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Test – Hotline Miami

Test – Hotline Miami

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09.08.2013 – Test

Devolver Games haben sich mit Hotline Miami einen Namen in der Spielebranche gemacht: Einfaches Gameplay trifft auf rabiate Gewalt gepaart mit stylischer 16-Bit Grafik. Überhäuft von überwältigender Kritik schaffte es dieser Indie-Hit nun auch ins Playstation Network. Seit dem 26. Juni ist Hotline Miami für 7,99 Euro inkl. Cross Buy zu haben. Wir haben uns die Masken aufgesetzt und sagen euch, warum man bei diesem Titel rot sieht.

Der Auftragsmörder

Das Telefon klingelt. Ein seltsamer Anrufer erzählt euch etwas von einem Paket „Kekse“, welches ihr aufmachen und durch die Zutatenliste durchgehen sollt. Vor eurer Haustür findet ihr eure Packung, doch statt Kekse bekommt ihr eine Tiermaske sowie den Auftrag, einen Aktenkoffer zu holen und alle sich dort befindlichen Personen umzubringen. Gesagt getan erhaltet ihr in den darauf folgenden Tagen und Wochen weitere seltsame Anrufe, in denen ihr aufgefordert werdet, „Ungeziefer zu beseitigen“,  „Rohrbrüche zu reparieren“ oder „Gäste zu empfangen“.

Insgesamt 19 Level unterteilt in sechs Kapitel warten darauf, von euch inspiziert zu werden. Eine wirkliche Geschichte dahinter gibt es nicht, denn den Hintergrund der ganzen Taten erfährt man erst im Epilog nach der Hauptstory – wenn man dann auch noch ein Rätsel in Form von Buchstaben löst.

Der Weg ist das Ziel

Der Fokus liegt klar nicht in der Handlung, sondern im Gameplay. Im Grunde besteht das Spiel aus den Aktionen Laufen, Zielen und Schießen. Wie in einem klassischen Shooter bewegt und zielt man mit beiden Analog-Sticks während die Rechteschultertaste zum Abfeuern bzw. Schlagen benutzt wird. Beim Zielen jedoch merkt man die Entwicklungsplattform – dem PC. Die Steuerung mit dem rechten Stick fällt nicht unbedingt intuitiv aus und braucht eine gewisse Eingewöhnungszeit. Daraus ergibt sich dann auch eine Ungenauigkeit beim Schießen und Schlagen, welches sich vor allem in hektischen Situationen bemerkbar macht. Zwar kann man über den Touchscreen bzw. dem Quadrat-Button Gegner anvisieren, wirklich Zeit dafür hat man aber nur in den seltensten Fällen.

Ziel des Spiels ist es, alle Personen im Raum bzw. Gebäude zu eliminieren und das möglichst mit einer hohen Punktezahl. Punkte erhaltet ihr für jede Aktion, die ihr mit euren Gegnern macht: Nah-, Fernwaffen oder die Fäuste benutzen, Feinden die Tür gegen das Gesicht schlagen oder diverse Hinrichtungen, wenn sie am Boden liegen (z.B. mit dem Messer, einem Baseballschläger oder sogar einem Topf mit heißem Wasser!). Je mehr Leute dabei auf euch aufmerksam wurden, desto mehr Punkte bekommt ihr auch – die Chance zu Sterben steigt damit aber auch. Das ganze Spiel gestaltet sich im Trial & Error Prinzip: Da man nicht weiß, wo die Leute stehen und wie sie reagieren, läuft man zwangsweise in den eigenen Tod hinein. Das macht aber nichts, da man sofort wieder an den Anfang des Bereiches versetzt wird.  Ein Bereich fällt immer recht übersichtlich aus, sodass diese Spawn-Punkte fair gesetzt sind. Gleichzeitig wird man jedoch gefordert, Situationen auszureizen und auszuprobieren, um am Ende dann die optimale Punktzahl zu erhalten. Am Ende eines jeden Levels werden diese nämlich ausgewertet und in Schulnoten umgewandelt. Bonuspunkte gibt es für Kombos, die Flexibilität in eurer Vorgehensweise und eure Beweglichkeit. Knackt ihr den Highscore schaltet ihr eine Maske frei.

Muh, Quack, Wuff, Roarrr

Die Masken spielen in Hotline Miami eine wichtige Rolle. Sie sind nicht nur dafür da, das Gesicht eures Protagonisten zu verdecken, sondern sie verleihen euch bestimmte Fähigkeiten. Je nach Tierart lauft ihr schneller durch das Level, erhaltet ein Messer zu Spielbeginn, bleibt das Kombifenster länger offen oder es spritzt mehr Blut. Und von dem gibt es im gesamten Spiel eigentlich schon genug! Es kann schon ein wenig verstörend wirken, wenn man bedenkt, dass man mit einem Pferdekopf durch die Gegend rennt und Leute abschlachtet. Das ist es aber, was das Spiel auszeichnet: Brutal, rabiat und blutig. Die 16-Bit Grafik zieht es dann allerdings wieder auf ein humanes Level. Was bleibt sind Action und Spaß pur. Schade ist nur, dass nach knapp drei Stunden das Spiel komplett durch ist.

Indie-Power

Wie bereits erwähnt ist das ganze Spiel in stylischer 16-Bit Grafik gehalten. Neonfarben sowie das Rot vom Blut prägen den OLED eurer Vita. Das Leveldesign der 19 Level ist sehr variabel, sodass ein Level nie wie ein anderes gespielt werden kann. Die übersichtlichen Areale bieten dabei einen viel Sinn für Details. Im Soundtrack finden sich elektronische Klänge, die unglaublich treffend die psychopatische Stimmung des Spiels wiederspiegeln – und richtig Lust aufs Morden machen.

Fazit: Rot sieht man bei Hotline Miami ständig. Schuld daran hat das Gameplay, welches euch ermutigt, eure Feinde in sämtlicher Kunst des Mordens zu unterrichten. Das Leveldesign bietet das klassische Trail & Error-Prinzip an, welches gepaart mit dem Punktesystem den Spieler dazu auffordert, das Level auszuprobieren, um den optimalen Weg zu finden. Aufgrund der fair gesetzten Checkpoints kommt jedoch nie Frust auf. Mit den Masken verstärkt man das so schon verstörende Bild, wobei diese in vielen Situationen mit ihren speziellen Fertigkeiten einen erheblichen Vorteil bringen. Komplettiert wird das Ganze mit in neonfarben gehaltener Grafik, sowie psychopatisch motivierenden Soundtrack, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückt. Auf der anderen Seite steht jedoch die ungünstige Steuerung, welche sich beim Zielen bemerkbar macht, sowie der recht kurze Spielumfang.

Abschließend lässt sich sagen, dass Hotline Miami eine willkommene Abwechslung zu den aktuell vorhandenen Spielen ist. Es besticht durch ein einfaches Gameplay, dem stimmungsvollen Soundtrack sowie dem durchgängig vorhandenen schwarzen Humor. Für 7,99 Euro erhält man daher ein sehr kurzweiliges Spiel, welches zudem mit einer Platin-Trophäe und Cross-Buy daher kommt.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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