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Test – Samurai Warriors 4-II

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Positiv
73% - 80%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

06.12.2015 – Test

Koei Tecmo hat Ende Oktober einen neuen Teil der Samurai Warriors-Reihe veröffentlicht. Samurai Warriors 4-II ist am 30. Oktober erschienen und ist ein weiterer Teil der erfolgreichen Warriors-Reihe. Wie das Spiel die historische Geschichte umsetzt, erfahrt ihr bei uns in der Vorschau.

Interessant mit historischem Schauspiel

Samurai Warriors 4-II bietet, wie typisch für die Reihe, Geschichten verschiedener Charaktere. Ich habe zwar bisher erst die Geschichte von Naomasa bis zur vierten Mission geschafft, aber die historische Genauigkeit fällt bereits jetzt deutlich auf. Es wird sich sehr an den echten Geschehnissen orientiert und die Historie verschiedener großer Persönlichkeiten dargestellt, wie sie auch in verschiedenen anderen Kunstobjekten und Dokumenten auffindbar sind. Das ergibt für ein Hack n‘ Slash-Spiel eine überraschend intensive Geschichte. Fraglich bleibt aber, ob die einzelnen Charaktere auch vertieft werden und eine größere Persönlichkeit dargestellt wird oder ob sie nur oberflächlich dargestellt werden.

Einer gegen alle oder auch nicht

Wie in allen Warrior-Spielen kämpft ihr mit eurer gegen eine feindliche Armee. Wenn ich mir die drei letzten Spiele der Reihe anschaue, die ich auf der PS Vita gespielt habe – Dynasty Warriors 8, One Piece Pirate Warriors 3 und Samurai Warriors 4-II – so hat 4-II im Vergleich gute Soldaten. Selbst auf dem Schwierigkeitsgrad Normal teilen die Soldaten und Offiziere einiges an Schaden aus, insbesondere die Reiter. In Pirate Warriors 3 waren die „Offiziere“ zwar stark, aber die einfachen Soldaten relativ einfach – auf dem Schwierigkeitsgrad Schwer. Trotzdem sind die Soldaten und Offiziere nicht gerade die perfekten Kämpfer. Mehr als einmal ist man doch auf sich allein gestellt. Wer aber damit bei einem Hack n‘ Slash-Spiel nicht rechnet, hat sich eh verfahren.

Das Kampfsystem funktioniert sehr gut und auch ohne Ruckler, trotz der teilweise recht großen Zahl an Gegnern. Dies gelingt primär durch das späte Auftauchen der Gegner, was aber dank der Karte kein Problem ist. Jeder Charakter hat zwei normale Angriffe, ausgeführt mit der Dreiecks- und der Quadratstaste. Verschiedene Kombinationen ergeben unterschiedliche Angriffsfolgen und mit der R- und der Kreis-Taste löst ihr spezielle Angriffe aus. So hackt ihr euch durch die Schlachtfelder und versucht verschiedene Aufgaben zu erledigen. Einige von diesen sind optional und andere zwingend.

So viele Optionen

Schafft ihr eine Mission, insbesondere mit vielen optionalen Zielen, erhaltet ihr am Ende der Runde Items und Strategic Tomes. Mit letzteren könnt ihr euch neue Fähigkeiten aktiver oder passiver Natur freischalten. So könnt ihr z.B. eure Angriffskraft, Geschwindigkeit oder den Schaden auf eurem Reittier erhöhen. Die Items bestehen aus Waffen und Reittieren. Diese könnt ihr gegen Geld und andere Waffen aufleveln und die Bonuseffekte verbessern. Diese Bonuseffekte können verschiedene Auswirkungen haben, z.B. kann euer Schaden oder eure Geschwindigkeit gesteigert werden, andere Effekte geben euren Angriffen Elementarschaden oder erhöhen eure eigenen HP. Bisher gefällt mir das Upgradesystem sehr und es gibt dem Hack n‘ Slash-Element eine etwas persönlichere Note. Am meisten bin ich aber gespannt, wie sich die Fähigkeiten bei den anderen Charakteren verhalten, ob ich sie nur einmal freischalten muss oder für jeden Charakter neu.

Samurais … mit Feuer?

Im Gegensatz zu Pirate Warriors 3 läuft 4-II absolut flüssig, was wohl an dem späten Einblenden der Gegner liegt. Größter Pluspunkt des Spiels ist grafisch die Orientierung an der Sengoku-Ära. Die Rüstungen, Waffen, Gebäude und Art der Schlachtführung sind dabei an die entsprechende Vorlage angepasst, minus kleinerer Abweichungen damit das Spiel überhaupt als Hack n‘ Slash-Spiel funktioniert. Wie vielleicht meine kurze Einführung in das Upgradesystem deutlich gemacht hat, hält sich das Spiel aber nicht nur an historische Vorgaben. Auch Elementarschaden und übertriebene Spezialangriffe sind mit von der Partie. Diese sind aber sehr gut dargestellt und leicht ausführbar. Normalerweise würde sich hier auch etwas zur Musik finden, aber um ehrlich zu sein macht es für mich hier keinen Unterschied, ob der Ton an meiner PS Vita an war oder nicht. Das Spiel bietet einfache Actionmusik, die ich wohl zu jedem Spiel verwenden könnte.

Zwischenfazit: Samurai Warrios 4-II zeigt bisher genau das, was ein Hack n‘ Slash-Spiel ausmacht. Das wichtigste ist natürlich die Spielmechanik. Diese hat sich mir gegenüber bisher mehr als flüssig präsentiert, egal wie viele Feinde auf dem Bildschirm waren. Im weiteren Verlauf wird sich dann zeigen, ob das Spielsystem auch problemlos im Multiplayer funktioniert und wie die Erstellung eines eigenen Charakters funktioniert. Insbesondere spaßig ist die Möglichkeit, die Waffen aufzuleveln und passive Aufwertungen nach eurem Geschmack zu erhalten. Auch grafisch kann das Spiel bisher überzeugen. Trotz der für die Sengoku-Ära merkwürdigen Effekte versucht sich 4-II am historischen Vorbild zu orientieren und setzt dieses auch gut um. Bisher ist mein Eindruck ausgesprochen positiv.

Nach guten 30 Stunden beende ich mein Abenteuer im alten Japan. Damit habe ich zwar alle Storysequenzen abgeschlossen, aber immer noch einiges im freien Modus zu erledigen. Zudem sehe ich noch einige freie Felder für eigene Charaktere, die es zu füllen gilt. Sonst habe ich eigentlich nicht mehr viel zu tun, auch wenn ich die Wertungen bei einigen Missionen noch verbessern müsste.

Reine Maske

Nachdem ich mich nun durch alle Storymissionen durchgearbeitet habe, muss ich sagen, dass die Charaktere gut charakterisiert wurden. Doch leider zu oberflächlich. Ihre Motivation und Charakterzüge lösen sich im Laufe der einzelnen Geschichten stark auf und werden kaum genauer angegangen. Bei Hack n‘ Slash Spielen ist eine gute Geschichte eigentlich nicht wirklich relevant, aber durch den vom Spiel gelegten Fokus auf die Charaktere hätte ich schon etwas mehr Tiefgang erwartet. Apropos oberflächlich. Der Kampf zu Pferde in 4-II ist relativ stupide. Euch stehen nur ein Sprint- und ein normaler Angriff zur Verfügung. Daher habe ich mein Pferd nur zu Transportzwecken verwendet. Sollte ich doch mal einen Gegner zu Pferde ausschalten, habe ich mich neben ihn gestellt und die Angriffstaste durch gehämmert bis er Tod war. Der eigentlich interessante Zusatz des berittenen Kampfs verläuft so im Sand.

Zwei sind besser als einer

Was ist besser, als alleine eine ganze Armee zu digitalem Kleinholz zu verarbeiten? Es mit zwei Spielern zu tun. Spielt ihr alleine, könnt ihr zwar jederzeit euren aktiven Charakter ändern und so an einem anderen Ort ins Geschehen eingreifen. Aber der interne Wettbewerb mit einem Freund ist doch lustiger. Gerade die schwersten Missionen haben viele schwer zu erreichende Nebenziele. Da ist es sehr nützlich, einen Kameraden in der Schlacht zu haben, der sich zielsicher und schnell in Richtung einer der optionalen Ziele bewegt, während man selbst die Hauptmission weiter verfolgt. Der Multiplayer funktioniert genauso gut wie der Singeplayermodus, auch wenn ich mit etwas stärkeren Lags zu kämpfen hatte. Diese waren aber relativ schnell auf die Tagesform meines Internets zurückzuführen. Nachdem es sich wieder normalisiert hatte, konnte ich problemlos spielen.

Fürchtet euch vor der Macht des KUSENGAI!

Ich liebe es, selbst Charaktere zu erstellen. Vielleicht liegt es an meiner Art, jedem ausgedachten Charakter echte Eigenschaften und eine Geschichte zu geben oder auch nicht. 4-II macht auf alle Fälle einen guten Eindruck. Es gibt ausreichend verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten für eure eigenen Charaktere und neben den Waffen der einzelnen Kämpfer auch ein paar nicht direkt benutzte Waffen. Somit bleibt auch die Option, eure Charaktere komplett unabhängig von bestehenden Kämpfern zu gestalten. Während die Charakterwaffen die Spezialfähigkeiten des entsprechenden Charakters kopieren, erhaltet ihr bei Auswahl einer anderen Waffe andere Spezialfähigkeiten, die aber genauso gut funktionieren, wie die Charakterangriffe. Außerdem gibt es recht viele Slots für eigene Charaktere, was euch verschiedene Kombinationen erlaubt.

Fazit: Samurai Warriors 4-II hat mir die 30 Stunden recht viel Freude bereitet. Das bereits beschriebene klassische Kampfsystem wird sehr gut durch die eigenen Charaktere und das Aufleveln von Waffen und Reittieren ergänzt. Gerade die passiven Fähigkeiten erlauben dabei die Fähigkeiten eines Charakters anzupassen. Der Wechsel zwischen Kampf zu Pferde und zu Fuß geht sehr flüssig, wobei ich auf dem Pferd sitzend einfach nur eine Angriffstaste benutze und weniger mobil bin, als zu Fuß. Nachteilhaft ist die zu oberflächliche Gestaltung der Geschichten. Sehr erfreut war ich über das einfache Multiplayersystem und mit einem Freund in der Nähe macht das Spiel mehr Spaß. 4-II hat sich insbesondere zu Pirate Warriors 3 durch seine absolut stabile Performance ausgezeichnet.

Samurai Warriors 4-II ist ein sehr gutes Hack n‘ Slash Spiel mit einem guten Fokus. Wer sich gerne durch Tonnen von digitalem Kanonenfutter metzelt, der ist hier an der richtigen Stelle.

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