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Test – Nova-111

Test – Nova-111

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Positiv
80% - 87%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

07.09.2015 – Test

Einzigartig, preisgekrönt, in den Himmel gelobt: So kann man Funktronic Labs Sci-Fi Adventure Puzzle Nova-111 zusammenfassen. Kein Wunder, dass die Jungs und Mädels bei Curve Digital aufmerksam wurden und auf weitere Plattformen bringen wollen. Zum 26. August wird das Spiel für 14,99 Euro inklusive 3-Way-Cross Buy für PS Vita, PS3 und PS4 im Store erscheinen. Wir sind der Erfolgsformel auf die Spur gegangen und sagen euch, was das Spiel so besonders macht.

Ins Raster gefallen

Nach einem holprigen Start des 288MB kleinen Spiels geht es gleich los mit einem Tutorial. Ihr steuert das Schiff Nova 111, welches auf der Suche nach Wissenschaftlern ist, die vom Chronosog wegteleportiert wurden. Das Spielprinzip ist angelehnt an Heroes Might and Magic: Ihr bewegt euch in einem Raster, wobei jede Aktion ein Zug kostet. Nach und nach bekommt ihr die Feinheiten des Spiels erklärt: Gegner angreifen, Angriffen ausweichen, einstürzende Felsen, verschiedene Gegnertypen oder spezielle Fähigkeiten, die man findet. So durfte ich bereits in den Genuss des Strahls kommen, mit dem man schwere Blöcke zerstören oder Gegner angreifen kann. Einmal benutzt, muss man diesen Strahl mittels Züge wieder aufladen. In dieser Form ist die Spielmechanik auf der PS Vita einzigartig und fühlt sich bislang auch unkompliziert und frisch an. Hektische Situationen gibt es aufgrund der rundenbasierten Mechanik natürlich nicht.

Rundebasiertes Adventure

Die Einordnung in ein bestimmtes Genre ist schwierig, da Nova 111 sich an einigen bedient. Neben dem rundenbasierten, strategischen Ansatz hat man auch mit der Erkundung der Welten eine Abenteuer-Komponente hinzugefügt, inklusive Geheimgänge. In den ersten drei Welten ging es vom Schwierigkeitsgrad her noch sehr locker zu, was der sehr großzügigen Lernkurve zu verdanken ist. Viel Zeit für anstrengende Denkaufgaben gab es demnach noch nich. Natürlich werden alle eure Schritte protokolliert und am Ende einer Welt zu einem Ergebnis verrechnet. Ein Blick in die Trophäenliste zeigt, dass dieses Ergebnis nur für sich selbst bzw. auf der globalen Rangliste Anwendung findet.

Abgefahren

Grafisch ist Nova-111 eine kleine Augenweide. Das futuristische Setting wird in einem sanften und bunten Comic-Look festgehalten und überzeugt hier mit viel Liebe zum Detail. Die Animationen sind alle flüssig und mit zahlreichen Effekten versehen und auch die verschiedenen Gegnertypen sind einzigartig schräg, genauo wie die Umgebung selber. Und zugegeben: Das Nova-Raumschiff hat deutliche Ähnlichkeiten zu Claptrap. Daher muss man es einfach gern haben. Zur futuristischen Atmosphäre trägt auch der Soundtrack bei, der mit sanften Klängen und elektronischen Beats sich dezent im Hintergrund aufhält und damit die eigene Konzentration nicht stört. Bis auf den langen Start gibt es zudem bislang kaum Ladezeiten oder technische Mängel im Spiel.

Zwischenfazit: In der ersten Stunde war Nova-111 eine kurzweilige Unterhaltung. Die willkommene Spielmechanik ist frisch und gut umgesetzt; technisch hat Curve Digital wieder erstklassig gearbeitet. Aufgrund der flachen Lernkurve ist das Potenzial des Spiels noch nicht zur Entfaltung gekommen. Meine Hoffnungen sind jedoch groß, dass sich der Schwierigkeitsgrad in den nächsten Level deutlich erhöht. Da es jedoch nichts negatives Anzumerken gibt, ist meine Tendenz positiv.

Level für Level

Hätte ich mal noch 10 Minuten länger gespielt, dann hätte sich das mit dem Schwierigkeitsgrad fast erledigt. Wirklich direkt danach, zog dieser merklich an. Grund dafür waren neue Elemente, die ein bisschen mehr Dynamik ins Spiel brachten. Am Spielgefühl hat sich nichts geändert: Level für Level werden neue Elemente und Gegner vorgestellt, die man in den weiteren Leveln kombinieren muss. So bekommt ihr z.B. selbstlaufende Pinguine, denen ihr erst ausweichen und dann als Schutzschild für Laser oder Feuerkanonen nutzt. Oder ihr müsst schauen, dass ihr mit einem Zeitanhalte-Modul bestimmte Gegner so in eine Position bringt, dass sie einen Schalter für euch aktivieren. Im späteren Verlauf kommen sogar eine zeitliche Komponente hinzu, indem Gegner nach einem bestimmten Intervall schießen oder sich Flammen auf eurem Bildschirm ausbreiten. Es ist ohne Zweifel Funktroniclabs gelungen, ein abwechslungsreiches Leveldesign bis ganz zum Schluss zu erstellen. Die Gegner, das Raumschiff, die Fähigkeiten und auch die Umgebung harmonieren wunderbar in dieser futuristisch, schrägen Atmosphäre.

Zu viele Rätsel

Ein Manko gibt es jedoch: Im Laufe der Zeit kristallisiert sich Nova-111 mehr als Rätsel, als ein Strategiespiel. Das merkt man vor allem an den drei vorhandenen Endbossen, die am Ende der drei Welten auf euch warten. Nur in diesen Situationen seid ihr wirklich gefordert, das 1 gegen 1 zu suchen, euch Gedanken zu euren Zügen zu machen und sich Strategien auszulegen. Für ein Spiel mit ca. 6 Stunden Umfang war es für mich zu wenig. Oft habe ich mich dabei ertappt, wie ich nach anfänglicher Euphorie über die frische Spielmechanik müde wurde von dem ständigen Hin und Her laufen. Die echten Herausforderungen kamen leider viel zu selten. Das wirkliche Potenzial von Nova-111 erkennt man daher erst in den letzten Leveln und vor allem beim Endgegner, bei dem man alles Erlernte einsetzen muss, um diesen 4 Runden Kampf zu gewinnen. Hoffentlich bastelt Funktroniclabs an einem Nachfolger, wo der Fokus mehr auf dem Kämpfen als auf dem Rätseln liegt.

Ebenso nervig sind die ständigen Selbstdialoge, die der Wissenschaftler im Inneren des Raumschiffes führt. Zwar sind diese in einige Momenten lustig und wichtig für die geschichtliche Komponente von Nova-111 – die, zugegeben, nicht wirklich dick ist -, allerdings ist diese so ungünstig platziert, dass diese wichtige Bereiche des Bildschirms blockier. Gegner und Flammen sind nicht sichtbar, Attacken kommen überraschend und und und. Manuell entfernen geht nicht, sodass die einzige Möglichkeit verbleibt, sich diesen ärgerlichen Umstand anzunehmen und das Beste draus zu machen.

Spezial Neues Spiel +

Den Wiederspielwert nach der Kampagne bildet der Neues Spiels Plus-Modus, der etwas anders funktioniert als üblich. Hier spielt ihr das gesamte Spiel noch einmal durch, könnt aber in den Spieloptionen einstellen, wie ihr spielen wollt: Mit unbegrenzter Wissenschaft, Alle Fähigkeiten zu Beginn, alles in halben Zügen oder im Chaos-Modus. Damit ist das Trophäen-Sammeln deutlich einfacher, auch wenn hier die einzige Herausforderung ist, das Spiel ohne Schaden durchzuspielen.

Von der Atmosphäre hat Nova-111 im Verlauf des Spiels nichts eingebüßt. Wie oben beschrieben, erscheinen die verschiedenen Elemente schräg, bleiben aber dennoch futuristisch. Drei unterschiedliche Welten bieten drei unterschiedliche Umgebungen, die sich in Form, Farbe und Vielfalt unterscheiden. Bis auf den Fakt, dass die Level in den einzelnen Welten die gleichen Farbtöne besitzen und auf lange Dauer ermüdend wirken, ist die grafische Präsentation gelungen. Grundsätzlich ist jedes Element (bis auf Wände) bei Nova-111 animiert, sodass wir eine authentische, gleichwertige Umgebung bekommen. Dafür büßt im späteren Verlauf an einigen Stellen das Spiel die Bildwiederholungsrate ein, sodass man Performanceeinbrüchen besonders an den Stellen spüren kann, wo viele Objekte vorhanden sind. Da dies aber relativ selten vorkommt, kann man getrotzt drüber hinweg sehen und das ansonsten makellos portierte Spiel genießen.

Fazit: Nova-111 ist eine erfrischende Abwechslung in dem breiten Sortiment der Vita-Spiele, welches. Es überzeugt mit einer innovativen Spielmechanik, dessen einzige Schwäche der zu große Rätsel- und Erkundungsteil ist. Ansonsten präsentieren sich Funktroniclabs als Versteher von gutem Leveldesign gepaart mit einer einzigartigen und abgefahrenen Atmosphäre.

Wer daher Lust auf ein kleines Experiment im Bereich Strategie und Adventure hat, der sollte unbedingt zugreifen.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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