Test – Exile’s End

Test – Exile’s End

Test – Exile’s End

2
Negativ
70% - 75%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Mit Exile’s End findet ein weiteres Metroidvania seinen Weg auf die PS Vita und erzählt die Geschichte des etwas älteren und grummeligen Soldaten Jameson. Er konnte im Gegensatz zu seinen Kollegen verhindern, dass seine Fluchtkapsel an der Oberfläche des Zielplaneten komplett zerschellt. Was wir auf diesem Planeten ursprünglich zu tun hatten und was mich dort anfangs erwartet, erfährt ihr erstmal in der Vorschau.

Das große, weite Nichts

Nach einer etwas holprigen Landung, findet sich Jamerson auf einem recht stillen Planeten wieder. Weit und breit befindet sich außer Bäumen und kleinen Hügeln absolut gar nichts und die Kommunikation zu unseren Kameraden ist abgebrochen. Unser Auftrag ist nach der Zwischensequenz direkt zu Beginn des Spiels relativ unklar, sicher ist jedoch, dass wir auf dem Zielplaneten gelandet sind, zu dem die Verbindung unseres Auftraggebers abgebrochen ist. Mir bleibt nichts anderes übrig als die Gegend zu erkunden und vielleicht doch noch auf Kameraden zu treffen. Meine Entdeckungen hielten sich auch relativ bedeckt, denn bis auf ein paar Steine, ein Medipack und einen Schutzanzug war meine Ausbeute relativ gering. Die erste Stunde verlief außerdem relativ ruhig in Bezug auf Dialoge und Jamerson gibt nur selten Gedanken wieder – nicht weiter verwunderlich, denn es gibt weit und breit so gut wie nichts und ich traf nur kurz auf einen Kameraden, dessen Rettung nicht sonderlich erfolgreich war – anscheinend treiben sich auf diesem Planeten sehr interessante Kreaturen herum. Für meine weiteren Stunden erhoffe ich mir etwas mehr Informationen und vielleicht auch die ein oder andere Überraschung. Bisher erscheint mir Exile’s End leider doch sehr substanzlos, wodurch mir auch etwas die Motivation fehlt mich weiter durch diese Welt zu bewegen.

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Oh, ein Stein! Toll?

Mein Wissen zu Metroidvania Titeln beruht nur auf den ersten drei Teilen der Metroid Reihe und trotzdem komme ich nicht darum herum an Ecken und Kanten dieses Titels feilen und erweitern zu wollen, aber beginnen wir mit den Performance Fehlern. Exile’s End ruckelt viel zu oft, obwohl die Gebiete unglaublich leer sind und ich mich nur umsehe. Während Sprüngen ist das besonders gut zu sehen und das Bild zieht merklich nach. Leider kann ich noch nicht feststellen, ob dieses Ruckeln in späteren Gebieten mit erhöhtem Gegneraufkommen zu einem ernsthaften Problem werden könnte, aber ich hoffe erstmal nicht.

Ein weiterer Punkt ist, dass Exile’s End unglaublich langsam ist und sich sehr viel Zeit nimmt – zu viel meiner Meinung nach. Meine erste „Waffe“ ist ein Stein, den ich auf schnecken- oder wurmähnliche Kreaturen werfen kann, die vor mir auf dem Boden kriechen. Einerseits ist es unglaublich schwer abzuschätzen wann ich den Stein werfen muss damit ich diese Kreaturen treffe, andererseits passierte es auch viel zu oft, dass ich die Kreatur direkt traf und sie fröhlich weiter krabbelte. Das kann an manchen Passagen zu einem großen Problem werden und das Spiel unglaublich strecken. Ein Beispiel: Im ersten Gebiet gibt es im Westen eine Stelle, die mit diesen Würmern „übersäht“ ist und ein einfaches über sie Hinwegspringen aufgrund von Stalagmiten/Stalaktiten nicht möglich ist. Entweder warte ich bis sich eine Lücke auftut und springe (hoffentlich) ohne an der Decke anzustoßen oder im Stalagmiten-Loch zu landen hinein, oder ich werfe diesen einen Stein auf einen dieser Würmer und treffe (hoffentlich), um den Stein wieder aufzuheben und (hoffentlich) einen weiteren Wurm zu treffen und mir so meinen Weg zu bahnen. Das bremst nicht nur den Spielfluss, sondern ist auch unglaublich mühselig.

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Inventarverwaltung und Tipp zur Steuerung

Ich hoffe für den weiteren Verlauf, dass Medipacks und Items nicht in allen Formen, Farben und Varianten aufkommen, denn die Verwaltung des Inventars wäre damit recht unüberschaubar. Mit den Schultertasten werden Gegenstände im Inventar ausgewählt und in der unteren, linken Ecke des Bildschirms wird angezeigt welcher Gegenstand gerade ausgerüstet ist. Ist ein Item aufgebraucht wird sofort ein neues ausgewählt und das ist gerade zu Beginn des Spiels etwas unpraktisch. Mit einem Stein, den ich nach dem Werfen immer wieder aufhebe und einem Medipack kann es leicht passieren, dass ich nicht jedes Mal darauf achte den Stein erneut auszurüsten und heile mich völlig unbeabsichtigt.

In Bezug auf die Steuerung habe ich mich persönlich mit dem D-Pad angefreundet, da eine Steuerung über den linken Analog-Stick nicht ideal ist. Die Tastenbelegung zum Hinknien liegt nämlich auf der Unten Taste und durch den Analog-Stick kniete sich Jamerson ständig hin und lässt das Blickfeld nach unten wandern, wodurch sich die Steuerung für mich etwas zu unpräzise anfühlte.

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Zwischenfazit: Exile’s End bietet zwar neues Metroidvania-Futter für die PS Vita, zeigt aber in den ersten Stunden leider nicht viel Potenzial. Die wenigen Informationen zu Beginn lassen noch darauf hoffen, dass ich im weiteren Verlauf des Spiels mehr zu den Hintergründen der Mission von Jamerson und seiner Crew erfahre. Aber es stellt sich nicht nur die Frage, ob mehr Geschichte dahintersteckt, sondern auch wie sie erzählt wird, denn nicht nur das Levelbuilding bremst stark aus, sondern auch das Spiel im Allgemeinen lässt sich sehr viel Zeit. Auch mit Performance Einbüßungen hat der Titel zu kämpfen, denn bereits leere Gebiete ruckeln regelmäßig und das könnte mit erhöhtem Gegneraufkommen zu einem ernsthaften Problem werden. Die Verwaltung des Inventars könnte durch eine Vielfalt an verschiedenen Gegenständen im späteren Verlauf zu unübersichtlich werden, aber das wäre im weiteren Test zu klären. Mein Ersteindruck bleibt vorerst negativ, aber vielleicht kann Exile’s End im weiteren Test doch noch überzeugen.

Test

Nach mehreren Stunden auf dem scheinbar verlassenen Planeten in Exile’s End erreichten Jamerson und ich das Ende unserer Reise. Ganz ohne Hilfe von Walkthroughs oder Youtube-Videos klappte es zwar leider nicht, aber wieso sich meine anfangs negative Meinung zu diesem Metroidvania Titel änderte, lest ihr im vollständigen Test.

Zusammenkratzen von Informationen

Die Geschichte von Exile’s End wird hauptsächlich durch E-Mails zwischen Personen erzählt, die man durch Zufall findet und den insgesamt zwei Personen, auf die man im Laufe der Reise trifft. An sich störte es mich absolut nicht die Informationen durch Erkunden zu entdecken, aber ganz erschließen sich mir die Zusammenhänge leider noch immer nicht. Innovation darf man sich hierbei auch nicht erwarten – so gibt es am Planeten eine höhere Macht, die befreit werden möchte, aber eine große Katastrophe auslösen würde. Trotzdem war ich recht interessiert und habe jede E-Mail ausführlich gelesen um mehr zu erfahren. In der Vorschau meinte ich noch, dass Exile’s End substanzlos erscheint, aber nachdem ich doch mehr Informationen erhalten habe, nehme ich das wieder zurück. Im späteren Verlauf wurde auch das Levelbuilding angenehmer und so wurde ich auf meiner Erkundungstour nicht ständig von Würmern und Stalagmiten ausgebremst. Trotzdem würde ich keine Empfehlung nur in Bezug auf die Geschichte aussprechen, sondern eher in Bezug auf die folgenden Punkte.

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Von ganz klein, zu riesengroß

Die ersten Gebiete in Exile’s End waren recht klein, überschaubar und überzeugten mich absolut nicht. Doch nach den ersten zwei Gebieten, wurde die Karte um einiges größer und die Orte faszinierender. Durch die größeren Gebiete und die Möglichkeit Bomben zu werfen, wurde natürlich auch mein Entdeckungsdrang geweckt und so warf ich hier und da eine Bombe an die Wand und entdecke kleine Verstecke, die neue Upgrades für meinen Anzug oder sogar neue Waffen bereithielten. Aber nicht nur die neuen Entdeckungen bereiteten mir Freude, sondern auch die schön gestalteten Umgebungen zu erkunden machte unglaublich Spaß. Die Gebiete wurden auch mit neuen Elementen versehen, wie zum Beispiel Luftschächten, die mich in höhere Ebenen katapultierten oder Wasserbecken, durch die ich nur durch ein Sauerstoff-spendendes Update meines Anzuges tauchen konnte.

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Richtig überzeugt hat mich dieser Metroidvania Titel wahrscheinlich mit seinen Bosskämpfen, die ich bestreiten musste. Die Designs, der teils recht fordernden Gegner, waren nicht nur optisch unglaublich, sondern auch mit ihren Angriffsmustern sehr interessant – auch wenn ich bis auf den Kraken Boss unter Wasser kaum Schwierigkeiten hatte. Kleinere Gegner, die in den Gebieten auftauchten, wurden an späteren Orten auch um einiges interessanter und meiner Meinung nach hätte man die Würmer zu Beginn vollkommen streichen können. Die erwähnten Performance Einbüßungen waren mit erhöhtem Gegneraufkommen absolut kein Problem und waren auch in den weiteren Stunden hauptsächlich bei Sprüngen etwas störend.

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Interessante Updates

Exile’s End bietet einige, recht überschaubare Updates für Jamersons Anzug, die im Spielverlauf recht einfach zu finden waren (Boss Gegner Drop oder in regulären Gebieten zu finden). Einzig und allein die Lebensanzeigen- und Anzug-Energie Updates waren zum größten Teil in Geheimverstecken zu finden, die durch das Sprengen von Wänden sichtbar wurden. Gefunden habe ich zwar einige, aber wahrscheinlich nicht alle, was mich nicht am Beenden des Spiels hindern würde – wenn mein einziger Weg nicht nur der nach oben wäre, während Lava den Fall nach unten sehr unangenehm gestaltet. Das Inventar finde ich weiterhin nicht ideal, aber war durch die recht schmal gehaltene Auswahl an Gegenständen ganz okay, wenn man sich daran gewöhnt hat.

Fazit

Exile’s End konnte doch noch überzeugen und bietet einen recht ausbalancierten Metroidvania Titel für die PS Vita. Wer eine tiefgründige Geschichte sucht, die frei von Klischees ist, sollte sich vielleicht doch noch etwas umsehen, aber für ein paar Stunden Zwischendurch kann ich den Titel wirklich empfehlen. Wer in den ersten Stunden etwas enttäuscht ist, sollte noch etwas durchhalten, denn das anfängliche Levelbuilding bremst im späteren Verlauf nicht mehr allzu stark aus und bietet neben unglaublich ansprechenden Gebieten auch optisch faszinierende Bosse. Zwar sind die Performance Einbüßungen mit erhöhtem Gegneraufkommen absolut nicht problematisch, muss ich trotzdem erwähnen, dass sie während weiten oder höheren Sprüngen doch etwas stören. Die Möglichkeit in späteren Gebieten neue Updates zu finden, spornt übrigens sehr dazu an jede Wand mit Bomben zu bewerfen, um Geheimverstecke zu finden, von denen es auch mehr als genug geben dürfte.

Abschließend kann ich nur sagen, dass Exile’s End doch mehr Spaß gemacht hat, als zu Beginn gedacht und ich doch recht froh darüber bin, die ersten Stunden durchgehalten zu haben.

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3. Februar 2017 19:16

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18. Februar 2017 10:21

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