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Test – Joe Danger 2: The Movie

Test – Joe Danger 2: The Movie

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18.02.2015 – Test

Joe Danger ist Stuntman und darüber hinaus sogar ein recht erfolgreicher. Kein Wunder also, dass man ihn nach dem ersten Teil nun mit einem Hollywood-Vertrag ausgestattet hat. Joe Danger 2: The Movie soll dabei nur so vor Action strotzen. Seit dem 14. Januar diesen Jahres sind die Dreharbeiten abgeschlossen. Der Film wurde von Hello Games entwickelt und kann für 7,99 Euro digital erworben werden. Wir haben uns ihn angeschaut und sagen euch, ob dieser Film ein Kassenschlager ist.

Racer oder doch nicht?

Geht man den Trailern nach, dann hätten wir es eigentlich mit einem Rennspiel zu tun: Gas geben, springen, Spurwechseln. Allerdings bezeichnet Hello Games ihren Joe Danger nicht direkt mit diesem Genre sondern bleibt mit dem Hinweis „Ausweichsmanöver“ sehr schwammig. Eine Erwartungshaltung fällt mir daher sehr schwierig. Aber vielleicht ist genau das ja gewollt? Zumindest möchte ich Rennspielelemente wiederfinden, schnelle Action sowie aufgrund der Vielzahl der Level Abwechslung haben. Schauen wir mal, was genauer sich hinter diesem Spiel verbirgt.

1..,2…, Action!

Beim Start des Spiels werdet ihr vom Auswahlmenü begrüßt, welches im Stile eines Studios aufgebaut und auf die einzelnen Modi verweist. Da wären einmal der namensgebende Movie-Modus, die gelöschten Szenen und der Movie Maker vorhanden, die zudem alle miteinander verknüpft sind. Dazu aber später mehr.

Es geht mit dem Movie-Modus los, welcher in sechs verschiedene Akte eingeteilt ist. Jeder einzelne Akt hat verschiedene Filmszenen, die ihr mit Joe Danger drehen müsst. Pro Szene gibt es Medaillen zu gewinnen, die verschiedene Herausforderungen symbolisieren. So müsst ihr zum Beispiel diverse Objekte einsammeln, Schalter betätigen, Gegner erledigen oder einfach nur durchs Ziel kommen. Habt ihr in speziellen Leveln alle Herausforderungen in einem Lauf geschafft, gibt es eine Pro-Medaille. Dreißig Stück können insgesamt gesammelt werden – ein schwieriges, aber nicht unmögliches Unterfangen. Bereits früh versucht und schafft man es, alle Medaillen zu holen. Diese werden benötigt, um diverse Szenen freizuschalten – das Ende bekommt ihr nur gegen sämtliche Sterne. Wer also früh anfängt, wird schneller belohnt. Langeweile kommt bei den insgesamt 85 Leveln (!) zu keinem Zeitpunkt auf. Das liegt einerseits an den gut balancierten Herausforderungen. Andererseits ist es die Spielmechanik selbst, die einen bei Laune hält.

Auf Gleisen

Ziel eines jeden Filmschnittes ist es, von A nach B zu gelangen. Meist werdet ihr von einer riesigen Schneelava oder Gesteinsbrocken verfolgt. Aber auch stressfreie Missionen in der Stadt und im Dschungel werden gedreht. Ihr steuert dabei ein Fahrzeug – welches bestimmt die Szene. Diese reichen von dem klassischen Motorrad, über einen Kohlewagen, Skiern und Schneemobil zum Jetpack und Einrad. Mit diesem geht es dann auf den wilden Ritt: Gas geben via den Schultertasten, vorwärts wie rückwärts, Ducken, Springen, Turbo und Wheelies. Die Kunst dabei ist es, in möglichst kurzer Zeit alles mitzunehmen, was euch über den Weg kommt. So unter anderem versteckte Sterne, Sammelbares oder Schalter. Mit dem Analogstick steuert ihr euren Boliden in der Luft; Mit dem Turbo könnt ihr die Flugkurve steuern, welchen ihr mit Tricks in der Luft und auf dem Boden aufladen könnt. Ebenso könnt und müsst ihr in manchen Szenen die Spur wechseln. Entsprechende Ampeln oder Gleisschalter zeigen euch, ob es noch oben oder unten geht. Grundsätzlich spielt sich Joe Danger 2 auf der PS Vita sehr gut. Doch leider verhakt man sich in hektischen Situation an der Tastenbelegung, sodass es ungewollt oft zu Neustarts kommt. Blöd ist zudem, dass das Tutorial fast nur in Form von Sprechblasen am Anfang des Levels erscheint; Ab und zu kommen Hinweise, welche Taste in welcher Situation gedrückt werden muss. Zum Teil aber auch viel zu spät. Ihr werdet hier also etwas hängen gelassen.

Die Spielmechanik verlangt von euch hohe Präzision: Ducken, direkt danach Springen, Dauerwheelie, um den Turbo aufrecht zu erhalten und gleichzeitig versuchen, Schalter zu treffen oder Banditen niederzustrecken. Und genau das ist es, was es ausmacht. Man bekommt zu jederzeit Action geliefert und muss stets voll konzentriert sein – ganz einem Blockbuster gleich. Dabei sind die Checkpoints mit einigen kleinen Ausnahmen gut gewählt, sodass Frust nicht aufkommt.

Verzahnt

Gleichzeitig steuert Hello Games den Spieler durch das ganze Spiel. In den späteren Akten müsst ihr die gelöschten Szenen gespielt haben, um den Movie Modus fortsetzen zu können. Die gelöschten Szenen haben einen erhöhten Schwierigkeitsgrad und kommen ebenfalls mit Herausforderungen und PRO-Medaillen daher. Diese brauchen ab einem bestimmten Zeitpunkt die Bestätigung, dass ihr die Tutorials im Movie Maker durch habt. Und der Movie Maker ist der hauseigene Streckenbaukasten. Hier könnt ihr euch ähnlich wie in Little Big Planet austoben und eure eigenen Kreationen erstellen. Das Tutorial führt euch dabei sehr gut in die einzelnen Elemente und Besonderheiten ein. Natürlich könnt ihr diese dann auch selber spielen. Leider können selbstgemachte Strecken nicht geteilt werden – sehr schade.

Hollywood

Präsentiert wird der Film in ansehnlichem 3D-Look mit einem leichten Hauch an Comics. Komik ist ebenfalls mit dabei und findet sich einmal in der Regisseur-Stimme wieder, die euch Akt für Akt begleitet, den Soundeffekten von Joe, den niedlichen Animationen und den Umstand, dass über 30 verschiedene Stuntfahrer auswählbar sind. Zum Abschluss eines Aktes gibt es zudem den Film zu sehen, den ihr gedreht habt – wenn auch nicht mit eigenen Spielszenen. Dennoch ist es schön anzusehen, wie konsequent Hello Games bei ihrem Thema bleiben. Insgesamt sind fünf verschiedene Drehorte vorhanden. In Anbetracht der großen Zahl an Level sicherlich unterdimensioniert. Die Texturen sind dafür klar, hochauflösend und flüssig animiert. Nur in einzelnen Szenen kann es mal zu leichten Framedrops kommen, die jedoch nicht ins Gewicht fallen. Ansonsten spielt sich Joe Danger 2 absolut flüssig – bei den vielen Ereignissen auf den Bildschirmen nicht selbstverständlich -, kann aber aufgrund der zahlreichen Explosionen zu Übersichtsproblemen führen. Zudem müsst ihr mit einigen, nervigen Ladezeiten kämpfen, die immer zwischen den Szenen aufkommen und euch die Herausforderungen präsentieren. Begleitet werdet ihr von pompösen Hollywood-Sound: Trompeten, Bässe, Violine und so weiter. Leider verliert der Soundtrack schnell an Reiz, sodass man sich eher mit eigener Musik durch die Level kämpft. Im Übrigen gibt es deutsche Texte.

Fazit: Joe Danger 2: The Movie überrascht mit einer sehr guten Adaption des Plattform-Genres auf Rennelemente und erinnert stark an Urban Trials. Da ich anfangs einen falschen Eindruck vom Spiel hatte, war ich etwas überfordert mit der Situation, gleichzeitig zu fahren und diverse Hindernisse ausweichen oder Plattformen zu erreichen. Das leider etwas spärliche und kaum sichtbare Tutorial war keine Hilfe. Es ging allerdings schon nach kurzer Eingewöhnungszeit richtig los: Geschwindigkeit, Sprünge, Stunts und verschiedene Vehikel bringen nicht nur Abwechslung sondern werden nie langweilig. Und das bei einem Spielumfang von 85 Level! Wermutstropfen sind zum einen die Überfrachtung von Ereignissen auf eurem Schirm. Zum anderen ist die Tastenbelegung für mich nicht optimal belegt. Zu oft kam es in hektischen Situationen zu Verwechslungen und damit Neustarts. Die Verzahnung der verschiedenen Spielbereiche ist sehr gut gelungen und lässt den Spieler in jedes noch so kleine Detail des Spiels eintauchen – auch in den integrierten Level-Editor. Schade ist, dass man seine  Errungenschaften nicht teilen kann.

Wer sich für Joe Danger 2: The Movie entscheidet, der entscheidet sich für packende Action und einem sehr guten Preis/Leistungs-Verhältnis. Beide Genre-Fans werden definitiv Spaß haben. Für mich ist es daher ein absolutes Top-Spiel auf der PS Vita, welches meine Erwartungen absolut erfüllt hat.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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heubergen
18. Februar 2015 18:57

Ich war sowas von enttäuscht von dem Spiel, ist mir irgendwie viel zu hektisch und ich als Perfektionist kann damit nichts anfangen 🙁

heubergen
19. Februar 2015 17:52
Reply to  Lars

Es gibt einfach viel zu viele Vita Games, alles dass nicht japanisch oder perfekt ist kann ich leider nicht spielen 🙁