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Test – Injustice: Götter unter uns

Test – Injustice: Götter unter uns

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12.01.2014 – Test

Im DC-Universum läuft es immer gleich: Batman kämpft gegen Joker, Green Lantern misst sich mit Sinestro und Superman bewahrt die Erde vor seinen Erzfeinden Zod, Lex Luthor und Doomsday. Statt dem dabei zuzuschauen: Wie wärs, wenn ihr selber Hand anlegt? Oder noch besser: Ist Batman oder Superman stärker? Ist Joker oder Bane der ultimative Bösewicht? Nun, in Injustice – Götter unter uns könnt ihr genau das für euch herausfinden. Schon im April letzten Jahres mussten sich Schurken und Superhelden gleichermaßen auf der PS3 beweisen. Seit dem 29. November gibt es das Spiel auch für die PS Vita zu kaufen. Für den Port waren die Mannen von Armature Studios verantwortlich. Wir haben die Muskeln spielen lassen und sagen euch, wie die geballte DC-Power auf der PS Vita einschlägt.

Aller Anfang ist schwer

Im Hauptmenü habt ihr die Auswahl aus verschiedenen Spielmodi. Zum einen wäre da der klassische Story-Mode, das Training, eine Art Kampfarena, Spezialmissionen und zum anderen der Mehrspielermodus. Doch bevor ihr richtig losstarten könnt, müsst ihr durch das Tutorial. In diesem werdet ihr in die Besonderheiten von diesem Beat’em Up eingeweiht: Bewegen, Schlagen, Treten, Blocken, Kontern, Kombinationen, Würfe, Spezialfähigkeit und dem Konflikt, bei dem ihr via einem Wettspiel Gesundheit verlieren aber auch gewinnen könnt. Die Steuerung verlangt dabei absolute Präzision, denn das Kombofenster ist extrem klein. So muss man schon im Tutorial die bittere Erfahrung machen, wie schwer dieses Spiel zu meistern ist.  Die große Anzahl an Charakteren -30 an der Zahl- macht es nicht unbedingt leichter. Darunter gesellen sich allerlei DC-Figuren wie Flash, Wonderwoman, Green Arrow, Nightwing, Raven, Shazam, Doomsday, Zod, Deathstroke, Catwoman, Bane und mehr. Unterschiedliche Kombos, Art der Waffe, Schnelligkeit und Kraft der Schläge sowie Spezialattacken sind bei jedem einzigartig. Die Suche nach dem perfekten Kämpfer ist daher sehr zeitaufwendig.

Supermans Rache

Zeit braucht ihr für dieses Spiel allerdings so oder so. Denn inhaltlich wartet Injustice groß auf. Allein mit den 300 S.T.A.R. Labs Missionen werdet ihr einiges zu knabbern haben. Hierbei spielt ihr einen bestimmten Charakter, der gegen verschiedene Gegner diverse Aufgaben erledigen muss. Wollt ihr es nicht ganz so speziell haben, könnt ihr euch im Arcade-Modus beweisen. Mit eurem Charakter eurer Wahl müsst ihr eine Reihe von Gegnern bekämpfen, die nach speziellen Mustern oder Schwierigkeitsgrad ausgewählt werden. Selbstverständlich gibt es einen Multiplayer, wo ihr euch gegen andere Kämpfer aus den ganzen Welt messen lassen könnt. Wer es langsam angehen und erst mal die Welt von Injustice kennen lernen möchte, der wählt den Story-Modus.

Joker hat mit einer Atombombe ganz Gotham City zerstört. Mit einer List ließ er Superman seine Heimatstadt Metropolis und seine eigene Familie umbringen. Aus Verzweiflung und Rache geplagt ermordet Superman Joker und reißt fortan die Weltherrschaft an sich, damit die Welt unter einer Ein-Mann-Regierung sicher lebt. Jeder der sich Superman widersetzt, wird ausgelöscht – egal ob Freund oder Feind. Der Widerstand in Form von Batman sieht keine andere Wahl als Hilfe in einer Parallel-Dimension zu holen. Und da kommt ihr ins Spiel.

Angefangen mit Batman müsst ihr pro Kapitel drei Gegner eliminieren. Die Geschichte ist so geschrieben, dass nach einem Kapitelwechsel auch euer Kämpfer wechselt. So spielt ihr in den zwölf Kapiteln einige der zahlreich vorhandenen Charaktere, wobei sich einige wiederholen. Der Story-Verlauf ist absolut genial. Eingeleitet wird das Kapitel mit einem Film, in dem es so schon zur Sache gehen kann. Nähert sich der eigentliche Kampf zwischen zwei Figuren, wechselt das Spiel in einem Wisch in die Ingame-Grafik. Ladezeiten gibt es keine. Abwechslung findet das Spiel in kleineren Mini-Games, in denen ihr mit dem Touchscreen bestimmte Tastenabfolgen nachahmen müsst. Je besser ihr seid, desto mehr Schaden erhält euer Gegner. Aus der Feder von DC selbst ist die Story fantastisch geschrieben, unterhaltsam und verwischt elegant die Grenzen zwischen dem klassischen Gut und Böse. In den seltensten Fällen überzeugt die Geschichte in einem Beat’em Up – hier wird man von ihr umgehauen.

Licht und Dunkelheit

Eins vorab: Injustice spielt sich zu jederzeit absolut flüssig, ohne Ruckler, Stottern oder Schlieren. Auch die Ladezeiten zwischen den Kämpfen sind gut insbesondere im Story-Modus. Erkauft wird diese notwendige Voraussetzung für ein Kampf-Spiel allerdings mit einer niedrigeren Auflösung sowie verwaschenen Texturen. Vor allem in den Übergängen zwischen Film und Spiel sind die grafischen Mängel deutlich zu sehen. Auf die zahlreichen Effekte sowie die grandiosen Arenen mit viel Liebe zum Detail wollte Armature Studios allerdings nicht verzichten. Hier eine Explosion, da ein zerstörtes Haus oder herabstürzender Helikopter. Ebenso gibt es in den 15 Arenen genug interaktive Objekte, mit denen ihr euren Gegner zerschmettern, abschießen oder von einem Ort zum anderen Ort in fetzigen Animationen schleudern könnt. Absolutes Highlight stellen die Superattacken mit den einzigartigen Kurzfilmen sowie dem effektreichen Konflikt, die trotz der verpixelten Texturen erstklassig aussehen.

Auch der Sound lässt keine Wünsche offen. Jeder Held bzw. Schurke hat eine eigene Synchronstimme, die absolut passend agiert und zudem in Kämpfen authentisch wirkt. Der Soundtrack ist dem DC-Universum absolut würdig und sorgt mit stimmungsvollen Klängen eine dem Spiel gerechte Atmosphäre.

Fazit: Injustice gehört mit seinem Umfang, der Story sowie den Charakteren sicherlich zu den besten Beat’em Ups auf dem Markt. Doch die präzise und leicht komplizierte Steuerung ist absolut nicht für Genre-Neulinge geeignet. Selbst Profis werden in etlichen Situationen an ihre Grenzen verwiesen, wenn durch einen kleinen Moment der Ungeduld oder Unachtsamkeit die falsche Taste gedrückt wird. Technisch gesehen hat Armature Studios nichts falsch gemacht. Flüssiges Spielen, zahlreiche Effekte, viele Arenen mit Interaktionen. Einzig die niedrige Auflösung lassen wiedermal erkennen, wie deutlich der Unterschied zur großen Schwester ist.

Wer sich für dieses Spiel entscheidet, sollte viel Zeit, Geduld und ein Händchen für das Genre haben. Wer das mitbringt, wird mit einem genialen und originellen Storyverlauf und einem sehr umfangreichen Spiel belohnt. 

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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tobeit
13. Januar 2014 22:19

Marvel-Figuren, äh falsch recherchiert?? DC ist hier das richtige Universum!!!