teil sehr komplexe Tricks erweitert wurde. Hier könnt ihr nachsehen, wie diese aussehen und wie die aktiviert werden können.

Weiterentwicklung

Auch an einer anderen Stelle merkt man, dass die Köpfe hinter Roll7 einiges dazu gelernt bzw. Arbeit hinein gesteckt haben. Die schöne Parallax-Grafik wurde deutlich weiterentwickelt: Mehr Details, flüssigere Animationen, bessere Texturen. Die fünf verschiedenen Settings kommen sehr gut zur Geltung und besitzen aufgrund der Liebe zum Detail und den versteckten Anspielungen (Bunnylord lässt grüßen) viel Charme. Dabei bleibt das Spiel stets technisch einwandfrei. Es gibt keine Ruckler, keine Abstürze. Und die kurzen Ladezeiten passen perfekt in das Schema „Eine Runde für zwischendurch“. Begleitet werdet ihr von einem minimalistischen, aber dennoch absolut passenden, lockeren Soundtrack, der einen schönen Flair in die verschiedenen Szenarien von OlliOlli2 rein bringt.

Fazit: OlliOlli2: Welcome to Olliwood hat alles, was es für einen perfekten Nachfolger braucht. Es kopiert erfolgreich das süchtig machende Spielprinzip seines Vorgängers und bringt mit den neuen Elementen genau die Würze mit rein, die ich erwartet habe und letztendlich das Spiel komplettiert. Diejenigen, die OlliOlli noch nicht gespielt haben, sollten aufgrund des stark gestiegenen Schwierigkeitsgrades lieber zum Vorgänger greifen und sich warm skaten. Ansonsten verpacken die Jungs und Mädels von Roll7 ihr Spiel mit viel Charme, Witz, einem grandiosen Soundtrack sowie toller Grafik und garnieren es mit dem ultimativen Ziel: Platin.

Chapeau. Roll7 hat bewiesen, wie Nachfolger richtig geht. Hoffentlich bleiben die Entwickler weiterhin so kreativ und versorgen die PS Vita mit weiteren, erstklassigen Spielen.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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