Test – Bard’s Gold

Test – Bard’s Gold

Test – Bard’s Gold

2
Positiv
76% - 84%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Am 17.06.2016 hat sich ein weiterer deutsche Entwickler auf die PS Vita getraut. Pixel Lantern bringt mit Bard’s Gold einen klassischen Platformer zu uns. Klassisch heißt, dass das Spiel die Samthandschuhe auszieht und an Titel wie Wonder Boy in Monster Land erinnert. Ob ihr eine gute Retrozeitreise antretet und Gold und nicht Timmy in den Brunnen gefallen ist, erfahrt ihr bei uns.

Verdammte Diebe

Manchmal frage ich mich, warum die Helden einiger Spiele schwachsinnig sind und wie auch in Bard’s Tale einem Gnom in einen Brunnen nachspringen. Aber gut, ich bin nicht hier um Realismus in Spielen zu bewerten, also auf ins Spiel! Viel gilt es nicht zu beachten. Das Spiel bringt euch keine Tutorials, keine Erklärungen und vor allem Zeitdruck. Ein Uhr läuft die ganze Zeit herunter und das Betreten neuer Räume füllt eure Zeit wieder auf. Beeilt euch also mit dem Absuchen der Gebiete.

Jeder Raum kann verschiedene Möglichkeiten für das Sammeln von Kristallen bieten. Die offensichtlichsten Methoden sind das Töten von Gegnern und das Zerstören von Gegenständen. Es gibt aber auch versteckte Objekte, Truhen und Schlüssel. Viel Spaß beim Suchen.

Tod hoch drei

Das Voranschreiten im Spiel wäre bisher super einfach. Leider waren die Entwickler der Meinung, dass das zu einfach ist. Ihre Lösung besteht aus einem ganzen Haufen Fallen und Gegnern, die euch das Leben zur Hölle machen. Fallen und Gegner sind häufig leicht zu erkennen, aber manchmal auch versteckt. Versteckt heißt hier auch versteckt, ich habe ein paar versteckte Knöpfe gefunden, die hinter Objekten versteckt waren und mich überraschend getötet haben, weil ich in Panik geraten bin. Springend und angreifend könnt ihr euch versuchen durch die Gegner zu arbeiten. Im normalen und Retro-Modus sterbt ihr aber beim ersten Treffer, während ihr im Roquelike-Modus nur ein Herz verliert. Sind eure Herzen auf null, heißt es Game Over und ihr dürft von vorne anfangen. Bisher habe ich die Standardfallen sehr ausführlich testen dürfen, zumeist am eigenen Leib. Angefangen von normalen Stacheln, über Schleimgegner bis hin zu fliegenden Büchern schmeißt euch Bard’s Gold alles entgegen oder mehr ich falle bzw. laufe hinein.

Hat euch das Unausweichliche erreicht, gelangt ihr in den Upgrade-Bildschirm oder dürft direkt von vorne anfangen. Mit den gesammelten Juwelen könnt ihr Upgrades erwerben. Diese bleiben, im Gegensatz zu allen anderen Items, auch über euren Tod hinaus erhalten. Am Anfang habt ihr aber nur die Option euch mehr Herzen zu holen, wer mehr Upgrades will, der muss die Bücher dafür finden. Diese sind irgendwo in den Leveln versteckt und ich habe gerade einmal ein solches Buch gefunden. Wie ihr euch vorstellen könnt, kann das Spiel ziemlich frustrieren, aber es ist ein angenehmer Frust. Da das Spiel sehr auf Können basiert, werdet ihr immer, außer ihr habt mal Pech, euren Fortschritt bemerken und mit längerem Spielen immer besser werden.

Neu und alt

Die Grafik und die Musik des Spiels sind eine echte Hommage an die damaligen Klassiker des Platformer-Genres. Viel kann ich zu den verschiedenen Welten nicht sagen, weil ich bisher nur in Welt 1 war. Diese zeigt sich als klassisches Schloss mit Bücherregalen und Regalen, Fässern, fliegenden Büchern, Schleim und Stacheln. Wo die Ritter sind? Keine Ahnung, dafür gibt es Schleim!

Die Roguelike-Elemente des Spiels sind nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei anderen Vertretern des Genres, z.B. Rogue Legacy. Ihr werdet nach einigen Versuchen bereits die meisten Versionen der Spielwelt gesehen haben. Das ist aber wegen den angesprochenen teilweise gut versteckten Fallen auch nicht sonderlich schlimm. Ihr habt genügend Stellen in denen ihr vorsichtig sein müsst oder die Fallen auswendig kennen solltet. Außerdem ist das Finden von versteckten Objekten auch ohne ein ständig wechselndes Leveldesign schwierig genug.

Zwischenfazit: Ich bin gespannt wie lange sich das Spielerlebnis von Bard’s Gold hält. Das Finden und Aufleveln der Upgrades wird noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Sicher kann ich bisher auf alle Fälle feststellen, dass Bard’s Gold dem eigenen Anspruch gerecht wird. Das Spiel ist extrem schwer und wer Frust nicht mag, der ist hier an der falschen Stelle. Die Anstrengungen lohnen sich aber, denn man kommt meistens ein Stückchen weiter. Einmal habe ich es bisher zum Boss geschafft, doch befürchte ich, dass es nach der Welt 1 nicht viel leichter wird. Die Grafik des Spiels ist dafür einfach, einfach gut. Wer die klassischen Plattformer kennt, der wird sich hier direkt zu Hause fühlen. Nun wird es aber Zeit den Boss zu besiegen und die nächste Welt zu erreichen. Anders als der gemeine Dieb hinterlasse ich euch aber mein positives Zwischenergebnis. Wünscht mir Glück auf der Jagd nach dem Gold!

Test

Ich bin nun an einem Punkt angekommen, in dem ich nur noch schlechter werde. Ich schaffe es nicht die vierte Welt zu absolvieren. Also streiche ich vorerst die Segel und bringe euch meinen Review. Vielleicht hilft mir das meinen Fokus zurückzugewinnen.

Tod die #1048ste

Als aller erstes: Die Zahl ist nicht erfunden. Ich habe eine Strichliste geführt und nach 1048 Tode aufgehört Striche zu machen, weil mein Zettel voll war. Eine andere Sache möchte ich auch vorwegnehmen. Es gibt zwei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade in Bard’s Gold. Deutlich leichter sind die Bosskämpfe. Seid ihr vorsichtig genug, sollte euch ein Boss maximal einmal töten können, was bei mir ausreicht und meinen Weg durch Welt 4 verhunzt hat. Jeder Bossgegner hat ein leicht erlernbares und recht unkompliziertes Angriffsmuster. Das absolute Gegenteil sind die Level, deren Stresslevel doch meist niedrig ist und die Fallen und Gegner eigentlich zu erkennen sind. Die Betonung liegt auf eigentlich. Mehrere Faktoren werden aber dennoch regelmäßig zu eurem Tod führen. Betretet ihr ein Level zum ersten Mal gilt es zwar immer Vorsicht walten zu lassen, aber andere Gegner und die Jagd nach Truhen oder Geheimnissen können euch unachtsam werden lassen und schon werdet ihr Opfer von Stacheln oder einem Angriff eines Gegners. Habt ihr dann die ersten Fallen und Gegner doch überwunden kann sich schnell das Gefühl von Überlegenheit und Selbstsicherheit einfinden. Kein Problem für übertriebene Arroganz hat das Spiel auch eine Lösung: Tod. Trotz der häufigen Tode hatte ich nicht einmal das Gefühl ungerechtfertigt gestorben zu sein oder das der Schwierigkeitsgrad nicht schaffbar gewesen wäre.

Die Macht der Upgrades

Die Upgradefunktion von Bard’s Gold ist sehr interessant. Die „mächtigeren“ Upgrades gibt es nur später und unter erschwerten Bedingungen. Das hilft dabei, dass das Spiel nicht zu einfach wird. Dummerweise finde ich die letzten Upgrades nicht. Wer Pech beim Finden der Bücher hat, wie ich ab Welt 2, der wird schnell die ersten Boni maximiert haben. Zusätzliche Kristalle und mehr Herzen sind auf alle Fälle sehr nützlich, aber auch die eher merkwürdig klingenden Upgrades wie z.B. Angriffsreichweite sind überraschend hilfreich.

Und ein Loch

Ein kleines Problem ist mir ein paar Mal im Spiel begegnet. Einige Plattformen sind ungünstig in den Hintergrund eingewoben. Das ist vom Aussehen recht gut, kann aber stellenweise  dazu führen, dass man die Sprungplattformen oder bestimmte Fallen nur sehr schlecht erkennt. Das kann zu einem sehr ärgerlichen Tod führen, geschieht aber vergleichsweise selten. Vielleicht bin ich zwei Mal dadurch gestorben und drei oder vier Mal deswegen heruntergefallen. Die Auswirkungen sind daher ziemlich niedrig.

Fazit

Am Nicht-so-ganz-Ende meiner Reise bin ich froh eine Pause einlegen zu können. Nicht weil das Spiel schlecht ist, aber das ständige Sterben in Welt 4 hat mir eine Menge Nerven gekostet. Der Frustfaktor am Anfang hat mich auch am Ende erwischt und meine Vermutung, dass das Spiel schwerer wird, hat sich zweifelsfrei bestätigt. Der Schwierigkeitsgrad kommt weniger von den unterschiedlichen Gegnern oder den kleinen oben angesprochenen Problemen mit teilweise versteckten Fallen. Es ist mehr eine Kombination aus Unwissen bevor man die Gebiete kennt und Selbstüberschätzung, wenn man sie kennt. Nur mit guten Upgrades, viel Geduld, Können und einer kleinen Prise Glück werdet ihr durch die Level kommen. Überraschenderweise sind die Level schwieriger als die Bosse. Diese haben recht leicht erlernbare Angriffe.

Wer harte Spiele mag, der ist bei Bard’s Gold an genau der richtigen Stelle. Auch Fans von Platformern können hier einen zeitlich kleinen Schritt zurück in die Zeit der harten Platformer machen.

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23. Juni 2016 17:23

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29. Juni 2016 20:10

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