Test – Red Game Without A Great Name

Test – Red Game Without A Great Name

Test – Red Game Without A Great Name

0
Positiv
68% - 73%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

05.01.2016

Aus Richtung Polen und der Hand des Entwicklerstudios iFun4all flattert das Spiel Red Game Without A Great Name auf die PS Vita. Der Name des Spiels klingt etwas komisch, aber die Tatsache, dass es in die Auswahl beim IndieCade Festival 2015 fiel, verspricht ein interessantes Erlebnis. Das Arcaderätsel ist am 15. Dezember erschienen. Ob das Spiel in „With A Great Name“ umbenannt werden sollte, erfahrt ihr in der Vorschau.

Postbosten-Roboter

Die Prämisse des Spiels ist relativ merkwürdig. In einer ziemlich zerütteten Welt baut sich ein atztekisch aussehender Mensch einen Robotervogel. Ich persönlich hätte schon gerne einen solchen Vögel, mit Zahnrädern und allem drum und dran. Diesen aufgerüsteten Vögel schickt unser unbekannter Freund los, um Post auszutragen – wenn man bedenkt, dass wir noch über Postdrohnen nachdenken.

Ihr müsst dem Robovogel auf dem Weg zum nächsten Käfig helfen. Euer Flattermann macht dabei die Hauptarbeit selbständig, also fliegen und aus dem Käfig ein- bzw. aussteigen. Doch leider finden sich bis nach meinen knapp 30 Minuten Spielzeit allerlei Röhre, Stacheldraht und Lüftungen zwischen dem Start und Ende. Um an diesen Hindernissen vorbei zu kommen, heißt es teleportieren. Dafür seid ihr zuständig und erledigt das locker mit euren Fingern. Ihr müsst nur euren Vogel berühren und ihn an die Stelle ziehen, an der er landen soll. Hier war auch gleich die größte Überraschung für mich angesiedelt. Einerseits, dass die Touchsteuerung funktioniert ohne den Bildschirm zu stark zu verdecken und andererseits die Notwendigkeit gut zu steuern. Der Vogel bleibt nicht etwa stehen, während ihr zieht oder teleportiert, er bewegt sich einfach weiter vorwärts und der Bildschirm gleich mit. Euer Vogel ist zwar genauso schnell, wie der Bildschirm, aber schnell wurde die Sache etwas enger, weil ich unvorsichtig neben eine der sammelbaren Zahnräder gesprungen bin und versucht habe, sie wieder einzufangen. Bisher ist die Umsetzung der Level relativ gut gelungen, auch wenn ich noch wenig mit den Luftströmen anfangen kann, die die Flugrichtung des Vogels verändern. Vielleicht wird sich ihr Sinn noch in späteren Leveln zeigen.

PANIK!

Plattformer und jegliche Art von Spielen, in der ich unter Druck Eingaben machen muss, sind noch nie meine Stärke gewesen. Sobald solcher Druck entsteht beginne ich in Panik zu verfallen und dumme Entscheidungen zu treffen. Genau hier verpasst mir Red Game einen Schlag in den Nacken. Am Anfang dachte ich noch über das doch einfache Leveldesign nach, während ich zum Ende der relativ kurzen Testphase mehr darüber nachdenke, wie ich durch die Level komme und dem Stacheldraht ausweiche. Das Problem ist weniger das Erreichen des Ziels, als vielmehr die drei erwähnten Zahnräder. Diese liegen meistens an den gefährlicheren Orten. Der Schwierigkeitsgrad des Spiels steigt im Moment langsam aber stetig an und es ist deutlich erkennbar, dass die verschiedenen Hindernisse mir noch einiges an Unbehagen bereiten werden. Gegen eine gute Herausforderung ist aber nichts einzuwenden.

Schwarz mit Aussicht auf Rot

Vom Design her schwankt Red Game Without A Great Name zwischen gut und schlecht. Während der Vordergrund zwar einfach in Schwarz gehalten wurde, sind die einzelnen Elemente gut gestaltet. Insbesondere die Hindernisse passen in die zerstörte mechanisierte Welt. Der Hintergrund hingegen wirkt ziemlich eintönig und wie der Name verlautet rot. Gerade hier können aber sehr gute Szenerien generiert werden, wie es z.B. Badland gezeigt hat. Stellenweise tauchen zwar einige Designs im Hintergrund auf, aber auch diese sind ziemlich repetitiv. Etwas interessantere Gestaltung, wie im Vordergrund wäre gar nicht schlecht gewesen. Die musikalische Hintermalung profitiert hingegen von ihrer Schlichtheit. Sie bleibt passend ohne aufdringlich zu wirken und lenkt auch nicht vom Spiel ab.

Zwischenfazit: Red Game Without A Great Name ist noch ziemlich wackelig in Sachen Design. Während der Vordergrund mir recht gut gefallen hat, habe ich so meine Probleme mit dem recht langweiligen Hintergrund. Aber das Spielsystem konnte mich definitiv überzeugen. Auch wenn das Spiel noch relativ einfach anfängt, merkt man bereits in den ersten halben Stunde und dank der Trophäenliste, dass das es nicht gerade freundlich ist. Ich bin gespannt, ob es ein unverständlich hoher Schwierigkeitsgrad ist, der zu frustrierend wäre oder ein gut gewählter hoher Schwierigkeitsgrad ist. Bis zum letzten Briefkasten werden sich die Fragen klären, bis dahin kann ich einen positiven Eindruck bestätigen.

Test

14.01.2016

Nach 60 Leveln und zahllosen Toden hat der Vogel nun endlich die gesamte Post zugestellt, außerhalb jedes Tarifs versteht sich. Schauen wir also, ob der Vogel nach seiner Probezeit auch eingestellt wird.

Rot ist das neue Schwarz

Wie bereits in der Vorschau angesprochen, fand ich die Darstellung der Hintergründe etwas zu schlicht und monoton. Zum Glück hat sich das schon bald nach meiner Vorschau geändert. Die Hintergründe wurden langsam immer komplexer und boten erste Einblicke in den Rest der zerstörten Welt. Von Seiten der Präsentation ist es immer noch nicht mein persönlicher Liebling, aber die neuen Hintergründe machen das Ganze etwas ansehnlicher. Die später auftretenden Hintergründe zeigen dabei unter anderem zerstörte Städte, verschiedenartigen Müll und sogar Windräder. Der Unterschied zum Beginn des Spiels wird dann deutlich, wenn man die Atmosphären der Spielumgebungen vergleicht. Am Anfang war die Umgebung so karg, dass man kaum ein Interesse an der Welt entwickeln kann, durch die verschiedenen Hintergründe offenbart die Welt von Red Game etwas mehr über sich und ihre Zerstörung. Die eigentlich tote Umgebung erhält Leben und die am Anfang gezeigte Geschichte erhält etwas mehr Tiefe, ohne wirklich einen weiteren Ton zu verlieren.

Schneller und gefährlicher

Im Verlauf des Spiels steigt der Schwierigkeitsgrad der Level natürlich laufend an. Dies geschieht aber auf zwei verschiedene Elemente. Einerseits steigt der Gesamtschwierigkeitsgrad durch die unterschiedlichen Levelaufbauten und neuen Fallen, z.B. Windmühlen, an. Die 60 Level bleiben dabei abwechslungsreich. Zwar sind einige Elemente gleich, sie werden aber mit ausreichend Abstand präsentiert. Die Fallen verlangen teilweise einen guten und schnellen Einsatz eurer Teleportationsfähigkeit. Gelingt euch das nicht heißt es Game Over für Perfektionisten. Trotz Neustart des Levels vergisst das Spiel nämlich nicht, wie oft ihr den Level neustarten musstet. Das bringt so einiges an Schwierigkeiten mit sich, wenn ihr unbedingt die Topbewertung für jeden Level haben wollt. Das zweite angedeutete Element, welches den Schwierigkeitsgrad beeinflusst, sind die verteilten Zahnräder. Jeder Level bietet drei Zahnräder, an denen ihr im Laufe des Botengangs vorbeifliegen werdet. Zu Beginn müsst ihr nur einfache Teleportationen machen, später dann aber schon sehr genau auf euer Timing und den Weg dahin achten. Selbst der kleinste Fehler kann dann nämlich unangenehme Folgen in Form eures Todes haben. Mit ausreichend Übung und etwas Glück sind aber auch die schwersten Zahnräder einsammelbar. Das gelingt insbesondere aufgrund des gut eingestellten Sidescroller-Elements. Das Tempo ist nie zu schnell, sodass ich immer Zeit hatte, mir schnell eine Strategie zu überlegen.

Fazit

Auch wenn mich Red Game am Anfang noch nicht hundertprozentig überzeugt hat, so hat sich das Spiel gerade im weiteren Verlauf gesteigert. Mit weiterem Fortschritt konnte ich mit meinem größten Problem Frieden schließen. Die relativ eintönigen Hintergründe wurden dann doch noch interessanter gestaltet. Weiterhin sind sich die Entwickler aber treu geblieben und rot bleibt die dominierende Farbe. Zweifelsfrei besser gelungen, sind die einzelnen Level. Die vielen verschiedenartigen Hindernisse und der gut ansteigende Schwierigkeitsgrad machen es zu einem machbaren, aber für Perfektionisten extrem schwierigen Spiel. Auch wenn man die Hindernisse in den Leveln kennt, ist das Ausweichen auch schwer genug, weil gerade in späteren Abschnitten schnelles und zielgenaues teleportieren verlangt wird

Ich kann Red Game Without A Great Name jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem Arcadespiel für zwischendurch ist.

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