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Test – Epic Mickey 2

Test – Epic Mickey 2

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03.07.2013Test

Disney hat zusammen mit Junction Point Studios und Sony die wohl bekannteste Comic-Figur auch auf die PS Vita gebracht. Epic Mickey 2 ist dabei ein vollständiger Port der PS3-Fassung, die bereits seit November letzten Jahres erschienen ist. Seit dem 19. Juni muss Mickey nun auch auf dem Handheld zeigen, dass es die Welt – wieder einmal – vor dem Bösen retten kann. Wir sind in die Welt von Wasteland abgetaucht und sagen euch, ob der Port was taugt.

Wasteland in Gefahr

Es vergingen einige Jahre als der böse Mad Doctor von Mickey und seinem Kumpanen Oßwald der Hase besiegte und Wasteland rettete. Doch eines Tages mischt ein starkes Erdbeben die Heimat der vergessenen und verstoßenen Toons auf. König Oßwald und seine Freunde wissen nicht, was geschieht und rufen ihren alten Bekannten Mickey Maus um Hilfe. Zu allem Übel erscheint der Mad Doctor wieder und wie ausgetauscht möchte er helfen, Wasteland wiederaufzubauen.  Mickey und Oßwald machen sich nun ausgestattet mit einem magischen Pinsel auf die Suche nach der Wurzel allen Übels.

Die Macht der Zwei

Euer Abenteuer spielt ihr als Mickey. Ganz im Third-Person-Stil steuert ihr den Comic-Helden mit dem Linken und die Kamera mit dem rechten Stick. Als Waffe steht euch euer magischer Pinsel zur Verfügung. Die Munition besteht in zweierlei Sachen: Farbe und Verdünner. Während Ersteres das Leben in allerlei Dinge in Wasteland einhaucht, könnt ihr diese mit dem Verdünner wieder unsichtbar machen. Damit ausgestattet müsst ihr Rätsel und Probleme lösen, um Wasteland und seine Bewohner zu retten. Zum Beispiel müssen Plattformen wiederhergestellt und gelöscht werden, um voran zu kommen. Oder ganze Felsen verdünnt werden, um auf den heruntergefallenen Steinen hochzuklettern. Oder unsichtbare Schalter gefunden werden, die man anmalen und dann auslösen muss. Schalter ist auch das Stichwort für euren Freund Oßwald, welcher euch auf Schritt und Tritt durch das ganze Spiel folgt. Natürlich bringt er seine speziellen Fähigkeiten mit. So kann er mit seiner Fernbedienung elektronische Schalter betätigen oder umprogrammieren, mit seinen Ohren wie ein Helikopter schweben oder Gegner mit einem Elektroschock lähmen. So lassen sich z.B. große Schluchten umgehen. Die KI ist dabei ein kleiner Dorn im Auge, denn wirklich schlau scheint Oßwald nicht zu sein. Hier und da steht man vor einem Schalter, den nur Oßwald betätigen kann. Und man steht und steht und er kommt nicht. Auch bei Gegner agiert die KI ungeschickt und lässt euch das eine oder andere Mal mit komischen Attacken im Stich.

Große weite Welt

Die Story spielt in ganz Wasteland, welches ihr nach und nach aufbaut. Der Spielverlauf an sich ist linear aufgebaut: Ihr besucht einen neuen Ort, löst ein Rätsel, erledigt dabei ein paar Gegner und geht dann weiter. Trotzdem ist Wasteland eine offene Welt, dessen Bereiche man jederzeit wieder besuchen kann, hat man sie repariert. Über alte Filmprojektoren wechselt ihr zwischen den Bereichen. Diese schicken euch dann in ein 2D-Level, welches ihr in typsicher Jump’n Run-Manier bis zum Ende durchspielen müsst. Ganz im Retro-Stil erinnern diese an alte Folgen der kleinen Maus. Das Level-Design ist dabei sehr variabel und herausfordernd. Vor allem der Mix aus Rätsel, Plattformer und Adventure ist sehr gelungen. Einzig die Rätsel sind zum Teil schwer lösbar, da die entsprechenden Objekte bzw. Hinweise nicht wirklich ersichtlich sind.

Groß ist auch der Umfang. Die Story ist unterteilt in drei Episoden, die von Endgegnern voneinander getrennt sind. Allein mit der disneytypischen Geschichte ist man für gute acht Stunden beschäftigt. Daneben gibt es noch einige Nebenaufgaben, die die Bewohner der Stadt  für euch haben. Sammelwütige erhalten mit etlichen Stickern und Kostümen eine zusätzliche Beschäftigung. Euer Pinsel spielt natürlich die Hauptrolle, entdeckt ihr nur damit versteckte Höhlen oder Buchten mit Truhen.

Farbe und Verdünner

Technisch verhält sich Epic Mickey wie ein zwei schneidiges Schwert. Auf der einen Seite steht der sehr gute Port der PS3-Version, welche mit vielen, schön gezeichneten Details und einer tollen Welt daher kommt. Auch die Ladezeiten bleiben relativ kurz. Auf der anderen Seite tauchen etliche Frameeinbrüche auf. Zum Teil sind diese so stark, dass man kaum vernünftig spielen kann. Leider sind diese auch kein Einzelfall, sodass man nie wirklich an einem Stück flüssig spielen kann. Das trübt das Spielerlebnis sehr. Begleitet werdet ihr vom typischen Disney-Sound, welcher  gut ins Spielgeschehen passt und den Comic-Ursprung betont.

Fazit: Epic Mickey 2 ist ein Adventure mit innovativen Ansätzen im Gameplay. Nur mit dem Verdünner und der Farbe ausgerüstet schafft man ein interessantes Konzept, welches zum Ausprobieren und Sammeln einlädt. Zusammen mit den abwechslungsreichen Passagen ist es ein kurzweiliges und spaßiges Spiel. Wären da allerdings nicht die Schwächen in der KI von eurem Freund Oßwald, den zum Teil undurchsichtigen Rätseln sowie die starken Frameeinbrüchen. Während die ersten beiden Punkte noch zu verkraften sind, kann man über die technischen Mängel nicht hinwegsehen. Auch wenn Wasteland und alles drumherum detailreich und schön gezeichnet ist, so hätte man doch eher auf die Performance anstatt auf das grafische Bild achten sollen.  

Doch wirklich zum Spiel abraten kann ich nicht. Dafür wird einem für den Preis zu viel geboten. Sucht man also für kleines Geld viel Spiel, wird man bei Epic Mickey 2 fündig.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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