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Test – Destiny of Spirits

Test – Destiny of Spirits

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08.04.2014 – Test

Das von Q Entertainment entwickelte kostenlose Game „Destiny of Spirit“ (DoS) wurde von Sony aufgegriffen und zum ersten Social-Strategy-RPG der PS Vita, welches am 26. März erschien. Wir haben eure Zukunft mit dem Spiel gelesen und sagen euch, ob das Spiel eure Geisteskraft wert ist.

Chaos im Anmarsch

Zu Beginn des Spiels erhalten wir ein ausführliches Tutorial über die Geschichte der Welt. Eine neben unserer Welt existierende Parallelwelt, die Geisterwelt, wurde von der von den Schandtaten der Menschen produzierten Chaosenergie überrannt. Diese hat einige der sonst friedlichen Geister verdorben und zum Angriff auf beide Welten bewegt. Unsere Aufgabe ist es, mit den anderen Medien – Menschen mit der Fähigkeit, in Kontakt zur Geisterwelt zu treten – die verdorbenen Regionen zu befreien und die Chaosgeister zu läutern.

Bevor wir uns in das Getümmel stürzen und Geisterjäger spielen können, müssen wir erst mal unseren Standort registrieren. Je nach Standort werden wir einer Region zugeordnet. Diese Einteilung bestimmt unser Startgebiet und die Art der auftretenden Geister. Zudem braucht das Spiel noch unser Geburtsdatum. Aus diesem wird, mit Hilfe westlicher Astrologie und östlicher Wahrsagerei jeder Tag ein neuer Segen errechnet. Diese Segen stärken oder schwächen eines der sieben Elemente. Diese stehen in einer für RPGs typischen Wechselbeziehung zueinander. Diesen Kreis müsst ihr euch aber nicht merken, er ist bei Berührung des Touchscreens automatisch sichtbar. Je nach erhaltenem Segen lohnt es sich, sein geisterhaftes Team entsprechend umzugestalten, um die Boni voll ausschöpfen zu können.

Rasterhafte Welt befreien

Zu Beginn finden wir unser immer auf der Oberwelt wieder. Diese Spielwelt ist die von Chaosenergie überzogene Welt der Menschen. Per Touchscreen wählen wir ein an unsere Position angrenzendes Raster und gelangen so in eine von Chaosgeistern kontrollierte Zone. Innerhalb dieser finden sich Gebiete, die einzelne Missionen enthalten. Sind diese alle zumindest einmal erledigt, so erscheint der zum Gebiet gehörende Bossgegner. Nachdem alle Bosseeiner Zone geläutert sind, muss noch der Zonenboss besiegt werden. Diese können wir leider nur einmal besiegen. Danach ist die Zone von den Chaosgeistern gesäubert und wir können uns den weiteren Zonen zuwenden.

Selber legen wir dabei nicht Hand an. Als Medium lassen wir natürlich unsere Geisterfreunde die Kämpfe austragen. Die Kampffelder bestehen aus drei Hauptfeldern und drei Ersatzfeldern. Wenn ein Geist aus dem Hauptfeld stirbt, rückt automatisch einer aus den Ersatzfeldern nach. Bei den Kämpfen selbst müssen wir uns um wenig kümmern. Die Geister greifen automatisch an, wenn ihre Aktionsleiste geladen ist. Wir bestimmen nur das Ziel des Angriffs. Über eine zusätzliche Fähigkeitenleiste kann, bei ausreichender Ladung, die Fähigkeit des Geistes aktiviert werden. Diese variieren zwischen Buffs, Debuffs und Attacken. Einige der Geister besitzen Nebenfähigkeiten. Diese werden aber nur aktiviert, wenn der Geist zum Teamchef ernannt wird. DoS bietet damit die Möglichkeit, interessante Strategien mit verschiedenen Geistergruppen auszuprobieren. Ein besonders interessantes Gimmick bietet DoS über die Ausleihfunktion. Von den angenommenen Freunden können für paar Spiritpunkte, eine der drei Währungen im Spiel, Geister für Kämpfe ausgeliehen werden. Gerade am Anfang und gegen Bosse hilft es ungemein weiter, einen starken Geist auf seiner Seite zu haben. Die Freunde greifen auch über Quicktime-Events in das Geschehen mit ein und verursachen Schaden. Die „Destiny Strikes“ werden durch Zufall ausgelöst. Sie erscheinen mit kurzer Warnung als rote Punkte auf dem Bildschirm. Je schneller sie berührt werden, umso höher der verursachte Schaden des Angriffs. Die Zahl der einzelnen Angriffe bestimmt sich anhand des Segen des Freundes.

Geister angetreten!

Wie wir kämpfen ist nun klar, aber woher die Geister nehmen? Hier greift Q Entertainment auf die für die Smartphone-Varianten der Social-Strategy-RPGs bekannten Systeme zurück. Geister können mit der notwendigen Menge an Beschwörungssteinen beschworen werden. Die Geister sind dabei in Kategorien eingeteilt: der Seltenheit. Sie wandert in vier Ebenen zwischen „Common“ und „Super Rare“. Mit steigender Seltenheit nimmt auch die Stärke der Geister zu, aber auch deren Kosten, um sie in die Party zu rufen. Gerade am Anfang erfordert das entsprechende Kreativität bei der Auswahl der Geister. Durch das Besiegen von Area- und Zonenbossen werden Upgrades für das Geisterinventar und das Partyinventar freigeschaltet. Schon nach den ersten Zonen können auch stärkere Geister ohne Probleme an unserer Seite kämpfen. Durch das Bestehen von Missionen verdienen wir uns auch wieder genügend Beschwörungssteine, um einen neuen Geist zu beschwören. Diesen können wir entweder ins Team holen, im Inventar belassen oder verarbeiten. Verarbeiten bedeutet die Geister als Material mit einem Empfänger zu verschmelzen. Der Empfänger wird dabei stärker, indem er Level aufsteigt. Das Material verschwindet dabei aber völlig. Hat der Geist sein Maximallevel erreicht kann er noch einen „Limit Break“ durchführen. Wird er mit einem Geist gleichen Namens oder einem Joker desselben Elementes fusioniert erhöht sich sein Maximallevel. Dadurch kann der Geist noch stärker werden.

Geister können nicht nur durch Beschwörungssteine beschworen werden. Die seltenste Währung „Destiny-Orbs“ erlaubt das Beschwören von mächtigeren Geistern. Sie kann auch dazu verwendet werden spezielle Geister zu rufen. Diese stehen nur für begrenzte Zeit zur Verfügung, beinhalten aber altbekannte Gesichter. Zu Beginn waren Knack-Geister verfügbar, nun werden Geister aus „Gravity Rush“ zu kaufen sein. Destiny-Orbs können aber auch für Upgrades oder Geistheilungen verwendet werden. Unpraktisch an ihnen ist nur ihr Vorkommen. Um sie zu erhalten, müsst ihr euch täglich einloggen oder sie für Echtgeld erwerben. „Investoren“ können sich damit Vorteile erwerben. Wer das tut, hat aber keinen sonderlich großen Vorteil, er erspart sich nur mühsames Farmen für neue Beschwörungen.

Geduld zahlt sich eben auch aus.

Geduld in DoS zahlt sich sowieso immer aus: Viele Spieler verschenken doppelte Geister an Anfänger. So kann es passieren, dass zwei Rare-Geister schon am zweiten Tag in eurem Inventar auf ein höheres Partylimit warten. Die Community ist  sehr freundlich und das Spiel legt auch hohen Wert auf soziale Kontakte. Einmal täglich kann der Spieler mit einem Mitspieler zwei gleiche Geister rufen. Dafür entscheidend ist die Kompatibilität. Diese wird erneut aus eurem Geburtsdatum errechnet. Zudem können Geister getauscht werden. Wer wenig Interesse am Tauschen hat, der wird wenig Spaß haben, da jede Region nur bestimmte Geister zur Verfügung hat. Für Geister z.B. aus Asien muss mit einem DoS-Spieler aus Asien getauscht werden. Wer nun noch nicht genügend Geister gesammelt hat, kann sich noch an der Geisterjagd versuchen. Durch das Reisen können neue Geister gefangen werden. Solange die Vita eure Standortdaten erfasst hat, erhaltet ihr nach den ersten Wegen bereits Zugang zu kostenlosen, stärkeren Geistern. Diese werden aber zufällig gefangen, also nicht nach dem ersten Common-Geist entmutigen lassen.

Grafik und Sound

Die Geister in DoS sind mythologischen Figuren nachempfunden. Während einige dieser  dabei etwas überinterpretiert wurden, wurde sich recht genau an die aus Erzählungen nachvollziehbaren Vorlagen gehalten. Dies erlaubt den Kundigen, sich an gut nachempfunden Sprites zu erfreuen und den weniger Kundigen ein Bild von der mythischen Gestalt zu machen. Während den Kämpfen halten sich die Angriffsanimationen eher zurück. Bis auf die Fähigkeiten, wird diesbezüglich wenig geboten. Auch die Menüs bieten nur wenig grafische Höhepunkte. Nichtsdestotrotz sind die vorhandenen grafischen Effekte und die Bildschirme mit viel Mühe gestaltet worden und geben dem Spiel ein schönes Flair. Der Sound bietet leider nur wenig Abwechslung, aber kann mit nett gestalteten Stücken trotzdem noch punkten.

In der Zukunft

DoS wird in Zukunft mit weiteren Events aufwarten, in denen spezielle Geister und andere Belohnungen verdient werden können. Ein Beispiel ist das im Moment laufende Event „Lichttaufe“. Hier erhält der Bezwinger von Bossen Joker, Destiny-Orbs oder Beschwörungssteine.

Fazit: DoS ist anderen Ablegern auf Android- und Applegeräten, so z.B. „Blood Brothers“, sehr ähnlich und bietet wenig Abwechslung im Spielaufbau. Auch der Sound und die Grafik sind keine zwingenden Punkte für das Spiel. Dennoch kann das Spiel mit seinen schön gestalteten Geistern und dem innovativen Regionen und Astrologie-/Wahrsagereikonzept überzeugen. Dieses Zufallskonzept erlaubt auch eher strategiebetonten Spielern einen guten Zugang zum Spiel zu finden. Gerade bei den Bosskämpfen, sind die elementaren Stärken und Schwächen zu beachten. Das Verstärken seines Teams durch Beschwörungen und Fusionen werden immer wieder zur Zerreißrobe, da immer wieder andere Geister den neuen Lieblingen weichen müssen. Jeder neue Geist will dann auch noch sein Maximallevel erreichen und das kann mit „Limit Breaks“ einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Kämpfe bleiben auch in ihrer Schlichtheit anspruchsvoll. Viele Bosse können alleine nur mit Mühe besiegt werden. Die Hilfe von Freunden ist dabei häufig unausweichlich. Der geschickte Einsatz der eigenen Fähigkeiten und der Fähigkeit des Teamchefs entscheiden über Sieg und Niederlage. Besonders hervorzuheben ist die einfache Steuerung. Das Spiel lässt sich wunderbar über den Touchscreen steuern. Die kleinen Zonen laden zum Immer Wieder-Spielen ein. Auch die täglichen Belohnungen motivieren den Spieler auf Dauer. Für Leute, die gerne oder notwendigerweise mit dem Zug reisen oder ihre Räumlichkeiten ab und zu mal verlassen bietet die Geisterjagd die Möglichkeit gute Geister auf kostengünstige Weise zu erwerben. Abgerundet wird das nette Spielkonzept durch eine freundliche Community, die auch für neue Spieler etwas übrig hat. Leider bieten die Missionen keinerlei Abwechslung. Dafür können sie wiederholt werden und mit verschiedenen Geistern experimentiert werden, um das perfekte Team zu finden. Die gesammelten Steine können dann sofort in Verstärkung investiert werden und die eigenen Geister verstärkt werden. Das Spielkonzept mag zwar etwas langwierig sein, doch wer die Zeit findet, wird viel Spaß am Sammeln und Tauschen haben.

Wer noch nicht genug von den Social-Strategy-RPGs hat und für den Grafik und Sound nicht die absolute Nummer eins darstellt, der sollte sich DoS zumindest einmal anschauen. Für Sammelfans und tägliche Spieler, die die Zeit aufwenden können, kann der Titel empfohlen werden.

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