Test – Worms Revolution Extreme

27.10.2013 – Test

Es gibt kaum eine Plattform, wo sie nicht vertreten sind – egal ob PC, Konsole, Handy oder Smartphone. Die Rede ist von den kleinen, beliebten Würmern, die sich in epischen Schlachten gegenseitig die Hölle heiß machen. Schon auf der PSP war Worms wie geschaffen, seit dem 09. Oktober ist mit Worms Revolution Extreme auch auf der PS Vita ein Ableger vertreten. Wir haben uns die Würmer geschnappt und sagen euch, ob der actionreiche Spaß auch auf der PS Vita überzeugen kann.

Die Würmer sind los

Ziel des Spiels ist es, mit seiner Truppe von bis zu vier Würmern den Gegner im rundenbasierten Rhythmus im klassischen Deathmatch zu erledigen. Eine Geschichte gab es in dieser Spielreihe nie und gibt es deshalb auch nicht hier.  Dafür gibt es Missionen und Rätsel, die es zu bestehen gilt. Und davon gibt es in Worms Revolution Extreme ganze 72 Stück. Klingt nach nichts? Durchschnittlich geht ein Spiel 10 Minuten mit steil ansteigendem Schwierigkeitsgrad und ohne die zahlreichen Neuversuche mit einzurechnen, hat man allein am Singleplayer über 11 Stunden zu knabbern!

Wasser marsch!

Neben den üblichen Standard-Waffen und Werkzeugen wie die Bazooka, die Granate, das Ninjaseil, das Jetpack, die Heilige Granate oder das Superschaf hat man auch einige neue Elemente hinzugefügt. Im Vordergrund steht das Element Wasser, welches  sich innerhalb der Arena, als Wasserpistole, der Wassergranate und dem Wasserangriff wiederspiegelt. Dabei spielen die Gesetze der Physik mit: Kommt von oben ein Wasserstrahl, wird der Wurm mitgespült. So könnt ihr einfach und schnell, viele Würmer auf einmal an eine bestimmte Stelle bringen z.B. eine Mine oder in den Abgrund. Aber nicht nur das: Steht ein Wurm unter Wasser, verliert er für jeden Zug Lebenspunkte, kann nur erschwert Waffen abschießen und  springen. Damit erhält das Spiel eine sinnvolle, taktische Option mehr. Natürlich hat man noch das eine oder andere hinzugefügt, doch wirklich Anwendung finden diese nicht. Der „Standard“ ist das, was man ausschließlich nutzt: Bazooka, Dynamit oder der Luftangriff.

Ebenso neu sind die Würmer-Klassen. Vier Stück stehen euch zur Verfügung. Diese unterscheiden sich in Beweglichkeit, Schadensstärke oder sogar der Gesundheitsregeneration. Natürlich empfehlen sich in diversen Missionen andere Würmer, sodass man hier ständig ausprobieren muss.

Am Spielprinzip hat sich nichts geändert. Ihr müsst euch von Zug zu Zug so taktisch aufstellen, dass ihr euren Gegner treffen aber selbst nicht getroffen werden könnt. Stärke des Wurfes, die Windrichtung und der Arena-Aufbau gilt es zu erforschen und zu meistern, um zu jederzeit mit der richtigen Waffe den größtmöglichen Schaden anrichten zu können. Bei der Steuerung hat man einzig den Touchscreen für die Kamerasteuerung sowie das Touchpad zum Zielen sinnvoll ergänzt.

Kein 2D

Entgegen der Klassiker, die komplett in 2D und im Comic-Look gehalten wurden, setzt man bei Worms Revolution Extreme auf 2,5D. Damit werden dank der vorhandenen Tiefe sämtliche Objekte in 3D angezeigt, wobei die Anzeige sich auf die Drauf-Ansicht beschränkt und man nur nach links und rechts laufen kann. Der Charme der alten Klassiker geht allerdings komplett verloren. Die Arenen wirken aufgrund des Renderings kontrast- und farbarm. Die Würmer und Objekte sind kantig und detailarm. Den Tiefpunkt findet man in den ständig vorhandenen Dropdowns der Bildrate, die sich besonders bei gegnerischen Zügen bemerkbar machen und den Spielspaß deutlich trüben. Beim Sound hingegen gibt es nichts zu bemängeln. Dieser wird klar ausgeben, Soundeffekte und die beliebten Stimmen der Würmer sind vorhanden.

Der Multiplayer

Geprägt hat die Serie der Multiplayer, welcher hier sowohl lokal als auch online möglich ist. Damit hat man seinen Soll absolut abgedeckt, denn dieser macht einfach unglaublich Spaß. Egal ob mit Freund an einer Konsole oder gegen einen Fremden, um in der Bestenliste aufzusteigen. Einzig die lange Wartezeit in der Lobby fällt hier etwas negativ auf. Ansonsten hat das Spiel nichts von seiner fesselnden Magie verloren.

Fazit: Mit Worms Revolution Extreme hat Team17 sein Soll für die PS Vita erfüllt. Jeder hatte nach einem Worms-Ableger geschrien und ihn hiermit erhalten. Das Spielprinzip bleibt gleich, wird mit sinnvollen Elementen wie dem Wasser und den Klassen ergänzt und bleibt vor allem im Multiplayer absolut spaßig. Unverständlich ist allerdings, warum man auf den 3D-Zug aufgesprungen ist. Denn mit dem bricht man mit der Worms-Serie und verliert dadurch eine grafische Pracht, die dank dem OLED-Screen wunderbar ausgesehen hätte. Stattdessen muss man mit einem schlechten Port kämpfen, welcher der Reihe leider nicht gerecht wird. Zwar bietet man im Singleplayer sehr viel Inhalt, ob dafür dann die knapp 15 Euro gerechtfertigt sind, ist fraglich.

Letztendlich muss ich sagen, dass Worms Revolution Extreme auf dem Handheld einen Klassiker vertritt, mit dem man viele Stunden Spaß haben kann. Interessierte sollten allerdings zu einem günstigeren Preis zuschlagen.