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Test – Limbo

Test – Limbo

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10.06.2013Test

Indie sind auf dem Vormarsch. Das hat Sony erkannt und Entwickler PlayDead gebeten, ihren Indie-Hit Limbo auf die Vita zu portieren. Wir sind in die mysteriöse Welt abgestiegen und sagen euch, wie sich das Spiel auf der Vita schlägt.

Der Limbus

Ganz ohne Hauptmenü und Intro findet ihr euch in einem düsteren Wald wieder. In der Mitte des Bildschirms liegt ein kleiner Junge. Auf der Suche nach seiner Schwester betrat er den Limbus, dem Vorort der Hölle. Ein Ort, an dem Seelen unverschuldet vom Himmel ausgeschlossen wurden. Der kleine Junge wacht auf, ganz in schwarz – nur seine Augen leuchteten weiß. Er steht. Nun seid ihr es, die ihn durch diesen teuflischen Ort lotsen müsst.

Springen und Aktion

Im gesamten Spiel gibt es nur zwei Dinge, die der Junge kann: Springen und mit Gegenständen agieren. Das Spielprinzip ist dabei eine Mischung aus Jump’n‘Run und Rätsel – mal das eine, mal das Andere. Dadurch ist das Spiel stets abwechslungsreich und immer auf eine andere Art und Weise fordernd. Denn der Schwierigkeitsgrad ist hoch. Und das mit Absicht: Der Leidensweg des Jungen ist gespickt mit bösen Fallen, die euch ohne jegliche Vorwarnung in den Tod schicken. Seien es kaum zu sehende Bärenfallen, herunterfallende Kisten oder mit Nägeln bespickte Wände. Die Speicherpunkte wurden jedoch so gewählt, dass man nach einem Tod nur wenig wiederholen muss. So kommt trotz eines gewissen Try-and-Error-Verfahren nie wirklich Frust auf.

Die zu lösenden Rätsel basieren auf physikalische Gesetze. So müssen Kisten als Leiter genutzt, hängende Objekte hin und hergeschaukelt, Treibholz als Floß genutzt oder die Schwerkraft verändert werden. Ihr werdet jedoch immer an die neuen Probleme herangeführt, bevor ihr dann selbstständig und ohne Hilfe los legt. Das Spiel bedient sich dabei an den Elementen, die die Szenerie gerade anbietet. Diese wechselt vom düsteren Wald über die nassfeuchte Kanalisation in ein Industriegebiet. Nach ca. drei Stunden ist man dann am Ende des Spieles angelangt.

Minimalistisch

Der Weg durch das Fegefeuer wurde sowohl in der Grafik als auch im Soundtrack sehr minimalistisch gehalten. Aufgrund der Schwarz-Weiß-Optik wird der Spieler in eine kontrastreiche Welt geworfen, die eine melancholische, fast schon düstere Stimmung aufkommen lässt. Zusammen mit gut platzierten Schärfe-Effekten und der sehr präzisen Physik wird einem viel Grafik mit wenig Mitteln geboten. Auch der Sound trägt maßgeblich zur Stimmung bei: Ohne wirklich vorhandene Hintergrundmusik durchläuft ihr die verschiedenen Szenerien. Hier bestimmen vor allem die Soundeffekte von knacksenden Bäumen, klirrenden Sägen oder tröpfelndem Wasser das Geschehen.

Fazit: Limbo ist ein faszinierendes aber forderndes Spiel. Aufgrund des minimalistisch gehaltenen Prinzips wirkt das Spiel bedrückt, fast schon verzweifelt – mit dem Jungen mitfühlend, der für seine Schwester jegliche Risiken auf sich nimmt. Die wechselhaften Passagen machen die drei Spielstunden kurzweilig und unterhaltsam. Der Preis von fast 13 Euro ist daher für alle Genre-Fans gut investiert. Wer bereits bei der PS3-Fassung zugeschlagen hat, erhält den Vita-Ableger dank Cross-Buy umsonst.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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