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Test – Curses N Chaos

2
Negativ
70% - 79%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

17.10.2015 – Test

Mit Curses N Chaos haben wir von Tribute Games ein mittlerweile seltenes Spiel für die PS Vita bekommen: Es ist exklusiv für den Handheld. Zwar hatten wir eine kleine Verzögerung gegenüber unseren amerikanischen Freunden, allerdings gilt seit dem 9. September, die Fäuste zu heben und sich durch Scharen von Monstern zu kämpfen. Wir haben uns die Boxhandschuhe angezogen und sagen euch in einem Doppeltest, wie das Sparring gelaufen ist.

Ein düsterer Fluch

Curses N Chaos beginnt mit der Geschichte von Lea und Leo. Diese sind vom bösen Zaubererkönig verflucht worden. Ihre einzige Chance den Fluch zu brechen, ist es, Scharen von Monstern zu vermöbeln. Die Story klingt klischeehaft, ist sie auch. Dafür könnt ihr frei zwischen den beiden Charakteren Lea und Leo wählen. Beide sind von der Bedingung und den Fähigkeiten identisch, nur ihr Aussehen ist etwas anders.
Thomas: Weniger Geschwafel und mehr Monster zu Brei hauen!
Lars: Dito!

Ins kalte Wasser gestoßen

Die Geschichte und das Tutorial haben eine Sache gemein: Sie sind kurz bis nicht existent. Das einzige „Tutorial“, welches euch Curses N Chaos mitgibt, ist das erste Level, welches mit leichten Goblingegnern anfängt. Oder ihr schaut in das Handbuch, wo die Steuerung und einige Tricks beschrieben sind. Aber wer schaut denn bitteschön noch in ein Handbuch? Sonst lässt euch das Spiel ziemlich im Dunkeln stehen. Es kann am Anfang für recht viel Frust sorgen, weil ihr z.B. nicht wisst, dass man mit dem Vogel ein Item aufbewahren kann. Andererseits ist das Erfolgserlebnis größer, wenn ihr eure Angriffsmöglichkeiten herausgefunden habt und ihr die ersten Gegner problemlos ausschalten könnt.

Das Spiel hat unterschiedliche Level, in denen ihr jeweils gegen zehn Wellen an Gegnern antreten müsst. Nach diesen zehn Wellen wartet dann noch der Boss des Gebiets auf euch. Solltet ihr sterben, fangt ihr auch immer bei der ersten Welle an. Jede Welle besteht aus einem Haufen Gegner, die es in einer bestimmten Zeit zu besiegen gilt, im besten Fall ohne getroffen zu werden. Mit nur drei Leben und teilweise einer riesigen Menge an Gegnern auf dem Bildschirm ist das einfacher gesagt als getan. Dafür verhalten sich Gegner einer Art immer gleich und ihr könnt euch so auf diese einstellen. Als Gegner findet ihr unter anderem Wölfe, Goblins, Vögel und sogar Bären. Die Bossgegner sind imposanter gestaltet und brauchen mehr als eure 60 Sekunden. Deswegen lassen sie Sanduhren fallen, mit denen ihr etwas Zeit widerherstellen könnt.
Thomas: Das Spiel hat bisher eine nette Mischung aus Frust wegen meines Versagens, Punkte sammeln und Gegner zerschlagen.
Lars: Meine Stimmungslage schwankte ständig zwischen Lust und Frust, weil ich die Spielmechanik nicht richtig greifen konnte. Mitunter musste ich mich richtig quälen, Curses n Chaos überhaupt zu spielen. Das ist echt hart, da der Action-Brawler genau davon lebt: Monster vermöbeln. Wenn einem das nicht gelingt, macht es auch keinen Spaß.

Items und Crafting

Auf eurem Weg gegen die Gegner seid ihr aber nicht allein. Immer wieder lassen die Gegner Items fallen. Diese könnt ihr nach Belieben einsetzen oder – eher untypisch für solche Spiele – aufbewahren und nach Sieg oder Niederlage mitnehmen und ausgerüstet lassen. Die Items rangieren von einfachem Schinken und Heiltränken zu tragbaren Kanonen, Armbrüsten und magischen Amuletten. Dadurch, dass ihr nur ein Item bei euch tragen könnt und eure treue Eule ebenfalls ein Item aufbewahren kann, will es gut überlegt sein, wann ihr die Items einsetzt. Sie sind nämlich nur einmal verwendbar. Behaltet ihr die Items, könnt ihr versuchen, neue und stärkere Versionen daraus herzustellen.
Thomas: Das Craftingsystem ist sehr gut gelungen, aber ich weiß immer noch nicht, wann ich meine mächtigen Items einsetzen soll.
Lars: Die verschiedenen Gegenstände sind überlebensnotwendig. Allerdings ist für noch völlig unklar, wofür man das Alchemiesystem benötigt.

Pixelart

Curses N Chaos bietet eine klassische Bit-Grafik, welche aber zum Thema des Spiels passt. Gerade die Monster sind damit nicht sehr detailreich, aber dennoch gut voneinander zu unterscheiden und sie haben ihren eigenen Charme. Die Levelhintergründe sehen trotz der Limitationen de Bit-Stils sehr gut aus und jedes Level bietet ein unterschiedliches Thema. Nicht so vielfältig, wie die Monster und Level, ist der Soundtrack zum Spiel. Das bedeutet aber nicht, dass er schlechter ist. Er ist sehr gut gelungen und rundet den 8-Bit-Stil ab. Er erinnert an die klassischen SNES-Zeiten. Schön ist, dass Curses and Chaos auf Ladezeiten komplett verzichtet.
Thomas: Es gibt kaum Möglichkeiten Monster vermöbeln lustiger zu machen, aber die Musik hat es mir wirklich angetan.
Lars:  Es gibt nur wenige Spiele, die diese 8-Bit-Grafik in eine moderne, schicke Optik verwandeln. Dabei beschränkt es sich auf das Wesentliche – Monster bekämpfen – sodass wir von unnötigen Ablenkungen wie Blut oder rumliegende Sachen verschont werden. Finde ich gut!

Zwischenfazit Thomas: Auch wenn Curses N Chaos mit einem kleinen Ärgernis angefangen hat, habe ich das bisherige Spielerlebnis genossen. Das Spielprinzip ist relativ einfach und scheint auch für kurze Runden gut geeignet zu sein. Dennoch bieten die vielfältigen Items und deren Kombinationsmöglichkeiten viele Optionen das Spiel durch taktische Elemente interessanter zu gestalten. Ich bin gespannt, was die weiteren Level und insbesondere der Multiplayerpart noch zu bieten haben.

Lars: Die erste Stunde war eine Qual: Das Gameplay wollte und konnte ich nicht richtig verstehen, obwohl es doch so einfach ist. Was macht der Vogel? Wofür brauche ich die Alchemie? Und wie zum Teufel komme ich an höher gelegte Gegner ran? Es brachte mich fast in den Wahnsinn, sodass ich erst mal eine kleine Pause brauche, um mich neu zu sammeln und dem Spiel eine faire Chance geben zu können.

Nach der Vorschau ging es gleich weiter mit dem Multiplayer-Teil, den ich mit Lars und anderen Spielern innerhalb der nächsten vier Stunden zusammen mit dem Einzelspieler-Modus und dem fragwürdigen Alchemiesystem testete.

Online-Modus

Wie die zwei unterschiedlichen Charaktere vielleicht schon deutlich gemacht haben, kann man CnC auch im Multiplayermodus spielen. Für die Bewertung des Multiplayeraspekts sind verschiedene Faktoren entscheidend. Einerseits die Praktikabilität und zum anderen der Spielspaß. Ehrlich gesagt, erfordert der CnC Multiplayer nur Glück beim Finden von Spielkollegen. Aufgrund der einfachen Darstellung hat das Spiel selbst bei meiner etwas mieseren Internetverbindung keine Probleme. In Sachen Finden von Spielern ist es das typische Problem. Immer wenn ich Zeit habe, scheint weniger los zu sein, als sonst. Am ehesten gelingt das Finden von zufälligen Partien am späten Abend. Meine persönliche Empfehlung ist es aber sich einen guten Freund zu suchen und mit diesem das Spiel zusammen zu spielen.

Wenn man sich etwas an das Teamwork gewöhnt hat, erkennt man recht schnell, dass CnC primär mit Blick auf einen spaßigen Multiplayermodus entwickelt wurde. Auch wenn die ersten Level mit zwei Spieler relativ einfach sind, so ist auf die relativ begrenzte Anzahl an Leben zu achten. Die beiden Spieler sollten sich also erst einmal aneinander gewöhnen. Das gelingt sehr gut in den ersten ein oder zwei Leveln. Danach beginnt die erste richtige Runde, in der ihr dann die ersten Herausforderungen. Gerade das Itemsystem gefällt mir im Multiplayermodus besser. Mit zwei verschiedenen Items, die sofort einsetzbar sind, ist das Spiel in schwereren Leveln deutlich angenehmer.

Haha Monster-Reskin… MIST

Spätere Level von CnC werden euch alte Bekanntschaften liefern, denn statt ständig neue Gegner zu entwickeln tauchen einfach neuere Versionen von Gegnern auf. Einerseits ist das Vorteilhaft, weil ich die Gegner bereits kenne und mich etwas auf sie einstellen kann. Andererseits halten die neuen Versionen teilweise erheblich mehr aus und ich sehe mich plötzlich zwischen einem ganzen Haufen an Gegnern herumspringen und meiner leichtfertig eingesetzten Bombe hinterhertrauern. Pech gehabt.

Das Spiel hat in einigen Leveln teilweise so aufgedreht, dass ich mich ernsthaft frage, ob  bei den ersten drei Stufen nicht eigentlich Erklärungen zur Steuerung hätten stehen sollen und diese nicht einfach nur vergessen wurden. Ich vermag noch nicht einmal eine genauere Zeit angeben zu können, wie lange das Spiel dauert. Hier kommt es auf euer Glück, eure Auffassungsgabe, Frusttauglichkeit und euer angeborenes Können an.

Alchemie oder „Wie schaffe ich es schnell alles zu töten“

Das Alchemiesystem hat sich von Anfang an für mich als riesiges Experiment dargestellt. Entweder würde ich beim Versuch gute Items herzustellen scheitern oder mich bis auf die Zähne bewaffnen können. Und natürlich ist es mir gelungen, komplett zu versagen. Ich war selbst so unvorsichtig, dass ich gute Items bei einem Versuch noch bessere herzustellen, regelrecht verschleudert habe und deshalb meist ohne Hilfe in ein Level springen musste. Hier würde normalerweise  „Es gibt kaum Hinweise, wie sich die Items kombinieren lassen und was das Ergebnis sein wird.“ stehen, wenn mich Lars und ein Freund nicht auf diese faszinierende Alchemiekarte hingewiesen hätten. Diese nicht wirklich schwer zu findende Karte zeigt die verschiedenen Items im Spiel, soweit ihr sie freigeschalten habt. Durch die Sortierung auf der Karte könnt ihr dann auch die Rezepte erfahren. Nicht dass sie dort geschrieben stehen würde, aber die Symbole und die Fähigkeit nur zwei Items miteinander kombinieren zu können, ist ziemlich verräterisch. Natürlich werdet ihr den einen oder anderen mächtigen Gegenstand herstellen – wirklich benötigen tut ihr diese nicht, oder zumindest tat ich es nicht.

Und nach dem Ende?

Habt ihr die 13 Level geschafft, ist es mit Curses N Chaos noch lange nicht vorbei. Wie bereits gesagt, müsst ihr das Elixier des Lebens finden bzw. herstellen. Mit diesem bekommt ihr dann beim Endkampf noch einmal einen kleinen Bonus spendiert. Auch gibt es drei Bonuslevel, mit denen ihr euer Alchemiebuch vervollständingen und damit eine Trophäe abstauben könnt. Wer das Spiel dann noch auf die 100% bringen möchte, darf sich auf einige knackige Herausforderungen gefasst machen: Highscores in jedem Level, eine unendlich lange Kombokette und das Level unbeschadet überstehen zwingen euch und zwangten mich an die Grenzen.

Fazit Thomas: Curses N Chaos birgt ein interessantes Spielekonzept, was sich meiner Ansicht nach erst im späteren Teil des Spiels zeigt. Mit vielen Gegnern, die sich wie wahnsinnig über den Bildschirm bewegen und dabei noch eine Menge Treffer aushalten, erreicht das Spiel einen hohen Schwierigkeitsgrad. Das macht das Spiel relativ unfreundlich für einen einzelnen Spieler. Gerade im späteren Spielverlauf werden die Items aber auch ein relevanter Faktor für ein erfolgreiches Absolvieren der Level, zumindest wenn man Punkte möchte. Leider hat das Spiel zum Ende etwas an Motivation nachgelassen und ich musste feststellen, dass mich primär der Multiplayer zum weiterspielen motiviert hat.

Ich kann CnC jedem empfehlen der sich mit einem Freund einige frustrierende Stunden machen will. Die harten Gegner und die Abhängigkeit im Multiplayer machen das Spiel zu einer Herausforderung für Nerven und Freundschaft.

Fazit Lars: So unterschiedlich können Meinungen sein. Es hat gedauert, bis ich mich in die Spielmechanik eingefunden hatte – Handbuch sei Dank. Danach entfaltete sich mir das volle Potenzial: Auch wenn es in großen Strecken repetitiv ist, ist Curse N Chaos ein ultimatives Spiel für euer Geschick. Wer die ultimative Herausforderung sucht, wird Spaß an den Trophäen haben. Auch wenn das Spiel einen Multiplayer hat, in meinen Augen hat dieser keinen Mehrwert. Die wahre Action kann man sich nur alleine stellen. Absolut löblich ist die tolle Grafik, die Tribute Games das ganze Spiel über beibehält.

Für mich ist Curses n Chaos eines der besten Sidescroller, die es auf der PS Vita gibt. Bei einem Preis von 9,99 Euro inklusive Cross Buy könnt ihr bei diesem Spiel nichts falsch machen, wenn ihr auf der Suche nach einer knapp 15-minütigen Actionparade pro Level seid und euch den Herausforderungen nicht scheut.

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Hero
14. November 2015 13:12

Der Bewertung für das Spiel könnte ich mich anschließen.
Die Musik ist super und kann fast einem Klemptner konkurenz machen.
Die Kochrezepte sind einfach zu durchschauen. Meiner Meinung nach nur etwas zu wenig.
das Spiel ist schwer, kann aber an den Bildschirm fesseln.
Vor allem auf der PS TV macht das Spiel Spaß und ist mit 2 Controllern Spielbar. Dafür schon mal ein Extra-Punkt.
Wenn nun noch die Grafik besser wäre, würde ich 99% geben. Hier allerdings sind die Abzüge gerechtfertigt.
Ich würde daher 85 % geben.

Admin
14. November 2015 14:53
Reply to  Hero

Wir hatten CnC auch mal zu Zweit gespielt. Ich finde es im Multiplayer bei weitem nicht so gut wie im Singleplayer^^