Test – Mystery Chronicle: One Way Heroics

Test – Mystery Chronicle: One Way Heroics

Test – Mystery Chronicle: One Way Heroics

2
Positiv
80% - 85%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

In Mystery Chronicle: One Way Heroics gibt es, wie der Name schon vermuten lässt, nur einen Weg – und zwar den nach vorne. Ob mich das Spiel von Spike Chunsoft damit überzeugt, oder mich doch eher in eine Sackgasse führt, könnt ihr ohne Wall of Death im Rücken in unserer Vorschau lesen. Seit 13. September 2016 könnt ihr das Rollenspiel übrigens im PSN Store für 17,99 € kaufen, außerdem wird Mystery Chronicle: One Way Heroics am 30. September Teil des nächsten Limited Runs sein.

Die Schreie des Königs

Das Spiel beginnt mit einem Tutorial, das mir die grundlegenden Elemente erklärt, mir eine Fee namens Memoria zur Seite stellt und mich nach meinem recht schnell erlangten Tod mitten ins Geschehen wirft. Ich finde mich als vorerst namenloser Schwertkämpfer im Schloss des Königs wieder, der mir vom gefallenen Engel Alma erzählt. Sie ist diejenige, die den sogenannten Shine Raid über die Welt gebracht hat. Während ich mich mit dem König unterhalte sehe ich vom Westen eine pinke, fast magentafarbende Wand auf uns zurasen, die alles in Schutt und Asche legt. König Konrath gibt mir noch einen Holy Pot als Unterstützung mit auf den Weg, ehe Memoria und ich aus dem Schloss stürmen und seine Schreie vernehmen – Er dürfte dem grauenhaften magentafarbenen Shine Raid zum Opfer gefallen sein. Mein Ziel ist klar, Alma muss vernichtet werden, um dieser Wall of Death ein Ende zu setzen. Wahrscheinlich darf ich von der Geschichte nicht mehr allzu viel erwarten, aber in One Way Heroics liegt der Fokus meiner Meinung nach sowieso eher am Gameplay.

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Es gibt nur einen Weg

Wie erwähnt gibt es in One Way Heroics nur einen Weg der nach vorne führt. Dabei bleibt mir nicht viel Zeit die Gegend von oben nach unten zu erkunden, da sich im Westen der Shine Raid immer weiter auf mich zubewegt und mich zu einem Häufchen Asche werden lassen könnte. Diesem Schicksal entrinnen wollend mache ich mich auf meine Reise und entdecke unterschiedliche Gebiete mit Eigenschaften, die variieren und mir das Leben schwer machen. Neben einer HP Anzeige, die natürlich wie gewohnt als Lebensanzeige fungiert und bei Fallen auf 0 das Spiel beendet, gibt es noch eine ST und eine EN Leiste. EN scheint meine Energie zu sein, die meine ST und HP Anzeige im Verlauf immer wieder regeneriert und durch Früchte oder spezielle Blätter (z.B. Dried Leaf) wiederherzustellen ist. Fällt die Anzeige auf 0 wird weder die ST noch die HP Anzeige regeneriert, außerdem sind Angriff, Agilität und Ausweichen herabgesetzt. Meine ST Leiste scheint eine Art Stärke zu sein und kommt einer Mana Leiste gleich. Steckt ihr zum Beispiel in einem größeren Gebirge fest, bewegt sich der Shine Raid schneller auf euch zu, da ihr mehr Zeit aufwenden müsst. Außerdem braucht ihr zum Überwinden eines Gebirgquadrats mehr ST Punkte, die sich wahrscheinlich nicht rechtzeitig regenerieren und schlussendlich erleidet ihr das gleiche Schicksal wie König Konrath. Dieses System ist nicht sonderlich komplex, kann euch aber in schwierige Situationen bringen, wenn ihr nicht genau aufpasst. Es zwingt mich dazu, nicht blindlings den Weg nach vorne zu beschreiten und lenkt meinen Blick vom Shine Raid hinter mir auf andere Dinge, die mir ein weiteres Voranschreiten überhaupt erst ermöglichen. Aufgrund anderer Anpassungsmöglichkeiten, auf die ich weiter eingehen werde, erwarte ich vom grundlegenden System keinen weiteren Tiefgang oder Veränderungen.

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Klassen, Fortschritt und andere Möglichkeiten 

Mit den unterschiedlichen Klassen könnt ihr euch austoben und ihre Vor- und Nachteile auf eurer Reise ausnutzen. Abgesehen von allgemeinen Werten könnt ihr eurem Helden noch sogenannte Perks (engl. für Vorteile) vergeben, die euch zusätzlich unterstützen können und das Aussehen aus drei festgelegten Typen auswählen. Gelevelt wird während eure Reise durch das Erreichen neuer Gebiete oder in einem Echtzeitkampf gegen schwebende Wölfe, Zombies oder andere verwunderliche Wesen. Nach Abschluss eines Quests – sei es durch den eigenen Tod oder durch den Tod Almas – erhaltet ihr eine abschließende Wertung und je nach Qualifikation Genesis Stones, die euch zum Beispiel neue Klassen und Perks kaufen lassen. Außerdem könnt ihr nach Quest Abschluss gesammelte Gegenstände im Dream Vault für euren nächsten Versuch speichern. Damit könnt ihr euren Helden gleich zu Beginn eines neuen Abenteuers gut ausrüsten und verschafft euch nach mehreren Durchgängen einen weiteren Vorteil. Die Klassen unterscheiden sich untereinander deutlich genug, um einen Unterschied zu erkennen und bieten dem Spiel zusammen mit den verschiedenen Perks mehr Tiefgang. Auch das Einbauen von Charakteren aus anderen Spike Chunsoft entwickelten Spielen wie zum Beispiel Makoto aus Danganronpa empfinde ich als sehr nettes Extra. Ich frage mich, ob der Ausbau des Dream Vaults meine Durchgänge in höheren Schwierigkeitsgraden beeinflussen wird und welche weiteren Effekte die noch freizuschaltenden Perks mit sich bringen.

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Die Welt und ihre Eigenarten

One Way Heroics bietet neben klassischen Rollenspielelementen auch die eines Roguelikes. Euer Held macht sich immer wieder auf die Reise, um dem gefallenen Engel Einhalt zu gebieten und startet sein Abenteuer immer bei Null in einer anderen Welt. Jede Welt wird neu generiert, kann aber von euch umbenannt und so oft ihr wollt erneut erkundet werden – dabei wählt ihr vor eurem neuen Quest einfach die vorher besuchte Welt aus. Städte und Truhen bleiben dabei am selben Platz und können von euch wiedergefunden werden. Für mich persönlich wurde das zu einem großen Vorteil, da ich so schon im Voraus planen konnte und ungefähr wusste, wo ich einen wichtigen NPC finden konnte. Außerdem wird euch von Memoria immer wieder mitgeteilt, wenn ihr euch in der Nähe eines besonderen Ereignisses befindet. So konnte ich mir im erneuten Durchgang versteckte Heilmöglichkeiten einprägen und nutzen. Leider sind nicht alle Ereignisse ersichtlich und ich bin einer gespenstischen Präsenz, die immer wieder spürbar war noch immer nicht begegnet – oder es sind doch diese stärkeren Skelette, die ich kurz darauf antreffe. Ich bin gespannt, ob ich in den unterschiedlichen Welten noch die ein oder andere Überraschung erlebe und welche Ereignisse sich mir noch auftun werden.

Zwischenfazit: In Mystery Chronicle: One Way Heroics ist der Name Programm. Trotzdem wirkt das Spiel nicht linear und kann euch hin und wieder in brenzlige Situationen bringen, wenn man nicht etwas vorausdenkt. Das Gameplay Prinzip ist nicht allzu komplex und bedarf keiner Veränderung, da das Klassensystem und die verschiedenen Auswahlmöglichkeiten aus Perks dem Spiel mehr Tiefgang verleihen. Den im Gameplay vorhanden Tiefgang darf ich dagegen wohl eher nicht in der Geschichte suchen, denn diese wird sich wahrscheinlich kaum ändern beziehungsweise keine dramatische Wendung nehmen. Es gibt auf meiner Reise zwar immer wieder Ereignisse, aber diese sind mir bisher noch nicht ersichtlich und werden sich hoffentlich im weiteren Test zu Erkennen geben. Mein Eindruck ist trotzdem positiv und mein Weg wird mich geradewegs zum abschließenden Test führen.

Test

Mein Weg in Mystery Chronicle: One Way Heroics führte mich zwar immer gerade aus, aber nichtsdestotrotz kann man nicht von linearem oder eintönigem Gameplay reden. Warum, könnt ihr in einem abschließenden Test ohne Umwege erfahren – also schreitet voran.

Lauft! Lauft!

Wenn ich eines in der Welt von One Way Heroics gelernt habe dann, dass man bedrohlich wirkenden Gegnern erst mal aus dem Weg gehen sollte, wenn man sich am Anfang seiner Reise befindet. Durch das ständige neu generieren von Welten sind diese natürlich unterschiedlich aufgebaut und gewaltige Drachen oder Golems können euch gleich zu Beginn das Leben schwer machen, oder gar gleich mit einem Schlag beenden, wie ich nur zu oft schmerzlich feststellen musste. Manchmal konnte ich geschickt wie ein Angsthase davonlaufen, aber nur zu oft musste ich mutig und verzweifelt dem Tod ins Auge blicken. Versteht mich nicht falsch, ich begrüße die Art und Weise wie das Spiel funktioniert und wie es mir die Freiheit lässt zu entscheiden, welche Möglichkeiten ich ergreife und welche ich eher vermeide. Nehme ich die Teleport Potion lieber mit, um Gegnern mit großer Wahrscheinlichkeit zu entkommen, oder will ich lieber nicht auf eine schwere Rüstung deren Werte ich nicht kenne verzichten, obwohl die Möglichkeit besteht, dass ich im weiteren Verlauf keine mehr finde und meine jetzige Rüstung zerbricht? So oder so könnte beides den Tod bedeuten und das finde ich – ohne masochistisch zu sein – absolut großartig!

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Geschichtlich mau – Welt entdecken wow!

Wie bereits vermutet kann mich die Geschichte hinter One Way Heroics nicht wirklich überzeugen. Nach dem Besiegen von Dämonenlord Alma ist das Spiel beendet und in einigen Sätzen wird eingeblendet wie es unserem Held und dem geretteten Land in den weiteren Jahren ergeht. Leider ändert sich an diesen Schlusssätzen absolut gar nichts – jeder Held bekommt Kinder und verbringt ein sorgloses Leben – wodurch ich etwas enttäuscht bin. Generell hätte man aus der grundlegenden Idee etwas mehr herausholen und zumindest durch anzutreffende NPCs etwas mehr ausbauen können. Die große Stärke des Spiels liegt für mich jedoch auf alle Fälle in dem Erkunden der verschiedenen Welten. Zwar lässt es die Wall of Death kaum zu jeden Winkel zu erkunden, aber ich habe selbst nach mehreren Spielstunden Charaktere und Schreine entdeckt, die ich davor entweder übersehen habe oder aus anderen Gründen keine Möglichkeit, hatte sie zu erreichen. So erkennt man teilweise auch Beziehungen zwischen den unterschiedlichen Verbündeten wodurch ein kleiner Mehrwert entsteht. Als ich dachte jede Charakterklasse freigeschaltet zu haben, wurde mir mitgeteilt, dass es während eines Quests noch weitere Klassen gäbe. Wie viel es tatsächlich freizuschalten gibt und wie viel ich bereits freigeschaltet habe ist somit nicht eindeutig festzulegen, aber das macht mir persönlich nicht allzu viel aus, denn das macht One Way Heroics für mich so aufregend. Auch die unterschiedlichen Gebiete innerhalb einer Welt sind sehr schön gestaltet und trotz Pixelgrafik sehr detailreich, wodurch ich mich in diesen Welten trotz meines ständig drohenden Todes sehr wohl fühle.

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Schwierigkeitsgrade und Unterschiede

Die Unterschiede der Schwierigkeitsgrade sind in Mystery Chronicle sehr interessant. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Stärke der Gegner, sondern auch in anderen Elementen. So erscheint Alma auf dem Schwierigkeitsgrad „Easy“ nach exakt 400 Kilometern und ihr erhaltet nach ein paar ausgetauschten Treffern zusätzliche Unterstützung – wodurch auf anzutreffende Verbündete verzichtet wurde. Im Vergleich zum Schwierigkeitsgrad „Normal“ trefft ihr hier mehrmals auf Alma bzw. könnt ihr einfach davonlaufen und dem Kampf entfliehen bis ihr euch bereit dafür fühlt. Trotzdem wird euch jedsmal von Fee Memoria mitgeteilt, wenn Alma in der Nähe ist und ihr in 3 Stunden aufeinander treffen werdet. Im „Hard“ Modus trefft ihr auch auf neue Charaktere und erhaltet möglicherweise bessere Gegenstände. Ist euch das noch nicht genug könnt ihr zusätzlich zu den Schwierigkeitsgraden auch noch den Maniac Modus verwenden, der euch begünstigende Funktionen wie die Nutzung des Dream Vaults verweigert und euch somit wirklich jeden Durchgang bei Null starten lässt. Die Auswahl des Schwierigkeitsgrades war für mich in Bezug auf die Stärke der Gegner meist nicht sonderlich ausschlaggebend und wirkte sich bei nur auf die verfügbaren Gegenstände und Häufigkeit aus. Ob Alma nun ab einem bestimmten Punkt auftaucht und besiegt werden muss, oder ich ihr davonlaufe und vorerst trainiere machte für mich persönlich auch keinen allzu großen Unterschied, wodurch die Gewichtung für mich relativ – Entschuldigung – sinnlos ist. Der Maniac Modus ist aber eine willkommene Möglichkeit sich der Herausforderung auf andere Art und Weise zu stellen und auf Vorteile zu verzichten.

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Genesis Room und Multiplayer

Schafft ihr es im Easy und Normal Mode Alma zu besiegen schaltet ihr „Customize Castle“ frei, was euch zusätzliche Vorteile bringen kann. Zu Beginn könnt ihr mit sogenannten Dream Stones neue Räume zum Schloss hinzukaufen, in dem ihr am Beginn jeder Reise erwacht. Die zusätzlichen Räume dienen dazu spezielle Charaktere zu platzieren, die euch entweder grundlegende Elemente des Spiels erklären oder ihr könnt Gegenstände erhalten wie zum Beispiel ein Force BBQ von dem Court Chef des Schlosses. Dream Stones erhaltet ihr entweder durch das Besiegen von Alma oder findet sie im Laufe eurer Reise. Das Ausbauen des Schlosses ist eine sehr gute Idee und bietet zusätzliche Möglichkeiten, wenn man wirklich länger spielt und sammelt. Leider sind mir manche Charaktere etwas schleierhaft wie zum Beispiel Wise Mamel, bei dem ich 3000 Lapis – Währung auf der Reise – bereits zu Beginn haben müsste, etwas das völlig unmöglich ist, da diese Währung nicht in das nächste Leben übernommen wird.

Der Multiplayer Modus ist leider noch nicht sehr begehrt, denn trotz mehrmaligen Versuchen zu unterschiedlichen Zeiten war es mir nicht möglich jemanden zu finden, um diesen Modus auszutesten. Wahrscheinlich ist es darauf zurückzuführen, dass One Way Heroics bei uns erst seit einem knappen Monat verfügbar ist und in Japan bereits vor einem Jahr veröffentlicht wurde.

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Musikalische Untermalung

Abschließend möchte ich noch kurz einen Punkt extra ansprechen und man möge bitte auf eine Rüge verzichten, denn ich bin damit nicht groß geworden. Was ich damit sagen möchte ist, dass mich die Musik in One Way Heroics sehr an alte Final Fantasy Teile erinnert, sprich Final Fantasy I. Außerdem schafft es die musikalische Untermalung jeden Moment gut einzufangen, sei es von dem Ursprung der Reise im Schloss des Königs oder dem Kampf gegen Alma. Außerdem wird auch der Track gewechselt, wenn man ein kleines Dorf betritt, etwas das mich persönlich sehr freut, auch wenn es sich dabei um eine Kleinigkeit handelt.

Fazit

Mystery Chronicle: One Way Heroics ist trotz des sehr treffenden Namens alles andere als eintönig und überzeugt mit einer Mischung aus den roguelike Elementen und dem Erkunden der verschiedenen Welten. Die Geschichte rund um den Dämonenlord Alma und der Beschwörung der Wall of Death ist leider sehr substanzlos und das Spiel bietet eindeutig mehr Potential zum Ausbau der verschiedenen Charaktere und ihren Hintergründen. Trotz meines ständig drohenden Todes fühlte ich mich innerhalb der Welten durch kleine Details, der musikalischen Untermalung und den allgemein schön gestalteten Gebieten sehr wohl. Die unterschiedlichen Schwierigkeitsgrade bieten in Bezug auf die Stärke der Gegner kaum spürbaren Unterschied und waren lediglich an der Häufigkeit der Gegenstände festzumachen. Der zusätzliche Maniac Modus hingegen ist alles andere als sinnlos und bietet besonders denjenigen, die eine Herausforderung suchen die Möglichkeit diese auch zu bekommen. Nebenbei gibt es noch einiges freizuspielen wie zum Beispiel die unterschiedlichen Charakterklassen und Perks. Das Schloss lässt sich ebenfalls umbauen und neue Skla… Äh ich meinte Untertanen einstellen. Wer gespannt auf den Multiplayer Modus ist, sollte darauf gefasst sein, enttäuscht zu werden, da es mir bisher nicht gelang jemanden zu finden, der sich mit mir auf die Reise begibt.

Abschließend kann ich nur sagen, dass Mystery Chronicle einiges richtig macht und mich bis auf die Geschichte überzeugt. Hier und da gibt es einige Funktionen und Elemente, die etwas fragwürdig sind, aber grundlegend kann ich das Spiel denjenigen ganz sicher empfehlen, die gerne etwas Neues entdecken und nichts gegen Veränderungen haben.

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26. September 2016 16:31

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9. Oktober 2016 11:41

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