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Test – Superfrog HD

Test – Superfrog HD

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20.07.2013 – Test

Auf der Amiga war Superfrog ein Hit. Hochgelobt als eines der zu der Zeit besten Spiele überhaupt hatte sich Team17 schon 1993 einen Namen gemacht. Nach zwanzig Jahren kehrt der glitschige Held zurück – und zwar ins PSN. Mit überarbeiteter HD-Grafik möchte man den Klassiker wiederbeleben und den Leuten wieder ein Stück Nostalgie näher bringen. Ab dem 31. Juli ist Superfrog HD dann für 7,99 Euro zu haben. Wir konnten den Titel schon jetzt testen und zeigen euch, ob ihr mit dem Spiel nicht ins Wasser fallt.

Der Prinz und seine Prinzessin

Der gutaussehende Prinz und seine bildhübsche Prinzessin führen ein wunderschönes Leben in Glück und Harmonie. Doch eines Tages erscheint eine böse Hexe, entführt die junge Frau und verwandelt den Prinzen in einen Frosch. Mit Trauer geplagt setzt er sich an den Fluss der Verzweiflung, mitten drin ein magischer Trank. Als er von ihm trinkt erfüllen ihn Superkräfte – Superfrog war geboren. Er macht sich nun auf, seine Geliebte von der bösen Hexe zu retten.

In klassischer Helden-Manier geht ihr in sechs verschiedenen Welten á vier überarbeiteten Levels auf Hexenjagd. Euch begegnen dabei unterschiedliche Motive wie ein Wald, im Schloss oder Zirkus, das alte Ägypten oder die Eiszeit. Ziel in jedem Level ist es, den Ausgang zu finden und möglichst viele Punkte zu sammeln. So durchquert ihr sie im klassischem Jump’n Run Fieber: Laufen, Springen, Schießen. Ein Zwei-Knöpfe-und-Steuerkreuz Gameplay welches sich auch in der alten Spielmechanik wieder findet. Denn in Superfrog gilt der Grundsatz „Erst springen, dann laufen“. Es dauert eine Weile bis man sich daran gewöhnt hat. Das Leveldesign ist ganz im alten Amiga-Stil: Die Gebiete sind groß, besetzt mit Gegnern, Power-Ups, Münzen und jede Menge versteckter Orte. Es lädt also geradezu zum Erkunden ein. Immer im Blick haben solltet ihr allerdings die Zeit. Obwohl sie großzügig gewählt ist, vergeht sie bei den Erkundungstouren und dem Punktejagen wie im Flug. Steht sie auf Null, dürft ihr das Level von vorne beginnen.

Springen und Schießen

Auf eurer Fähigkeitsliste stehen zwei Dinge: Ein Fallschirm und ein Yo-Yo. Mit Ersterem könnt ihr euch länger in der Luft aufhalten und so von Plattform zu Plattform schweben. Letzteres dient euch als Waffe, um Gegner ins Fegefeuer zu schicken. Beide müssen jedoch während des Spielverlaufes eingesammelt werden – verliert ihr ein Leben, sind beide Fähigkeiten ebenfalls verloren. Im gesamten Level sind die Power-Ups jedoch großzügig verteilt, sind sie vor allem in späterem Spielverlauf sehr wichtig. Am Ende seht ihr anhand der Anzahl der Sterne, wie gut ihr gespielt habt. Als Belohnung dürft ihr am Automaten euer Glück versuchen. Solltet ihr gewinnen, schaltet ihr die Original-Levels frei, in denen ihr eine bestimmte Anzahl an Münzen sammeln müsst, um den Ausgang zu öffnen – das ganze natürlich auch in schicker HD-Grafik.  Wenn ihr die vier Level in einer Welt geschafft habt, besucht euch die böse Hexe in einem Zwischen-Bosskampf. Diese sind allerdings wegen dem Schwierigkeitsgrad kaum die Rede wert.  Der Schwierigkeitsgrad allgemein ist leider nicht sonderlich hoch angesetzt. Man wird kaum gefordert, sein Geschick unter Beweis zu stellen. Dabei sind die Original-Levels noch ein Stück schwieriger als die Neuen. Einzig die alte Spielmechanik stellt hier eine Herausforderung dar.

Alt und Neu

Technisch gibt es absolut nichts zu beanstanden. Während des gesamten Spielens sind die Ladezeiten kurz, Fehler im Gameplay und Ruckler gibt es keine. Die Texturen sind voll aufgelöst, klar und ohne Fehler. Die stark überarbeitete Grafik sieht dank dem OLED der Vita kontrastreich und lebendig aus, weiß aber trotzdem den Charme des alten Amiga-Klassikers einzufangen. Auch der überarbeitete Sound macht sich gut: Die aufgepeppten 8-Bit Klänge einer jeden Welt lassen das Retro-Feeling erst richtig aufkommen.

Zum Trost dessen, dass die 24 Levels schnell durchgespielt sind, haben die Entwickler eine ganze Packung Inhalt sowie die komplette Cross-Feature-Palette hinzugefügt. Wie bereits erwähnt könnt ihr die Levels aus dem Jahr 1993 im Original-Modus spielen. Neu hinzugekommen ist die Froschprüfung, in der ihr im Runner-Stil auf Punktejagd geht. Eine Rangliste soll den erfolgreichsten Jäger rühmen. Das größte Feature bildet jedoch der Level-Editor, mit dem ihr euer ganz persönliches Level erstellen könnt. Euch stehen dabei jegliche Objekte zur Verfügung, auf die ihr gestoßen seid. Das Motiv ist einer der sechs Welten. Je nachdem welches ihr auswählt, könnt ihr dessen Objekte nutzen. Schade ist leider, dass ihr sie nur selber spielen könnt: Auf eine Austauschplattform hat Team17 verzichtet. Mit an Bord sind zudem Cross-Save, Cross-Play und sogar Cross-Controller, welches wir leider nicht testen konnten. Laut Hersteller könnt ihr mit der PS Vita als Controller die versteckten Gebiete sehen. Zu guter Letzt ist Superfrog ein Cross-Buy Titel: Einmal zahlen und die PS Vita und PS3-Version erhalten.

Fazit: Superfrog HD ist ein Spiel der alten Schule. Kaum mit Fähigkeiten ausgestattet springt und hüpft ihr quasi durch die insgesamt 48 Level. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei nicht besonders hoch, einzig die alte Spielmechanik lässt euch das eine oder andere Mal einen Fehler machen. Nimmt man das Gameplay, die Grafik und den Sound zusammen, ist es immer noch das alte Superfrog aus dem Jahr 1993, nur im neuen Gewand. In der heutigen Zeit kann dieser Top-Hit deshalb nicht mithalten – will es aber auch gar nicht. Es ist eine willkommene und vor allem kurzweilige Abwechslung zu aktuellen Genre-Spielen.  Mit den etlichen Zusatzinhalten hat man sich bemüht, weitere Anreize zu bieten. Hier fällt vor allem der Level-Editor auf. Leider verpasst man es, dieses Features konsequent auszubauen und eine Online-Plattform wie in LittleBigPlanet zu schaffen – das Potenzial mit den selbsterstellten Level wäre da und hätte für weitere Stunden an den Handheld gebunden. So ist es nur ein netter Zeitvertreib.

Für die angeschlagenen 7,99 Euro bekommt ihr daher ein klassisches Jump’n Run aus den 90er erweitert um verbesserte Grafik, Sound und neuen Inhalten. Zuschlagen sollte jeder, der das Retro-Feeling vermisst oder kennen lernen will.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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