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Test – Oddworld: Strangers Wrath HD

Test – Oddworld: Strangers Wrath HD

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12.04.2013 – Test

Zurück in die Vergangenheit

Der Name Oddworld steht schon immer für außergewöhnliche Abenteuer. Begann doch alles im Jahr 1997 mit dem genialen Spiel Oddworld: Apes Odyssee. Schon damals war klar: Dieses Spiel ist verrückt. Danach kamen einige weitere Spiele, bis 2005 der 4. Teil der Oddworld – Serie: Strangers Wrath erschien, welches durchweg Top-Kritiken einfuhr. Im Jahr 2012 wurde deswegen ein komplett überarbeitetes HD – Remake von den Jungs von Oddworld Inhabitants veröffentlicht.

Kopfgeldjäger auf wichtiger Mission

Ihr spielt den namensgebenden Kopfgeldjäger Stranger, welcher eine lebenswichtige Operation braucht. Euch verschlägt es nach New Yolk City. Nachdem ihr zum Doctor eures Vertrauens gegangen seid, stellt sich jedoch heraus, dass der Eingriff nicht gerade ein Schnäppchen ist. Noch mit der Wut des überteuerten Preises im Bauch, macht ihr euch auf zum nächsten Kopfgeldjägerladen und rüstet euch zur Verbrecherjagt.

Schau mir in die Augen Munition!

Zur Verfügung stehen euch dafür einerseits eure Fäuste, mit denen ihr wirbelnd und schlagend ordentlich austeilen könnt. Zum anderen aber auch das Gameplay-Highlight des Spiels. Per schnellem Doppel-Touch auf das Vita-Display wechselt ihr in die Ego-Perspektive. Dort habt ihr dann die Sicht auf eure Armbrust, mit der unser Stranger allerdings keine Pfeile verschießt. Als Munition dient allerhand lebendiges Kleingetier, welches dem Stranger auf seiner Reise begegnet. Doch unser Kopfgeldjäger ist kein Unmensch und hält die Wesen auf lange Zeit in kleinen Käfigen gefangen. Sie werden nur kurzerhand mit der Zappelfliege, von der ihr eine unbegrenzte Anzahl habt, betäubt und dann eingespannt. Jede „Munition“ hat eigene Fähigkeiten, die dem Stranger helfen, den Gegnern den Gar auszumachen. Da wären zum Beispiel die spinnenartigen Bolamiten, die die Feinde für ein paar Sekunden in ein Netz einspinnen oder die Flederbombs, die bei Feindkontakt explodieren.

Tot oder Lebendig?!

Es ist euch zu überlassen, ob ihr eure Widersacher nur betäubt oder sie direkt erledigt. Natürlich geben lebendige Gegner beim Abschluss einer Mission mehr Geld. Allerdings verlieren sie bei ihrem Tod auch Geld. Die entrüsteten Halunken werden vom Stranger eingesaugt und können dann beim Auftraggeber gegen Bares eingetauscht werden. Das Moolah, so die Währung, kann dann in jeder Stadt gegen ein paar nette Ausrüstungsgegenstände eingetauscht werden. Ihr könnt zum Beispiel euren Munitionsvorrat auffüllen oder größere Vorratsbehälter erstehen.

Ein Kopfgeldjäger hat´s nicht leicht.

Auf eurer Jagd nach den Gesuchten, stehen euch einige Feinde im Weg, die euch ans Leder wollen. Man muss aber schon überlegen, wie man an eine Gegnerschar herantritt. Stürmt man einfach drauf los, kann es passieren, dass man direkt den „Versuchs nochmal Stranger“ – Bildschirm sieht. Oft könnt ihr euch über höher gelegene Orte eine Taktik überlegen oder im hohen Gras verstecken. Trotz dieser Möglichkeiten ist der Spielverlauf recht linear. Solltet ihr doch einmal in eine größere Gruppe von Gegnern geraten, müsst ihr schnell reagieren: Weglaufen oder Kämpfen? Beim ersteren könnte euch schnell die Kamera ärgern, die gern mal an mancher Ecke festhängt. Wenn ihr zum zweiten tendiert müsst ihr gut auf eure Lebensleiste achten, denn die kann schneller leer sein, als ihr denkt. Sollte es einmal soweit sein, dann könnt ihr euer Leben mit einem Trommeln auf die Brust auffrischen. Das zehrt allerdings von eurer Ausdauer. Und wenn diese verbraucht ist, dann hilft es wirklich nur noch die Beine in die Hand zu nehmen.

Wild Wild West!

Die Spielwelt erinnert stark an eine Westernkulisse. Diese wird von den hühnerartigen Clakkers bewohnt, die es auch zu beschützen gilt. Seid aber nicht zu grob mit den Hühnchen, denn greift ihr sie an, flüchten sie und alle Türen der Stadt sind erst mal für euch verschlossen. Solltet ihr dann weiter Schabernack treiben, zum Beispiel durch ein Fenster einbrechen, kann auch mal auf euch geschossen werden. Die Welt an sich ist schön gestaltet und auch die Figuren, welche auch auf euch reagieren, wenn ihr vorbei wandert, sind mit sehr viel Liebe zum Detail dargestellt, wie man es von den Oddworld – Spielen gewohnt ist. An dieses Gesamtsetting passt sich auch die Musik gut an, die aber hier und da ein paar störende Macken aufweist.

Fazit: Wer auf geballte Action gepaart mit, oft auch selbstironischem Humor steht, der kommt an diesem Spiel nicht vorbei. Die Spielwelt wirkt sehr lebendig allerdings sind die Passagen oft sehr linear, was ich aber nicht als negativen Punkt ansehen werde. Was ich dem Spiel ankreide ist die Musik, die zwar immer stimmig ist und zur Situation passt allerdings manchmal plötzlich stoppt und ein neuer Track anfängt. Das kann mit der Zeit ein wenig störend sein. Ein weiterer Minuspunkt ist die Kamera, die oft irgendwo festhängt und man erst mal gegen eine Mauer schaut. Das kann manchmal schon mal recht nervig sein, gerade in Bosskämpfen. Doch die positiven Aspekte des Spiels überwiegen bei weitem die negativen. Der Schwierigkeitsgrad ist sehr angemessen. Grafisch spielt Strangers Wrath mit in der oberen Liga und hat den Anhang HD wirklich verdient. Vor allem die Zwischensequenzen sind sehr schön anzusehen. An die Steuerung, die man im Menü auch umstellen kann, hat man sich schnell gewöhnt.

Oddworld: Strangers Wrath ist für mich ein Titel, der zeigt, wie schön Spiele auf der Vita aussehen können. Der Preis ist mit unter 20 € mehr als gerecht. Von mir gibt es eine Empfehlung für alle, die auf Action stehen.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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