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Test – Futuridium EP Deluxe

Test – Futuridium EP Deluxe

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26.10.2014 – Test

Das kleine, aber feine italienische Entwicklerstudio MixedBag feiert mit Futuridium EP Deluxe ihr Debüt auf den Playstation-Konsolen. Ihr schon vor einiger Zeit auf iOS erschienener Space-Shooter wurde im Zuge dessen ordentlich aufpoliert und mit vielen neuen Inhalten versehen. Seit dem 01. Oktober 2014 steht es für 9,99 Euro inklusive Cross Buy mit der PS4-Version euch zur Verfügung. Wir haben die Kanonen sprechen lassen und sagen euch, ob Futuridium EP Deluxe dem Stand gehalten hat.

Top oder Flopp

Bereits zur Gamescom durfte ich Futuridium EP Deluxe anspielen und hatte in meiner Prognose gesagt, dass dieser Titel entweder ein Flopp oder Top-Titel ist. Der Grund hierfür ist das Spielsystem, das euch keine Möglichkeit zur Regulierung der Geschwindigkeit gibt, sowie die damit einhergehende Steuerung, die zum Teil das Spielerlebnis mit der 180° Drehung verwirrt. Aufgrund der Kürze der Demo war es für ein finales Fazit zu früh, weswegen ich diese Frage nun hier beantworten möchte.

Würfel-Shooter

In Futuridium EP Deluxe habt ihr die Aufgabe in jedem der 50 Level sämtliche Würfel zu zerstören, um dann den Level-Würfel sehen und eliminieren zu können. Euer Gegenspieler ist dabei die Energieanzeige, die sich mit jeder Flugsekunde und jedem Schuss leert und nur mithilfe der blauen Energie-Würfel aufgefüllt werden kann. Wie bereits gesagt, steuert ihr das Schiff nur in seine Richtung, da es automatisch mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit fliegt. Wer es allerdings eilig hat, kann mittels Turbo größere Strecken schneller überwinden. Aufgrund dieser Tatsache bewegt sich das Schiff natürlich nicht so schnell, wie man es von normalen „Racern“ gewohnt ist. Ein gutes Auge ist daher ebenso Pflicht wie ein wenig Geduld. So „einfach“, so gut.

Ohne U-Turn, ohne mich

Eure „Geheimwaffe“ im Rausch der Geschwindigkeit ist der U-Turn. Mit einem Tipp auf die Quadrat-Taste dreht sich euer Schiff um 180 Grad – und schon könnt ihr erneut die riesige, im Weltraum schwebende Plattform anfliegen. Natürlich spielt MixedBag genau mit diesem Feature, indem es von euch den perfekten Run verlangt. Jedes Level ist in einer bestimmten „Linie“ gebaut, die es herauszufinden gilt, um die ultimative Herausforderung meistern zu können: Nämlich alle Würfel in einer Kombo zu zerstören. Belohnt wird euer Einsatz mit drei verschiedenen Medaille für die Zeit, der Kombo sowie der Anzahl der Tode. Das Spiel selbst ist erst dann zu Ende, wenn eure Energieleiste aufgebraucht ist. Solltet ihr also mal gegen eine Wand fliegen, ist es im ersten Moment nicht schlimm. Ob ihr danach das Level zu Ende bringen könnt, ist eine andere Frage, denn wenn der Game Over Bildschirm erscheint, dürft ihr die komplette Zone mit seinen 10 Leveln komplett von vorne spielen. Das ist besonders dann ärgerlich, wenn man vor dem Bosskampf steht und zum Teil nicht weiß, wie man sich zu verhalten hat.

Vielfalt

Die anderen 45 Level sind immer unterschiedlich und bauen aufeinander auf. Nach und nach wird man den verschiedenen Objekten, Flugkurven sowie Techniken und Gegnern bekannt gemacht. Je weiter ihr seid, desto komplexer werden die Strukturen und desto länger werden die Level. Diese reichen von mehrstöckigen Gebäuden über weitläufige Gebiete bis hin zu echten Bahnhöfen. Manche sind jedoch auch so fies gebaut, dass man bei nur einem Fehler gnadenlos mit dem Spielende bestraft wird, weil die Cubes entweder so dermaßen versteckt sind, das Level unglaublich lang, man ständig in irgendwelche Mauern fliegt oder von einer ganz bestimmten Sorte von Feind unfähig gemacht wird.

Doppelt und Dreifach

Auch Freischaltbares gibt es zu holen, indem ihr fleißig die Energiewürfel zerschießt. Am Ende eines jeden Levels sieht man dann, wie viele Würfel zum nächsten Gimmick benötigt werden. Habt ihr die Zahl erreicht, erwarten euch neben mehr Credits (Für das Spielende), diversen Skins auch neue Spielmodi. Schade ist jedoch, dass drei von den vier neuen Modi sich nur geringfügig unterscheiden, wovon auch nur eine Trophäen-relevant ist. Dafür macht Flappyridium umso mehr Spaß.

Apropos: Neben den 150 Medaillen, die so schon total schwer zu holen sind, müsst ihr sämtliche Level in einem Zug beenden. Wer noch keine Herausforderung hatte, hier hat er sie. Daher ist die reine Spielzeit schwer zu bestimmen. Die Kampagne an sich dauert gut vier Stunden.

Futur!

Grafisch präsentiert sich Futuridium in einem sehr ungewöhnlichen Look. Alles ist verkanntet, fast schon verpixelt. Nicht nur durch die Weltraumumgebung sondern auch die aus geometrischen Figuren gebauten Level wirken befremdlich futuristisch. Leider wiederholen sie sich in der Farbgestaltung oft, sodass diese nach einer Zeit ermüdend sind. Auch die freischaltbaren Skins ändern wenig an dieser Tatsache. Dennoch gibt sich das Spiel in den Effekten mühe: Überall funkelt es, solltet ihr Gegner, Schiff oder Würfel vernichten; Die Reichweite ist so groß, das fast das gesamte Spielfeld sichtbar ist. Wer mit der Perspektive nicht klar kommt, kann in eine von drei Sichtweisen wechseln. Die wirkliche Raumfahrtatmosphäre kommt erst durch den Soundtrack auf: Fetzige Elektrobeats im Mix aus Dubstep, Minimal und Trance lassen eine richtig gute Fliegerstimmung aufkommen. Da lässt man die PS Vita auch gern mal einfach nur an der Anlage, um diesem Soundgenuss einfach mal zuzuhören. Übrigens: Ladezeiten oder Ruckler gibt es keine, selbst wenn der Bildschirm förmlich in Pixel versinkt.

Fazit: Futuridium EP Deluxe ist absolut eine Sache der Gewöhnung. Die Spielmechanik, die Steuerung, der Levelaufbau und die Optik. Zwar hat MixedBag auf eine relativ gering ansteigende Lernkurve geachtet, dennoch war ich am Anfang mit der Situation überfordert: keine Kontrolle über die Geschwindigkeit und dann gleich darauf achtend, die Medaillen einzusammeln. Es hat etwa bis zum 15. Level gedauert, bis ich alles für mich verstanden und mit den verschiedenen Tatsachen klar gekommen bin. Danach hielt sich Futuridium zwischen Spaß und Frustration in der Waagschale: Einerseits wegen den kreativen Leveln und der innovativen Spielmechanik, andererseits wegen den zum Teil mit Absicht zu verbauten Leveln, die mit ein oder zwei Lösungswegen für die Medaillen auf Dauer langatmig werden.

Insgesamt ist Futuridium EP Deluxe ein solides Spiel, welches hinsichtlich meiner Erwartungen kein Flopp aber auch kein Top-Spiel ist. Es ist vor allem für Fans von Geschicklichkeit und Shooter interessant, die dem Spiel jedoch die Zeit zur Eingewöhnung geben müssen. Der Preis von 9,99 Euro ist angesichts des Wiederspielwertes und der Herausforderungen fair, auch wenn die doppelt und dreifachen Spielmodi sicherlich nicht dazu beitragen. Dafür sind die 3,99 Euro für den separat erhältlichen Soundtrack absolut bestens investiert!

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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