Test – Earth Defense Force 2: Invaders from Planet Space

Test – Earth Defense Force 2: Invaders from Planet Space

Test – Earth Defense Force 2: Invaders from Planet Space

5
Negativ
59% - 65%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Earth Defense Force ist auf der Playstation schon fast eine Legende. Auf der Playstation 2 sein Debüt feiernd gab es für alle folgenden Systeme ebenfalls einen Ableger spendiert. Die PS Vita bekommt mit Earth Defense Force 2: Invaders from Planet Space schon den zweiten EDF-Teil in den Store. Seit dem 12. Februar steht der Port des PSP-Titels im PSN. Wir sind gegen die feindliche Invasion angetreten und sagen euch, ob das Spiel den Kampf überlebt.

Die Rache der Aliens

Der zweite Teil der Reihe spielt acht Jahre nach den Geschehnissen in EDF 2017. Nachdem die Earth Defense Force im Jahre 2017 das feindliche Mutterschaft besiegt und damit die Menscheinheit vor der Invasion gerettet. Doch der friedliche Schein trügt, denn die Aliens schwören auf Rache. So müsst ihr also wieder als Soldat der Weltarmee antreten und gegen riesige Insekten kämpfen.

Viele Insekten

Ja, richtig gelesen. Ihr kämpft in den ersten Missionen gegen Insekten, genauer gesagt gegen Riesenameisen. Und da Insekten Schwarmtiere sind, trefft ihr auf einen ganzen Haufen, die euch überrollen wollen. Es ist eine One-Man-Show gegen eine Insekten-Armee, bei der man nur eins tun kann: Feuern! Ihr spielt ein klassisches Third-Person-Shooter, bei dem ihr jederzeit vor einer Mission zwischen drei Klassen und zwei Waffen wählen könnt. Letzteres werden von den Feinden als Belohnung ebenso liegen gelassen wie Ausrüstung, mit dem ihr euch „hochlevelt“. Nicht nur deswegen ist das Sammeln der Beute von großer Bedeutung, sondern auch wegen dem Schwierigkeitsgrad. Denn dieser gestaltet sich in fünf unterschiedliche Stufen, die unterschiedlicher nicht sein können. Leicht ist zu leicht, schwer am Anfang unmöglich, sodass ich mit Normal anfangen musste. Und das sollte jeder tun, denn letztlich müsst ihr eh alle fünf Schwierigkeitsgrad durchspielen, um die Platin-Trophäe zu erhalten – da braucht man sich das Leben am Anfang nicht schwer machen.

Zu Einfach

Das Ziel einer jeden Mission ist klar: Vernichtet alles, was rot auf der Karte ist. Die Masse des Gegners ist dabei das einzige, was das Spiel zu bieten hat, denn die KI ist absolut Spieler fixiert. Das einzige, was ihr macht, ist Laufen und Schießen. Dabei ist die Steuerung gar nicht dafür ausgelegt, denn ein Rennen ist nicht möglich, sodass ihr entweder lange Strecken zum Gegner machen müsst oder hilflos überrannt werdet. Oder sinnlos Zeit dafür opfert, die vielen und wichtigen Schätze zu bergen. Über das einfache Spieldesign können auch die die unterschiedlichen Gegnertypen wie fliegende UFOs oder einen Gozilla-Klon und die drei Fahrzeugtypen Panzer, Helicopter und Motorski nicht hinwegtäuschen. Letzteres kommt mit einer so schlechten Steuerung und Kameraführung daher, dass man am liebsten ohne spielen will. Bis eben auf das Sammeln der Waffen und Ausrüstung und das Beenden der Missionen gibt es keine weitere Motivation.

Funktional

Das ist besonders bitter, denn schon in der ersten Stunde haben sich etliche Level, Hintergründe und Monster wiederholt, sodass die Monotonie besonders früh geschürt wird. Drei unterschiedlich aufgebaute Städte, Untergrund, U-Bahn, Strand und Berge werden abwechselnd gezeigt. Grafisch ist Earth Defense Force 2 zwar nicht schön, aber dafür funktional. Gebäude gehen bei Explosionen kaputt, Hochhäuser sieht man selbst auf einige tausend Meter Entfernung noch zerfallen, ganze Städte kann man zu Schutt und Asche machen. Leider haben diese Zerstörungen keinen Effekt auf den Gegner. Heißt, dass wenn eine Ameise an einem in sich zusammen fallenden Gebäude klebt, die Trümmerteile weder unten liegende Ameisen verletzt noch die Ameise selbst Schaden nehmen. Leider sind die Städte, das noch einigermaßen vertretbare Schlachtfeld, denn die anderen Gebiete sind zugeklebt mit verwaschenen Texturen und kaum vorhandenen Objekten. Angesichts der bislang nicht vorhandenen Ruckler und der sehr weiten Sicht hatte Entwickler D3 wohl andere Prioritäten. Begleitet werdet ihr von einer 80er-Jahre-Trash-Musik, die einfach, repetitiv und langweilig ist. Nur hier und da kommt ein Kommentar der Zentrale, die das aktuelle Geschehen mit einigen nutzlosen Tipps und die aktuelle Lage kommentiert.

Zwischenfazit: Den Kult rund um Earth Defense Force kann ich (noch) nicht ganz nachvollziehen. Der zweite Ableger auf der PS Vita bietet bis auf das Sammeln von Waffen keine Motivation, die sich ständig wiederholenden Level zu spielen. Zwar macht das Abschießen von Alien-Insekten und Häusern Spaß, verliert aber nach kurzer Zeit seinen Reiz durch die nicht vorhandene KI oder den extremen Unterschieden im Schwierigkeitsgrad. Was auf dem ersten Blick als „Trash“ aussieht, bestätigt sich im zweiten Blick auch. Ich kann nur hoffen, dass im Dritten und weiteren Verlauf mehr Tiefe im Spieldesign aufleuchtet, denn ansonsten bleibt Earth Defense Force 2: Invaders from Planet Space Müll.

Test

Über 17 Stunden habe ich gebraucht um auf „normal“ mit dem Infanteristen durchzuspielen. Die drei vorhandenen Klassen multipliziert mit den fünf verschiedenen Schwierigkeitsgraden und 76 Missionen bescheren euch damit eine Spielzeit von mindestens 300 Stunden. Ob ich diese in den Angriff nehmen werde, erfahrt ihr jetzt im Test.

Endlich sinnvoll gefordert

Der Schwierigkeitsgrad hat vor allem zum Ende hin ordentlich zugenommen: Endlich war ich auf richtigem Niveau gefordert, wie man die Massen oder den übergroßen Gegner vernichtet. Die wichtigste Erkenntnis im Spiel war jedoch: Man grindet Waffen und Ausrüstung um in der nächsten Mission/Schwierigkeitsgrad bestehen zu können. Und auf eines solltet ihr gewappnet sein: Es gibt sehr viele Waffen zu sammeln! Von Mission zu Mission kann man nicht immer mit demselben Set antreten, da die wenigen Monster, die sich dann noch in anderen, stärkeren Varianten zeigen, unterschiedlich zu handhaben sind. Besonders dann,  wenn große Nester mitspielen, die meist nur mit großer Mühe und brachialem Dauerbeschuss von Raketen fallen von einer ganzen Armee verfolgend und stets angreifend. Denn wirklich weglaufen könnt ihr nicht – und dieser Makel stört über das gesamte Spiel über. Es ist trotzdem überraschend, dass ich letztlich doch so viel Zeit investiert habe. Der Spaßfaktor hatte nur unwesentlich mehr zugenommen, sodass letztlich die endgültige Vernichtung der Angreifer motiviert hat. Überraschend deshalb, weil das Spieldesign über die Strecke wenig bis gar nicht an die von mir gewünschte Tiefe gewonnen hatte.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer

Dabei hat Earth Defense Force 2 in seinem kleinen Klassensystem gute Ansätze: Mit dem Pale Wing wird das Spiel aufgrund der Laserattacken und Flugmöglichkeiten sehr schnell und bietet dadurch auch andere taktische Möglichkeiten. Der Air Raider ist hingegen der klassische Unterstützer mit schweren Geschützen und Heilungen für andere Klassen und Fahrzeugen, der im Einzelspieler sehr träge und schwer zu spielen ist. Im Multiplayer bekommt er jedoch eine tragende Bedeutung.

Mehrspieler mit Facetten

Der Multiplayer ist vor allem ab dem Schwierigkeitsgrad „Hardest“ nötig, denn die Resistenz der Gegner und deren Angriffsstärke sind mit nur einer einzigen Kanone fast nicht aufzuhalten. Leider war schon relativ früh wenig los, sodass man sich eher mit Gleichgesinnten verabreden sollte, wenn man sich z.B. in das „Inferno“ wagt. Das integrierte Chatsystem ist mit seinen schnell verfügbaren Statements sehr gut umgesetzt und auch die Performance war auch mit drei weiteren Explosionsherden stabil. Die gute Nachricht: der Multiplayer macht bei weitem mehr Spaß als im Einzelspielermodus. Schön, dass ein Adhoc Modus eingebaut wurde, sollte man doch mal andere Spieler treffen oder unabhängig vom Server sein wollen.

Fazit

Erst rückblickend fällt mir auf: Earth Defense Force 2 ist wie ein schlechter Witz über den man trotzdem lachen muss. Wie sonst soll man sich die 20 Stunden Spielzeit in einem Spiel erklären, dass in der Vorschau von mir als Trash empfunden und auch nicht besser wurde? Dafür spricht vor allem das umfangreiche Waffensystem, das man ab etwa der Hälfte des Spiels gegen deutlich anspruchsvollere Level austesten muss, um zu bestehen, sowie der Multiplayer, in dem das Klassensystem auftrumpfen kann. Letztlich ist Earth Defense Force 2 ein riesiger Zeitschlucker, den man immer nur dann auflegt, wenn man einfach mal stumpf Feinde vernichten möchte.

Daher sollte man bei diesem Ableger nur dann zugreifen, wenn man bewusst dieses wenig sinnvolle und unterhaltsame Spiel für Partyrunden oder gigantische Schlachten spielen möchte.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
5 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
29. März 2016 14:08

Antworte hier für einen Kommentar zu Vorschau – Earth Defense Force 2: Invaders from Planet Space

29. März 2016 14:39

Ich habe die Vita Version noch nicht gespielt aber dafür die PS4 Version. Ich werde mir die Vita Version aber sicher noch zulegen.

Der Spass am Spiel besteht am Waffen grinden, je höher der Schwierigkeitsgrad desto besser die gedropten Waffen die wiederum zwingen notwendig sind für noch höhere Schwierigkeitsgrade. Ausserdem muss man sein Waffensetup auf jede Mission abstimmen um diese teilweise zu bestehen.

Du schreibst es gib kein rennen, auf der PS4 gibt es ausweichrollen bzw. dashes, ich denke die sollte es auch auf der Vita Version geben.

Wie sieht es denn auf der Vita mit dem Muliplayer aus?

30. April 2016 17:52

Antworte hier für einen Kommentar zu Test – Earth Defense Force 2: Invaders from Planet Space

teje3
2. Mai 2016 9:04

Ich habe mehr als 300 Std auf EDF1 investieren und macht richtig Spaß, insbesondere in Multiplayer Modus.
Aber bin ich total sat und ich lieber warte ich noch ein bisschen für EDF2 (noch länger und schwieriger).

Es ist Geschmack Sache.