Test – Exist Archive: The Other Side of the Sky

Test – Exist Archive: The Other Side of the Sky

Test – Exist Archive: The Other Side of the Sky

2
Negativ
69% - 76%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Aksys Games und Spike Chunsoft sind bekannt für ihre verschiedenen gemeinsamen Projekte, darunter Klassiker wie Danganronpa oder die Zero Escape-Reihe. Aber auch im Bereich der Rollenspiele sind beide recht versiert. Mit Shiren oder Mystery Chronicles haben sie ein Händchen für eigenwillige Rollenspiele gezeigt. Exist Archive: The Other Side of the Sky heißt ihr neustes Projekt. Seit dem 18. Oktober ist das Spiel bei uns erhältlich. Ob ihr Aksys Games neustes Spiel in euer Spielearchiv aufnehmen solltet, erfahrt ihr bei uns in der Vorschau.

Klischeebehaftete Geschichte

Die Geschichte von Exist Archive ist ein einfaches Klischee: Ihr und eure Gruppe an Freunden sterbt und landet in einer mysteriösen Welt. Auf der Suche nach den Freunden und der Entdeckung der Welt, erfahrt ihr, dass ihr von mysteriösen Kämpfern besessen seid und nutzt deren Fähigkeiten, um „essence crystals“ zu sammeln. Diese sollen euch den Weg in die Heimat ermöglichen. Je klischeebehafteter eine Geschichte ist, umso besser muss sie auch präsentiert werden. Leider verpasst Exist Archive dem Universum des Spiels Sinn und Verstand zu geben. Besonders clever wird die Geschichte auch nicht dargestellt, denn sie wird euch und euren Charakteren meist einfach um die Ohren gehauen, ohne ein Gefühl für die Situation entwickeln zu können. Übrigens ist euer Hauptcharakter kein angenehmer Zeitgenosse. Der Versuch ihn in seiner Situation nachvollziehbar zu machen, scheitert bisher ziemlich. Auch die anderen Charaktere kommen bisher recht kurz, auch wenn deren Charaktere angenehmer erscheinen.

Technische Schwierigkeiten

Relativ früh im Spiel sind mir bereits zwei technische Mankos aufgefallen: Die Ladezeiten und die Geschwindigkeit der Menüs. Erstere sind zweifelsfrei noch im vertretbaren Bereich dauern aber bei Gebietswechseln doch merklich länger. Etwas lästiger sind die Menüzeiten, weil schon das Aufrufen des Menüs lang genug dauert und der Versuch durch mehrere Menüs zu blättern, ist recht langwierig. Das wäre für sich genommen, noch in Ordnung, wenn die verschiedenen Elemente des Kampfsystems nicht in den Menüs zu bearbeiten wären. Noch ist es kein erheblicher Störfaktor, aber wenn das Spiel Mikromanagement erfordert, möchte ich ein Menüsystem, was mir die Arbeit wenigstens nicht erschwert.

Gute Darstellung und ein merkwürdiges System

Der darstellerische Aspekt des Spiels ist sehr gut gelungen, die Welt ist im Gegensatz zur Geschichte groß und variabel. Ich habe bisher nur drei unterschiedliche Areale gesehen, aber diese bieten einiges an Abwechslung. Gerade der Wald, in dem das Spiel startet, hat mir sehr gut gefallen. Trotz der „natürlichen“ Umgebung wirkt die Welt immer noch außerirdisch und fremd. Die Gegner sind in den Gebieten fast immer identisch, aber die Gegner wechseln zwischen den Gebieten. Die Musik des Spiels gefällt mir auch recht gut, auch wenn sie nicht besonders ist und vermutlich bei jedem Rollenspiel funktionieren würde – ich werde das testen.

Was sich mir bisher jeglicher Interpretation entzieht, ist das Affection-System. Bisher kann ich nur vermuten, dass es etwas mit Endings zu tun hat, denn sonst kann ich mir die Existenz nicht erklären. Da es mir so komisch bereits auffiel, will ich es hier als Vermerk belassen.

Platforming

Wie schon erwähnt besteht das Spiel aus verschiedenen Leveln im Stile eines Sidescrollers. In diesem „Platforming“-Bereich könnt ihr die Gegend erkunden und Gegner und Items finden. Die Gegner werden dabei als sich bewegende oder stehende rote Kristallstrukturen präsentiert. Während die verschiedenen Gebieten eine tolle Gestaltung bieten, zeigen die Level aber sehr viele identische Abschnitte und wenig Variaton, es wirkt stellenweise so, als ob alle Quests in einem Level stattfinden mit nur minimalen Änderungen. Das ist etwas schade, weil so die als groß präsentierte Welt deutlich an Größe verliert und eher klein wirkt. Vermutlich schalte ich neue Upgrades frei und kann dann mehr von der Welt erkunden, was hoffentlich die Gebiete etwas interessanter gestaltet.

Immer auf die Mütze

Das Kampfsystem hat mich hingegen von Anfang an überzeugt und spart nicht an Komplexität. Wer sich aber hinsetzt und das System durcharbeitet, der wird das System schnell verstanden haben. Grundsätzlich kennt das Spiel zwei Kampfphasen: Attack und Defense. Beide finden abwechselnd und seitenverkehrt statt. Während der Phase verbraucht ihr eure Aktionspunkte für Angriffe, wobei ihr zwischen allen Angreifern die Wahl habt, nur die Aktionspunkte limitieren die Zahl der Angriffe der und eines Charakters. Als Verteidiger ist es nur euer Job die richtigen Charaktere verteidigen zu lassen, um den erhaltenen Schaden möglichst niedrig zu halten. Beginnt ihr den Kampf mit einem Erstschlag, also einem Treffer auf der Oberfläche, könnt ihr manchmal sogar die Gegner auslöschen, bevor der Großteil oder überhaupt ein Gegner zum Zug kommt. Das Klassensystem und die Ausrüstungen bzw. Skills muss ich aber noch erst etwas erkunden, bevor ich es wirklich in die Beurteilung mit einbeziehen kann. Aber das bereits gezeigte verspricht bereits sehr viel Gutes für den Test. Alle drei Elemente scheinen viel variable Elemente bereitzuhalten.

Zwischenfazit: Auch wenn das Kampfsystem schon ein vielversprechendes System andeutet, ist es noch zu früh die Qualität von Exist Archive alleine auf diesen Balken zu setzen. Weder die Geschichte noch die Charaktere haben mich bisher irgendwie mitreißen oder fesseln können, was bei einem Rollenspiel ein folgenschweres Manko sein kann. Leider ist auch das „Reisen“, mir widerstrebt es etwas den Ausdruck „Platforming“ zu verwenden, mehr ein unnötiger Zeitvertreib als eine echte Ergänzung für das Spiel. Wobei das System des Erlangen des Erstschlags und die echte zeitliche Bindung an die Geschichte, doch einen interessanten Aspekt bieten. Im Test kommt viel darauf an, ob das Spiel das gute Kampfsystem ausbauen kann und die Geschichte doch einen persönlicheren Anklang findet. Dennoch ist das Gezeigte im Moment nicht ausreichend, um mich auf die Seite des Spiels zu ziehen. Es fehlt der gewisse Funke, der mich zum Vorpreschen in der Geschichte spielt und auch die Rolle des Hauptcharakters vermag ich nur schwer einzunehmen. Vorerst kann ich dem Spiel nur ein negatives Zwischenfazit ausstellen.

Test

Nachdem ich alle Endings gesehen und das Spiel einmal durchgespielt habe – Speicherstände sei Dank – konnte ich noch einen Blick auf die Einflüsse des New Game Plus-Modus werfen. Es wird aber nun Zeit den Review zu beenden und die offenen Fragen zu beantworten.

Das Puzzle setzt sich zusammen

Neben der Geschichte des Spiels, die zum Glück ein paar Antworten auf die vielen Fragen geboten hat, hat mich das Affection System am meisten verwirrt. Dieses wurde zum Glück noch einmal später im Spiel nützlich, etwa ab der Hälfte des Spielstands. Das System erlaubt es euch neue Fähigkeiten freizuschalten, die ihr dann im Skillsystem verwenden könnt. Mit den für Level Up erhaltenen Skillpunkten könnt ihr nach und nach neue Fähigkeiten freischalten, die eure Angriffe aufbessern oder euch defensive Boni verpassen. Natürlich könnt ihr auch eure Jobs verbessern, die dann z.B. Zugang zu mehr Attacken bieten. Das Aufwerten der Jobs ist ein recht teures, aber extrem nützliches Unterfangen, weil es eure Charaktere auf dem langen Weg stärken kann.

Ein Hauch von Charakter

Die meisten Charaktere in Exist Archive sind sehr interessant gestaltet, das merkt man zwar erst nach einigen Spielstunden, aber ihre Entwicklung ist gut gestaltet und nachvollziehbar. Ich muss mich leider auf diese minimalistischen Ausführungen beschränken, weil die Charakterentwicklungen sehr stark mit den entsprechenden Endings zusammenhängen und ich die Geschichte nicht spoilern werde. Übrigens, wenn ich schon von Endings spreche: Exist Archvie hat drei verschiedene Endings, die gewaltigen Einfluss auf den New Game Plus-Modus haben, so sperrt z.B. eines der Endings einen Teil des Itemmenüs, während ein anderes das Affection-System zurücksetzt.

Die Herrscher des Kampfs

Eine beeindruckende Tiefe, im Gegensatz zum Hauptcharakter, erreicht dagegen das Kampfsystem. Das Spiel wirft euch recht schnell neue Kämpfer und viele Gegner zu. Übrigens sind die Gegner teilweise in größeren Mengen vertreten. Mein Rekord im ersten Kapitel waren 32 Gegner in fünf Chain-Kämpfen. Chain-Kämpfe sind Begegnungen, in denen ihr hintereinander gegen mehrere Gegnergruppen antreten müsst, davor steigt aber die Belohnung an EXP und Items. Die Kämpfe werden im Verlauf des Spiels sehr anspruchsvoll und ihr müsst euch sehr genau überlegen mit wem ihr auf eine Quest geht, wie ihr angreift und welche Schwächen eure Gegner haben. Tut ihr das nicht, werden euch insbesondere die Bosse des Spiels bösartig einheizen. Insgesamt kann ich erfreut feststellen, dass das Kampfsystem mit zu den interessantesten Systemen gehört, die ich in Rollenspielen gesehen habe. Das liegt an der vielen Variabilität, die eigentlich untypisch für ein Klassensystem ist.

Fazit

Exist Archive hat mehrere Elemente, die dem Spiel absolut gelungen sind. Das sind das komplette Kampfsystem, inklusive der variablen Fähigkeiten, Klassen, Items und möglichen Strategien im Kampf und die Charakterisierung der Nicht-Protagonisten. Beides hat sich stark von der Vorschau an gesteigert und entfaltet sein Potential erst gegen Mitte und Ende des Spiels. Darunter auch das mir anfänglich völlig unverständliche Affection-System, welches plötzlich eine wichtige Rolle gespielt hat. Genauso plötzlich fingen die Charaktere an ein Leben eingehaucht zu bekommen und ich konnte mich mit ihnen anfreunden, was weder für den Protagonisten noch für die Gesamtgeschichte gilt. Wobei letztere einige gute Elemente enthält, aber zu langgezogen und zerstückelt erscheint. Der Protagonist schafft es aber nicht mir einmal etwas Mitgefühl oder Interesse an seiner Situation zu entlocken, mehr habe ich Mitleid mit seinen Begleitern.  Leider ziehen die negativen Elemente die doch sehr guten Aspekte des Spiels herunter. Das ist mehr als Schade.

Wer Interesse an einem guten Kampfsystem und variablen Kämpfern hat, der ist bei Exist Archive an der richtigen Stelle, auch wenn die Geschichte nicht die Beste ist.

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25. November 2016 20:16

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29. November 2016 16:01

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