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Test – Thomas was Alone

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25.04.2013 – Test

Als Mike Bithell sein eigen-entworfenes Spiel Thomas Was Alone im letzten Jahr veröffentlichte, wurde er mit Lob nur so überhäuft, ja, mit Klassikern wie vvvvvv und Manic Miner gleichgesetzt. Nun ist der Puzzle-Platformer auch im PSN sowohl für die PS3 als auch die PS Vita erschienen, welche nicht vom Schöpfer selbst sondern von den Jungs von Curve Studius programmiert wurden. Wir sind in die Welt der Rechtecke abgetaucht und zeigen euch, ob es tatsächlich das Zeug zum Klassiker hat.

Thomas war alleine

Die Geschichte spielt sich um ein rotes Rechteck namens Thomas, welches sich in der riesigen Computerwelt ganz alleine fühlt. Während seiner Erkundungswelt trifft er auf andere Rechtecke, die wie er, spezielle Fähigkeiten haben. Zusammen erleben sie eine Reise, in der sie die Bedeutung von Freundschaft, Springen, Schweben und Anti-Schwerkraft erkennen.

Dieser Weg wird dabei auf einzigartige Art und Weise von einem Sprecher begleitet, welcher äußerst überzeugend wirkt. Mit den gekonnt eingesetzten Akzenten, der variablen Sprechweise und der sympathischen Stimme wird der Spieler förmlich in die sehr emotionale Erzählweise hineingezogen. Zwar findet das alles nur in Englisch statt, anhand der deutschen Untertitel ist der Text für jedermann zu verstehen.

Ein Ohrenschmaus

Begleitet wird euer Werdegang mit einem fantastischen Soundtrack bestehend aus elektronischen Klängen gepaart mit allerlei Instrumenten wie Klavier, Xylophon oder Gitarre. Auch hier schafft der Komponist durch den Einsatz der verschiedenen Musikklänge, die jeweilige Stimmung des Levels bzw. des Kapitels einzufangen. Die harmonischen Lieder laden herzlich dazu ein, auch einfach mal so angehört zu werden.

Insgesamt teilt sich das Spiel in zehn Kapitel mit je zehn Level auf. Das Leveldesign besteht aus einer Mischung aus klassischer Geschicklichkeit und Puzzle-Elementen. Jedes Viereck von den acht vorkommenden Vierecksfarben besitzt seine eigene Fähigkeit, welche nach und nach vorgestellt werden. Dazu zählen zum Beispiel das einfache Springen, der Doppelsprung, ein Trampolin oder das Schwimmen. Mit dem Spielfortschritt muss man diese dann kombinieren, um die einzelnen Objekte an die vorgesehene Position zu stellen. Die Anzahl der Figuren ist dabei stets unterschiedlich und auch die Figuren selbst wechseln ständig. So werden einem im ganzen Spielverlauf die diversen Möglichkeiten der Kombination abverlangt. Schade ist nur, dass die Puzzle-Elemente nicht wirklich fordernd sind; Eine gewisse Zeit zum Reindenken wird benötigt, allerdings lösen sich nach kurzer Zeit fast alle Levels sehr schnell. Dafür bietet es mit abwechselnden Geschicklichkeits- und Rätseleinlagen ein sehr kurzweiliges Spieleerlebnis.

Und jetzt?

Kurz ist aber auch der Spielumfang: Gerade einmal drei Stunden werden benötigt, um das Spiel durchzuspielen. Keine weitere Stunde, um alle Trophäen zu sammeln. Wirklichen Wiederspielwert bietet das Spiel nicht an. Einzig die Kommentare der Entwickler sowie die Bestenliste dürften für den einen oder anderen interessant sein.

Grafisch präsentiert sich der Titel sehr minimalistisch: Auf detailreiche Texturen wird verzichtet. Stattdessen besteht fast das komplette Spiel aus Rechtecken, die in schwarz gehalten sind. Optisch ist der Titel sehr schön anzusehen, auch dank des fantastischen OLED-Bildschirms. Einziges Manko besteht in der Farbgestaltung. Aufgrund der vielen dunklen Farben, die eingesetzt werden, ist das Spielen im Freien (und mit Sonne sowieso) sehr unkonfortabel. Technisch ist der Titel einwandfrei. Die Steuerung ist flüssig, Grafik- und Soundpatzer gibt es keine und die Ladezeiten zwischen den Levels sind sehr kurz gehalten.

Von den Vita-Features her hatte man sich auf den Touchscreen beschränkt. Mit diesem können die Vierecke ausgesucht werden. Zudem bietet der Titel neben Cross Buy auch Cross Save. Eure Spielstände könnt ihr also über die Cloud auf die PS3 transferieren und dort dann weiterspielen – umgekehrt geht es natürlich auch so.

Fazit: Thomas Was Alone ist Platformer mit Puzzel-Elementen der besonderen Art. Hervorsticht dabei die sehr gute Erzählperspektive sowie der sehr harmonisch klingende Soundtrack. Diese Kombination schafft dem Spiel eine unglaublich einzigartige Atmosphäre, die es bis Dato in noch keinem Spiel gibt. Dazu kommt eine tolle Geschichte, die um diese Figuren gesponnen wurde. Die Abwechslung zwischen Rätsel- und Geschicklichkeit ist den Entwicklern ebenfalls gelungen. Einziges Manko ist der kurze Leistungsumfang. Neben dem Hauptspiel gibt es kaum Wiederspielwerte, nach einem Durchgang wird der Titel uninteressant. Einzig die exklusiven Entwicklerkommentare während des Spiels können einen zu einem weiteren Durchgang ermutigen.

Was für eine Empfehlung gibt man da? Für den angeschlagenen Preis von 7,49 Euro wird Thomas Was Alone schlichtweg zu teuer sein. Zu wenig wird einem für das Geld geboten. Spieler, die jedoch auf der Suche nach etwas Besonderes, Einzigartiges sind, werden um diesen Titel kaum herum kommen. Alle Playstation Plus-Mitglieder können bedenkenlos zugreifen. Gleich zum Release erscheint das Spiel für Abonnenten kostenlos.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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