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Test – Dokuro

Test – Dokuro

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14.02.2013 – Test

Gung-Ho Online Entertainment haben mit Dokuro bereits ihr zweites Spiel für Sonys Playstation Vita auf den Markt gebracht. Der Sidescroller steht für 14,99 Euro in deutscher Fassung für euch im Store bereit. Wir sind in die Rolle des vermeintlichen Anti-Helden geschlüpft und schauen, ob sich der Titel lohnt.

In Dokuro spielt ihr ein kleines Skelett, welches für den dunklen Lord arbeitet. Eines Tages entführt sein König eine hübsche Prinzessin und sperrt sie in seinem Kerker ein. Von einer zufälligen Begegnung berührt, entwickelt ihr plötzlich Gefühle für die Gefangene und lässt sie schließlich frei. Doch die Burg des dunklen Fürsten ist gespickt mit Fallen und Hindernissen, sodass ihr fortan versucht, die Prinzessin aus dem Schloss zu führen.
Erzählt wird die Geschichte von Storyclips, die zwischen den Levels abgespielt werden. Die Entwickler haben dabei vollends auf eine stimmliche Untermalung verzichtet.

Das Spiel kommt mit relativ wenigen Knöpfen daher: Mit dem linken Stick bewegt ihr euren Helden, mit X ist ein (Doppel-)Sprung möglich, Viereck startet euren Angriff, mit Kreis interagiert ihr mit eurer Umgebung. Via Dreieck kommt ihr ins Neustarten-Menü, wo ihr entweder den Bereich überspringen oder neustarten könnt. Über die Starttaste gelangt ihr zu den verschiedenen Optionsmöglichkeiten. Mit der linken Schultertaste wechselt ihr eure Kreide, welche dann mit dem Touchscreen benutzt wird. Je nach Einstellung wechselt ihr mit der rechten Schultertaste oder via Touchscreen/-Pad die Gestalt.

So macht ihr euch also auf den Weg durch 15 Level, das jeder für sich zehn Areale besitzt. Dokuro ist dabei kein klassisches Jump’n‘Run. Jeder Bereich stellt ein Rätsel dar, welches ihr lösen müsst, um die Prinzessin behutsam zum nächsten Ziel zu führen. Diverse Objekte, wie Kisten, Schalter oder explosive Fässer, die ihr an bestimmte Positionen stellen bzw zur richtigen Zeit betätigen müsst, sind eure Rätselobjekte. Hinzu kommen spezielle Fähigkeiten, die ebenso eingesetzt werden wollen. Elementar ist hierbei die Verwandlung in einen Helden. Nicht nur, dass ihr damit eure Liebste tragen könnt und damit diverse Hindernisse wie Stufen überwindet werden. Nein, auch eure Gegner könnt ihr mit simplen Schwerthieben besiegen. Daneben stehen euch verschiedene Farben Kreide zur Verfügung: weiß rot und blau. Mit weiß schafft ihr neue Fäden zum Heben von Steinen. Rot kreiert eine Lunte, mit der man Lampen oder Fässer anzünden kann, um so brüchige Wände zu zerschlagen. Mit der blauen kreide werden Schluchten mit Wasser gefüllt, welches die Kisten dann zum eurem Vorteil anheben.

Das Leveldesign ist gut durchdacht. Die Entwickler schaffen es aufgrund der sich stets ändernden Herausforderungen, keine Langeweile aufkommen zu lassen. Der Schwierigkeitsgrad ist immer anspruchsvoll. Zum Teil auch so anspruchsvoll, dass hier und da auch mal Frist aufkommt. Eine Hilfestellung gibt es nicht. So kann man an einem Areal statt der vom Entwickler veranschlagten zwei Minuten locker auf die zehn kommen. Aufgelockert werden die Rätsel von Bosskämpfen am Ende eines Levels. Hierfür werden vor allem Geschicklichkeit und Timing benötigt. Die Gegner gestalten sich als treue Recken eures Königs, ob der Koch oder der Kerkerwächter. Jeder Gegner braucht seine eigene Taktik, um extra großen Schaden anrichten zu können. Einen extra Motivationsschub gibt dabei die Stoppuhr, die bei jedem Level mittickt und eure Bestzeiten in den Arealen aufzeichnet.

Technisch spielt sich Dokuro flüssig. Die Ladezeiten zwischen den Levels sind sehr gering, innerhalb des Levels gehen die Areale nahtlos über. Auch bei einem Tod – der ziemlich oft eintritt – kann sofort das Level neugestartet werden. Kleinere Aussetzer konnte man nur bei diversen Nebelaktionen sehen, wo in kurzer Zeit euer Bildschirm mit einem Nebel belegt wird, den ihr dann wegwischen wollt. Da diese allerdings wirklich nur sehr selten vorkamen, kann man diesen getrost vernachlässigen. Interessant ist jedoch, dass das Spiel im 18p-Modus zu laufen scheint. Der Hintergrund zumindest läuft nicht flüssig, was aber von den Entwicklern beabsichtig ist und einen gewissen mittelalterlichen Effekt erzeugt. Allgemein hatte man mit wenigen Bildern gearbeitet, was dem Spiel einen gewissen Charme verleiht. Flüssige Bewegungen gibt es also kaum. Das Spielgeschehen selbst jedoch, also Gegner und Prinzessin sowie der Held erlebt man ohne Verzögerungen. Leider haben die Jungs von GungHo neben der Hauptstory keine weiteren Features eingebaut, sodass die Spielzeit rein auf die 15 Level beschränkt ist.

Mit dem Helden, dem Fürsten, der Burg und der Prinzessin spielt das Setting im Mittelalter. Dementsprechend ist die Atmosphäre auch aufgebaut: dunkel, eher farblos. Begleitet werdet ihr von einer kaum auffallenden Musik, die das Rätsellösen mit Flötenspielen untermalt. Grafisch wird man bei dem Comic-Stil keine Wunder erwarten dürfen. So reiht sich Dokuro in die Riege der gutaussehenden Titel der PS Vita ein, ohne groß zu glänzend – auch im Hinblick der fehlenden Farbvielfalt, die den OLED-Schirm ordentlich zugutekommt. Die Texturen wurden jedoch liebevoll und mit hohem detailgrad gezeichnet.

Fazit: Für die 14,99 erhaltet ihr ein solides Spiel, welches mit einem Mix aus Jump n Run und Rätsel überzeugen kann. Die Story hebt sich von dem klassischen Held-rettet-Prinzessin ab, bietet aber ansonsten die gleiche Kost, die zudem wenig Bezug zum Spiel findet. Schade ist zudem, dass neben der Hauptgeschichte keine weiteren Features eingebaut wurden, die die Spielzeit noch etwas in die Höhe treiben würde. Freischaltbares sucht man vergebens. Technisch siedelt sich der Titel im Mittelmaß an. Nichtsdestotrotz macht das Spiel Spaß – auch wegen des anspruchsvollen Schwierigkeitsgrades. Aufgrund des wirklich gut durchdachten Leveldesign kommt nie Langeweile auf. Vom Setting her besitzt das Spiel einen gewissen Charme, auch wenn der Soundtrack nicht wirklich überzeugen kann.
Wie lautet nun die Empfehlung? Dokuro richtet sich vor allem an diejenigen, die schon von Escape Plan begeistert waren und auf der Suche nach einem ähnlichen Spiel sind. Wer jedoch einen klassischen Jump n Run erwartet hatte, wird jedoch enttäuscht. Dafür ist das Konzept nicht ausgelegt. Bei einer Spielzeit von rund 20 Stunden ist der Preis fair angesetzt.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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