Test – Trails of Cold Steel II

Test – Trails of Cold Steel II

Test – Trails of Cold Steel II

2
Positiv
92% - 100%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Endlich ist es auch für Europa soweit: Trails of Cold Steel 2 steht vor der Tür. Ich hatte dank Play-Asia schon das Vergnügen die US-Version anspielen zu können und bin fast mit dem gesamten Spiel durch, minus einem kleinen Bonus von dem ich euch mehr unten erzählen werde. Am 11. November könnt ihr euch in Falcom‘s und NISA’s zweiten Teil der Triologie um Rean Schwarzer und Class VII stürzen. Ob das Spiel etwas für Neueinsteiger und Veteranen ist, erfahrt ihr unserer Vorschau.

Schulfrei

Cold Steel 2 setzt mehr oder weniger direkt das Ende des ersten Teils fort. Ihr startet damit wieder alleine als Rean, aber auf Level 40 und mit euren Skills. Nach den Ereignissen von Cold Steel 1 ist ein Bürgerkrieg zwischen dem Adel und den Reformatoren ausgebrochen, die das Land in eine noch tiefere Kriese als die Ereignisse des ersten Teils werfen. Nachdem sich Rean wieder etwas sortiert hat, wird er sich auf die Suche nach seinen Klassenkameraden machen und dabei einmal mehr allerlei Regionen des Reichs besuchen und mehr oder weniger freiwillig in den Konflikt eingreifen und versuchen eine Katastrophe abzuwenden, denn Erebonia ist auch von außen bedroht. Die Geschichte ist bisher recht gut und kommt etwas schneller in Fahrt, als noch im ersten Teil. Insbesondere die Krisen von Erebonia werden sehr gut dargestellt

Ähnliche Systeme

Wer schon jemals einen Teil der Trails of-Reihe gespielt hat, der darf sich freuen, denn alle Systemelemente sind fast identisch geblieben, auch wenn es einige grafische Verbesserungen an den Systemen und der Welt gab. Nur weil ihr eure alten Skills habt, heißt das aber nicht, dass es nur Quarz zum Setzen gibt. Im Laufe des Spiels werden eure Skills aufgewertet, was sie stärker und nützlicher macht. Der größte Unterschied zu Cold Steel 1 ist übrigens der Oberwelt-Angriff, bei dem Rean nun einen Komboangriff ausführt, wenn ihr die Taste zweimal drückt. Dummerweise bewegt er sich dabei nach vorne, woran ich mich erst gewöhnen musste. Sonst ist das Spiel weiterhin super zugänglich für Veteranen im Legend of Heroes-System, aber erklärt auch Neulingen alle Prinzipien schnell und einfach.

Alte und neue Gesichter

In Cold Steel 2 werdet ihr so ziemlich alle alten Freunde und Feinde aus dem ersten Teil wiedertreffen, allen voran natürlich die Mitglieder aus Class VII. Das Spiel erlaubt es euch in seinen zwei Oberkapiteln aber nicht einfach so alle Charakter auszuwählen. Nach und nach werden verschiedene Mitglieder der Klasse und andere Kämpfer freigeschalten, aber ihr werdet auch hin und wieder ohne bestimmte Charaktere oder mit Vorgaben arbeiten müssen. So gibt es spezifische Quests, die nur ausgelöst werden können, wenn z.B. Emma oder Jusis in der Party sind. Insbesondere gefährlich ist das bei den mal wieder gut versteckten Quests, die ihr so sehr einfach verpassen könnt. Dafür gibt euch das Spiel aber auch versteckte Hinweise zu den Quests, trotzdem müsst ihr mit allen Charakteren reden.

Boni dank Savetransfer

Das interessanteste Feature habe ich bis zum Schluss aufbewahrt. Trails of Cold Steel 2 erzählt euch, gerade am Anfang und dank einiger Elemente im Hauptmenü, die Geschichte vom ersten Teil gut nach. Doch wer den ersten Teil gespielt hat, bekommt noch eine kleine Überraschung: Save Transfer.

Als erstes der wichtige Hinweis, dass Speicherstände eines Spiels immer einen Code besitzen, der sie einer Region zuordnet. Dieser Regio-Code macht den Save Transfer zu einem Problem, wenn man die EU- oder US-Version des ersten Teils mit einer anderen kombinieren will, also achtet beim Kauf darauf! Habt ihr diese Boraussetzung erfüllt, könnt ihr einen Clean Save von Cold Steel 1 – entsteht nach dem Epilog – in euren neuen Spielstand hineinladen. Je nach Reans Benotung und seinem Level zum Abschluss gibt es Belohnungen in Form von Items, Ausrüstung und Quarts. Außerdem werden eure Interaktionen mit den anderen Charakteren gewertet, insbesondere der Link-Level mit den Hauptcharaktern. Das führt zu einer Menge veränderter Dialoge. Diese sind nicht essentiell für das Spielen, lassen das Spiel aber doch besser als Gesamtgeschichte erscheinen. Insbesondere euer Ending-Charakter wird sich ziemlich anders verhalten.

Zwischenfazit: Falcom ist einmal mehr ein gutes Rollenspiel gelungen; das ist mir bereits jetzt klar. Bleibt eigentlich nur noch die Frage, ob das Spiel bei „gut“ bleibt oder auf „sehr gut“ aufgewertet werden muss. Das Spiel setzt thematisch und systemtechnisch zwar am Vorgänger an, erlaubt es aber auch Einsteigern gut in das Spiel zu kommen und stellt auch die alten Charaktere erneut vor, insbesondere mit den Erinnerungen von Rean. Nachdem ich das Spiel fast ganz durch habe, dank Play-Asia, muss ich mich nun dringend Mal an die Vorschau und den Test schwingen und endlich die US-Version von Cold Steel 1 durchspielen, um mir die Dialogboni anschauen zu können. Mein positives Zwischenfazit wird sich aber vermutlich auch im Test bestätigen.

Test

Nach guten 90 Stunden endet mein Abenteuer in Cold Steel 2. Auch wenn das Spiel selbst nur ca. 60 Stunden lang ist, musste ich noch ein paar andere Sachen erkunden und ich bin nicht gerade jemand, der sich schnell durch ein Spiel bewegt. Genug des Gelabers, schwingen wir uns ins Geschehen.

Mehr Dialoge

Nachdem ich in einem beeindruckenden Tempo Cold Steel 1 noch einmal gespielt habe, konnte ich noch einen Blick auf die zusätzlichen Dialoge werfen. Diese sind sehr gut gelungen und weichen stellenweise stark von den „einfachen“ Dialogen ab. Das macht das Spielerlebnis deutlich angenehmer, insbesondere wenn man, wie ich, sehr an Charakteren hängt. Da übertragen wird, wie eure Beziehung zu den Charaktern war, gibt es solche mit keinen Veränderungen und welche mit stärkeren Veränderungen. Nebenbei sei noch angemerkt, dass die Boniitems ein nettes Geschenk sind, insbesondere in den hohen Schwierigkeitsgraden.

Wie bereits erwähnt hat Cold Steel 2 neue und alte Gesichter. Wer glaubt, dass die alten Charaktere nicht aufgefrischt werden können, darf sich von Falcom gerne belehren lassen. Die Charakterisierung wird im zweiten Teil noch deutlich vertieft und ihr erfahrt deutlich mehr über diese. Insbesondere ist da natürlich Class VII ganz vorne, aber auch Charaktere die weniger häufig im ersten Teil aufgetaucht sind, übernehmen wichtige Rollen für das Spiel.

Viel zu tun

Wer Cold Steel 1 gespielt hat, der wird sich wohl nicht wundern, wenn ich sage dass das Spiel sehr viel Inhalt hat. Definitiv nicht die 100 Stunden von Cold Steel 1,  aber die neu gewonnene Freiheit im zweiten Teil nimmt einiges an Zeit in Anspruch – insbesondere das Orbal Bike, fragt nicht wie lange ich an diesem rumgebastelt habe. Auch wenn das Spiel ziemlich linear, vergleichbar zum ersten Teil, ist, so lässt es euch immer wieder kleine bis größere Entscheidungen freier treffen, was sehr gut zur Situation des Spiels passt und perfekt in die Geschichte eingearbeitet wird. Wer sich an den vielen versteckten Quests im ersten Teil gestört hat, für den habe ich leider die schlechte Nachricht, dass es nicht viel weniger geworden ist. Dafür ist die „Bestrafung“ nicht so schlimm und das Spiel reibt einem sein Versagen nicht ganz so hart ins Gesicht.

Eine tolle Idee von Falcom ist die Einarbeitung der Mech-Kämpfe – Warum es diese gibt, erfahrt ihr relativ früh im Spiel und ihr wisst es, soweit ihr Cold Steel 1 beendet habt. Das Kampfsystem variiert hier etwas vom grundlegenden System, was diesen Kämpfen ein neues Gefühl und mehr Abwechslung gibt. Das gilt auch wenn das quasi Stein-Papier-Schere-Prinzip nicht per se für viel Variabilität steht. Das beeindruckendste an diesen Kämpfen ist die Wahl der Zeitpunkte, um das Spielgefühl nicht zu unterbrechen und etwas Auflockerung zu bieten.

Spoilergefahr

Eine kleine Warnung will ich ans Ende des Tests setzen, denn gerade das Ending und der Epilog spoilern einige Informationen zu Spielen, die bisher nicht im Westen verfügbar sind. Ob euch das stört oder nicht ist die eine Frage, ich habe mir aus Gründen der Bewertung also einfach die betroffenen Spiele angeschaut. Was ich mit meinen nichtvorhandenen Kenntnissen von jeglichen asiatischen Sprachen herausarbeiten und mit Forendiskussionen usw. unterfüttern konnte, werden verschiedene Punkte sehr gut miteinander verbunden und es zeigt sich einmal mehr, dass die Legend of Heroes-Reihe ihre wahre Stärke in der Geschichte hat und ein gewaltiges Universum hat, von dem wir hoffentlich noch viele Jahre zehren können.

Fazit

Cold Steel 2 ist ein würdiger Nachfolger des ersten Teils, der die Stärken noch weiter ausbaut und ein paar Schwächen, wie z.B. das Pacing der Geschichte ausmerzt. Auch wenn die Grafik keine gewaltige Aufwertung erhalten hat, ist sie deutlich besser als im Vorgänger und wenn man das Alter des Spiels in Betracht zieht, sogar sehr überzeugend. Absolut überzeugend, neben der tollen Darstellung, waren aber auch die Dialoge, die ohne Safe Transfer gut gemacht sind und mit Transfer sogar noch deutlich besser werden. Gerade die Einarbeitung des Endings aus Cold Steel 1 und die vergleichbare Option der Charakterinteraktion gegen Ende des Spiels sind sehr gut gelungen. Insgesamt befasst sich Cold Steel 2 sehr mit der Entwicklung der bekannten Charaktere und ihren Einfluss auf die Welt und den Konflikt. Außerdem werden die eingeführten Mech-Kämpfe sehr gut eingeführt und so verwendet, dass es nicht übertrieben wirkt. Das einzige was mir noch Sorgen bereitet ist, dass Cold Steel 3 noch nur für die PS4 in Entwicklung ist.

Cold Steel 2 ist ein genialer Nachfolger und ein noch besseres Rollenspiel, dass das etwas schwache Pacing aus dem ersten Teil perfekt ausgleicht. Wer Teil eins gespielt hat, darf das Spiel schon nicht verpassen, weil die zusätzlichen Dialoge super sind.

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29. Oktober 2016 18:55

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4. November 2016 12:00

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